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Dieser Artikel beschaftigt sich mit dem Grenzgebirge zwischen Bayern und dem Salzburger Land Zu anderen Bedeutungen siehe Steinernes Meer Begriffsklarung Das Steinerne Meer ist ein verkarsteter Gebirgsstock mit ausgepragten Hochflachen bildungen in den Nordlichen Kalkalpen Als eines der neun Teilgebirge der Berchtesgadener Alpen gehort das Steinerne Meer teils zu Bayern teils zu Salzburg Seine grossten Hohen erreicht es in seinen sudlichen Randgipfeln Selbhorn 2655 m u A Schonfeldspitze 2653 m Steinernes MeerBlick vom Grossen Hundstod uber die Hochflache des Steinernen MeeresBlick vom Grossen Hundstod uber die Hochflache des Steinernen MeeresHochster Gipfel Selbhorn 2655 m u A Lage Bayern SalzburgTeil der Berchtesgadener AlpenKoordinaten 47 30 N 12 55 O 47 495 12 92 2655 Koordinaten 47 30 N 12 55 OTyp KarststockGestein 230 Mio Jahre Dachsteinkalk uber Ramsaudolomit aus der Triasp1p5 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Landschaftsbild 3 Gipfel 4 Hutten 5 Skitouren 6 Hohlen 7 Rezeption 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenIm Nordwesten grenzen der Hochkalterstock und der Watzmann nordostlich das Hagengebirge und sudostlich der Hochkonig an das Gebirge Es ist mit einer Flache von rund 160 km der grosste Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen 55 km befinden sich oberhalb 2000 Meter Meereshohe Gegen Suden fallt das Gebirge steil ins Saalfeldner Becken ab Unmittelbar am Fusse seiner Nordabsturze befindet sich der Konigssee Die bayerischen Teile des Steinernen Meers gehoren zum Nationalpark Berchtesgaden die osterreichischen zum Naturschutzgebiet Kalkhochalpen Landschaftsbild BearbeitenDachsteinkalk und Karsterscheinungen pragen das Landschaftsbild Etwa 800 Karsthohlen wurden bisher im Steinernen Meer erfasst Typisch ist auch der ausgepragte Hochflachencharakter des Steinernen Meers oberhalb einer Hohe von 2000 Metern der sich anhand zweier Parameter mit Zahlen belegen lasst Erstens weisen 50 also fast alle Gipfel eine Hohe von 2000 bis 2600 m auf nur rund zehn Gipfel sind niedriger die durchschnittliche Prominenz und Dominanz der Gipfel ist niedrig nur wenige Berge heben sich markant von der Hochflache ab Im Grossen und Ganzen fallt die Hochflache von Suden nach Norden ab Im Norden gab es fruher eine Reihe von Almen die heute allesamt aufgelassen sind z B die Oberlahneralm nbsp Blick vom Seehorn nach Osten ins Steinerne Meer nbsp Sudkamm des Steinernen Meers uber dem Zeller See Westabschnitt nbsp Sudkamm des Steinernen Meers uber Saalfelden Ostabschnitt im AlpengluhenDer Funtensee in einem Talkessel inmitten des Steinernen Meers ist als Deutschlands Kaltepol bekannt geworden Seit dem 17 Jahrhundert wird jahrlich am 24 August dem Bartholomaustag die Almer Wallfahrt von Maria Alm nach St Bartholoma am Konigssee begangen Der Pilgerweg der das Steinerne Meer von Sud nach Nord durchquert uber das Riemannhaus das Karlingerhaus und durch die Saugasse ist aus ortlichem Naturstein sorgfaltig ausgebaut worden der heutige Erhaltungszustand ist sehr ungleichmassig Gipfel Bearbeiten nbsp Persailhorn links Mitterhorn Bildmitte und Gratauslaufer des BreithornsDer markanteste und zugleich bekannteste Gipfel des Steinernen Meers ist die am Sudrand auf der Pinzgauer Seite gelegene Schonfeldspitze 2653 m deren Gipfelpyramide auch von Berchtesgaden aus sichtbar ist und zu den Wahrzeichen des Berchtesgadener Landes zahlt Das weniger bekannte Selbhorn 2655 m ist der hochste Gipfel des Steinernen Meeres Weitere hohe und bekannte Gipfel sind das Brandhorn 2610 m welches den Knotenpunkt des Berchtesgadener Lands mit dem Pinzgau und Pongau bildet der Grosse Hundstod 2593 m der Funtenseetauern 2578 m und das Breithorn 2504 m Wenn man eine Schartenhohe von 30 Metern als Kriterium bei der Zahlung der Gipfel anlegt gibt es im Steinernen Meer mindestens 63 Gipfel 47 Gipfel haben eine Schartenhohe von mindestens 50 Metern 22 Gipfel haben eine Schartenhohe von uber 100 Metern nur funf Gipfel haben eine Schartenhohe von uber 200 Metern Gut 20 Gipfel sind mit einem markierten Wanderweg oder steig erschlossen So konzentriert sich die touristische Nutzung auf einige wenige Ziele manche Gipfel werden nur selten bestiegen Die bedeutendsten Erhebungen des Steinernen Meers geordnet nach der Hohe unvollstandige Liste Selbhorn 2655 m Schonfeldspitze 2653 m Brandhorn 2609 m Grosser Hundstod 2594 m Langeck 2593 m Funtenseetauern 2578 m Wildalmkirchl 2578 m Schareck 2567 m Schwarze Schneid 2565 m Poneck 2559 m Griesskogel 2543 m Graskopf 2519 m Wildalmrotkopf 2515 m Breithorn 2504 m Mitterhorn 2491 m Toter Hund 2471 m Wurmkopf 2451 m Reisshorn 2411 m Schindlkopf 2356 m Alpriedelhorn 2351 m Seehorn 2321 m 1 Persailhorn 2347 m Kleiner Hundstod 2263 m Schneiber 2330 m Laubwand 2312 m Schottmalhorn 2232 m Grosses Palfelhorn 2222 m 1 Viehkogel 2158 mDie bedeutendsten Erhebungen des Steinernen Meers geordnet nach der Prominenz oder Schartenhohe und nach der Dominanz Grosser Hundstod 475 m Selbhorn 408 m Schonfeldspitze 384 m Breithorn 327 m Funtenseetauern 212 m Selbhorn 5 1 km Grosser Hundstod 4 5 km Funtenseetauern 3 95 km Breithorn 2 45 km Brandhorn 2 4 kmDiese Zahlen verdeutlichen dass der Grosse Hundstod der das Westende der Gruppe dominiert nur vierthochster Gipfel des Steinernen Meers hinsichtlich orographischer Kriterien mindestens die Nummer 2 des Gebirges ist noch vor der Schonfeldspitze deren Bekanntheit in erster Linie aus der schlanken Form ihres Gipfelaufbaus resultiert Hutten Bearbeiten nbsp Peter Wiechenthaler Hutte auf dem Kienalkopf uber SaalfeldenDer westliche Teil des Steinernen Meeres ist durch vier Alpenvereinshutten fur Wanderer und Bergsteiger erschlossen Dies sind auf deutscher Seite das Karlingerhaus 1630 m am Funtensee und auf osterreichischer Seite das Riemannhaus 2177 m an der Ramseider Scharte das Ingolstadter Haus 2119 m an der Diessbachscharte unterhalb des Grossen Hundstods sowie die Peter Wiechenthaler Hutte 1707 m auf dem Kienalkopf Im weniger zuganglichen ostlichen Teil des Gebirgsstocks steht den Alpinisten unterhalb des Wildalmkirchls eine Biwakschachtel 2457 m als Stutzpunkt und Notunterkunft offen In der Roth am Ubergang zum Hagengebirge bietet die in der Sommersaison bewirtete Wasseralm 1423 m eine Ubernachtungsmoglichkeit Zum Karlingerhaus am Funtensee kann von der Bootshaltestelle Salet am Konigssee uber den Sagerecksteig oder etwas einfacher von St Bartholoma uber die Saugasse aufgestiegen werden Die Saugasse war in fruheren Zeiten auch der Versorgungsweg fur das Karlingerhaus Auf osterreichischer Seite kann man von Saalfelden uber den Burgerberg und den Ramseider Steig oder von Maria Alm aus durch die Sandten zum Riemannhaus gelangen Das Ingolstadter Haus kann direkt von Weissbach aus erreicht werden Von dort ist der Abstieg uber das Wimbachgries zwischen Watzmann und Hochkalter moglich Zur Wiechenthaler Hutte wird in der Regel von Saalfelden aus aufgestiegen Das Steinerne Meer wird auch von zwei osterreichischen Weitwanderwegen dem Nordalpenweg und dem Rupertiweg durchquert Skitouren BearbeitenDer Funtenseetauern der Huttengipfel des Karlingerhauses bietet Abfahrten in alle vier Himmelsrichtungen Die unter Skialpinisten bekannten Routen der Grossen Reibn und der Hundstod Reibn fuhren uber das Diesbacheck den Hochwieskessel und den Loferer Seilergraben ins Wimbachgries Eine weitere Abfahrt im ostlichen Steinernen Meer ist der Weg vom Brandhorn oder vom Marterlkopf uber das Tauchertal ins Bluhnbachtal Das Wimbachgries und in noch starkerem Masse das Bluhnbachtal sind lange und flache Taler die aufgrund der geringen Hohenlage fruh ausapern Bei guten Firnverhaltnissen sind die Buchauer Scharte und die Torscharte beliebt deren sonnseitige Hange von den nahe bei Saalfelden gelegenen Ortschaften Maria Alm bzw Hinterthal aus zu erreichen sind Hohlen BearbeitenDas bislang grosste Hohlensystem im deutschen Teil des Steinernen Meeres ist die Salzgrabenhohle von der bisher nur ein Eingang bekannt ist Dieser liegt auf der Nordseite des Simetsbergs ca 350 Hohenmeter uber dem Konigssee 2 Diese Hohle wird von der Nationalparkverwaltung unter Verschluss gehalten nbsp Schneekegel in der Kolkblaser Monsterhohle Ein schwer begehbares Hohlensystem ist das Kolkblaser Monsterhohle System dessen erster Eingang in der Sudwand des Schindlkopfes entdeckt wurde Es handelt sich um ein Riesensystem mit einer derzeit bekannten Ausdehnung von 44 5 km Lange und 723 m Tiefe 3 Massgeblich an der Erschliessung beteiligt war die Hohlenforschergruppe SAGA Spelaologische ArbeitsGruppe Aachen Im Gebiet um den Leiterkopf im Osten des Steinernen Meeres waren unterschiedliche Gruppen unterwegs unter anderem aus Frankfurt Nurnberg und Munchen Viele von ihnen verdanken ihre Inspiration Toni Muller der seit Jahrzehnten als Mentor der Hohlenforschung wirkt Andere deutsche Hohlenforschergruppen arbeiten seit Jahren im Schneibergebiet Schwerpunkt der Forschungen im zentralen Steinernen Meer sind u a die Bereiche Rotwandl und Ramseider Birg Die Hohlenfreunde Giengen haben seit Ende der 1980er Jahre fast 300 Hohleneingange vermessen und zahlreiche Objekte erforscht Langste Hohle ist hier mit uber 9 km Lange das Stang Rotwandl System Eine nicht allzu schwierig erreichbare und leicht begehbare kurze Hohle ist die Schindlkopfhohle ostlich des Schindlkopfes Sie ist vom Ingolstadter Haus aus zuganglich In die Eishalle scheint Tageslicht sie ist der Boden einer grossen Doline die Decke der Halle ist eingesturzt Rezeption BearbeitenDer Schriftsteller Clemens Eich liess sich vom Steinernen Meer zu seinem gleichnamigen Roman 1995 inspirieren der in einem fiktiven Ort in der Gegend von Bad Reichenhall spielt Das Steinerne Meer selbst ist allerdings nicht unmittelbarer Bestandteil der Handlung Theodor Weissenborn veroffentlichte 1986 einen Band mit Erzahlungen der ebenfalls den Titel Das Steinerne Meer tragt Der 1995 veroffentlichte Roman Morbus Kitahara von Christoph Ransmayr spielt im Gebiet des Steinernen Meeres Literatur BearbeitenJahrbuch des Osterreichischen Alpenvereins 1969 Alpenvereinsjahrbuch Munchen 1969 S 37 110 Digitalisat Alpenvereinskarte Blatt 10 1 Steinernes Meer 1 25 000 ISBN 978 3 948256 03 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steinernes Meer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Steinerne Meer PDF 1 9 MB Verschiedene Sektionen des OeAV und DAV Naturfreunde Munchen in Zusammenarbeit mit der Bundesgeschaftsstelle des DAV April 2008 abgerufen am 7 September 2012 Einzelnachweise Bearbeiten a b Bayrischerseits auch zur Sudlichen Wimbachkette des Hochkaltergebirges gerechnet Alpenvereinskarte Verband Osterreichischer Hohlenforscher Die langsten Hohlen Osterreichs Stand Oktober 2016 PDF 125 kB Normdaten Geografikum GND 4394993 9 lobid OGND AKS VIAF 242718428 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinernes Meer amp oldid 237268591