www.wikidata.de-de.nina.az
Das Durrnbachhorn ist ein Berg in den Chiemgauer Alpen uber dessen Gipfelgrat die Grenze zwischen Bayern und Salzburg verlauft Seine Hohe betragt 1776 m u NHN 1 beziehungsweise 1776 m u A 2 DurrnbachhornHohe 1776 m u NHN 1776 m u A Lage Bayern Deutschland und Salzburg OsterreichGebirge Chiemgauer AlpenDominanz 5 km ReifelbergSchartenhohe 630 m Winklmoos AlmKoordinaten 47 40 26 N 12 36 32 O 47 673888888889 12 608888888889 1776 Koordinaten 47 40 26 N 12 36 32 ODurrnbachhorn Alpen Gestein Plattenkalk HauptdolomitAlter des Gesteins Oberes Karnium NoriumErschliessung Winklmoss SesselbahnHeutal Liftef6 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographische Lage 3 Zugang 4 Touristische Erschliessung 5 Geologischer Aufbau 6 Okologie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDas Durrnbachhorn ist nach dem Durrnbach benannt welcher oberhalb der Durrnbachalm auf knapp 1500 Meter Hohe entspringt und die Westseite des Berges nach Westsudwest in Richtung Seegatterl entwassert wo er rechtsseitig in die Schwarzlofer mundet Geographische Lage BearbeitenDas Durrnbachhorn ahnelt geomorphologisch stark dem weiter ostlich gelegenen Sonntagshorn 1961 m sowie dem Reifelberg 1883 m und Vorderlahnerkopf 1907 m Es weist nach Suden gleichmassig geneigte Hange mit Waldern Wiesen und Latschenfeldern auf zeigt aber nach Norden hin steile Absturze die in die tief eingerissenen Wilden Hausgraben ubergehen Uber den Hauptgipfel des Durrnbachhorns verlauft die Grenze zwischen der Salzburger Gemeinde Unken sowie der bayrischen Gemeinde Ruhpolding Der Gipfelgrat bildet ausserdem die Wasserscheide zwischen Alz und Salzach Das Gebiet der bayrischen Gemeinde Reit im Winkl erstreckt sich bis zum niedrigeren Westgipfel 1767 m Am Westgipfel teilt sich der Grat nach Nordwesten und Westen in Richtung Lembergschneid und nach Sudsudwest in Richtung Durrnbacheck 1593 m Der Hauptgrat setzt sich nach der Lembergschneid dann uber den Lemberg 1491 m weiter nach Westen fort verliert aber stufenweise an Hohe und endet am Rohreck auf 1354 Meter nordostlich des Durrnbachkopfs 1195 m Vom Hauptgipfel zieht der Grat weiter nach Osten zum Wildalphorn 1736 m Hinter dem Ostgipfel des Wildalphorns 1690 m teilt sich der Grat erneut in einen Nordostzweig zur Kreuzschneid 1609 m und Fahsteigenschneid 1562 m sowie in einen Sudostzweig der uber Ochsenlahnerkopf 1500 m und Grenzkendlkopf 1365 m zum Fischbach 795 m ins Heutal hinunterzieht nbsp Das Durrnbachhorn gesehen vom Stuhlkopf 1264 m im Westnordwesten Im Vordergrund der Weitsee Links im Hintergrund lugt das Sonntagshorn Massiv hervor Schon zu erkennen die beiden Nordflanken Gratsysteme zum Hausgrabenkopf und zum Richtstrichkopf Nordlich des Durrnbachhorns liegt das Dreiseengebiet mit dem Weitsee Mittersee und Lodensee die vom Gipfelkreuz aus gut zu sehen sind Es entwassert ausgehend vom Lodensee unterirdisch zum Tal der Seetraun Im Westen zieht vom Sattel der Lembergschneid 1642 m ein Gratstuck in nordnordwestlicher Richtung zum Hausgrabenkopf 1412 m der die Dreiseen dominiert Das bereits angesprochene Gratstuck weiter im Osten gabelt sich erneut am Nordende der Kreuzschneid nach Norden zum Hochbrunstkopf 1499 m und weiter zum Richtstrichkopf 1322 m sowie weiter nach Nordnordost uber Fahsteigenschneid und Fischbachschneid zum Saurusselkopf 1270 m Diese wild zerrissene Nordflanke des Durrnbachhorn Massivs wird sowohl von den Hausgraben Rohreckhausgraben und Wilde Hausgraben als auch vom Langen Sand und seinen Nebenflussen zu den Dreiseen hin entwassert Der Lange Sand entsteht an der Nordflanke zwischen Lembergschneid Sattel und Hauptgipfel und endet mit einem Delta am Nordostende des Lodensees Direkt unterhalb des Hauptgipfels geht eine beeindruckende Schuttreisse nach Nordnordosten ab die ebenfalls als Langer Sand angesprochen wird Sie fuhrt aber nur bei Starkregen Wasser und mundet dann nach gut 1 5 Kilometer von rechts in den eigentlichen Langen Sand Vom Gratstuck zwischen dem Hauptgipfel und dem Wildalphorn zieht nach Suden ein wenig markanter Sudgrat zum Gimplingsattel 1524 m herab und lauft dann sehr flach weiter bis zum Hochgimpling 1530 m Im Talgrund zwischen Wildalphorn und Hochgimpling sudostlich des Durrnbachhorns liegt die Wildalm die bereits zum Salzburger Heutal gehort Um die Sudseite des Berges gruppieren sich mit der Durrnbachalm in Bayern und der Finsterbachalm in Salzburg zwei weitere grossere Almgebiete Nach Sudwesten bildet der weitlaufige Sattel auf der Winklmoos Alm 1146 m eine Verbindung zur Steinplatte 1869 m Zugang BearbeitenDas Durrnbachhorn ist von Suden eine unschwierige Bergwanderung und durch mehrere markierte Wanderwege erschlossen Von der Winklmoos Alm oder von Seegatterl fuhrt ein markierter Weg uber die Durrnbachalm und uber den Gipfelgrat von Westen auf den Gipfel Vom Heutal gelangt man uber die Wildalm und uber den Gipfelgrat von Osten auf den Gipfel Im Winter werden diese Anstiege haufig als Skitour begangen Die erste direkte Besteigung von der alpinistisch anspruchsvollen Nordseite gelang Walter Schmidkunz am 4 September 1906 3 Touristische Erschliessung BearbeitenDas Durrnbachhorn ist von zwei Seiten mit Liftanlagen erschlossen 1959 wurde ein Einer Sesselift Winklmoos Sesselbahn von der Winklmoos Alm auf den Durrnbacheck Grat sudwestlich des Hauptgipfels eroffnet Ursprunglich fur den Skibetrieb auf der Durrnbachalm gebaut ist der Lift nur noch in den Sommermonaten in Betrieb und bietet ein Restaurant an der Gipfelstation 1610 m Vom Heutal wurden 1971 drei Schlepplifte Heutal Lifte uber die Wildalm auf den Riegerkaser rund 1530 m sudostlich des Hauptgipfels errichtet Wildalmlift 1 2 und 3 Plane zur Zusammenschliessung und Errichtung einer Skischaukel werden seit 1973 wiederholt hervorgebracht 4 Geologischer Aufbau BearbeitenDas Durrnbachhorn ist Teil der Staufen Hollengebirgs Decke des Tirolikums und wird aus Hauptdolomit und Plattenkalk aufgebaut Generelles Einfallen der Schichten ist nach Suden In tieferen Lagen auf der Sudseite des Berges tritt auch noch die Kossen Formation in Erscheinung 5 Der Hauptdolomit im Liegenden nimmt die Nordflanke des Berges ein und reicht bis an die Dreiseen heran Der uberlagernde Plattenkalk findet sich abgesehen von kleineren Unterbrechungen ab der Lembergschneid am gesamten Gratstuck bis hin zum Ochsenlahnerkopf Die Kossen Formation des Hangenden tritt am Durrnbacheck bis herunter zur Winklmoos Alm auf und ist auch am Oberlauf des Durrnbachs verbreitet Sie erscheint in mehreren Fazies Neben der Normalfazies die den grossten Teil stellt ist die Formation als Bankkalk ausgebildet welcher an der Lembergschneid und am Lemberg ansteht In der Nahe der Durrnbachalm und am Oberlauf des Durrnbachs ist auch Kossener Mergel ausgebildet Es werden mehrere Storungen vermutet die vor allem im Hauptdolomit auftreten Die Richtungen dieser Bruche verlaufen Nordnordost uberwiegend Nordost Nord und Nordwest selten Das Durrnbachhorn befindet sich etwa 4 5 Kilometer sudlich der Deckenstirn der Staufen Hollengebirgsdecke die an der Nordseite der Horndlwand in Richtung Rauschberg weiterzieht Die Deckenstirn besitzt einen resistenten Kern aus Wettersteinkalk dem meist Raibler Schichten aufliegen Unmittelbar sudlich bildet dieser Kern die grosse Antiklinale des Hochkienberg Sattels deren Sudflanke steil ins Dreiseengebiet abfallt Kurz vor Erreichen der Seen tritt an der Sudflanke auch erstmals Hauptdolomit in Erscheinung der dann die gesamte Nordflanke des Durrnbachhorn Massivs unterlagert der Hauptdolomit hat ein riesiges Verbreitungsgebiet das von Reit im Winkl bis nach Bad Reichenhall reicht Etwa 3 5 Kilometer sudlich des Hauptgipfels wird bereits die Achse der Unkener Synklinale angetroffen die hier nach Osten und Sudosten streicht Die recht flache und weite Muldenstruktur besteht im Gegensatz zum triassischen Rest der Decke vorwiegend aus Sedimenten des Juras und der Unterkreide Wahrend der Wurm und auch der Riss Kaltzeit umstromten Ferneismassen das Durrnbachhorn Massiv So zog durch das Dreiseengebiet ein Abzweig des Tiroler Achen Gletschers ins Tal der Seetraun Durch das Fischbachtal stromte ein Seitenast des Saalach Gletschers nach Norden Von den Gletschern zuruckgelassener Till findet sich beispielsweise ostlich des Weitsees in den Rohreck Hausgraben am Hausgraben unterhalb der Wimmeralm Diensthutte am Fahsteigengraben und an der Winklmoos Alm An der Winklmoos Alm deuten Moranenablagerungen sogar auf einen Lokalgletscher hin Die riesigen Schuttstrommassen am Langen Sand stammen im Wesentlichen aus dem Holozan reichen aber womoglich bis ins Pleistozan zuruck Sie werden von holozanem Hangschutt gesaumt Okologie BearbeitenDie deutsche Nordseite des Durrnbachhorns liegt seit 1955 im nahezu 100 Quadratkilometer grossen Naturschutzgebiet Ostliche Chiemgauer Alpen Nummer NSG 00069 01 welches gleichzeitig als Vogelschutzgebiet fungiert Die Sudabdachung des Berges zwischen Staatsgrenze und Sudgrat gehort unter den Nummern 53 und 54 zu den Saalforsten Das Gebiet reicht bis in die Niederung ostlich der Winklmoos Alm herab Die noch als Dornpacheck bezeichnete Nummer 53 ist 67 7 Hektar gross die Nummer 54 Finsterbach 216 6 Hektar Beide Distrikte werden dem Revier Unken 2 der Katastralgemeinde Gfoll zugerechnet Der vom Hausgrabenkopf ausgehende Wilde Hausgraben wurde an seinem Lauf bis zur Mundung in den Lodensee unter der Nummer 189R032 vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt LfU als 2 520 000 Quadratmeter grosses Geotop Lange 4200 Meter Breite 600 Meter ausgewiesen Das Gebiet fungiert gleichzeitig als FFH Gebiet Der Schwemmfacher des Wilden Hausgrabens schiebt sich jetzt immer weiter in den Lodensee vor dem somit Verlandung droht Das Durrnbachhorn Massiv ist eines der letzten verbliebenen Steinadler Brutreviere Deutschlands Ein Beobachtungspunkt befindet sich etwa 200 Meter nordlich unterhalb des Hauptgipfels Ausserdem ist der Berg Teil des Naturwaldes Kraxenbach Literatur BearbeitenAlexander Tollmann Tektonische Karte der Nordlichen Kalkalpen 2 Teil Der Mittelabschnitt In Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien 61 Band 1968 S 124 181 zobodat at PDF Weblinks BearbeitenDurrnbachhorn Nostalgie Sesselbahn Heutal LifteEinzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Vermessung und Geoinformation Bayern BayernAtlas Topographische Karte 1 50 000 Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen Osterreich Austrian Map online Osterreichische Karte 1 50 000 Mitteilungen des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins Band 33 Munchen Wien 1907 S 281 Walter Kellermann Aktionsgemeinschaft zum Schutze der Saalforste und des Sonntaghorns Neue Skischaukelplane Heutal Winklmoos Alm PDF 969 kB In Salzburger Alpenvereinsnachrichten S 11 12 abgerufen am 6 November 2014 Ausgabe 03 2013 Provisorische Geologische Karte der Republik Osterreich 1 50 000 Herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt Wien 2006 Blatt 92 Lofer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Durrnbachhorn amp oldid 238168590