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Der Eisenberg ist ein 1490 Meter hoher Berg in den Chiemgauer Alpen 4 Kilometer sudlich von Ruhpolding in Bayern EisenbergDer Eisenberg von Ruhpolding gesehen links der Unternberg Hohe 1490 m u NHNLage BayernGebirge Chiemgauer AlpenDominanz 2 5 km SulzgrabenkopfSchartenhohe 155 m Einsattelung am MoserKoordinaten 47 43 44 N 12 37 17 O 47 728888888889 12 621388888889 1490 Koordinaten 47 43 44 N 12 37 17 OEisenberg Chiemgauer Alpen Bayern Gestein Obertrias Jura und UnterkreideAlter des Gesteins 215 bis 130 Millionen Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Zugang und Erschliessung 3 Geologie 3 1 Eiszeiten 4 Okologie 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Eisenberg liegt im Zentrum eines Bergstocks der sich in ostnordostlicher Richtung vom Sulzgrabenkopf 1521 m uber den Unternberg 1425 m bis an die Weisse Traun erstreckt Dieser Bergstock erreicht eine Lange von 5 3 Kilometer bei einer Breite von 3 Kilometer Der Sulzgrabenkopf mit der Unteren Urschlauer Wand im Nordwesten kann durch einen tief eingeschnittenen Graben der bei Sulzen rechtsseitig in die Urschlauer Achen mundet vom Massiv des Eisenbergs abgesondert werden Vom Unternberg im Osten ist der Eisenberg durch die 1337 Meter hohe Einsattelung an der Unternbergalm und den unterhalb entspringenden Weingartengraben getrennt Im Westen setzt die Einsattelung am Moser 1335 m ihn sowohl von der Zwolferspitz 1386 m mit 1402 Meter hohem Vorgipfel als auch vom Durlachkopf 1395 m ab Ausgehend vom Sattel der Sulz sudlich der Zwolferspitz verlauft sodann ein Gratkamm zum Sulzgrabenkopf der seinerseits uber ein Gratstuck mit der Horndlwand 1684 m in Verbindung steht Die Sudseite des Bergstocks wird von der Seetraun und dem Rammelbach begrenzt Entlang der Nordwestseite fliesst die Urschlauer Achen gen Ruhpolding Zu ihr entwassern zahlreiche Bache und Graben die auf der Nordwest und Nordseite des Eisenbergs entspringen Auf der sanfteren Sudseite des Bergstocks sind der Vordere Zettelgraben und der Kuhbachgraben zu erwahnen Zugang und Erschliessung BearbeitenDer Gipfel des Eisenbergs ist von der Unternbergalm Bergwachthutte aus leicht zu besteigen zu welcher eine Forststrasse Almstrasse von der Raffneralm herauffuhrt Diese Forststrasse zieht dann sudlich unterhalb des Gipfels weiter nach Westen in Richtung Moser Von hier aus kann auf einem Wanderweg uber die Simandlmaisalm die Branderalm am Fusse der Horndlwand erreicht werden Am Gipfel besteht wegen Baumbewuchs keine gute Aussicht vom Sudhang und von der Unternbergalm lassen sich aber die weiter sudlich gelegenen Gipfel wie beispielsweise Schlosselschneid 1416 m Horndlwand und Gurnwandkopf 1691 m sehr schon beobachten Auf der Nordseite des Eisenbergs liegen die Schlepplifte von Barngschwendt und Eisenberg Die untere Liftanlage dient als Zubringer fur die 1971 erbaute Unternberg Seilbahn die von Eisenberg aus weiter zum Gipfel des Unternbergs fuhrt 1 Geologie Bearbeiten nbsp Die Sudseite des Eisenbergs Mitte gesehen von der Schlosselschneid 1416 m Rechts der Unternberg mit den Geschosswanden links der Durlachkopf und die Schneid zum Sulzgrabenkopf Ganz rechts am Rand der Rauschberg Nach dem Eisenberg wurde die Eisenberg Schuppe benannt welcher der Bergstock angehort Sie bildet die sudlichste Schuppe der bajuvarischen Lechtal Decke die im Suden des Eisenbergs in der Umgebung der Kuhbach Diensthutte von der tirolischen Staufen Hollengebirgs Decke schrag uberfahren wird Die Eisenberg Schuppe hat ihrerseits entlang der Nordwestseite des Bergstocks die unterkretazische Branderfleck Formation des Cenomaniums steil uberschoben wobei Schubfetzen von Raibler Rauhwacke eingekeilt wurden Die bewaldeten rauen Nord und Nordwesthange der Schuppe werden aus steil nach Suden einfallendem Hauptdolomit des Noriums aufgebaut Kurz unterhalb des Gipfels erscheint erstmals Plattenkalk am Gipfel Oberrhatkalk Der Jura nimmt die Sudflanke unterhalb des Gipfels ein gefolgt von unterkretazischen Aptychenschichten der Schrambach Formation Er zeigt die Abfolge Hierlatzkalk Scheibelberg Formation Chiemgau Schichten und Ruhpolding Formation Die hangenden grauen Aptychenschichten bilden den Kern einer Muldenstruktur die als westliche Fortsetzung der Oberwossener Mulde angesehen wird Ungefahr auf halber Hohe des Sudhangs verkomplizieren sich dann die Strukturen bedingt durch die herannahende Deckenstirn des Tirolikums Auf knapp 500 Meter werden hier bis zu funf steil nach Suden einfallende Schubspane angetroffen mit Hauptdolomit an der Basis jedoch meist im Niveau der Kossener Schichten abgeschert In den Schubspanen zugegen sind ferner Unterjura Dogger und Unterkreide An der tirolischen Deckenstirn sind Reichenhaller Schichten steil eingeklemmt oft gefolgt von einem Span aus Wettersteinkalk Weiter sudlich schliessen sich dann Raibler Schichten an mit Raibler Tonstein Raibler Kalk und Raibler Dolomit die jedoch leicht nach Norden einfallen und bereits den Nordflugel des Sattels am Seekopf Hochkienberg Sattel darstellen Die Sedimentfolge am Eisenberg wird von einigen Querbruchen durchsetzt Die bevorzugten Richtungen sind Nordnordost vorwiegend links teils aber auch rechts versetzend Nordost links versetzend Nord und Nordwest links und rechts versetzend Die Muldenachse der Oberwossener Mulde streicht N 080 Die Schubspane zeigen Langsstorungen Internuberschiebungen mit vorwiegend ostlichen Streichrichtungen die aber durchaus in die Nordost Richtung der nahen tirolischen Deckenstirn einbiegen konnen Eiszeiten Bearbeiten nbsp Steil nach Suden einfallender Oberjura auf der Sudseite des Eisenbergs Der Bergstock des Eisenbergs wurde in den letzten beiden Kaltzeiten von Ferngletschern umflossen An der Sudseite zog der Seetraun Gletscher vorbei der sich bei Laubau mit dem Fischbach Gletscher zum Weisstraungletscher vereinigte welcher in den Ruhpoldinger Talkessel nach Norden einstromte Er hat bei Seehaus Moranenmaterial Till hinterlassen Im Nordwesten floss der Urschlauer Achen Gletscher der einen ostlichen Abzweig des Tiroler Achen Gletschers darstellte Auch von ihm sind Moranenreste vorhanden beim Ortsteil Eisenberg Laut Klaus Doben 1970 erreichte das Ferneis am Nordrand des Bergstocks eine Hohe von 900 bis 950 Meter auf der Sudseite jedoch bis zu 1100 Meter Es stand hier somit knapp 400 Meter uber der heutigen Talhohe der Seetraun 2 Der Nordwest und Nordfuss des Eisenbergs wird von Hangschutt verhullt der wahrscheinlich bis in die letzte Eiszeit zuruckreichen durfte hauptsachlich aber holozanen Ursprungs ist Hangschutt bedeckt auch den Weingartengraben sowie grosse Abschnitte am Sudfuss des Berges Okologie BearbeitenNur die ausserste Sudwestecke des Eisenbergs am Moser Sattel gehort seit 1955 zum nahezu 100 Quadratkilometer grossen Naturschutzgebiet Ostliche Chiemgauer Alpen Nummer NSG 00069 01 welches gleichzeitig als Vogelschutzgebiet fungiert Der Rest des Berges hat keinen besonderen Schutzstatus Literatur BearbeitenKlaus Doben Geologische Karte von Bayern 1 25 000 Erlauterungen zum Blatt Nr 8241 Ruhpolding Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 S 156 Alexander Tollmann Tektonische Karte der Nordlichen Kalkalpen 2 Teil Der Mittelabschnitt In Mitt Geol Ges Wien Band 61 Wien 1969 S 124 181 Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte der Unternbergbahn K Doben Geologische Karte von Bayern 1 25 000 Erlauterungen zum Blatt Nr 8241 Ruhpolding Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 S 156 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenberg Chiemgauer Alpen amp oldid 209891714