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Hermann von Barth Hermann Freiherr von Barth Harmating 5 Juni 1845 auf Schloss Eurasburg 7 Dezember 1876 in São Paulo de

Hermann von Barth

Hermann Freiherr von Barth-Harmating (* 5. Juni 1845 auf Schloss Eurasburg; † 7. Dezember 1876 in São Paulo de Luanda, Angola) war ein bekannter Bergsteiger.

Hermann von Barth
Porträt, aus Gesammelte Schriften (um 1865–1876)
Porträt im Berg, aus Gesammelte Schriften (zwischen 1870 und 1876)
Hermann-von-Barth-Denkmal im Kleinen Ahornboden, Karwendel
Der Barthgrat zwischen Großem Katzenkopf und Mittlerer Jägerkarspitze in der Gleirsch-Halltal-Kette

Herkunft Bearbeiten

Seine Eltern waren der bayerische Kämmerer und Gutsbesitzer Anton von Barth zu Harmating (1815–1902) und dessen Ehefrau Flora, geborene Freiin von Krauss. Sie war eine Tochter des bayerischen Staatsrats von Krauss (* 1822) und Enkelin des bayerischen Generals und Kriegsministers Johann Nepomuk von Triva (1755–1827). Sein Bruder Ernst (1849–1934) war bayerischer General der Infanterie, dessen Zwillingsbruder Hugo (1849–1935) wurde Generalmajor.

Leben Bearbeiten

Zunächst studierte er Rechtswissenschaften in München, wo er sich 1864 dem Corps Franconia anschloss. Als Rechtspraktikant (heute Rechtsreferendar) begann er ab 1868 von Berchtesgaden aus die noch weitgehend unerschlossenen Berchtesgadener Alpen zu erkunden. Ab 1873 studierte er Naturwissenschaften.

Barth ist vor allem als Erschließer des Karwendels bekannt, er bestieg im Sommer 1870 als Alleingänger 88 Gipfel (12 erstmals, darunter u. a. die Birkkarspitze, Kaltwasserkarspitze, Lalidererspitze, Große Seekarspitze, Grubenkarspitze, Dreizinkenspitze, Östliche Karwendelspitze, Vogelkarspitze, Wörner, Kuhkopf). Im Jahr 1871 wechselte er ins Wettersteingebirge und bestieg auch dort viele Gipfel erstmals. Bereits 1869 hatte er die Allgäuer Alpen erkundet und dabei 44 Gipfel bestiegen, drei davon als Erstbesteigung. Charakteristisch war, dass von Barth weitgehend alleine unterwegs war. 1874 veröffentlichte er das Buch Aus den Nördlichen Kalkalpen, in dem er seine Erfahrungen und Touren dokumentierte. In der Allgemeinen Deutschen Biographie ist zu lesen, dass „seine Monographie […] einem wirklichen Mangel ab[half]. Man ersieht aus ihr, daß der Autor, wie wenige, zu den schwierigen Aufgaben eines Hochtouristen befähigt war […] wenn auch seitdem für die Erforschung jenes Gebirgszuges […] sehr vieles geschehen ist, so wird man doch immer Barth’s Namen als den des Pioniers und Pfadfinders in Ehren zu halten haben.“

1876 beging er auf einer Forschungsreise in Afrika, durch eine Fiebererkrankung verwirrt, Suizid.

Namen geographischer Objekte belegen die Verdienste Hermann von Barths für die Erschließung der Nördlichen Kalkalpen: Barthgrat (Übergang vom Großen Katzenkopf zur Mittleren Jägerkarspitze (III), Karwendel, Erstbegehung 1870 durch von Barth im Alleingang ungesichert), Barthspitze (Karwendel, ihm zu Ehren benannt) und Barthkamin (Risser Falk, Karwendel, Erstbegehung 1870 durch von Barth). Der gesicherte Steig von der Meilerhütte auf die Partenkirchener Dreitorspitze wird auch Hermann-von-Barth-Weg genannt. Die Hermann-von-Barth-Hütte des Deutschen Alpenvereins ist eine Schutzhütte in den Allgäuer Alpen.

Im Kleinen Ahornboden im Karwendel steht das Hermann-von-Barth-Denkmal.

Werke Bearbeiten

  • Aus den Nördlichen Kalkalpen. Ersteigungen und Erlebnisse in den Gebirgen Berchtesgadens, des Allgäu, des Innthales, des Isar-Quellengebietes und des Wettersteins. Mit erläuternden Beiträgen zur Orographie und Hypsometrie der Nördlichen Kalkalpen. Mit lythographierten Gebirgsprofilen und Horizontalprojectionen nach Original-Skizzen des Verfassers. Eduard Amthor, Gera 1874. XXIV, 637, 22 Tafeln und 5 Falttafeln mit jeweils mehreren Abbildungen (Faksimile: Fines Mundi Verlag, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-937246-06-2 ).
    Online-Text: http://alpinhistorie.bergruf.de/barth/kalkalpen/
    Digitalisat: PDF, 86 MB
  • David Livingstone, der Afrikareisende. Ostafrika vom Limpopo bis zum Somalilande. Erforschungsreisen im Osten Afrika’s. Mit besonderer Rücksicht auf Leben, Reisen und Tod von David Livingstone Spamer, Leipzig 1875. (Faksimile: Serientitel: Das neue Buch der Reisen und Entdeckungen. Spamer, Leipzig 1980, DNB, OBV).

Werkausgaben Bearbeiten

  • Carl Bünsch, Max Rohrer (Hrsg.): Gesammelte Schriften des Freiherrn Hermann von Barth. Alpine Verlagsanstalt, München 1926.
  • Anton Ziegler: Hermann von Barth (eine Auswahl). Erschließer der Berge, Band 1. Herausgegeben vom Hauptausschuß des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Lindauer, München 1926.

Literatur Bearbeiten

  • Rudolf Gombart, Paul Martin: Dem Bergsteiger und Afrikaforscher Dr. Hermann Frh. v. Barth zu Hamarting Franconiae München (xx,FM) zum Gedächtnis. In: Einst und Jetzt 10, 1965, S. 143–145.
  • Siegmund Günther: Hermann Freiherr von Barth-Harmating. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 221 f.
  • Klaus Schroeder: Barth von Harmating, Hermann Freiherr. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 607 (Digitalisat).
  • A(nton) Waltenberger: Hermann Freiherr v. Barth und dessen literarischer Nachlass alpinen Inhaltes. In: Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins / Zeitschrift des Deutschen und (des) Österreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1892, (Band XXIII), S. 171–229. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/oav
  • Ewald Weiß: „Einsam auf einem Fels zu thronen“. Das kometenhafte Leben des Hermann von Barth, Freiherr von und zu Harmating. In: Panorama. 6/2000. Deutscher Alpenverein e. V., ISSN 1437-5923, S. 42–44, [1].
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1871, S. 20

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hermann von Barth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Hermann von Barth – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 172, 321
  2. Siegmund Günther: Hermann Freiherr von Barth-Harmating. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 221 f.
  3. OBV. – Abfrage Deutsche Nationalbibliothek ergebnislos.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Bis April 2014 noch nicht erschienen, daher Reproduktion der Ausgabe Gera, Amthor 1874: Bavarica-Reprint im Süddeutschen Verlag, München 1984, ISBN 3-7991-6217-8.
Personendaten
NAME Barth, Hermann von
ALTERNATIVNAMEN Barth-Harmating, Hermann Freiherr von; Barth, Hermann Freiherr von
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bergsteiger
GEBURTSDATUM 5. Juni 1845
GEBURTSORT auf Schloss Eurasburg
STERBEDATUM 7. Dezember 1876
STERBEORT São Paulo de Luanda, Angola
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Veröffentlichungsdatum:
Hermann Freiherr von Barth Harmating 5 Juni 1845 auf Schloss Eurasburg 7 Dezember 1876 in Sao Paulo de Luanda Angola war ein bekannter Bergsteiger Hermann von BarthPortrat aus Gesammelte Schriften um 1865 1876 Portrat im Berg aus Gesammelte Schriften zwischen 1870 und 1876 Hermann von Barth Denkmal im Kleinen Ahornboden KarwendelDer Barthgrat zwischen Grossem Katzenkopf und Mittlerer Jagerkarspitze in der Gleirsch Halltal Kette Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Werke 3 1 Werkausgaben 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenHerkunft BearbeitenSeine Eltern waren der bayerische Kammerer und Gutsbesitzer Anton von Barth zu Harmating 1815 1902 und dessen Ehefrau Flora geborene Freiin von Krauss Sie war eine Tochter des bayerischen Staatsrats von Krauss 1822 und Enkelin des bayerischen Generals und Kriegsministers Johann Nepomuk von Triva 1755 1827 Sein Bruder Ernst 1849 1934 war bayerischer General der Infanterie dessen Zwillingsbruder Hugo 1849 1935 wurde Generalmajor Leben BearbeitenZunachst studierte er Rechtswissenschaften in Munchen wo er sich 1864 dem Corps Franconia anschloss 1 Als Rechtspraktikant heute Rechtsreferendar begann er ab 1868 von Berchtesgaden aus die noch weitgehend unerschlossenen Berchtesgadener Alpen zu erkunden Ab 1873 studierte er Naturwissenschaften Barth ist vor allem als Erschliesser des Karwendels bekannt er bestieg im Sommer 1870 als Alleinganger 88 Gipfel 12 erstmals darunter u a die Birkkarspitze Kaltwasserkarspitze Lalidererspitze Grosse Seekarspitze Grubenkarspitze Dreizinkenspitze Ostliche Karwendelspitze Vogelkarspitze Worner Kuhkopf Im Jahr 1871 wechselte er ins Wettersteingebirge und bestieg auch dort viele Gipfel erstmals Bereits 1869 hatte er die Allgauer Alpen erkundet und dabei 44 Gipfel bestiegen drei davon als Erstbesteigung Charakteristisch war dass von Barth weitgehend alleine unterwegs war 1874 veroffentlichte er das Buch Aus den Nordlichen Kalkalpen in dem er seine Erfahrungen und Touren dokumentierte In der Allgemeinen Deutschen Biographie ist zu lesen dass seine Monographie einem wirklichen Mangel ab half Man ersieht aus ihr dass der Autor wie wenige zu den schwierigen Aufgaben eines Hochtouristen befahigt war wenn auch seitdem fur die Erforschung jenes Gebirgszuges sehr vieles geschehen ist so wird man doch immer Barth s Namen als den des Pioniers und Pfadfinders in Ehren zu halten haben 2 1876 beging er auf einer Forschungsreise in Afrika durch eine Fiebererkrankung verwirrt Suizid Namen geographischer Objekte belegen die Verdienste Hermann von Barths fur die Erschliessung der Nordlichen Kalkalpen Barthgrat Ubergang vom Grossen Katzenkopf zur Mittleren Jagerkarspitze III Karwendel Erstbegehung 1870 durch von Barth im Alleingang ungesichert Barthspitze Karwendel ihm zu Ehren benannt und Barthkamin Risser Falk Karwendel Erstbegehung 1870 durch von Barth Der gesicherte Steig von der Meilerhutte auf die Partenkirchener Dreitorspitze wird auch Hermann von Barth Weg genannt Die Hermann von Barth Hutte des Deutschen Alpenvereins ist eine Schutzhutte in den Allgauer Alpen Im Kleinen Ahornboden im Karwendel steht das Hermann von Barth Denkmal Werke BearbeitenAus den Nordlichen Kalkalpen Ersteigungen und Erlebnisse in den Gebirgen Berchtesgadens des Allgau des Innthales des Isar Quellengebietes und des Wettersteins Mit erlauternden Beitragen zur Orographie und Hypsometrie der Nordlichen Kalkalpen Mit lythographierten Gebirgsprofilen und Horizontalprojectionen nach Original Skizzen des Verfassers Eduard Amthor Gera 1874 XXIV 637 22 Tafeln und 5 Falttafeln mit jeweils mehreren Abbildungen Faksimile Fines Mundi Verlag Saarbrucken 2008 ISBN 978 3 937246 06 2 Anm 1 Online Text http alpinhistorie bergruf de barth kalkalpen Digitalisat PDF 86 MB David Livingstone der Afrikareisende Ostafrika vom Limpopo bis zum Somalilande Erforschungsreisen im Osten Afrika s Mit besonderer Rucksicht auf Leben Reisen und Tod von David Livingstone Spamer Leipzig 1875 3 Faksimile Serientitel Das neue Buch der Reisen und Entdeckungen Spamer Leipzig 1980 DNB OBV Werkausgaben Bearbeiten Carl Bunsch Max Rohrer Hrsg Gesammelte Schriften des Freiherrn Hermann von Barth Alpine Verlagsanstalt Munchen 1926 Anton Ziegler Hermann von Barth eine Auswahl Erschliesser der Berge Band 1 Herausgegeben vom Hauptausschuss des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins Lindauer Munchen 1926 Literatur BearbeitenRudolf Gombart Paul Martin Dem Bergsteiger und Afrikaforscher Dr Hermann Frh v Barth zu Hamarting Franconiae Munchen xx FM zum Gedachtnis In Einst und Jetzt 10 1965 S 143 145 Siegmund Gunther Hermann Freiherr von Barth Harmating In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 46 Duncker amp Humblot Leipzig 1902 S 221 f Klaus Schroeder Barth von Harmating Hermann Freiherr In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 607 Digitalisat A nton Waltenberger Hermann Freiherr v Barth und dessen literarischer Nachlass alpinen Inhaltes In Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins Zeitschrift des Deutschen und des Osterreichischen Alpenvereins Jahrgang 1892 Band XXIII S 171 229 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung oav Ewald Weiss Einsam auf einem Fels zu thronen Das kometenhafte Leben des Hermann von Barth Freiherr von und zu Harmating In Panorama 6 2000 Deutscher Alpenverein e V ISSN 1437 5923 S 42 44 1 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1871 S 20Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann von Barth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Hermann von Barth Quellen und Volltexte Literatur von und uber Hermann von Barth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Portrat Hermann von Barth in DAV Panorama Nr 6 2000 Liste der Erstbesteigungen auszugsweise Aus den Nordlichen Kalkalpen Personenmappe zu Hermann von Barth PDF In Historisches Alpenarchiv Deutscher Alpenverein abgerufen am 19 November 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Korps Listen 1910 172 321 Siegmund Gunther Hermann Freiherr von Barth Harmating In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 46 Duncker amp Humblot Leipzig 1902 S 221 f OBV Abfrage Deutsche Nationalbibliothek ergebnislos Anmerkungen Bearbeiten Bis April 2014 noch nicht erschienen daher Reproduktion der Ausgabe Gera Amthor 1874 Bavarica Reprint im Suddeutschen Verlag Munchen 1984 ISBN 3 7991 6217 8 Normdaten Person GND 120265605 lobid OGND AKS VIAF 35282796 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Barth Hermann vonALTERNATIVNAMEN Barth Harmating Hermann Freiherr von Barth Hermann Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher BergsteigerGEBURTSDATUM 5 Juni 1845GEBURTSORT auf Schloss EurasburgSTERBEDATUM 7 Dezember 1876STERBEORT Sao Paulo de Luanda Angola Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann von Barth amp oldid 230489201