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Die Schlucht von Modrany tschechisch Modranska rokle bildet ein Kerbtal am rechten Ufer der Moldau im 12 Stadtbezirk im Suden der tschechischen Hauptstadt Prag Das bewaldete Tal ist seit 1988 ausgewiesenes Naturdenkmal Prirodni pamatka Modranska rokle und bietet ein beliebtes Naherholungsgebiet fur die Prager Stadtbevolkerung Die geologische Situation der Schlucht lieferte wichtige Erkenntnisse uber die Entstehung der Landschaft um Prag Modranska rokleLibussky potok im unteren Abschnitt der SchluchtLibussky potok im unteren Abschnitt der SchluchtLage Prag 12 Hlavni mesto Praha TschechienGewasser Pisnicky Libussky potokGebirge Bohmische MasseGeographische Lage 50 0 6 N 14 26 35 O 50 001626 14 443183 214 Koordinaten 50 0 6 N 14 26 35 OSchlucht von Modrany Tschechien Typ KerbtalGestein Grauwacken SchieferHohe 300 bis 214 m n m Lange ca 3 8 kmFlache 1 6 km 1 Flora Au und LaubmischwaldNutzung Naherholungsgebiet mit Rad und WanderwegenBesonderheiten NaturdenkmalVorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Geschichte 3 Natur 3 1 Geologie 3 2 Flora 3 3 Fauna 4 Tourismus 5 Naturschutz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDas vollstandig innerhalb der Stadtgrenzen gelegene Naturdenkmal umfasst eine Flache von 124 88 ha und erstreckt sich in einer Seehohe von 300 bis 214 m n m rund 9 km sudlich der Prager Altstadt Die von Pisnicer Bach Pisnicky potok und Libuser Bach Libussky potok durchflossene Schlucht befindet sich an der Schnittstelle der vier Katastralgemeinden Modrany Kamyk Komorany und Cholupice in Prag 12 und verlauft grossteils in Ost West Richtung Der untere Abschnitt des Tals liegt im namensgebenden Stadtteil Modrany wahrend der Nordostteil im Stadtteil Libus situiert ist Die beiden sudlichen Spitzen des Schutzgebiets gehoren zu Pisnice 1 2 Geschichte BearbeitenDas Gebiet um die Modraner Schlucht gehorte im 16 Jahrhundert den standischen Herrschaften Komorany Dolni Brezany und Kunratice Es bestand aus Grasweiden und Wiesen mit vereinzelten Eichen und Strauchern entlang des Baches wuchsen Erlen und Weiden Nach der Schlacht am Weissen Berg im Jahr 1620 fiel das Areal von den Herren von Hirschfeld an das Kloster Zbraslav 1785 kam der klosterliche Besitz zunachst unter staatliche Verwaltung wurde 1827 von Frederick von Oettingen Wallerstein erworben und spater an die Ritter von Alberta verkauft Die Besitzer wechselten danach immer haufiger bis das Gebiet im 20 Jahrhundert fast vollstandig der Gemeinde Modrany gehorte In der Folge begann man mit Aufforstungen wobei in Unkenntnis der Konsequenzen einige neophytische Arten darunter Robinie und Schwarzkiefer eingesetzt wurden 1 3 Natur BearbeitenGeologie Bearbeiten nbsp Bruch mit rostfarbigem Limonit im Westteil der Modranska rokleDie ostlichen Hugel des Gebiets sind vom Proterozoikum gepragt welches sich im Zuge der variszischen Gebirgsbildung uber die im Westteil grossflachig auftretende Letna strata Letna Formation des Ordoviziums schob Die Uberschiebung teilt das Gebiet in zwei geologische Einheiten Die Schlucht selbst entstand wahrend der Einschneidung der Moldau im Quartar und ist im engeren Sinne eine Erosionsrinne 4 2 Die Gegend verfugt uber einige interessante Aufschlusse Ein Profil durch das Proterozoikum aus einem aufgelassenen Steinbruch ostlich des Ruckhaltebeckens im Ostteil zeigt grau grunliche Grauwacke Tonschiefer und Schluffstein Einen halben Kilometer flussabwarts sind Dobrisskych Konglomerate zu finden Weitere 200 Meter westlich befindet sich ein Steinbruch aus Schluffstein Ein dritter Steinbruch in diesem Bereich lasst eine auffallige Faltung Stechovickych und Schluffstein erkennen Daneben treten einige Quarzgange sowie rostfarbige Ruckstande von Limonit auf Noch weiter flussabwarts liegt die wenig aufgeschlossene Zavitskemu Umlagerung 4 2 Flora Bearbeiten nbsp Herbstlicher Laubwald am Libussky potok im Mittelteil der Modranska rokleNeben Robinie und Schwarzkiefer wurden vor allem Fichten und Waldkiefer aufgeforstet Weniger haufig vertreten sind biologisch wertvolle Bestande von Roteiche und Schwarzerle sowie Larche Schwarzpappel Spitzahorn und Platane Zu den naturlich beheimateten Arten gehoren Traubeneiche Stieleiche Winterlinde Hainbuche Gemeine Esche und Salweide 1 3 2 Die Krautschicht in der Schlucht leidet unter den vielen Neophyten Im Wuchsbereich von Robinien etwa gedeihen lediglich nitrophile Unkrauter und Holunder Auf dem Sudhang treten auf kleinen Abschnitten thermophile Weiden auf Dieses Okosystem bildet Habitat fur eine seltene Schwingelart Bohmen Gelbstern Milden Mauerpfeffer und Edel Gamander Als glaziales Relikt hat sich dort die Kresseart Cardaminopsis peraea erhalten In den felsigen Bereichen finden sich bedeutende Vorkommen von Pfingstnelke Nordischem Streifenfarn und Ausdauerndem Knauel 2 Fauna Bearbeiten nbsp Das Ruckhaltebecken eine von zwei grosseren Wasserflachen die Amphibien ein wertvolles Habitat bietenIn der Schlucht und ihrer naheren Umgebung leben etwa 60 Vogelarten wovon mehr als die Halfte auch dort nistet Zu den geschutzten Arten zahlen Habicht Sperber Wendehals Grauschnapper Mauersegler Schleiereule Steinkauz und Rauchschwalbe Daneben kommen mehrere Fledermausarten vor darunter Grosser Abendsegler Wasserfledermaus und Rauhautfledermaus 2 3 Die Wasserflachen bieten zahlreichen Amphibienarten Schutz darunter Teichmolch Kammmolch Feuersalamander Erdkrote Wechselkrote Springfrosch und Teichfrosch Im Tal lebende Reptilien inkludieren Zauneidechse Ostliche Smaragdeidechse Blindschleiche Schlingnatter Ringelnatter Wurfelnatter und Kreuzotter Mit 47 Weichtierarten davon sieben im Wasser lebenden verfugt die Schlucht uber den reichsten Bestand in Prag 5 Entlang des Libuser Bachs kommt die Zweizahnige Laubschnecke vor im westlichen Teil des Schutzgebiets konnten Exemplare der seltenen Feingerippten Grasschnecke beobachtet werden 2 6 Tourismus BearbeitenDie Schlucht von Modrany lasst sich von West nach Ost auf einem naturkundlichen Lehrpfad durchwandern Vom Cholupicky vrh weisen gelbe Markierungen zum Ruckhaltebecken im oberen Teil der Schlucht Beim asphaltierten Weg entlang des Baches handelt es sich um eine ausgeschilderte Radroute auf der das Naturdenkmal der Lange nach durchquert werden kann Neben einigen kleineren Kinderspielplatzen existiert im Westteil ein Fussball und Basketballplatz Durch die Rolle als urbaner Erholungsraum muss das Okosystem der Modranska rokle mit relativ hohen Besucherzahlen fertig werden Da sich viele Freizeitsportler abseits der Wege aufhalten haben einige Vegetationsstandorte vor allem die thermophilen Weiden seit Langerem mit Problemen zu kampfen Zudem wird die ohnehin massige Wasserqualitat durch badende Hunde weiter in Mitleidenschaft gezogen worunter insbesondere Amphibien zu leiden haben 1 2 Naturschutz Bearbeiten nbsp Schluchtwald mit einem der vielen geologischen AufschlusseVordergrundiges Ziel der Schutzaktivitaten die in der Ausweisung als Naturdenkmal gipfeln ist die Erhaltung der Auenvegetation entlang des Libuser Baches auf deren Fortbestand zahlreiche Tierarten angewiesen sind Daneben wird versucht den Neophyten durch Aufforstung heimischer Baumarten habhaft zu werden und auf diese Weise die okologische Qualitat des Waldes zu steigern bzw den ursprunglichen Waldbestand wiederherzustellen Als Unterstutzung der thermophilen Vegetation wurden in den letzten Jahren vermehrt Robinien abgeholzt Ausserdem gibt es Bemuhungen die thermophilen Okosysteme an den Hangen sowie die freiliegenden geologischen Profile zu bewahren Der Pflegeplan fur das Schutzgebiet sieht zudem ein Fischzuchtverbot als Schutz fur Amphibien vor 2 Um kleinere Deponien aus den 1960er und 70er Jahren zu sanieren wurden Begrunungsmassnahmen gesetzt die den Einfluss etwaiger Altlasten mindern Fur Amphibien wurden im Nahbereich des Ruckhaltebeckens mehrere Tumpel angelegt Daruber hinaus wurden Fortschritte bei der Bekampfung invasiver Knoteriche ostlich des Beckens gemacht Dem nachlassigen Umgang vieler Besucher mit der Natur soll durch die Installation weiterer Informationstafeln entgegengewirkt werden 1 2 Literatur BearbeitenRadim Kettner Ein Beitrag zur Kenntnis der geologischen Verhaltnisse der Umgebung von Konigsaal Bohmen In Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt 1914 S 178 189 zur Geologie der Modraner Schlucht zobodat at PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlucht von Modrany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 1 2 Vorlage Toter Link envis praha mesto cz Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Beschreibung des Naturdenkmals tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Informacni servis o zivotnim prostredi v Praze Nicht mehr online verfugbar ENVIS archiviert vom Original am 7 Juli 2020 abgerufen am 19 April 2017 tschechisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot envis praha mesto cz a b c d e f g h i j PP Modranskarokle Nicht mehr online verfugbar ENVIS archiviert vom Original am 11 Februar 2017 abgerufen am 19 April 2017 tschechisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot envis praha mesto cz a b c Informationstafeln vor Ort PP Modranska rokle tschechisch a b Ivo Chlupac Vychazky za geologickou minulosti Prahy a okoli 1999 tschechisch Prag Hinter den Grenzen der Prager Denkmalschutzzone Denkmalpflege und Tourismus des Magistrats der Hauptstadt Prag Prager Informationsdienst 2010 S 78 Chranena uzemi prahy Nicht mehr online verfugbar Prazska plynarenska archiviert vom Original am 30 Oktober 2013 abgerufen am 27 April 2017 tschechisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann 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