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Der Unternberg ist ein 1425 Meter hoher Berg in den Chiemgauer Alpen 4 Kilometer sudlich von Ruhpolding in Bayern UnternbergDer Unternberg von Ruhpolding gesehen rechts der Eisenberg Hohe 1425 m u NHNLage Bayern DeutschlandGebirge Chiemgauer AlpenDominanz 1 1 km EisenbergSchartenhohe 88 m Einsattelung zwischen Eisenberg und UnternbergKoordinaten 47 43 50 N 12 38 35 O 47 730555555556 12 643055555556 1425 Koordinaten 47 43 50 N 12 38 35 OUnternberg Berg Bayern Gestein Wettersteinkalk Hauptdolomit Jura und UnterkreideAlter des Gesteins 230 bis 130 Millionen Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Zugang und Erschliessung 3 Geologie 3 1 Eiszeiten 3 2 Tektonik 4 Okologie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Sicht vom Unternberg auf den Hochfelln links und den Chiemsee hinten nbsp Blick in nordostlicher Richtung auf Ruhpolding Zeller Berg und die Flyschberge Zinnkopf und Teisenberg Das Unternberg Massiv ist die ostliche Verlangerung des etwas hoheren Eisenbergs 1490 m von dem es durch die 1337 Meter hohe Einsattelung an der Unternbergalm abgetrennt wird Der Bergstock wird im Suden von der Seetraun und im Osten von der Weissen Traun umflossen und begrenzt Nach Norden fallt er in den Ruhpoldinger Talkessel ab In Ostnordost Richtung besitzt der Unternberg eine Erstreckung von 2 5 Kilometern Seine Breite in Nord Sud Richtung betragt maximal 2 2 Kilometer Dem eigentlichen Bergstock sind im Norden kleinere Hugel vorgelagert wie der 798 Meter hohe Menkenberg im Nordosten oder das 919 Meter hohe Boiderkopfl ostlich von Weingarten Die Sudseite des Unternbergs weist ausser dem Kuhbachgraben und dessen linken Seitenarm keinerlei Wasserlaufe auf Die Ost und Nordseite wird jedoch von zahlreichen Bachen und Graben entwassert wie beispielsweise dem Weingartengraben der unterhalb des Sattels zwischen Eisenberg und Unternberg auf 1233 Meter Hohe entspringt und nach Norden zur Urschlauer Achen abfliesst oder dem Waicher Graben der nach Osten zur Weissen Traun hin drainiert Zugang und Erschliessung BearbeitenDer Unternberg ist entweder durch die 1971 erbaute Unternberg Seilbahn 1 oder durch eine leichte Bergwanderung uber den Alten Weg zu erreichen Neben der Seilbahnstation befindet sich die Unternbergalm Gaststatte die mittels einer Forststrasse Almstrasse von der Raffneralm 912 m aus erschlossen ist Die Raffneralm am Nordwestfuss des Unternbergs ist ebenfalls ein Gaststattenbetrieb Die Bergwacht Bayern unterhalt eine Hutte an der Unternbergalm in deren Nahe ein Kreuz auf 1353 Meter Hohe steht Weitere Diensthutten am Berg sind die Kuhbach Diensthutte 1013 m auf der Sudseite und die Schwendtboden Diensthutte 1139 m am Weingartengraben im Norden Die Boideralm 1355 m befindet sich sudlich unterhalb der zwischen Gipfel und Sattel gelegenen Unternbergschneid gefolgt von der etwas weiter hangabwarts liegenden Unternberg Holzstube 1274 m Von der Unternbergalm besteht eine gute Sicht auf die Poschinger Wand den Brandstein und den Hochfelln Zudem bietet sich hier ein sehr guter Tiefblick auf Ruhpolding sowie den Chiemsee im Hintergrund Von der Unternbergschneid sind der Hohe Goll und das Hohe Brett im Osten deutlich zu erkennen Nach Suden schweift hier der Blick uber die Geschosswande hin zum Sonntagshorn und den Reifelbergen Auf dem 1425 Meter hohen Gipfel des Unternbergs steht ein schindelbedachtes Monument Wegen des Baumbestands ist die Aussicht hier eingeschrankt es lasst sich jedoch der ostlich benachbarte Rauschberg ausmachen Geologie BearbeitenGeologisch besteht der Unternberg aus zwei Halften da er in etwa mittig von der Deckenstirn der Staufen Hollengebirgs Decke des Tirolikums durchzogen wird Uberfahren wurde hierbei die den Nordteil des Berges einnehmende Lechtal Decke des Bajuvarikums Die tirolische Sudseite des Berges baut sich aus ladinischem Wettersteinkalk auf der in den Geschosswanden westlich von Laubau sehr schon aufgeschlossen ist Die Uberfahrungsflache zwischen beiden Einheiten muss nach den Aufschlussen am Ostende der Geschosswande als steilstehend angesehen werden Die Deckenstirn setzt sich dann ab Waich nach Nordosten versetzt im benachbarten Rauschberg fort Die Nordseite des Unternbergs wird von der Eisenberg Schuppe gebildet einer sudlichen Untereinheit der Lechtal Decke die entlang der Linie Raffneralm Waich das Cenomanium der Lechtal Decke grobkornige Sandsteine der Branderfleck Formation intern uberschoben hat Die Eisenberg Schuppe ist recht komplex gebaut weist sie doch ihrerseits Verfaltungen Aufschiebungen und deutliche Querbruche auf Sie besteht vorrangig aus norischem Hauptdolomit mit eingefaltetem Oberrhatkalk Jura und Unterkreide Am Gipfel des Unternbergs stehen Ost West streichende Aptychenschichten der Schrambach Formation Unterkreide bzw Neokomium an Diese folgen sodann der Unternbergschneid nach Westsudwesten bis zum Sattel an der Unternbergalm an dem sie das Ostende der Oberwossener Mulde darstellen und ausserdem tief bis herunter zur Schwendtboden Diensthutte versetzt bzw abgesenkt sind Insgesamt ist am Gipfel die eng stehende strukturelle Abfolge Mulde Sattel Mulde zu beobachten der auf der Sudflanke zwei kleinere Aufschiebungen folgen bevor die tirolische Deckenstirn angetroffen wird Diese zwei Spezialmulden nordlich der Geschosswande konnten Aufsplitterungen der Oberwossener Mulde sein wahrend ihr Hauptteil von der Staufen Einheit uberfahren worden zu sein scheint Der eingefaltete Jura folgt auf Oberrhatkalk im Liegenden und zeigt die Abfolge Hierlatzkalk Untere Allgau Formation kann fehlen Chiemgau Schichten und Ruhpolding Formation Er wird sodann im Hangenden von der unterkretazischen Schrambach Formation uberdeckt Die kleineren Aufschuppungen an der Sudseite erfolgten im Niveau des Oberrhatkalks Eiszeiten Bearbeiten Der Bergstock des Unternbergs wurde in den letzten beiden Kaltzeiten von Ferngletschern umflossen An der Sudseite zog der Seetraun Gletscher vorbei der sich bei Laubau mit dem Fischbach Gletscher zum Weisstraungletscher vereinigte welcher in den Ruhpoldinger Talkessel nach Norden einstromte Im Nordwesten floss der Urschlauer Achen Gletscher der einen ostlichen Abzweig des Tiroler Achen Gletschers darstellte Laut Klaus Doben 1970 erreichte das Ferneis am Nordrand des Bergstocks eine Hohe von 900 Meter auf der Sudseite jedoch bis zu 1100 Meter Es stand hier somit knapp 400 Meter uber der heutigen Talhohe der Seetraun 2 Tektonik Bearbeiten nbsp Die Sudseite des Unternbergs links gesehen von der Schlosselschneid 1416 m im Sudwesten Rechts anschliessend das Rauschberg Massiv Die Staufen Hollengebirgs Decke hat die Eisenberg Schuppe in schragem Winkel uberfahren so dass sich die mehr oder weniger Ost West orientierte Eisenberg Schuppe von 1 7 Kilometer im Westen auf nur noch 350 Meter im Osten reduziert Die Nordost bis Ostnordost streichende Schragauffahrung des Wettersteinkalks in den Geschosswanden hat moglicherweise die kleinen Ost streichenden Aufschuppungen am Sudende der Eisenberg Schuppe bewirkt Die grossen Querbruche an der Einsattelung der Unternberg Alm sind Nordnordost bis Nordost orientiert Die Uberfahrung der Lechtal Decke durch die Eisenberg Schuppe am Nordrand des Unternberg Massivs streicht Ost bis Ostsudost Der Kontakt wird meist von pleistozanem bis holozanem Hangschutt verdeckt dennoch ist stellenweise die Branderfleck Formation zu erkennen Die nordlich vorgelagerte Hugelzone um den Menkenberg stellt einen Ostsudost streichenden Sattel dar der neben der ublichen Abfolge Oberrhatkalk Jura Unterkreide vor allen durch die Anwesenheit von Spatkalk Schichten des Doggers sowie von oberjurassischem Hasslbergkalk charakterisiert wird Auch hier sind kleinere Nordnordost bis Nordost streichende Querbruche zu verzeichnen Die Hugelzone wird ebenfalls stark von Hangschutt verhullt dennoch lasst sich ablesen dass die Branderfleck Formation transgressiv in die Faltenstrukturen hineingreift und somit auf eine pracenomane Verformungsphase hinweist 3 Okologie BearbeitenSeit 1956 gehort der Fuss des Bergstocks nordwestlich der Seetraun und westlich von Fritz am Sand und Waich bis auf eine Hohe von 900 Meter zum entlang der Deutschen Alpenstrasse befindlichen Landschaftsschutzgebiet Zwing Sichernau Nummer LSG 00079 01 Siehe auch BearbeitenEisenberg Chiemgauer Alpen Horndlwand Rauschberg SchlosselschneidLiteratur BearbeitenKlaus Doben Geologische Karte von Bayern 1 25 000 Erlauterungen zum Blatt Nr 8241 Ruhpolding Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 S 156 Weblinks BearbeitenWebprasenz der Unternberg Seilbahn und der Unternberg Alm Webprasenz des Vereins zur Unterstutzung des Skiliftbetriebs Unternbergalm In Datenbank AgrarKulturerbe Gesellschaft fur AgrargeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte der Unternbergbahn K Doben Geologische Karte von Bayern 1 25 000 Erlauterungen zum Blatt Nr 8241 Ruhpolding Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 S 156 L Noth Der geologische Aufbau des Hochfelln Hochkienberggebietes In N Jb Mineral Band 53 Stuttgart 1926 S 409 510 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unternberg Berg amp oldid 232982742