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Der Rauschberg ist ein mehrgipfeliger Gebirgsstock in den Chiemgauer Alpen mit einer maximalen Hohe von 1671 m u NHN RauschbergDer Rauschberg von WestenHohe 1671 m u NHNLage Bayern DeutschlandGebirge Chiemgauer AlpenDominanz 4 7 km AibleckSchartenhohe 706 m ostl KaitlalmKoordinaten 47 44 1 N 12 41 48 O 47 733611111111 12 696666666667 1671 Koordinaten 47 44 1 N 12 41 48 ORauschberg Bayern Gestein Wettersteinkalk Raibler SchichtenAlter des Gesteins 230 Millionen JahreBesonderheiten ehemaliger Blei Zink Bergbau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Zugang 2 Geologie 2 1 Eiszeiten 2 2 Holozan 2 3 Tektonik 3 Bergbau 3 1 Vererzung 3 2 Entstehung 4 Okologie 5 Erschliessung 6 Der Gipfel 7 Photogalerie 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Hauptgipfel des Rauschberg Massivs befindet sich 5 2 Kilometer Luftlinie sudostlich des Ortszentrums von Ruhpolding Er liegt im Zeller Forst fruher ein gemeindefreies Gebiet und heute eine Gemarkung der Gemeinde Ruhpolding Der Ostteil des Massivs gehort bereits zum Gebiet der Gemeinden Inzell Nordseite und Schneizlreuth Sudseite Die hochste Erhebung im Westteil ist der Hintere Rauschberg mit 1671 m der Gipfel des Vorderen Rauschbergs besitzt die etwas geringere Hohe von 1645 Meter Zum Westteil gehort auch der Rossgassenkopf 1650 m am Eingang zur gleichnamigen Rossgasse Gipfel im Ostteil des Gebirgsstocks sind der Streicher 1594 m und der Zenokopf 1603 m die zusammen den Westabschluss des Inzeller Kienbergs bilden Letzterer stellt eigentlich einen eigenen Bergstock dar er wird aber ublicherweise dennoch in das Rauschberg Massiv integriert obwohl er sich durch eine ausgepragte Scharte zwischen Hinterem Rauschberg und Streicher dem Kienbergsattel 1430 m deutlich absetzt Ausgehend von Streicher und Zenokopf im Westen verliert der Inzeller Kienberg nach Osten allmahlich an Hohe und geht ab dem Maierknogl 1303 m in den Plattlinger Rucken uber der dann bei Zwing und an den Weissbachfallen im Tal des Weissbachs endet Das Rauschberg Massiv im weiteren Sinne reicht somit in West Ost Erstreckung uber eine Distanz von 6 5 Kilometern von der Weissen Traun bis an den Weissbach sudlich von Inzell In Nord Sud Erstreckung ist es rund 4 Kilometer breit und wird im Norden von der Deutschen Alpenstrasse B 305 und im Suden vom Sackgraben und den Oberlaufen des Schwarzachens begrenzt Zugang Bearbeiten Der im Westen des Bergstocks gelegene Vordere Rauschberg 1645 m ist entweder mit der 1953 erbauten Rauschbergbahn oder als leichte Bergwanderung von Ruhpolding aus erreichbar Er ist ein beliebtes Wanderziel weil man von ihm eine hervorragende Aussicht in das gesamte Voralpenland hat So kann man zum Beispiel den Unternberg den Hochfelln den Chiemsee den Hochstaufen den Zwiesel und das Ristfeuchthorn sehen Des Weiteren geht der Blick vom Watzmann und Steinernem Meer uber Hochkalter Reiter Alm Leoganger Steinberge Sonntagshorn Loferer Steinberge hin zum Kaisergebirge Bei gunstiger Witterung konnen sogar zwei der hochsten Berge Osterreichs ausgemacht werden der Grossglockner und der Grossvenediger Geologie Bearbeiten nbsp Das Rauschberg Massiv gesehen von der Schlosselschneid 1416 m im Sudwesten Der zu den Nordlichen Kalkalpen Chiemgauer Alpen gehorende Gebirgsstock des Rauschbergs wird uberwiegend von bis zu 700 Meter machtigem Wettersteinkalk aufgebaut 1 Dieser mitteltriassische Riffkalk wurde vor rund 230 Millionen Jahren in der Tethys am Sudrand des europaischen Kontinents wahrend des Ladiniums Langobardium abgelagert Der Wettersteinkalk ist dreigliedrig unterer mittlerer und oberer Abschnitt Den unteren Abschnitt baut ein weissgrauer Kalk auf der uber weite Gebiete durch reinweissen splittrigen Dolomit vertreten wird Schlecht bis ungebankt erscheint der mittlere Abschnitt des Wettersteinkalks in dem Algenrasenkalke auftreten jedoch Dolomiteinschaltungen fast fehlen Der obere Abschnitt ist deutlich und massiv gebankt Bankmachtigkeit bis 3 Meter es sind aber durchaus geringmachtige starker verwitternde Lagen eingeschaltet Den obersten Wettersteinkalk pragt sodann eine Sonderfazies die am Rauschbergkamm zwischen Rauschberghaus und Rossgasse weiterhin am Kienbergkamm besonders in der Streicherscharte aufgeschlossen ist Sie besteht aus einer Vielfalt sedimentarer Bildungen Brekzien Rhythmite Resedimente und feinkavernose Kalke Der Wettersteinkalk zeigt deutliche Verkarstungserscheinungen erkennbar an Dolinen und Sturzschachten Ganze Dolinenfelder sind insbesondere sudlich des Zenokopfs zu beobachten Unterhalb des Wettersteinkalks kann auch noch die Partnach Formation Partnach Kalk am Nordostende des Massivs bis zu 250 Meter machtig werdend des Ladiniums angetroffen werden so beispielsweise am Ostrand des Massivs bei der Moar Alm und an einem kleinen Zwickel im aussersten Westen gegenuber Fritz am Sand Der Schichtenverband fallt am Rauschberg generell nach Suden ein und geht dann in Richtung Sonntagshorn in ein breites flaches Synklinorium uber das im Bereich des Sackgrabens eine untergeordnete Aufwolbung Mahdeck Sattel mit Wettersteinkalk im Kern aufweist Die Sudhange des Rauschbergmassivs nordlich der Schwarzachen Niederung werden von einem durchziehenden Band von auflagernden Raibler Schichten des Karniums eingenommen mit der Abfolge Raibler Tonstein im Liegenden Raibler Kalk und Raibler Dolomit im Hangenden Die Raibler Schichten sind im Rauschberg Massiv generell durch die dreifache Wiederholung von jeweils einer liegenden Schieferton Folge und einer hangenden Kalk Dolomit Folge gekennzeichnet Ihre Gesamtmachtigkeit betragt zirka 300 Neter Die Formation tritt aber auch bereits nahe der Kammlage auf so beispielsweise zwischen Vorderem und Hinterem Rauschberg bis herab zur Geisswand und Rauschbergalm sudwestlich des Streichers und ostlich der Kienbergalm Des Weiteren erscheint sie im Osten des Mahdeck Sattels Ab der Waicher Maisalm und der Kaitlalm entlang der Oberlaufe des Schwarzachens Lanzelecker Bach und Hinterer Schwarzachen tritt erstmals stratigraphisch hoherliegender Hauptdolomit des Noriums auf welcher dann das gesamte Sonntagshorn Massiv unterlagert Eiszeiten Bearbeiten nbsp Blick von Inzell auf den Rauschberg in der Mitte die Rossgasse die in der letzten Kaltzeit einen Lokalgletscher trug Rechts der Rossgasse der Rossgassenkopf und links davon der Hintere Rauschberg Der Bergstock des Rauschbergs war sowohl wahrend der Riss als auch der Wurm Kaltzeit allseitig von Ferneismassen umflossen wobei nach den Endmoranen zu urteilen die Riss Kaltzeit bedeutender war Auf der Westseite des Massivs drang der Weisstraungletscher nach Norden in den Ruhpoldinger Talkessel entsandte aber einen Seitenast nordlich des Rauschbergs nach Osten der dann am Froschsee mit dem Rottraungletscher in Verbindung trat Dieser Seitenast hat am Nordfuss des Rauschbergs bei Plenken und Ried und insbesondere bei Labenbach seine ausgezeichnet erhaltenen Seitenmoranen hinterlassen Der Rottraungletscher war seinerseits ostlich des Bergstocks nach Norden gen Inzell vorgestossen Hierbei hatte er sich nordlich des Gletschergartens in drei Aste aufgespalten Wildenmoostal Zwing und Weittal Der Weisstraungletscher und der Rottraungletscher beruhrten einander auch sudlich des Rauschberg Massivs in der Schwarzachen Niederung wie weit verbreitete Moranenablagerungen in diesem Sektor belegen Die Ablagerungen in den Talungen sudlich des Rauschbergs bestehen vorwiegend aus eisrandnah abgelagerten fluvioglazialen Sedimenten wie beispielsweise an der Waicher Maisalm mit Machtigkeiten von zirka 50 Meter weniger aus Grund und Seitenmoranen letztere treten nordlich des Rauschbergs starker in den Vordergrund Sudlich der Schwarzachenalm ist jedoch am Vorderen Kraxenbach auf Hauptdolomit liegendes Moranenmaterial sehr schon aufgeschlossen Laut Klaus Doben 1973 stand das Ferneis im Norden des Rauschbergs auf rund 900 Meter Hohe im Suden jedoch auf etwa 1050 Meter und hatte somit eine Dicke von 150 bis 250 Meter 1 Im Verlauf der letzten Kaltzeit existierte auf dem Rauschberg auch ein Lokalgletscher Dieser ging von der Nordseite des Hinteren Rauschbergs aus und floss durch die Rossgasse nach Nordosten in Richtung Froschsee Der Rauschberg Gletscher wurde aus der Rossgasse und dem Kar zwischen Hinterem Rauschberg und Streicher gespeist er sammelte sich im Rossgassboden von wo er uber eine 50 Meter hohe Felsbarriere hinab sein Zungenbecken erreichte Bei Rauchenbichl bzw Endsee beruhrten sich seine Endmoranen mit den Moranen des Weisstraun bzw Rottraungletschers Ein kleinerer Lokalgletscher bestand ausserdem am Nordhang des Streichers der in Nordost Richtung nach Schmelz herabzog Sein Einzugsbereich lag in der Schneegrube zwischen Streicher und Zenokopf Sein Zungenbecken war der Fahrriesboden unterhalb dem sich die Endmoranen mit den Fernmoranen des durch das Wildenmoos fliessenden westlichen Seitenarms des Rottraungletschers mischten Holozan Bearbeiten Im Holozan gab die Erosion des fliessenden Wassers der Gebirgslandschaft ihre letzte Formung Die im Spat bis Postglazial akkumulierten Lockergesteine wurden wahrend der Trauntal Stufe teilweise wieder ausgeraumt Die aus der verstarkten Erosion wahrend des Holozans hervorgegangenen Ablagerungen sind Schutt und Schwemmkegel Schwemmkegel oberhalb Ramsler Hang und Verwitterungsschutt besonders im nordseitigen Wettersteinkalk Hochwasserablagerungen meist schluffreicher Kies in einigen Talabschnitten sowie Bergsturzablagerungen und Blockschutt Ein verhaltnismassig grosser Bergsturz ist am Nordwesthang des Rauschberges bei Knogl herabgekommen 2 Seine Blocke reichen bis auf eine postglazial terrassierte Schotterflache Durch diesen Bergsturz wurde der Taubensee aufgestaut der moglicherweise in einem alten Bett der Weissen Traun liegt deren Wasser in ein neues Bett westlich der Jurakuppen an der Rauschbergbahn Talstation abgedrangt wurde 3 Als weitere postglaziale Ablagerungen fungieren schluffreiche Hangrutschungen so genannte Bergschlipfe unter Beteiligung oberflachennahen Grundwassers Sie treten beispielsweise am Rauschbergs ostlich des Labenbacher Etzes auf dessen intensiv durchfeuchtete Nordhange sich durch eine verzogerte Schneeschmelze auszeichnen und ausserdem von Moranenschuttmassen bedeckt werden Am Labenbacher Etz erscheint ausserdem einige Meter machtiger Lehm der uber tiefgrundig verwittertem Cenomanmergeln Branderfleck Formation zu liegen kommt Hierbei durfte es sich um hangabwarts sich anreichernde abgeschwemmte Verwitterungsbestandteile des Cenomans handeln Tektonik Bearbeiten nbsp Nord Sud Profil durch das Rauschberg Massiv nach Klaus Doben 1973 Gut zu erkennen die Versteilung des Wettersteinkalks durch Langsstorungen auf der Sudflanke Strukturgeologisch befindet sich der Rauschberg an der Stirnfront der tirolischen Staufen Hollengebirgs Decke die im Verlauf der alpidischen Orogenese in nordliche bis nordwestliche Richtung uber die bajuvarische Lechtal und Allgau Decke schrag auf bzw uberschoben wurde Die Uberschiebungsfront verlauft sudlich von Inzell noch in westsudwestlicher Richtung biegt aber dann gen Ruhpolding sukzessiv in die Sudwestrichtung ein Am Taubensee uberfahrt sie das Neokom und Cenomanium Branderfleck Formation der Lechtal Decke Wegen des weit verbreiteten Hangschutts ist die Deckengrenze nur selten zu erkennen sie wird von gelegentlichen Schubfetzen von Haselgebirge Werfen Formation nur als Lesesteine und Reichenhall Formation 10 Meter machtige Rauhwacke markiert Der Bergstock des Rauschbergs wird von mehreren tektonischen Bruchen betroffen Ein bedeutendes Storungssystem folgt ruckversetzt als Langsstorung so genanntes Erzblatt in etwa parallel zur Uberschiebungsfront und durchquert den gesamten Nordabschnitt des Rauschbergs bis hin nach Schmelz Von ihm geht die beeindruckende Sandreisse in der Westseite aus Weitere Langsstorungen versteilen das Einfallen des Wettersteinkalks auf der Sudflanke gut zu erkennen vom westlich benachbarten Unternberg Von Bedeutung sind ferner zwei Nordost streichende Bruchzonen Diagonalstorungen einmal entlang der Rossgasse Rossgassstorung und sodann vom Streicher durch die Schneegrube in Richtung Moaralm Der Vertikalversatz an der Rossgassstorung durfte immerhin 200 Meter betragen wobei die Nordwestseite abgesunken war Querbruche sind Nordnordost links und selten rechtsversetzend Nord und Nordnordwest bis Nordwest die beiden letzteren Richtungen rechts und linksversetzend orientiert und befallen vorwiegend die Raibler Schichten auf der Sudseite treten aber gelegentlich auch im Wettersteinkalk auf Die Raibler Schichten zeigen nebenbei Ost West streichendes schichtparalleles Gleiten Angermeier 1960 fand folgende relative Altersfolge der Bruchstorungen im Rauschberggebiet am altesten sind die steilen Langsstorungen mit hauptsachlich vertikalem Versatz Es folgen sodann die Diagonalstorungen mit uberwiegend linksverschiebenden horizontalem Versatz wobei einzelne Teilschollen eine nach Nordosten gerichtete Schubrichtung aufweisen Den Abschluss bilden die Querstorungen mit teils vertikalem teils horizontalem Versatz 3 Samtliche Bruche legen Mehrphasigkeit an den Tag Einzig grosseres Faltenelement in der generell sparlich vorhandenen Faltung am Rauschberg Massiv ist der Sattel am Mahdeck 1014 m nordlich des Schwarzachen der Ostsudost N 110 streicht und mit zirka 30 nach Osten abtaucht Bergbau Bearbeiten nbsp Blick von Inzell auf von links Zenokopf Streicher sowie Hinteren Rauschberg mit Rossgasse und Rossgassenkopf Das unterste Schneefeld unterhalb des Streichers bedeckt die Halden des Ewigganges Am Rauschenberg wie er damals hiess wurde seit dem 16 Jahrhundert Bergbau auf Blei Zink betrieben Geschichtlich wird dieser erstmals im Jahr 1559 erwahnt Er konzentrierte sich im Wesentlichen auf drei Revierbereiche am Nordostrand des Bergstocks Das Revier des Ewigganges nordlich unterhalb des Streichers Abbautatigkeit 1666 bis 1826 Das Revier nordlich unterhalb des Zenokopfs mit Josephsgang und Barbaragang ab 1684 Das Revier in der Rossgasse Hohe Schrog mit dem Strahleckergang 1721 bis 1746 Ausserdem wurden zwischen 1684 und 1739 noch zahlreiche Suchstollen niedergebracht Die Gesamtlange samtlicher Stollen und Strecken im Berg betrug rund 3500 Meter Die geforderte Erzmenge wird auf 6500 Kubikmeter Festgestein geschatzt Die Verhuttung der Erze erfolgte im Inzeller Ortsteil Schmelz Aufgrund der recht unregelmassigen Vererzung konnte der Abbau nur raubbaumassig und ungeplant vorangehen und erlebte bis zu seinem Erliegen im Jahr 1826 grosse Hohen und Tiefen Dennoch war der Rauschberg die bedeutendste Blei Zink Fundstatte Bayerns Zwischen 1922 und 1926 wurde ein letzter Suchstollen unterhalb des Ewigganges angefahren der aber nur noch taubes Gestein antraf 4 Vererzung Bearbeiten Die Blei Zink Lagerstatte am Rauschberg ist ein Alpiner Lagerstattentyp und gehort zu den karbonatgebundenen sulfidischen Lagerstatten wobei Erzablagerung und Anreicherung im Riffgurtel der Tethys synsedimentar erfolgt war Abgebaut wurde als diagenetische Primarvererzung des Wettersteinkalks derber Bleiglanz Galenit PbS und Sphalerit ZnS die in einer Gangart aus Calcit und Dolomit verwachsen waren Selten wurden diese Mineralien noch von Greenockit CdS als gelbe Uberzuge sowie noch seltener von grunlich blaulichen Aurichalcit aus der Oxydationszone begleitet Fraglich ist jedoch die Anwesenheit von Descloizit und Ilsemannit Gelbblei Auch das sekundar in der Oxidationszone entstandene Galmei wurde verwendet eine krustenbildende Mischkristallisation aus Smithsonit Cerussit Weissblei Hydrozinkit und Hemimorphit auch kristallin vorkommend 5 So genanntes Schwarzblei ein Gemenge aus Galenit und Cerussit findet sich in tektonisch zerruttetem Ausgangsgestein Entstehung Bearbeiten Auf dem nordlichen Schelfrand der Tethys waren im Ladin Strandriffe aufgewachsen oft mehrere hundert km lange Barriereriffe und Atolle Der fur die Metallogenese entscheidende Bereich war supratidal und lag oberhalb der Gezeitenzone Bei den in der ausgehenden Mitteltrias herrschenden ariden d h trockenen und heissen Bedingungen konnten in Beckenvertiefungen anoxische Sedimente entstehen wie beispielsweise unter Sauerstoffabschluss gebildeter Faulschlamm Der durch diesen Prozess frei gesetzte Schwefelwasserstoff schied anschliessend in den durch hohe Verdunstung angereicherten Metalllosungen sulfidische Erze ab Unter Gegenwart von Chlor Ionen wie sie bei hypersalinaren Verhaltnissen Salzgehalt lt 5 typischerweise auftreten wurden sodann vor allem Blei und Zink abgeschieden Der ursprungliche Eintrag dieser Metalle ist nicht endgultig geklart durfte aber wahrscheinlich vulkanisch exhalativ erfolgt sein und mit dem gleichzeitig ablaufenden Vulkanismus in den Sudalpen in Verbindung stehen Okologie BearbeitenDer Bergstock des Rauschbergs gehort seit 1955 zum nahezu 100 Quadratkilometer grossen Naturschutzgebiet Ostliche Chiemgauer Alpen welches gleichzeitig als Vogelschutzgebiet fungiert Sein Nordwestabschnitt vom Sackgraben bis Labenbach inklusive des Gipfelkammes ist uberdies seit 1956 unter der Nummer LSG 00079 01 Teil des entlang der Alpenstrasse gelegenen Landschaftsschutzgebietes Zwing Sichernau Die Sandreisse am Westabhang des Rauschbergs ist unter der Nummer 189R015 als Geotop ausgewiesen Ein weiteres eingetragenes Geotop ist der Blei Zink Erzbergbau am Inzeller Kienberg unter der Nummer 189G002 Rund um den Gipfel haben die Bayerischen Staatsforsten zusammen mit dem Gebirgsverein einen alpinen Lehrpfad angelegt auf dem typische Hochgebirgspflanzen zu sehen sind und mit Hinweistafeln erklart werden In einem kunstlich hergestellten ausgehohlten Baumstamm mit einer Innenhohe von rund 1 60 m an prominenter Stelle des Lehrpfads sind einige Kleintiere der Berge wie ein Alpenbock eine Kreuzotter oder ein Weissruckenspecht zu sehen Erschliessung BearbeitenAuf dem Gipfel des Rauschbergs befindet sich eine Startrampe fur Drachenflieger und Paraglider Die Bergstation wird fur Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt In der naheren Umgebung der Station sind Skulpturen von Angerer dem Jungeren zu finden Bei Wanderungen zuruck nach Ruhpolding trifft man im Sommer mitunter auch auf deutsche Biathleten Langlaufer und die Nordischen Kombinierer die dort ihre Vorbereitungen absolvieren Im Winter ist der Rauschberg ein Gebiet fur Skitouren Als Route fur den Aufstieg ist die ehemalige Familienabfahrt eine beliebte Wahl bei sicheren Schneeverhaltnissen konnen erfahrene Tourenganger uber die Rossgasse eine der steilsten Abfahrten in Oberbayern hinabschwingen Ein regularer Betrieb von praparierten Pisten wurde Ende der 1990er Jahre eingestellt die Liftanlagen grossenteils zuruckgebaut 6 Der Gipfel BearbeitenDas Gipfelkreuz am Vorderen Rauschberg ist in Form eines christlichen Kreuzes gestaltet die Enden des Querbalkens und das obere Ende sind abgerundet und vergoldet An seinem Basispfahl befindet sich eine holzerne Gedenktafel mit der Inschrift Fur die Gefallenen der Gemeinde Ruhpolding 1914 1918 und 1940 1945 Es wurde vom Gebirgstrachtenverein D Rauschberger Zell gestiftet und am 20 Juni 1984 aufgestellt Photogalerie Bearbeiten nbsp Gipfelkreuz am Vorderen Rauschberg nbsp Blick vom Gipfelkreuz des Vorderen Rauschbergs auf Ruhpolding nbsp Adams Hand von Angerer dem Jungeren nbsp Blick vom Streicher nach Westen zum Hinteren Rauschberg 1671 m und zum Rossgassenkopf 1650 m nbsp Der Streicher 1594 m gesehen aus ostlicher Richtung vom Zenokopf 1603 m nbsp Blick vom Streicher nach Osten zum Kienbergl Falkenstein und Hochstaufen Massiv nbsp Tiefblick vom Streicher nach Norden hinunter zum FroschseeSiehe auch BearbeitenFalkenstein Hochstaufen Kienbergl Ristfeuchthorn Sonntagshorn Streicher UnternbergLiteratur BearbeitenHans Otto Angermeier Der geologische Bau des Rauschberg Gebietes in den Chiemgauer Alpen In Diplomarbeit am Inst F allgem und angew Mineralogie der Universitat Munchen 1960 H Arlt Die geologischen Verhaltnisse der ostlichen Ruhpoldinger Berge mit Rauschberg und Sonntagshorn In Landesk Forsch Geogr Ges Munchen Munchen 1911 S 1 50 K Doben Geologische Karte von Bayern 1 25 000 Erlauterungen zum Blatt Nr 8241 Ruhpolding Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 S 156 K Doben Erlauterungen zur geologischen Karte GK 8242 Inzell Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1973 S 1 124 J Knauer Die Herkunft der Blei und Zinkerze im Rauschberg Gebiet bei Inzell In Abh geol Landesamt am Bayer Oberbergamt Heft 30 1938 S 1 13 Karl August Reiser Geschichte des Blei und Galmei Bergwerks am Rauschenberg und Staufen in Oberbayern Wolf Munchen 1895 Digitalisat K Stier Die Zink Bleierzvorkommen am Rauschen Berg bei Traunstein In Metall und Erz Heft 22 1938 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rauschberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bergwanderungen auf den Rauschberg Kunst am Berg der Rauschbergbahn Rauschbergalm In Datenbank AgrarKulturerbe Gesellschaft fur AgrargeschichteEinzelnachweise Bearbeiten a b K Doben Erlauterungen zur geologischen Karte GK 8242 Inzell Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1973 S 1 124 H Arlt Die geologischen Verhaltnisse der ostlichen Ruhpoldinger Berge mit Rauschberg und Sonntagshorn In Landesk Forsch Geogr Ges Munchen Munchen 1911 S 1 50 a b Hans Otto Angermeier Der geologische Bau des Rauschberg Gebietes in den Chiemgauer Alpen In Diplomarbeit am Inst F allgem und angew Mineralogie der Universitat Munchen 1960 Michael K Lantzsch Die Blei Zink Lagerstatten im Wettersteinkalk der Nordlichen Kalkalpen im Raum Bad Reichenhall Inzell Bayern In Bergknappe Doppelnummer 126 127 2015 S 152 171 R Poverlein Die Mineralien von den Halden am Kienberg bei Inzell Bayern In Lapis Heft Nr 1 Jg 9 1984 S 11 14 Lost ropeways Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rauschberg amp oldid 216734752