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Die Urschlauer Achen ist ein linker Nebenfluss der Weissen Traun in Oberbayern Sie fliesst vollstandig im Gemeindegebiet von Ruhpolding Urschlauer Achen Urschlauer AcheDie Urschlauer Achen bei Ruhpolding Brandstatt Blick nach Nordwesten Richtung Adlerhugel 772 m Die Urschlauer Achen bei Ruhpolding Brandstatt Blick nach Nordwesten Richtung Adlerhugel 772 m DatenGewasserkennzahl DE 184814Lage Alpen Chiemgauer AlpenBayern Landkreis Traunstein Gde RuhpoldingFlusssystem DonauAbfluss uber Traun Alz Inn Donau Schwarzes MeerUrsprung Quelle des Eschelmoosbachs Osthang des Bischofsstuhls47 45 3 N 12 31 55 O 47 750911111111 12 531880555556 Zusammenfluss von Rothelmoosbach und Eschelmoosbach Rothelmoosklamm47 43 15 N 12 33 11 O 47 720933333333 12 553022222222 810Quellhohe ca 810 m u NHN BA 1 Zusammenfluss Eschelmoosbach Rothelmoosbachca 1207 m u NHN BA 1 Quelle EschelmoosbachMundung von links und Sudwesten in die Weisse Traun47 763216666667 12 654277777778 649 Koordinaten 47 45 48 N 12 39 15 O 47 45 48 N 12 39 15 O 47 763216666667 12 654277777778 649Mundungshohe ca 649 m u NHN BA 1 Hohenunterschied ca 161 mSohlgefalle ca 15 Lange 10 8 km 1 nur Urschlauer Achen15 3 km GV 1 mit EschelmoosbachEinzugsgebiet 44 08 km GV 2 Die Urschlauer Achen im Winter aufgenommen von Ruhpolding Brandstatt nach Nordosten in Richtung Zeller Berg 1065 m Die Urschlauer Achen im Winter aufgenommen von Ruhpolding Brandstatt nach Nordosten in Richtung Zeller Berg 1065 m Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie 2 1 Oberlaufe 2 2 Verlauf 2 3 Einzugsgebiet 2 4 Zuflusse 3 Geologie 3 1 Eiszeiten 4 Okologie 5 Sehenswurdigkeiten 6 Einzelnachweise 6 1 BayernAtlas BA 6 2 Gewasserverzeichnis Bayern GV 6 3 Sonstige 7 Literatur 8 WeblinksEtymologie BearbeitenDie Urschlauer Achen oft auch Urschlauer Ache ist nach der Ruhpoldinger Ortschaft Urschlau benannt an der sie nach etwa 2 5 Kilometer rechtsseitig vorbeifliesst Geographie BearbeitenOberlaufe Bearbeiten Die Urschlauer Achen entsteht aus dem Zusammenfluss des rechtsseitigen Rothelmoosbachs mit dem linksseitigen Eschelmoosbach Diese vereinen sich in der Rothelmoosklamm sudwestlich des Grundbergs 1226 m auf etwa 810 Meter Meerhohe Der Rothelmoosbach drainiert in nordlicher Richtung das Hochmoor der Rothelmoosalm Der deutlich langere Oberlauf Eschelmoosbach entspringt nordwestlich der Eschelmoosalm am Osthang des Bischofsstuhls 1516 m auf 1207 Meter u NN von wo aus er zuerst in ostlicher sodann in sudlicher Richtung und schliesslich nach Sudsudosten lauft Verlauf Bearbeiten Nach Verlassen der Klamm wendet sich die Urschlauer Achen zunachst nach Osten eingeschnitten zwischen Grundberg im Norden und den Ofen 1031 m im Suden Etwa 500 Meter vor Erreichen der Grundbergstube andert der Fluss seine Laufrichtung auf Nordost die er im Wesentlichen bis zu seiner Mundung beibehalt Knapp 1000 Meter nach Passieren der Grundbergstube erreicht er Urschlau wo ihm von links der Hechelgraben zufliesst Rechterhand erhebt sich jetzt bis Sulzen die Untere Urschlauer Wand Bei Gruttau beginnt das Tal sich etwas zu weiten Er passiert jetzt den Marchenwald einen Bergsturz aus dem 13 Jahrhundert auf der linken Talseite Kurz dahinter erscheint die Ortschaft Brand mit dem linksseits zufliessenden Nesselauer Graben Nach einem weiteren Kilometer passiert er Vorderbrand am rechten Ufer von links stromt sodann bei der Ruhpoldinger Glockenschmiede der Thoraubach herab Mit Passieren der rechtsseitigen Urschlauer Auen betritt der Fluss den Ruhpoldinger Talkessel der sich zunachst nur nach rechts hin zu weiten beginnt Linkerhand folgt die Ortschaft Hasslberg am gleichnamigen Berg mit dem Marmor Steinbruch Die Achen durchquert daraufhin die Ortschaften Guglberg und Brandstatt wo von rechts der Weingartengraben einmundet Ab Muhlwinkl treten die Berge fur die letzten 1500 Meter vom linken Ufer der Urschlauer Achen zuruck und der Ruhpoldinger Talkessel weitet sich auch nach dieser Seite Der Fluss mundet schliesslich in der Nahe des ehemaligen Bahnhofs der Waldbahn Ruhpolding Reit im Winkl wo jetzt die Tennishallen stehen linksseitig in die Weisse Traun Die Urschlauer Achen ist ab ihrem Zusammenfluss in der Rothelmoosklamm nicht ganz 11 Kilometer lang Bei einem Hohenunterschied von 161 Meter betragt ihr Sohlgefalle somit rund 15 Grossere Schleifen im Flusslauf erscheinen sudlich unterhalb von Hasslberg bei Guglberg und hinter Brandstatt Einzugsgebiet Bearbeiten Die Urschlauer Achen entwassert etwa 44 1 km der Chiemgauer Alpen Der hochste Punkt in ihrem Einzugsgebiet liegt an einem Graben der auf rund 1420 Meter u NN sudlich unterhalb des Weissgrabenkopfs 1578 m entspringt und linksseitig bei der Eschelmoosalm in den Eschelmoosbach einmundet Das Einzugsgebiet der Urschlauer Achen grenzt reihum an das der folgenden Nachbargewasser Im Nordnordwesten liegt das Quellgebiet der Weissen Ache die zum Chiemsee entwassert im Norden entsteht jenseits der Wasserscheide die zur Weissen Ache laufende Schwarze Ache im Nordosten lauft der Steinbach im Gemeindegebiet von Ruhpolding ostwarts zur Weissen Traun im Sudosten verlauft parallel nach Nordosten die Seetraun der linke Oberlauf der Weissen Traun im Suden liegt das oberflachlich abflusslose Gebiet von Lodensee Mittersee und Weitsee das unterirdisch zur Seetraun entwassert im Sudwesten nimmt jenseits der Scheide die Schwarzlofer den Abfluss auf die uber die Grossache Tiroler Ache wieder den Chiemsee speist im Westen laufen kleinere rechte Zuflusse zur Grossache Zuflusse Bearbeiten Hierarchische Liste der Zuflusse jeweils von der Quelle zur Mundung Eschelmoosbach linker Oberlauf vom Osthang des Bischofsstuhls Weissgraben von rechts von der Jochbergalm von Unterwossen Langauer Graben von links nahe der Langaueralm Rothelmoosbach linker Oberlauf vom Nordosthang des Hochschartens Sulzenmoosgraben von rechts an der Rothelmoosalm Gschwendbach von links nahe der Langerbaueralm Hechelgraben von links bei Ruhpolding Urschlau Nesselauer Graben von links in Ruhpolding Brand Thoraubach von links gegenuber Ruhpolding Vorderbrand Weingartengraben von rechts in Ruhpolding BrandstattGeologie BearbeitenGeologisch verlauft die Urschlauer Achen vollstandig im Bajuvarikum der Nordlichen Kalkalpen Der Fluss beginnt seinen Lauf in der Lechtal Decke und wechselt hinter dem Sudost streichenden Zug des Hasslbergs in die Allgau Decke Auf ihrem ersten Streckenabschnitt hat sich die Achen in den Hauptdolomit der Eisenberg Schuppe eingeschnitten verlasst diese aber kurz vor Urschlau Bereits unmittelbar vor der Grundbergstube tritt der Fluss aus anstehendem Gestein heraus und wechselt auf quartare Lockersedimente uber welchen er bis zu seiner Mundung bis auf kleinere Ausnahmen treu bleibt Auf dem zweiten Streckenabschnitt bis zum Ende der Lechtal Decke folgt die Achen einer recht asymmetrischen Anordnung da auf ihrer rechten Talseite vorwiegend Hangschuttmassen der Unteren Urschlauer Wand und des Eisenbergs 1490 m sowie weiter talauswarts gen Ruhpoldinger Talkessel eiszeitliche Schottermassen zu liegen kommen jedoch auf der linken Talseite die Lechtal Mulden Haaralm Mulde Nesselauer Mulde dazwischen liegender Eschelmoos Sattel und Hochfelln Mulde herabstreichen Auch auf dem letzten Abschnitt in der Allgau Decke ab Guglberg bis zur Mundung durchzieht der Fluss alluviale Sedimente und uberquert die im Untergrund verborgene Steinbach Mulde kurz vor Muhlwinkl Eiszeiten Bearbeiten Sehr wichtig zum Verstandnis der Flussgeschichte ist die Tatsache dass das Tal der Urschlauer Achen in den beiden letzten Kaltzeiten Riss Kaltzeit und Wurm Kaltzeit von Ferneismassen des Urschlauer Achen Gletschers durchzogen wurde Die Talung wurde dementsprechend glazial geformt und uberpragt Dieser Gletscher war ein Abzweig des Tiroler Achen Gletschers der nordlich des Hochschartens und uber die Rothelmoosalm eingestromt war Der Tiroler Achen Gletscher umfloss aber ausserdem den Grundberg an dessen Westseite und erreichte uber eine Passhohe vor der Linner Mais Alm die Talung von Urschlau wo er im Urschlauer Achen Gletscher aufging Dass die Ferneismassen auch diesen Seitenarm gewahlt hatten wird durch den Fund eines aus den Zentralalpen stammenden Kristallinblocks Geschiebeblock aus Granitgneis nordlich des Grundbergs auf 1180 Meter uber NN unwiderlegbar bewiesen Der Urschlauer Achen Gletscher vereinigte sich dann im Ruhpoldinger Talkessel mit dem Weisstraungletscher hinter Muhlwinkl Ein linker Abzweig zog jedoch unabhangig hiervon uber den Steinbach linkerhand am Ortskern von Ruhpolding vorbei und endete dann bei Lohen Die erzielten Hohen der Ferneismassen werden wie folgt abgeschatzt 1100 Meter an der Grundbergstube 1000 Meter bei Gruttau 900 Meter kurz vor Hasslberg und 800 Meter am Zusammenfluss der Ferneismassen an der Mundung rund 150 Meter uber dem heutigen Niveau 2 Neben dem Ferneis hatten sich auf den inselartig herausragenden Gebirgsstocken auch Lokalgletscher gebildet So beispielsweise der Lokalgletscher in der Nordostflanke des Sulzgrabenkopfs 1521 m der nach Norden in Richtung Urschlauer Achen Gletscher abfloss oder der Lokalgletscher am Osthang des Grohrkopfs 1562 m der durch das Nesselauer Tal herabkam Die Horndlwand Nordflanke 1684 m trug ebenfalls zwei kleine Lokalgletscher die aber das Ferneis bereits im Osten des Rothelmoostals erreichten Weitere Lokalgletscher hatten sich auch im Thorau Tal am Hochfelln 1671 m und im oberen Steinbach Tal gebildet die aber alle noch vor dem Ferneis endeten Okologie Bearbeiten nbsp Ein Graureiher Ardea cinerea in der Urschlauer AchenDie Urschlauer Achen bildet bis 500 Meter hinter Urschlau die Nordwestgrenze des 1955 gegrundeten Naturschutzgebiets Ostliche Chiemgauer Alpen Nummer NSG 00069 01 zu dem ihr Oberlauf gehort In unmittelbarer Nahe der Achen befinden sich auch zwei FFH Gebiete an der Glockenschmiede und um Geiern Diese sind seit 2008 unter der Nummer 8241 371 in die Extensivwiesen um Ruhpolding integriert Als anliegende Geotope fungieren der Steinbruch des Ruhpoldinger Marmors am Hasslberg Nummer 189A021 und die Branderfleck Formation bei Urschlau Nummer 189A042 Das Kalkflachmoor und die Kalkquellfluren nordwestlich von Brand Nummer ND 01268 stellen ein Kulturdenkmal dar Sehenswurdigkeiten BearbeitenAls Sehenswurdigkeiten am Fluss sind anzufuhren die Wallfahrtskirche Maria Schnee in Urschlau mit fruhbarockem Altar aus dem Jahr 1667 der Bergsturz des Marchenwalds aus dem 13 Jahrhundert der 1967 eroffnete Freizeitpark Ruhpolding mit Marchenwanderweg in Vorderbrand die Ruhpoldinger Glockenschmiede der mittlerweile stillgelegte Marmorsteinbruch am Hasslberg die kleine Kapelle bei Muhlwinkl Erlebnis und Wellnessbad Vita Alpina mit Freibad Therme und Saunalandschaft und erstes Wellenbad in den Alpen die Tennishallen an der Mundung Einzelnachweise BearbeitenBayernAtlas BA Bearbeiten Amtliche Online Gewasserkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern Lauf und Einzugsgebiet der Urschlauer Achen Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Hinweise a b c Hohe abgefragt auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte Rechtsklick Gewasserverzeichnis Bayern GV Bearbeiten Lange nach Verzeichnis der Bach und Flussgebiete in Bayern Flussgebiet Inn Seite 54 des Bayerischen Landesamtes fur Umwelt Stand 2016 PDF 2 8 MB Seitenzahl kann sich andern Einzugsgebiet nach Verzeichnis der Bach und Flussgebiete in Bayern Flussgebiet Inn Seite 54 des Bayerischen Landesamtes fur Umwelt Stand 2016 PDF 2 8 MB Seitenzahl kann sich andern Sonstige Bearbeiten GeoFachDatenAtlas und Gewasserdienste des Bayerischen Landesamtes fur Umwelt Klaus Doben Erlauterungen zum Blatt Nr 824 1 Ruhpolding In Geologische Karte von Bayern 1 25000 Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 Literatur BearbeitenAmtliche Topographische Karten ATK 1 25 000 des Landesamtes fur Digitalisierung Breitband und Vermessung Bayern Nr Q15 Reit im Winkl Nr Q16 RuhpoldingWeblinks BearbeitenKarte von Lauf und Einzugsgebiet der Urschlauer Achen auf BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Hinweise Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Urschlauer Achen amp oldid 227610487