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Das Kienbergl ist ein Berg der Chiemgauer Alpen in Bayern mit 1135 m u NHN Hohe Er liegt im Gemeindegebiet von Inzell im Landkreis Traunstein KienberglBlick vom Falkenstein 1181 m nach Westen zum Kienbergl 1135 m und den Ruhpoldinger BergenHohe 1135 m u NHNLage Bayern DeutschlandGebirge Chiemgauer AlpenDominanz 1 3 km FalkensteinSchartenhohe 430 m Bach von ZwingKoordinaten 47 44 47 N 12 44 30 O 47 746388888889 12 741666666667 1135 Koordinaten 47 44 47 N 12 44 30 OKienbergl Bayern Gestein WettersteinkalkAlter des Gesteins Ladinium Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie 2 1 Zugang 3 Geologie 3 1 Wurm Kaltzeit und Holozan 4 Okologie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenKienbergl ist das Diminutiv von Kienberg und bedeutet somit Kleiner Kienberg da der Berg dem weitaus hoheren Inzeller Kienberg nordlich vorgelagert ist Moglicherweise stehen auch die beiden Inzeller Ortsteile Kienberg und Kienau hiermit in Verbindung Das Wort Kien bedeutet harzreiches Holz vor allem der Kiefer die am Kienbergl gedeiht Laut dem Deutschen Worterbuch der Bruder Grimm bedeutet Kienberg eine von Kiefern bestandene Anhohe 1 Geographie BearbeitenDas Kienbergl besitzt zwei Gipfel einen 1070 Meter hohen Vorgipfel im Westen der das Gipfelkreuz tragt und den eigentlichen 1135 Meter hohen Hauptgipfel 300 Meter weiter ostsudostlich Der Hauptgipfel der mittlerweile ebenfalls ein Kreuz tragt und daher auch als Kreuzgipfel bezeichnet wird liegt 2 4 Kilometer sudsudwestlich des Ortszentrums von Inzell Der Berg bildet einen kleinen separat stehenden Bergstock der etwas in die Ostsudost Richtung ausgelangt ist der Bergstock ist 1 6 Kilometer lang und knapp 1 2 Kilometer breit Er wird durch den vom Inzeller Ortsteil Zwing nach Norden zum Zwingsee fliessenden Bach vom Massiv des Falkensteins 1181 m abgetrennt Im Suden trennen ihn das Wildenmoos und im Westen der Schmelzbach vom Inzeller Kienberg Auf seiner Nordseite grenzt er an das flache auf unter 700 Meter liegende Inzeller Becken Ausser den beiden orographischen Grenzbachen gehen vom Kienbergl keine weiteren Fliessgewasser aus Der kleine Bergstock ist nahezu vollkommen bewaldet nur auf seiner Nordflanke besitzt er auch ausgedehntere Felswande Er wird im Westen Norden und Osten von der Deutschen Alpenstrasse B 305 umfahren Zugang Bearbeiten Der Zugang zum Kienbergl erfolgt meist von der Deutschen Alpenstrasse im Westen beim Ortsteil Schmelz 742 m Uber einen nicht allzu schwierigen nach Osten in kleineren Serpentinen an Hohe gewinnenden Steig kann der Vorgipfel und sodann der Hauptgipfel in einer guten Stunde erreicht werden Die zuruckgelegte Hohendifferenz betragt knapp 400 Meter Einen weiteren Zugang bietet der von Zwing ausgehende Brennatsteig der in Serpentinen uber die Sudseite auf den Vorgipfel fuhrt Das Kienbergl gestattet einen recht imposanten Tiefblick in das Inzeller Becken sehr schon auch die Aussicht nach Westen zu den Ruhpoldinger Bergen Zeller Berg Zinnkopf Westerberg Hochfelln zum Teisenberg Falkenstein Zwiesel Watzmann Reiter Alpe Ristfeuchthorn und Inzeller Kienberg Geologie Bearbeiten nbsp Blick vom Kienbergl nach Westnordwest zum Froschsee und den Bergen RuhpoldingsDas Kienbergl baut sich aus Wettersteinkalk des Ladiniums auf welcher auf der Sud und der Westseite des Bergstocks der ebenfalls ladinischen Partnach Formation auflagert 2 Die Partnach Formation ist als Partnachkalk ausgebildet ein dunkelgrauer gelegentlich rotlichvioletter dickbankiger bituminoser Kalk der Onkoide Radiolarien Foraminiferen und juvenile Muschelschalenreste fuhrt Den anschliessenden Unteren Wettersteinkalk baut ein weissgrauer Kalk auf der uber weite Gebiete durch reinweissen splittrigen Dolomit vertreten wird In Storungsnahe wird dieser Dolomit gelblich bis silbergrau stark sandig und grusig und besitzt so gut wie keine Schichtflachen 3 Die Sedimente streichen Ost West und fallen flach bis zu 30 nach Norden ein sie bilden den leicht abtauchenden Nordflugel eines Stirnsattels Diese beiden triassischen Formationen liegen somit am Stirnrand der Staufen Hollengebirgs Decke des Tirolikums Ihre steile Uberschiebungsbahn wird von Lockersedimenten verdeckt durfte aber etwas sudlich der Alpenstrasse vom Sudende des Zwingsees in westlicher Richtung bis zum Zwingbach verlaufen Dort wird sie von einer Nordnordwest streichenden Querstorung gut 200 Meter nach Suden ruckversetzt Unmittelbar vor der Uberschiebung steht Hauptdolomit an welcher der Allgau Decke des Bajuvarikums zugeordnet wird und seine Fortsetzung nach Westnordwest in Richtung Auer Berg findet Der Bergstock des Kienbergls wird intern von zwei Storungen durchsetzt welche Nordnordost bis Nordost streichen Die gekrummte Storung am Vorgipfel deutet auf eine Abschiebung unter Absenkung des Westteils hin Wurm Kaltzeit und Holozan Bearbeiten nbsp Blick vom Vorgipfel des Kienbergls 1070 m nach Westen hinunter nach SchmelzWahrend der Wurm Kaltzeit wurde das Kienbergl von den Ferneismassen des Rottraungletschers einem linken Seitenast des Saalach Gletschers beidseitig umflossen Laut Klaus Doben 1973 erreichte das Ferneis am Kienbergl eine Hohe von etwas uber 900 Metern und war somit 200 Meter machtig 3 Am Kienbergl ragten damals nur noch die beiden Gipfel und das verbindende Gratstuck aus dem Eis hervor Die Eismassen hinterliessen Moranenablagerungen im Wildenmoostal nordlich von Zwing als auch entlang des Schmelzbachs Unmittelbar nordlich vor der Deckenuberschiebung lagert ebenfalls Moranenmaterial an das sich sodann spat bis postglaziale Schotter und Kiese des Inzeller Beckens bei Sulzbach anschliessen Diese Schotter und Kiese werden in grossem Stil in zwei Arealen sudlich von Sulzbach abgebaut Wallformen der Fernmorane sind beiderseits des Schmelzbachs zu sehen Lokale Wallformen treten ostlich von Kienberg und sudlich von Kienau auf Sowohl der Nord als auch der Sudfuss des Kienbergls werden von spateiszeitlichem Hangschutt verhullt Wahrend des Holozans bildete sich im Wildenmoos ein Nieder mit zentralem Hochmoor Auch tonig schluffige bis sandig kiesige Seeablagerungen liegen im Wildenmoostal Aus dieser Zeit stammen auch die beiden Muren am Sudhang des Kienbergls Ruckzugsschotter des Rottraungletschers finden sich im Schmelzbach und entlang der Talung an der Ostseite Okologie BearbeitenDie Sudhalfte des Kienbergls bildet Teil des Naturschutzgebiets Ostliche Chiemgauer Alpen Siehe auch BearbeitenFalkenstein Gletschergarten Weissbach Hochstaufen Rauschberg Schmelz ZwingLiteratur BearbeitenKlaus Doben Erlauterungen zum Blatt Nr 8242 Inzell In Geologische Karte von Bayern 1 25000 Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1973 Einzelnachweise Bearbeiten Jacob Grimm und Wilhelm Grimm Deutsches Worterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm I XVI Leipzig 1854 Die geologischen Verhaltnisse basieren auf dem UmweltAtlas Geologie des Bayerischen Landesamtes fur Umwelt 1 1 2 Vorlage Toter Link www umweltatlas bayern de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis a b Klaus Doben Erlauterungen zum Blatt Nr 8242 Inzell In Geologische Karte von Bayern 1 25000 Bayerisches Geologisches Landesamt Munchen 1973 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kienbergl amp oldid 228312748