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Der Taubensee ist ein kleiner See in der oberbayerischen Gemeinde Ruhpolding im Landkreis Traunstein Der See entstand vermutlich durch einen Bergsturz vom Rauschberg TaubenseeBlick vom Sudende des TaubenseesGeographische Lage Chiemgauer Alpen Bayern Landkreis Traunstein Gde RuhpoldingAbfluss Weisse Traun Traun Alz Inn Donau Schwarzes MeerOrte am Ufer Talstation RauschbergbahnUfernaher Ort KnoglDatenKoordinaten 47 44 15 N 12 40 5 O 47 7375 12 668055555556 675 Koordinaten 47 44 15 N 12 40 5 OTaubensee Ruhpolding Bayern Hohe uber Meeresspiegel 675 m u NHNFlache 1 75 haLange 250 mBreite 70 mUmfang 550 mVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS UMFANG Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Entstehung 3 Geologie 4 Geotope 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Taubensee liegt auf 675 Meter Hohe zu Fussen des Rauschberg Westabbruchs im Sudsudosten Ruhpoldings etwa 3 Kilometer vom Ortskern entfernt Luftlinie Der in die Nordnordost Richtung ausgelangte See ist etwa 250 Meter lang und nur 70 Meter breit Sein Umfang betragt 550 Meter und seine Oberflache 1 75 Hektar Der See besitzt keinen Zufluss jedoch einen kleinen Abfluss am Sudwestende der durch den Auwald zur Weissen Traun hin entwassert und nach 400 Metern von rechts in diese mundet Der See liegt unmittelbar ostlich unterhalb der Talstation der Rauschbergbahn die sudseitig einer 712 Meter hohen Bergkuppe errichtet worden ist und deren Seil den See uberspannt Die Talstation und damit auch der Taubensee ist von der Deutschen Alpenstrasse hier B 305 uber die nach Suden abzweigende Kreisstrasse TS 41 und die Ortschaft Knogl zu erreichen Auf der Nordseite des Abflusses erheben sich drei weitere Bergkuppen von uber 700 Metern Hohe Der gesamte See kann auf Wanderwegen umrundet werden Der Taubensee gehort zu einer Gruppe kleinerer Seen die im Bereich der Wetterstein Uberfahrung beheimatet sind Der See ist schon ofters ausgetrocknet Entstehung BearbeitenEs wird angenommen dass der Taubensee durch einen Bergsturz vom Rauschberg verursacht wurde welcher vor allem sein Nordende verschuttete Daruber hinaus wird vermutet dass die Weisse Traun oder ein Seitenast vormals durch die Depression am Taubensee hindurchgezogen war Der Bergsturz unterbrach diesen Abflussweg und zwang die Weisse Traun ihr Flussbett weiter nach Westen auf ihren heutigen Verlauf zu verlagern 1 Geologie BearbeitenDurch den Taubensee verlauft eine vermutete Nordnordost streichende Storung Durch diese bedeutende Seitenverschiebung wird die Deckenstirn der Staufen Hollengebirgs Decke des Tirolikums linkshandig versetzt Der Versatz durfte rund 800 Meter betragen Das Tirolikum wird hier durch den Wettersteinkalk des Rauschbergmassivs reprasentiert Es hat die unterlagernde Allgau Decke des Bajuvarikums uberfahren die Uberschiebung zieht unmittelbar nordlich des Taubensees gen Ostnordost in Richtung Inzell wird aber weitestgehend vom Hangschutt des Rauschbergs maskiert Wie bereits erwahnt wird der Taubensee vor allem am Nordende aber auch am Sudende von Blockschuttmassen eines Bergsturzes abgeriegelt 2 Der Blockschutt kann am Westabhang des Rauschbergs bis auf etwas uber 700 Meter Hohe hinauf verfolgt werden Der nordliche Strom hat ein ziemlich grosses Gebiet sudlich der Ortschaft Ramsler bis hin nach Knogl verschuttet Am Sudende des Taubensees werden spat bis postglaziale Schotter der Weissen Traun angetroffen Der Bergsturz muss nach dem Ende der letzten Kaltzeit erfolgt sein da die Blocke auf eine postglazial terrassierte Schotterflache reichen An seinem Ostrand grenzt der See an den Hangschutt aus Wettersteinkalk des Rauschbergs So zieht etwas weiter sudlich die Sandreisse ein riesiger Schuttfacher des Rauschbergs herunter Das Westufer steigt zu den bereits angesprochenen Hugeln im Auwald und der Talstation hin an Es handelt sich hier um Jurakuppen die im Auwald die Stirn der Lechtal Decke bilden jedoch an der Talstation bereits der Allgau Decke zugerechnet werden Im Auwald stehen Spatkalk des Doggers oberjurassischer Ruhpoldinger Marmor und die unterkretzische Schrambach Formation an Der Ruhpoldinger Marmor wurde fruher im alten Steinbruch von Knogl abgebaut Die Kuppe der Talstation besteht aus Aptychenschichten der Ammergau Formation Wahrend der Riss und der Wurm Kaltzeit flossen am Taubensee die Ferneismassen des Weisstraungletschers in Nordost Richtung am Rauschberg vorbei welche hier eine Hohe von 900 bis 1000 Meter erreicht haben durften und somit den jetzigen See unter mehr als 200 Meter an Eis begruben 3 Geotope Bearbeiten nbsp Blick uber den Taubensee nach SudenIn der Nahe des Taubensees finden sich zwei vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt LfU ausgewiesene Geotope Einmal das Geotop mit der Nummer 189R015 an der Sandreisse am Westhang des Rauschbergs Es ist schutzenswert Landschaftsschutzgebiet da auf dem langgestreckten Schuttkegel verschiedene Phasen der Bodenentwicklung gut zu erkennen sind Auch die Jurakuppen westlich des Taubensees sind unter der Nummer 189G012 als Geotop aufgenommen Sie werden als Landschafts Vogelschutz und FFH Schutzgebiet eingestuft Die Bewegung des wurmzeitlichen Gletschers hat namlich Rundhocker im Hasslbergkalk des Oberjuras hinterlassen Ausserdem finden sich oben im Auwald vom Gletscher blankgeschliffene Felswande Gletscherschliffe Eingeschlossen in diesem Geotop sind auch die beiden Steinbruche im Ruhpoldinger Marmor der stillgelegte Steinbruch von Knogl und ein noch aktiver Steinbruch auf der Sudseite Siehe auch BearbeitenListe der Seen in Bayern Frillensee Inzell Froschsee Ruhpolding Literatur BearbeitenH Arlt Die geologischen Verhaltnisse der ostlichen Ruhpoldinger Berge mit Rauschberg und Sonntagshorn In Landesk Forsch Geogr Ges Munchen Band 12 Munchen 1911 S 1 50 Klaus Doben Erlauterungen zum Blatt Nr 8241 Ruhpolding In Geologische Karte von Bayern 1 25 000 Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 Klaus Doben Erlauterungen zum Blatt Nr 8242 Inzell In Geologische Karte von Bayern 1 25 000 Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1973 Einzelnachweise Bearbeiten H O Angermeier Der geologische Bau des Rauschberg Gebietes in den Chiemgauer Alpen In Unveroff Diplom Arb Univ Munchen Munchen 1960 S 63 H Arlt Die geologischen Verhaltnisse der ostlichen Ruhpoldinger Berge mit Rauschberg und Sonntagshorn In Landesk Forsch Geogr Ges Munchen Band 12 Munchen 1911 S 1 50 Klaus Doben Erlauterungen zum Blatt Nr 8241 Ruhpolding In Geologische Karte von Bayern 1 25 000 Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1970 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Taubensee Ruhpolding amp oldid 223271851