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Die 1416 m u NHN hohe Schlosselschneid ist ein Gipfel der Chiemgauer Alpen im Suden der Gemeinde Ruhpolding Der Berg ist ein Sattel aus rund 230 Millionen Jahre altem Wettersteinkalk 1 SchlosselschneidBlick vom Seekopf zur gegenuberliegenden Schlosselschneid dahinter die Horndlwand Hohe 1416 m u NHNLage Bayern DeutschlandGebirge Bayerische Alpen Chiemgauer Alpen Dominanz 0 385 km HorndlwandKoordinaten 47 42 17 N 12 36 5 O 47 70479 12 60147 1416 Koordinaten 47 42 17 N 12 36 5 OSchlosselschneid Bayern Gestein WettersteinkalkAlter des Gesteins 230 Millionen JahreNormalweg Von Seehauspd2 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Zugang 3 Geologie 3 1 Pleistozane Vereisungen 4 Okologie 5 Photogalerie 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Schlosselschneid erhebt sich unmittelbar an der Sudwestseite des Forchensees 739 m im Sudwesten der Ortschaft Seehaus Sie gehort dem Gebirgsstock des Hochkienbergs bzw des Seehauser Kienbergs an dessen Hauptgipfel der Gurnwandkopf 1691 m und die Horndlwand 1684 m darstellen Der Schlosselschneid schrag gegenuber liegt auf der Ostseite des Forchensees der Seekopf der geologisch eine Verlangerung des Wetterstein Sattels darstellt Die Schlosselschneid bildet einen rund 1000 Meter langen Gratkamm der recht steil zum Sudwestende des Forchensees und zum Lodenboden im Suden abfallt mit einer Denivellation von rund 650 Metern Der eigentliche Gipfel mit Gipfelkreuz und Gipfelbuch befindet sich am Westende der Schneid Die Schlosselschneid bildet den Endpunkt des von der Horndlwand herunterziehenden Ostsudost Gratsystems dieses riegelt das Ostertal mit dem Ostertalgraben gen Suden ab Auf dem Grat befindet sich noch ein mit 1503 m u NHN ausgewiesener Zwischengipfel Der relativ wenig bekannte und recht selten begangene Gipfel stellt dennoch einen sehr interessanten Aussichtspunkt dar der einen beeindruckenden Einblick auf die Horndlwand Oststeite erlaubt Sehr schon auch der Tiefblick ins Dreiseengebiet auf den Wilden Kaiser 2344 m das Durrnbachhorn 1776 m sowie uber den schrag gegenuberliegenden Seekopf 1173 m und Richtstrichkopf 1322 m hinweg zum Massiv des Sonntagshorns 1961 m Sonst ungewohnte Perspektiven bilden auch der Rauschberg 1671 m von Sudwesten und das Eisenberg Unternbergmassiv von Suden Zugang BearbeitenDer Normalzugang zur Schlosselschneid erfolgt von Seehaus und zwar uber die zur Branderalm in mehreren Serpentinen in westlicher Richtung hochfuhrende Forstschotterstrasse Etwa 700 Meter vor Erreichen der Branderalm Diensthutte zweigt nach links ein Steig zur Felsabbruchskante der Schneid hinaus welcher sodann rechts haltend bis zum Gipfel mit einfachem Holzkreuz und Blitzableiter aufwarts querend gefolgt wird Eine wesentlich schwierigere Alternative stellt der Anstieg durch die Sudflanke vom Lodenboden aus dar Sie benutzt einen alten Steig der sich stellenweise verliert und nicht immer leicht zu finden ist Das letzte Drittel dieses steilen und nicht ungefahrlichen Anstiegs fuhrt durch die beeindruckende Schuttreisse die von der Scharte westlich unterhalb der Gipfelwand herabzieht Geologie Bearbeiten nbsp Die zur Westwand der Schlosselschneid 1416 m hochfuhrende steile SchuttreisseDer Gipfel der Schlosselschneid befindet sich nur 600 Meter sudlich der Deckenuberschiebung der tirolischen Staufen Hollengebirgs Decke uber die bajuvarische Lechtal Decke Die Deckenstirn uberfahrt hier die Sulzgrabenkopf Mulde der ruckwartigen Eisenbergschuppe beide bereits im Bajuvarikum der Lechtal Decke Am Gipfel selbst steht massiver flach gebankter Wettersteinkalk an dessen steile Westwand teils beeindruckende Uberhange zur unterhalb liegenden Schuttreisse bildet Im teilweise verkarsteten Riffkalk sind Hohlenoffnungen entstanden Geologisch befinden wir uns im flachen Sattelkern des Ostnordost streichenden Hochkienbergsattels Dieser Sattel wird von mehreren kleineren in nordlichen Richtungen streichenden Storungen teils seitenversetzend zerhackt Seine Sudsudostflanke fallt sodann jah in Richtung Lodensee ab Kurz vor Auftreffen im Talboden erscheinen noch stratigraphisch hohere Schichtglieder wie Raibler Schichten und sogar etwas Hauptdolomit Die Nordflanke zeigt im Gegensatz nur schwaches Einfallen nach Nordnordwest auch hier treten Raibler Schichten auf Dem Hochkienbergsattel nordlich vorgelagert ist die Ostertal Mulde Etwas nordlich des Gipfels befand sich einst ein kleiner Stollen in dem der Blei Zink Vererzung des Wettersteinkalks nachgegangen wurde Pleistozane Vereisungen Bearbeiten Die Schlosselschneid war bis ins Pleistozan fest mit dem gegenuberliegenden Seekopf verbunden Die Wettersteinkalk Barriere des Hochkienbergsattels wurde aber vom Seetraun Gletscher durchbrochen und ausgeraumt wobei eine grosse den Forchensee in Richtung Nordnordost durchquerende Storung diesen Durchbruch erleichtert haben durfte 2 Der Seetraun Gletscher war ein Abzweig des Tiroler Achen Gletschers der von Reit im Winkl und dem Dreiseengebiet kommend weiter in Richtung Ruhpoldinger Talkessel vorstiess Gemass Klaus Doben 1970 betrug die damalige Ferneishohe der Riss Kaltzeit am Ostende der Schlosselschneid und am Seekopf rund 1200 Meter das heisst gut 450 Meter uber der heutigen Talhohe Im benachbarten Ostertalgraben im Nordwesten befand sich ausserdem ein Lokalgletscher der sich mit dem Horndlwand Gletscher vereinigte und nach Osten in Richtung Seehaus abfloss die Ortschaft aber nicht ganz erreichte Okologie BearbeitenDie Schlosselschneid liegt im nahezu 100 Quadratkilometer grossen und 1955 eingerichteten Naturschutzgebiet Ostliche Chiemgauer Alpen Nummer NSG 00069 01 Photogalerie Bearbeiten nbsp Der Einstieg zur Schlosselschneid am Lodenboden nbsp Anstieg uber die Sudseite zur Schlosselschneid Im Vordergrund steil zum Lodenboden abfallender Oberer Wettersteinkalk nbsp Die Westwand der Schlosselschneid aus massivem flach liegenden Wettersteinkalk nbsp Gipfelkreuz der Schlosselschneid im Hintergrund die Horndlwand nbsp Blick vom Gipfel der Schlosselschneid nach Westen zur gegenuberliegenden Horndlwand Im Vordergrund der Zwischengipfel mit Sudabbruch nbsp Hinunter geht der Blick ins Dreiseengebiet nbsp Aussicht vom Gipfel der Schlosselschneid nach Sudosten zum Massiv des Sonntagshorns 1961 m Im Vordergrund Seekopf links und Richtstrichkopf rechts nbsp Ausblick gen Nordost zum Massiv des Rauschbergs 1671 m Links die Geschosswande und der Unternberg 1425 m nbsp Nach Norden schweift der Blick zum Eisenberg 1490 m rechts Durlachkopf 1395 m und Zwolfer 1416 m links Siehe auch BearbeitenGeologie von RuhpoldingLiteratur BearbeitenKlaus Doben Erlauterungen zum Blatt Nr 8241 Ruhpolding In Geologische Karte von Bayern 1 25 000 Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 G Schuler Lithofazielle sedimentologische und palaogeographische Untersuchungen in den Raibler Schichten zwischen Inn und Salzach Nordliche Kalkalpen In Erlanger geol Abh H 71 Erlangen 1968 S 60 Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Doben Erlauterungen zum Blatt Nr 8241 Ruhpolding In Geologische Karte von Bayern 1 25000 Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 F Levy Quartarstudien in den Chiemgauer Bergen In Ostalpine Formenstudien 1 H 3 Berlin 1922 S 79 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlosselschneid amp oldid 208678440