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Der Lodensee ist der nordostlichste See im Dreiseengebiet und gehort zum Gemeindegebiet von Ruhpolding LodenseeBlick vom Delta des Langen Sandes in die Hochkienbergflanke im NordwestenGeographische Lage Bayern Landkreis Traunstein Gde RuhpoldingZuflusse vom Mittersee Langer Sand und weitere Graben und BacheAbfluss unterirdisch Forchensee Seetraun Weisse Traun TraunOrte am Ufer LodenalmDatenKoordinaten 47 41 38 N 12 35 41 O 47 693888888889 12 594722222222 750 72 Koordinaten 47 41 38 N 12 35 41 OLodensee Bayern Hohe uber Meeresspiegel 750 72 m u NHNFlache 9 001 6 ha 1 Lange 720 mBreite 410 mUmfang 2 1 kmMaximale Tiefe 6 6 mBesonderheiten Enge Durchgangspassage zum MitterseeVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS UMFANGVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFE Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 2 1 Entstehung 3 Okologie 4 Nutzung 5 Photogalerie 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeographie BearbeitenDer Lodensee liegt in der Gemarkung Seehauser Forst im Sudwesten der Gemeinde Ruhpolding etwa 8 5 Kilometer vom Ortskern entfernt Luftlinie auf einer Hohe von 751 m u NHN 2 Bis nach Reit im Winkl im Westsudwesten sind es 8 Kilometer Er hat eine Flache von 9 0016 ha 1 und eine maximale Tiefe von 6 0 Meter Sein Umfang betragt 2 1 Kilometer bei einer maximalen Lange von bis zu 720 Metern und einer Breite von bis zu 410 Metern Der Lodensee ist vom sudwestlich anschliessenden Mittersee nicht klar abgetrennt Die schmalste Stelle zwischen Mittersee und Lodensee ist je nach Wasserstand zwischen 10 Sommer und 100 Meter Fruhjahr breit Der See ist eingebettet im Tal zwischen dem Massiv Gurnwandkopf Horndlwand im Norden und dem Durrnbachhorn Massiv im Suden Die Deutsche Alpenstrasse B 305 fuhrt von Ruhpolding kommend an der Sudseite des Lodensees vorbei in Richtung Reit im Winkl Entlang seiner Nordseite verlauft die Trasse der mittlerweile stillgelegten Waldbahn Ruhpolding Reit im Winkl Sie wird jetzt als Zugangsweg benutzt Die Gestalt des Lodensees ist die eines nach Nordosten orientierten Rechtecks von maximal 550 Meter Lange und durchschnittlich etwa 140 Meter Breite Die Rechtecksform wird aber durch zwei Deltas im Norden und Nordosten des Sees stark eingeschnurt Im Sudwesten schliesst sich der bereits erwahnte Durchlass zum Mittersee an der durchschnittlich nur 25 Meter breit ist Im Sudosten besitzt der See eine gut 120 Meter lange Ausstulpung Der Lodensee hat mehrere Zuflusse ist aber abflusslos Er verliert Wasser unterirdisch nach Nordosten in Richtung Forchensee und Seetraun Der bedeutendste Zufluss ist eindeutig der vom Durrnbachhorn herabziehende Lange Sand der unterhalb der Lodenalm an der Nordostecke in einem Delta mundet Einen wichtigen Sedimenteintrag liefert auch der vom Hausgrabenkopf 1412 m ausgehende Wilde Hausgraben der an der Sudostecke ebenfalls ein kleines Delta vorgebaut hat Die tiefste Stelle des Lodensees liegt zwischen diesen beiden Deltas die westliche Seeseite ist jedoch relativ flachgrundig Direkt im Sudostzipfel munden zwei weitere Hausgraben von geringerer Bedeutung Von der steilen Hochkienberg Seite des Sees im Norden gehen zwei Wildbache aus auch sie haben Deltas gebildet Der linke Bach hat ein sehr grosses Delta aufgeschuttet das beinahe die schlauchartige Verbindung zwischen Mittersee und Lodensee vollkommen unterbunden hatte Mittlerweile hat sich der Bach an die Westseite des Lodensees zuruckverlagert Der rechte Bach schliesslich bildet ein sehr grosses Delta an der Nordseite Auch er hat seinen Lauf verlegt und zwar an den Nordrand des Deltas In Anbetracht all dieser teils recht bedeutenden Sedimenteintrage durfte die Verlandung des Lodensees vorprogrammiert sein Geologie Bearbeiten nbsp Blick von der Schlosselschneid 1416 m ins Dreiseengebiet im Vordergrund der Lodensee mit Lodenalm Die Talung des Dreiseengebietes wurde wahrend der Wurm Kaltzeit und wahrscheinlich auch schon wahrend der Riss Kaltzeit von einem Abzweig des Tiroler Achen Gletschers ausgeschurft ihre geomorphologische U Form ist beispielsweise aus Richtung Seekopf 1173 m Richtstrichkopf 1322 m gut zu erkennen Die Ferneismassen waren von Reit im Winkl uber Seegatterl eingestromt und dann ins Tal der Seetraun weiter vorgestossen Sie raumten im Gebiet des Lodensees vorwiegend anstehenden Hauptdolomit und Raibler Schichten aus wobei ihre Arbeit durch das an der Seesudseite vermutete Nordost streichende Storungssystem am Fusse des Durrnbachhorn Massivs wesentlich erleichtert wurde Nach Abschmelzen des Gletschers bildete sich zu Beginn des Holozans ein Schmelzsee der die Talung des Dreiseengebiets ausfullte dass der ursprungliche See wesentlich grosser war wird durch Terrassenwalle auf der Ost Sudost und Sudseite des Lodensees verdeutlicht Der jetzige Lodensee ist nur ein Uberbleibsel dieses ursprunglichen Schmelzsees dem uberdies wie oben schon angesprochen weitere Verlandung droht Das Anstehende der Talflanken baut sich entlang der Sudseite aus Hauptdolomit des Durrnbachhorn Massivs auf Die Nordflanke steigt steil zum Hochkienberg bzw Seehauser Kienberg hin an und besteht aus mit zirka 40 nach Suden einfallendem Wettersteinkalk Da im oberen Drittel der Talflanke die Sattelachse des Hochkienbergsattels nach Ostnordost durchstreicht legen die daruber gelegenen Wettersteinschichtpakete bereits leicht nordliches Einfallen an den Tag Im unteren Abschnitt legen sich Raibler Schichten uber den Wettersteinkalk und am Talfuss erscheint dann sogar schon Hauptdolomit Die Raibler Schichten konnen hier eine nahezu vollstandige Abfolge vorweisen mit Raibler Ton und Sandstein Raibler Kalk Raibler Sandstein Raibler Dolomit und Raibler Rauhwacke Holozaner Hangschutt verhullt dann teilweise den Ubergang zum Nordufer des Sees Im Talgrund liegen nacheiszeitliche Verschwemmungsablagerungen im See rezente Seesedimente Der grosse linke Schwemmfacher auf der Seenordseite ist im Uferbereich vermoort Entstehung Bearbeiten Die Entstehungsgeschichte des Lodensees teilt sich in zwei grosse Abschnitte deren erster unmittelbar nach Abschmelzen der Ferneismassen zu Beginn des Holozans einsetzte Er wird gekennzeichnet durch den enormen Sedimenteintrag des Langen Sandes der im Lodenboden einen riesigen alluvialen Schwemmfacher aufbaute Dieser Schwemmfacher unterband den naturlichen Abfluss in Richtung Forchensee Seetraun und fuhrte zum Ruckstau der Schmelzwasser und zur Entstehung des ursprunglichen Loden und Mittersees Nach den Terrassen zu urteilen lag der damalige Seespiegel gut 3 Meter hoher als das heutige Niveau Das zweite Stadium war ist regressiver Natur d h der Lange Sand begann in seinen eigenen Schwemmfacher einzuschneiden zu erodieren und diesen wieder auszuraumen Diese ruckwarts gerichtete Erosionstatigkeit kann an beeindruckenden Terrassenwanden im Langen Sand westlich unterhalb des Richtstrichkopfs beobachtet werden Die regressive zweite Phase war verbunden mit einem generellen Ruckgang des Seespiegels gleichzeitig krochen aber die Deltas der Zuflusse weiter in den See vor Die weitere Entwicklung des Lodensees wird sehr stark von den Faktoren Niederschlag und dem damit verbundenen Sedimenteintrag sowie den unterirdischen Wasserabfluss verlust durch die Schwemmkiese des Langen Sandes hindurch bestimmt werden Okologie Bearbeiten nbsp Die LodenalmDer Lodensee gehort seit 1955 zum nahezu 100 Quadratkilometer grossen Naturschutzgebiet Ostliche Chiemgauer Alpen welches gleichzeitig als Vogelschutzgebiet fungiert Der vom Hausgrabenkopf ausgehende Wilde Hausgraben wurde an seinem Lauf bis zur Mundung in den Lodensee unter der Nummer 189R032 vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt LfU als 2 520 000 Quadratmeter grosses Geotop Lange 4 200 Meter Breite 600 Meter ausgewiesen Dieses Gebiet fungiert gleichzeitig als FFH Gebiet Der Schwemmfacher des Wilden Hausgrabens schiebt sich jetzt immer weiter in den Lodensee vor dem somit Verlandung droht Im Delta des Langen Sandes befindet sich ein Beobachtungspunkt fur Biber Am Lodensee sind drei Standorte des seltenen stark gefahrdeten und unter besonderem Schutz stehenden Zerschlitzten Streifenfarns Asplenium fissum mit einer Bestandsgrosse von insgesamt 425 Individuen bekannt geworden Das auf Kalkschutthalden gedeihende Taxon tritt auch am Seehauser Kienberg sudostlich des Forchensees und am Westhang des Rauschbergs auf 3 Ferner erwahnenswert am Lodensee sind die Haarstielige Segge Carex capillaris und der Holzapfel Malus sylvestris Nutzung BearbeitenDas Baden wird seit 2017 nicht mehr empfohlen da die Wasserqualitat durch angrenzende Kuhweiden und Gulle Fakalien auf der Liegewiese in Mitleidenschaft gezogen ist An der Nordostseite des Sees liegt die almwirtschaftlich genutzte Lodenalm Im Winter fuhren Langlaufloipen des ausgedehnten Ruhpoldinger Loipennetzes am See vorbei Der Lodensee dient im Sommer als Ausgangspunkt fur Bergtouren auf umliegende Gipfel So beispielsweise von der Lodenalm auf die Schlosselschneid 1416 m vom Nordwestende des Sees unter der Hochkienbergwand zur Hochkienbergalm und von dort zum Gurnwandkopf 1691 m und zur Horndlwand 1684 m vom Langen Sand hoch zum Richtstrichkopf 1322 m und weiter uber Hochbrunstkopf 1499 m Fahsteigenschneid 1562 m Kreuzschneid 1609 m und Wildalphorn 1690 m zum Durrnbachhorn 1776 m sowie vom Langen Sand uber die Wimmeralm Diensthutte zum Hausgrabenkopf 1412 m und erneut zum Durrnbachhorn Alle diese Steige sind oft recht undeutlich markiert in schlechtem Zustand stellenweise schwierig zu finden und bei schlechter Witterung nicht ungefahrlich Photogalerie Bearbeiten nbsp Herbstlicher Blick uber die Ostseite des Lodensees nach Norden zum Hochkienberg links und zur Schlosselschneid 1416 m rechts nbsp Blick nach Nordosten zum Seekopf 1173 m links die Schlosselschneid nbsp Desgleichen im Juni nbsp Nachsommerliches Niedrigwasser Oktober nbsp Blick nach Sudwesten uber die enge Passage zum Mittersee nbsp Blick nach Nordosten uber die enge Passage zur Schlosselschneid rechts Siehe auch BearbeitenListe der Seen in BayernEinzelnachweise Bearbeiten a b BayernAtlas Grundsteuer abgerufen am 16 Juli 2022 abrufbar bis 31 Dezember 2022 Landesamt fur Vermessung und Geoinformation Bayern BayernAtlas Topographische Karte 1 50 000 Karsten Horn H Wilfried Bennert und Andreas Zehm Die Bestandssituation seltener und bedrohter Farne im bayerischen Alpenraum und Massnahmen zu ihrem Schutz In Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft Band 87 2017 S 71 82 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lodensee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lodenalm In Datenbank AgrarKulturerbe Gesellschaft fur Agrargeschichte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lodensee amp oldid 238162407