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Die Haarstielige Segge Carex capillaris auch Haarstiel Segge 1 genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen Carex innerhalb der Familie der Sauergrasgewachse Cyperaceae 2 Sie ist zirkumpolar auf der Nordhalbkugel verbreitet Haarstielige SeggeHaarstielige Segge Carex capillaris SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sauergrasgewachse Cyperaceae Gattung Seggen Carex Art Haarstielige SeggeWissenschaftlicher NameCarex capillarisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Quellen 4 1 Literatur 4 2 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Atlas der Alpenflora nbsp Illustration aus Sturm nbsp BlutenstandVegetative Merkmale Bearbeiten Die Haarstielige Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 15 bis 20 selten bis zu 30 Zentimetern erreicht Sie wachst dichtrasig und bildet keine Auslaufer Die Stangel sind stumpf dreikantig bis stielrund und glatt 3 sie sind meist nur im unteren Teil beblattert 3 Die grundstandigen Blattscheiden sind bleich oder rotbraun und zerfasern Die grau bis dunkel grunen kahlen Laubblatter sind rinnig 0 5 bis 1 Millimeter breit und maximal halb so lang wie der Stangel Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis Juli Die Hullblatter haben eine langere stangelumfassende Blattscheide Das unterste Hullblatt ist gleich lang wie der Blutenstand Die Haarstielige Segge ist eine Verschiedenahrige Segge Der Blutenstand ist bis etwa halb so lang wie der Stangel und enthalt ein endstandiges mannlichen Ahrches und zwei oder drei selten bis zu vier seitliche weibliche Ahrchen 3 Das endstandige mannliche Ahrchen ist bei einer Lange von 5 bis 10 Millimetern sowie einem Durchmesser von etwa 1 Millimetern sehr schmal und enthalt sechs bis acht Bluten und wird vom obersten weiblichen Ahrchen uberragt Es 3 Die weiblichen Ahrchen sind 5 bis 15 Millimeter lang und 2 bis 3 Millimeter breit enthalten sechs bis zehn locker angeordnete Bluten und stehen an haarfeinen bis 4 Zentimeter langen Stielen 3 Die Ahrchen sind hangend vor allem zur Fruchtreife Die oberen Ahrchen sind einander genahert Die braunen Spelzen der weiblichen Bluten sind bei einer Lange von 2 bis 3 Millimetern breit eiformig mit stumpfem bis spitzem oberen Ende fallen bald ab und haben im oberen Teil einen weissen Hautrand 3 Die Spelzen der mannlichen Bluten sind bei einer Lange von 2 bis 3 Millimetern langlich bis verkehrt eiformig mit stumpfem oberen Ende und hellhautig mit braunem Mittelstreifen 3 Die dunkel braunen kahlen und glanzenden Schlauche sind bei einer Lange von 2 bis 4 Millimeter schmal eiformig bis ellipsoid nach oben allmahlich zugespitzt und erscheinen daher wie lang geschnabelt 3 Jede weibliche Blute enthalt drei Narben 3 Die fast schwarze Frucht ist verkehrt eiformig bis ellipsoid und dreikantig 3 Die Chromosomenzahl betragt 2n 54 4 Vorkommen BearbeitenDie Haarstielige Segge ist zirkumpolar in den subarktischen und gemassigten Gebieten der Nordhalbkugel verbreitet 2 Sie ist ein meridional alpines bis arktisches Florenelement In Europa kommt sie in fast allen Landern vor fehlt aber in Portugal Irland Belgien den Niederlanden Danemark Ungarn Serbien Nordmazedonien Bulgarien Albanien in Griechenland und den Inseln im Mittelmeer 5 Sie kommt zerstreut in den Alpen von der montanen bis in die alpine Hohenstufe vor Sie gedeiht in Mitteleuropa meist in Hohenlagen von 800 6 bis 2500 Metern 7 In den Allgauer Alpen steigt sie in Bayern am Hochrappenkopfgipfel bis zu einer Hohenlage 2423 Meter auf 6 In Graubunden erreicht sie am Parpaner Rothorn 2840 Meter im Kanton Wallis bei der Gandegghutte 3040 Meter 3 Sie wachst in Mitteleuropa in sickernassen alpinen Flach und Quellmooren Sie besiedelt in den Alpen steinige und humusreiche Matten sie geht aber auch auf feinerdereiche Kiesbetten in Flusslaufen in Rinsen an Hangquellen und an Ufern seltener findet man sie auf Matten die langere Zeit austrocknen Sie bildet meist Bestande 7 In Mitteleuropa sind Standorte ausserhalb der Alpen sehr selten sie war beispielsweise fruher an der Isar sudlich von Munchen zu finden der dortige Bestand durfte durch Herabschwemmen zustande gekommen sein 7 Sie ist kalkliebend Die Haarstielige Segge gedeiht in Mitteleuropa am besten auf basenreichen und zumindest im geringen Mass auch kalkhaltigen Boden die nicht zu verdichtet sein sollten hingegen torfig sein durfen wenn sie gut durchsickert werden 7 Sie ist eine Charakterart des Verbands Caricion bicoloris atrofuscae kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Verbande Caricion davallianae oder Seslerion vor 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 1 unter alpin supra subalpin und ober subalpin Nahrstoffzahl N 1 sehr nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 8 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Carex capillaris erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II Seite 977 2 5 Je nach Autor gibt es etwa zwei Unterarten 2 5 Carex capillaris L subsp capillaris Syn Carex pendula Geners nom illeg Carex saskatschewana Boeckeler Carex tiogana D W Taylor amp J D Mastrog Carex capillaris var alpestris Andersson Carex capillaris var castanea Nyman Carex capillaris var elongata Olney ex Fernald Carex capillaris var major Drejer Carex capillaris var minima Beck Carex capillaris var paludosa F Schmid Carex capillaris var robustior Drejer Carex capillaris var tenuior Drejer Carex capillaris subsp major Drejer Bocher Sie kommt in den gemassigten Gebieten der Nordhalbkugel vor Im Suden kommt sie bis Marokko und Pakistan vor 2 Carex capillaris subsp fuscidula V I Krecz ex T V Egorova A Love amp D Love Syn Carex fuscidula V I Krecz ex T V Egorova Sie kommt in den subarktischen Gebieten der Nordhalbkugel vor 2 In Europa kommt sie nur in Russland vor 5 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Rudolf Schubert Klaus Werner Hermann Meusel Hrsg Exkursionsflora fur die Gebiete der DDR und der BRD Begrundet von Werner Rothmaler 13 Auflage Band 2 Gefasspflanzen Volk und Wissen Berlin DDR 1987 ISBN 3 06 012539 2 Areal Siegmund Seybold Hrsg Schmeil Fitschen interaktiv CD ROM Version 1 1 Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2002 ISBN 3 494 01327 6 Einzelnachweise Bearbeiten Carex capillaris L Haarstiel Segge FloraWeb de a b c d e f R Govaerts D A Simpson World Checklist of Cyperaceae Sedges 2007 S 1 765 Datenblatt Carex capillaris bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b c d e f g h i j k Wolfram Schultze Motel Familie Cyperaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band II Teil 1 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1980 ISBN 3 489 54020 4 S 226 227 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 187 a b c d P Jimenez Mejias M Luceno 2011 Cyperaceae Datenblatt Carex capillaris In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity a b Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 270 a b c d Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 5 Schwanenblumengewachse bis Wasserlinsengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X Carex capillarisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 14 Marz 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haarstielige Segge Carex capillaris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Carex capillaris subsp capillaris Haarstiel Segge Unterart FloraWeb de Haarstielige Segge In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Carex capillaris im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 7 April 2015 Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 bei Den virtuella floran Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Fotos 1 Datenblatt mit Links zu Fotos bei arcticplants Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haarstielige Segge amp oldid 239182901