www.wikidata.de-de.nina.az
Der 1173 m u NHN hohe Seekopf ist ein Gipfel der Chiemgauer Alpen im Suden der Gemeinde Ruhpolding Der Berg ist ein Sattel aus rund 230 Millionen Jahre altem Wettersteinkalk 1 SeekopfAm Gipfelkreuz des Seekopfs Der Blick streicht nach Sudwesten uber das Dreiseengebiet zum Kaisergebirge in Tirol Hohe 1173 m u NHNLage Bayern DeutschlandGebirge Bayerische Alpen Chiemgauer Alpen Dominanz 0 9 km SchlosselschneidSchartenhohe 434 m ForchenseeKoordinaten 47 42 20 N 12 37 23 O 47 70548 12 62306 1173 Koordinaten 47 42 20 N 12 37 23 OSeekopf Ruhpolding Bayern Gestein WettersteinkalkAlter des Gesteins 230 Millionen JahreNormalweg Von Seehaus Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Zugang 3 Geologie 3 1 Pleistozane Vereisungen 4 Okologie 5 Photogalerie 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie gut 400 Meter hohe Westwand des Seekopfs erhebt sich unmittelbar entlang der Ostseite des Forchensees und liegt schrag gegenuber der Ortschaft Seehaus Der Talgrund des Forchensees auf 739 Meter trennt den Seekopf von der 1416 Meter hohen Schlosselschneid im Westen Der Bergstock ist sehr asymmetrisch da er im Westen sehr steil abbricht jedoch im Osten nach einer 1035 Meter hohen Einsattelung nordlich der mittlerweile verfallenen Ortnerstube Diensthutte recht sanft zum 1105 Meter hohen Zirmberg ubergeht Die Prechtboden an der Nordostflanke fallen ebenfalls recht gemachlich zum Tal der Seetraun hin ab welche den Seekopf vom nordlich anschliessenden Eisenberg Unternberg Massiv absetzt Der bereits zum Massiv des Durrnbachhorns 1776 m gehorende Richtstrichkopf 1322 m im Sudosten ist nur 1 3 Kilometer entfernt Er wird durch den von der Ortnerstube herabkommenden Richtstrichgraben von der Seeleite auf der Sudseite des Seekopfs getrennt Direkt zwischen dem Fuss der Westwand und dem Forchensee querte einst die Staatliche Waldbahn Ruhpolding Reit im Winkl ihre Trasse ist noch vorhanden Zugang BearbeitenDer Zugang zum Gipfel mit einfachem Gipfelkreuz aus Holz das sich aber nicht auf dem topographisch hochsten Punkt befindet erfolgt vom Wanderparkplatz Seehaus Es bestehen zwei Varianten die auch als Uberschreitung kombiniert werden konnen Der Nordanstieg beginnt an der B 305 etwas talauswarts etwa 300 Meter unterhalb von Seehaus in Richtung Ruhpolding auf 730 Meter Hohe und fuhrt in Richtung Prechtboden Der Sudwestgrat durch die Seeleite wird vom Sudende des Forchensees aus uber eine Forststrasse erreicht Die bewaltigte Hohendifferenz betragt insgesamt etwa 450 Meter Die Uberschreitung ist 6 2 Kilometer lang und erfordert eine reine Gehzeit von 2 Stunden Sie ist zwar nicht ausgeschildert aber teilweise markiert und durchweg als Steig gut zu erkennen Vom Gipfelkreuz bietet sich eine schone Sicht auf Wildalphorn 1690 m Durrnbachhorn und ins Dreiseengebiet zum Kaisergebirge zum Muhlprachkopf 1332 m zur gegenuberliegenden Schlosselschneid zur Horndlwand 1684 m Sulzgrabenkopf 1521 m Durlachkopf 1395 m Eisenberg 1490 m und Unternberg 1425 m Etwa 100 Meter nordostlich vom hochsten Punkt befindet sich ein Aussichtsplatz der einen imposanten Tiefblick auf Seehaus und Forchensee gestattet Geologie Bearbeiten nbsp Die Westwand des Seekopfs uber dem ForchenseeDer Westen und Norden des Seekopfs werden von Wettersteinkalk aufgebaut welcher hier einen sehr schon zu erkennenden Sattel bildet Dieser Sattel ist der ostliche Teilabschnitt des Hochkienbergsattels der ausgehend vom Hochkienberg und dem Seehauser Kienberg in Ostnordost Richtung uber den Seekopf und Zirmberg hinweg bis zum Fischbach zieht An der Seeleite im Sudosten des Berges erscheinen Raibler Schichten und zwar Raibler Tonstein stellenweise auch Raibler Sandstein gefolgt von Raibler Kalk und Raibler Dolomit Im Sudosten des Richtstrichgrabens wird bereits Hauptdolomit angetroffen Raibler Schichten und Hauptdolomit fallen relativ flach nach Sudosten ein Durch den Forchensee verlauft eine bedeutende Storung die Nordnordost streicht und die Sattelachse als linkshandige Seitenverschiebung beinahe um 300 Meter versetzt Kleinere Nordwest Nordost und Ost streichende Verwerfungen senken im Osten des Bergstocks die Raibler Schichten teilweise gegen den Wettersteinkalk ab Tektonisch gehort der Seekopf zur Staufen Hollengebirgs Decke des Tirolikums Der Berg befindet sich rund 1 000 Meter hinter der Deckenstirn an der die Lechtal Decke uberfahren wird Pleistozane Vereisungen Bearbeiten Der Seekopf war bis ins Pleistozan fest mit der gegenuberliegenden Schlosselschneid verbunden Die Wettersteinkalk Barriere des Hochkienbergsattels wurde aber vom Seetraun Gletscher durchbrochen und ausgeraumt wobei die grosse Storung diesen Durchbruch erleichtert haben durfte 2 Der Seetraun Gletscher war ein Abzweig des Tiroler Achen Gletschers der von Reit im Winkl und dem Dreiseengebiet kommend weiter in Richtung Ruhpoldinger Talkessel vorstiess Gemass Klaus Doben 1970 betrug die damalige Ferneishohe am Seekopf rund 1200 Meter der Berg war somit wahrend der Riss und der Wurm Kaltzeit von Ferneismassen bedeckt 1 So findet sich ostlich des Gipfels auf Raibler Schichten wurmzeitlicher Till Okologie BearbeitenDer Seekopf liegt im nahezu 100 Quadratkilometer grossen und 1955 eingerichteten Naturschutzgebiet Ostliche Chiemgauer Alpen Nummer NSG 00069 01 Photogalerie Bearbeiten nbsp Orthofoto der Forchensee Region Die Seekopf Westwand liegt im Schatten rechts vom See nbsp Blick vom Lodensee nach Norden zum Seekopf Die Sattelstruktur des Berges ist gut zu erkennen Rechts der Einsattelung der Richtstrichkopf 1322 m nbsp Blick vom Seekopf zur gegenuberliegenden Schlosselschneid dahinter die Horndlwand 1684 m Deutlich zu sehen der asymmetrische Hochkienbergsattel mit sehr steil zu den Seen abfallendem Sudsudostflugel und wesentlich flacherem Nordnordwestflugel Rechts unterhalb der Horndlwand verlauft die Deckengrenze Tirolikum Bajuvarikum nbsp Aussicht vom Gipfel der Schlosselschneid nach Sudosten zum Massiv des Sonntagshorns 1961 m Im Vordergrund Seekopf links und Richtstrichkopf rechts Literatur BearbeitenKlaus Doben Erlauterungen zum Blatt Nr 8241 Ruhpolding In Geologische Karte von Bayern 1 25000 Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 G Schuler Lithofazielle sedimentologische und palaogeographische Untersuchungen in den Raibler Schichten zwischen Inn und Salzach Nordliche Kalkalpen In Erlanger geol Abh H 71 Erlangen 1968 S 60 Einzelnachweise Bearbeiten a b Klaus Doben Erlauterungen zum Blatt Nr 8241 Ruhpolding In Geologische Karte von Bayern 1 25000 Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 F Levy Quartarstudien in den Chiemgauer Bergen In Ostalpine Formenstudien 1 H 3 Berlin 1922 S 79 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seekopf Ruhpolding amp oldid 207631718