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Dieser Artikel beschreibt das Hagengebirge im Berchtesgadener Land Fur das Gebirge auf Neuguinea siehe Hagengebirge Neuguinea Das Hagengebirge ist ein Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen Es liegt uberwiegend im osterreichischen Bundesland Salzburg das westliche Viertel im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land Die steile Westflanke des Hagengebirges fallt rund 1700 Hohenmeter zum Kessel des Konigssees ab HagengebirgeDas Hagengebirge zwischen Konigssee im Westen und Salzachtal im OstenDas Hagengebirge zwischen Konigssee im Westen und Salzachtal im OstenHochster Gipfel Grosses Teufelshorn 2363 m u A Lage Salzburg Osterreich Berchtesgadener Land Deutschland Teil der Berchtesgadener AlpenKoordinaten 47 32 N 13 4 O 47 53 13 064 2363 Koordinaten 47 32 N 13 4 Of1p5 Das Hagengebirge Blick vom Schneibstein aus nach Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Wanderwege Schutz und Jagdhutten 3 Geologie 3 1 Gipfel im Hagengebirge 3 2 Hohlen im Hagengebirge 4 Geschichte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas Hagengebirge mit ausgepragten Hochflachenbildungen insbesondere auf der salzburgischen Seite hat eine Ausdehnung von etwa 12 mal 10 Kilometern Die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Osterreich verlauft von Nord nach Sud durch die Westhalfte des Gebirgsstocks Der Grenzkamm vom Schneibstein 2276 m im Norden uber Windschartenkopf 2211 m Hochseeleinkopf 2109 m Kahlersberg 2350 m Kragenkopfe 2176 m und Wildalmriedel 2269 m bis zu den Teufelshornern 2363 m im Suden tragt die hochsten Gipfel Diese Gipfelkette trennt den Gebirgsstock in einen westlichen bayerischen und einen ostlichen salzburgischen Teil Unterhalb des Grenzkamms ziehen auf deutscher Seite von dem zwischen Kahlersberg und Laafeld gelegenen Pass Hochgschirr das Landtal nach Suden gegen die Roth und der Schlunggraben nach Norden gegen die Windscharte Diese Senken trennen die Hochflache von den vorgelagerten zum Konigssee hin steil abfallenden Gotzenbergen mit den Gipfeln von Hohem Laafeld 2074 m Gotzentauern 1858 m Warteck 1741 m Fagstein 2164 m und Rotspielscheibe 1940 m 1 Das Hagengebirge ist uber den Einschnitt des Bluhnbachtorls 2016 m mit dem Steinernen Meer und uber das Torrener Joch 1731 m mit dem Gollmassiv Hoher Goll verbunden Im Norden wird es durch das Bluntautal begrenzt im Osten bildet das Salzachtal eine tiefreichende Trennlinie zum Tennengebirge Im Suden ist es vom Hochkonigstock durch das Bluhnbachtal abgesetzt einem Seitental der Salzach Etwa 25 Quadratkilometer des Hagengebirges und etwa ein Dutzend Gipfel liegen uber 2000 Meter Meereshohe weitere grosse Flachen etwas tiefer Wanderwege Schutz und Jagdhutten Bearbeiten nbsp Die verfallene Hinterschlumalm im Schlumtal nbsp Uberlandleitung durch das Hagengebirge Der Verbundsteig folgt dieser Leitung Das westliche Viertel des Hagengebirges die Gotzenberge und die Roth ist vom Konigssee her gut mit Wegen erschlossen Der Gipfel des Schneibsteins der den nordlichen Eckpfeiler des Gebirgsstocks darstellt ist von der Bergstation der Jennerbahn relativ leicht zuganglich Auch der unterhalb des Kahlersberges gelegene Seeleinsee ist ein beliebtes Wanderziel Auf osterreichischer Seite wurden ab 1924 in der Roth ab 1936 Steinbocke ausgewildert 2 die sich spater zu einer Kolonie vereinigt haben und mittlerweile in den gesamten sudlichen Berchtesgadener Alpen vorkommen Als alpine Stutzpunkte bieten sich am Torrener Joch unterhalb des Schneibsteins das Carl von Stahl Haus und das Schneibsteinhaus an Hoch uber dem Ostufer des Konigssees bietet die im Sommer bewirtschaftete Gotzenalm Aussichtspunkt Feuerpalfen in wenigen Minuten erreichbar Berggehern Nachtquartiere an In der Roth befindet sich die Wasseralm eine in der Sommersaison bewirtschaftete Hutte der DAV Sektion Berchtesgaden Der osterreichische Teil des Gebirges ist wesentlich unzuganglicher und einsamer als der bayerische Teil wird aber von einer 220 kV Uberlandleitung uberquert der der Verbundsteig folgt Fruher gab es hier zahlreiche Almen die miteinander durch ein gut ausgebautes Wegenetz verbunden waren Mittlerweile sind fast alle Almen verfallen die Wege verwachsen und nur dem geubten Auge noch erkennbar Grund dafur ist die Tatsache dass dieser abgelegene Teil des Hagengebirges seit langem als Jagdgebiet genutzt wird und praktisch nur von Golling und vom Bluhnbachtal aus zuganglich ist Fruher waren es der Adel dann der Geldadel mit Krupp von Bohlen Halbach bis 2020 der amerikanische Industrieerbe Frederick R Koch Koch Industries der im Schloss Bluhnbach bei Tenneck Werfen sommers residierte Heute gehort das Hagengebirge den Osterreichischen Bundesforsten Zahlreiche gut versteckte Jagdhutten sind uber das gesamte Plateau verstreut Vor allem wahrend der Jagdsaison September bis Dezember sind Wanderer und Bergsteiger nicht gerne gesehen Lediglich auf den im Nordosten gelegenen Almen der Kratz und Angeralm werden im Sommer noch Jungvieh Rinder und Pferde aufgetrieben Der nordliche uberwiegend deutlich unter 2000 m hohe Teil des Hagengebirges weist eine uppige Vegetation auf Hier sind jahrhundertealte Baume zu finden Gamsen Rotwild Steinbocke Murmeltiere diverse Greifvogel Alpenmolche und auch Kreuzottern An den vielgestaltigen Grashangen wachsen seltene Bergblumen und ein Grossteil des Gebietes steht unter Naturschutz Geologie BearbeitenDas Hagengebirge ist aus Dachsteinkalk aufgebaut Wahrend im nordlichen Teil gebankter Kalk Bankkalk vorherrscht dominiert Riffkalk den sudlichen Teil Die Trennlinie beider geologischer Bereiche verlauft auf der Line Barensunk Kragenkopfe Langtalschneid Stangenkopf Krasttalung Bitz n Schonbichlalm oberes Tristkar Verstreut uber das Hagengebirge sind Megalodonten Kuhtrittmuscheln Muschelfossilien aus dem Trias in grosser Zahl sichtbar Gipfel im Hagengebirge Bearbeiten nbsp TristkopfIm Westen des Gebirges liegen Schneibstein 2276 m Reinersberg 2171 m Fagstein 2164 m Windschartenkopf 2211 m Schlumkopf auch Schlunghorn 2206 m Hochseeleinkopf 2109 m Kahlersberg 2350 m Kragenkopfe hochster 2178 m Hochsaul 2073 m und Schossenkopf 2107 m Im Osten und Suden befinden sich Kratzspitze 1759 m Steinwandhorn 1863 m Tristkopf 2110 m Rifflkopf 2254 m Hochgschirr 2255 m Tanntalkopfe hochster 2288 m Raucheckkopf 2215 m Jagerbrunntrog 2247 m und Wildalmriedel 2269 m Im Sudwesten liegen die Teufelshorner das Grosse Teufelshorn 2362 m und Kleine Teufelshorn 2283 m Das Innere des Hochplateaus pragen vor allem Lengtalschneid 2227 m und Hochwieskopf 2189 m Hohlen im Hagengebirge Bearbeiten Im Hagengebirge gibt es zahlreiche Hohlen Altbekannt fruher oft von Schatzgrabern besucht ist der Scheukofen eine talnahe Hohle nahe von Sulzau im Salzachtal Nicht weit davon entfernt ist das Brunnloch bei Stegenwald eine Hohle die man schon vom Tal aus gut sieht Auch die Barenhohle am Torrenerfall Bluntautal zahlt zu den weitum bekannten Hohlen In ihrem Eingangsbereich wurden zahlreiche Skelette vom Hohlenbaren Ursus spelaus gefunden welche sich heute im Depot des Museums Haus der Natur in der Stadt Salzburg befinden Beruhmteste Hohle des Hagengebirges ist die Tantalhohle deren Eingang sich hoch uber dem Bluhnbachtal befindet Sie ist nach derzeitiger Kenntnis uber 34 km lang und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom Salzburger Juwelier und Hohlenforscher Alfred Koppenwallner durch systematisches Suchen entlang der Schichtgrenze von Dolomit und Dachsteinkalk den zwei Gesteinsarten aus denen das Hagengebirge grosstenteils besteht gefunden Auch der Eingang des Scheukofens liegt an dieser Schichtgrenze Insgesamt sind im Hagengebirge zurzeit knapp 500 Hohlen bekannt Weitere bekannte und bedeutende Hohlen sind der Gamsbockschacht das Hagenloch das Kalbergrubenwindloch das Hollriedllabyrinth die Hochwandlhohle die Zentrumshohle die Jagerbrunntroghohle der Ochsenkarschacht und die Lindwurmhohle Die Forschungsergebnisse werden vom Landesverein fur Hohlenkunde in Salzburg gesammelt und publiziert Geschichte Bearbeiten nbsp Die Uberreste der Rotwandalm nbsp VerbundhutteEine erste ausfuhrliche Beschreibung des Gebietes machte der Bergpionier Hermann von Barth 3 der das Hagengebirge 1873 mehrmals bewanderte Seitdem hat sich das Hagengebirge von einem intensiv almwirtschaftlich genutzten Gebiet zu einem weitgehend menschenleeren Gebiet gewandelt Fast alle der einst 27 Almen ausser der Graz und Angeralm werden nicht mehr genutzt die Gebaude sind meist nur noch Ruinen Teilweise wurden die Almen aus wirtschaftlichen Grunden aufgegeben teils wurden sie durch Jager und Jagdgesellschaften aufgekauft Die verlassenen Almen im bayerischen Teil waren die Soienalm Kahlersbergalm Mitterhuttenalm Landtalalm Barensunkalm Hanauerlablalm Untere Rotalm und Neuhuttalm Im osterreichischen Teil die leer Wildalm Graflschlumlalm Hinterschlumalm Vorderschlumalm Rotwandalm Seealm Hieflalm Langtalalm Schonbichlalm Neukaseralm Krinnalm Biedereralm Fillingalm Hollriedlalm Aualm Brunnalm Bergeralm und Karalm 4 Von 1916 an gehorten das Hagengebirge und das Bluhnbachtal der deutschen Industriellenfamilie Krupp Seit 1973 ist es im Besitz der Osterreichischen Bundesforste Die 1959 bis 1961 quer durch den osterreichischen Teil des Hagengebirges erbaute Hochspannungsleitung transportiert den Strom von den Stauwerken Kapruns in die nordlichen Teile des Salzburger Landes Zur Leitungskontrolle wurden mehrere nicht offentlich zugangliche Diensthutten errichtet und der dem Leitungsverlauf folgende Verbundsteig nach dem Besitzer Verbund AG angelegt Die grosste Diensthutte steht auf der Krinnalm zwischen Mast 173 und 174 und wird in den Karten meist als Verbundhutte bezeichnet An ihr befindet sich ein in dieser wasserarmen Region wichtiger offentlich zuganglicher Aussenwasserhahn welcher von einem nahen Wassersammelbassin im Jahr 2012 entschlammt und renoviert recht zuverlassig gespeist wird Die Stromleitung wird im Fruhjahr per Helikopter kontrolliert und im Spatsommer Revision von Mitarbeitern der Verbundgesellschaft Mast fur Mast abgegangen Obwohl auf dem ursprunglich in rotgelb oft verblassend markierten Verbundsteig Leitungssteig in zahlreichen Hinweisschildern der Durchgang verboten ist wird der grosste Teil des Steigs inzwischen auch vom Alpenverein als Weg Nr 458 gefuhrt und ist an einigen Stellen sogar nachmarkiert Insbesondere im schlecht gesicherten und wenig markierten Steilabstieg beim Sudabbruch des Gebirgsstocks zum Bluhnbachtal besteht allerdings fur Ortsunkundige Verirrungs und Absturzgefahr Heute befinden sich im osterreichischen Teil noch 12 genutzte Jagdhutten Diese sind Hochwies Hochwandl Alblhoh Vorderschlum Brent Fillingalm Grazalm Jochalm Mitterkar Brunnalm Bergkrauteben und Schoberkopfalm 5 Literatur BearbeitenHermann von Barth Aus den Nordlichen Kalkalpen Amthor Gera 1874 Digitalisat PDF 86 MB Nachdruck Bavarica Reprint im Suddeutschen Verlag Munchen 1984 ISBN 3 7991 6217 8 Osterreichischer Alpenverein Hrsg Alpenvereinsjahrbuch 97 Jahrgang 1972 Walter Klappacher Karl Mais Salzburger Hohlenbuch Band 3 1979 Ewald Langenscheidt Hohlen und ihre Sedimente in den Berchtesgadener Alpen Dokumente der Landschaftsentwicklung in den nordlichen Kalkalpen Berchtesgaden 1986 ISBN 3 922325 09 2 FuhrerSepp Brandl Rund um Salzburg Die schonsten Tal und Hohenwanderungen Rother Bergverlag 2008 ISBN 978 3 7633 4243 3 Bernhard Kuhnhauser Alpenvereinsfuhrer Berchtesgadener Alpen mit Hochkonig 20 Auflage Bergverlag Rother Munchen 2011 ISBN 978 3 7633 1127 9 alpenverein de PDF 212 3 MB KartenAlpenvereinskarte Blatt 10 2 Hochkonig Hagengebirge ISBN 978 3 928777 10 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hagengebirge Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Karl Magnus Die Vegetationsverhaltnisse des Pflanzenschonbezirkes bei Berchtesgaden Zurich 1915 S 317 M Zeller H Schoner Alpenvereinsfuhrer Berchtesgadener Alpen 15 Auflage Rother 1982 86 S 367f Hermann von Barth Aus den Nordlichen Kalkalpen Amthor Gera 1874 Digitalisat PDF 86 MB Osterreichischer Alpenverein Hrsg Alpenvereinsjahrbuch 97 Jahrgang 1972 S 19 Osterreichischer Alpenverein Hrsg Alpenvereinsjahrbuch 97 Jahrgang 1972 S 20 Normdaten Geografikum GND 4266636 3 lobid OGND AKS VIAF 315125801 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hagengebirge amp oldid 222714669