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Der Nationalpark Kalkalpen ist ein osterreichischer Nationalpark Er wurde 1997 gegrundet und umfasst das Sengsengebirge und das Reichraminger Hintergebirge in den Oberosterreichischen Voralpen Nationalpark Kalkalpen47 79 14 373611111111 Koordinaten 47 47 24 N 14 22 25 OLage Oberosterreich OsterreichFlache 20 856 ha 1 Grundung 25 Juli 1997 2 i3i6Nationalpark Zentrum Molln Sitz der Nationalpark Gesellschaft Villa Sonnwend Hotel und Seminarzentrum in Rossleithen Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung 2 Geschichte 3 Geografie und Geologie 4 Tier und Pflanzenwelt 5 Nutzung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGliederung BearbeitenDer Sitz der Nationalpark Gesellschaft ist in Molln jedoch befinden sich auch in Reichraming und Windischgarsten Besucherzentren die Informationsmaterialien veranstaltungen und Ausstellungen bieten Weitere umliegende Orte sind Rossleithen Rosenau am Hengstpass Weyer Grossraming und St Pankraz Der Nationalpark umfasst eine Flache von 20 856 Hektar 2 Davon sind 89 als Naturzone ausgewiesen elf Prozent sind Bewahrungszone 1 88 des Gebiets befinden sich im Besitz der Osterreichischen Bundesforste 11 Prozent im Privatbesitz und 1 Prozent im Gemeindebesitz 1 Geschichte BearbeitenSchon in der Steinzeit lebten Menschen in der Nationalparkregion Sieben Steinartefakte von steinzeitlichen Jagern aus der Zeit zwischen 18 000 und 10 000 v Chr wurden im Nixloch Gemeinde Losenstein gefunden 2 Im Gemeindegebiet von Windischgarsten wurden mehrere Beile und eine Lanzenspitze aus der Zeit um 1000 v Chr gefunden Sie weisen auf eine Besiedelung und Begehung der Passe hin 2 In diesem Teil Oberosterreichs an den Grenzen zu Niederosterreich und der Steiermark wurde im Kern der Kalkvoralpen fur Kleineisenindustrie der Eisenwurzen und insbesondere die Grossindustrie um die Stadt Steyr hauptsachlich Holz geschlagen fur Eisenwerke selbst fuhren die meisten Kleinbache zu wenig Wasser Besonders die Jagdreviere der Grafen Lamberg in denen nach 1900 auch Thronfolger Franz Ferdinand Jagdpachter war waren unberuhrt 3 Noch in der Zwischenkriegszeit wurde mit der Waldbahn Reichraming eine Transportachse geschaffen die bis in die fruhen 1970er in Betrieb war Hier blieb auch nach dem Niedergang der eisenverarbeitenden Industrie besonders in der Weltwirtschaftskrise eine noch weitgehend intakte Natur und Kulturlandschaft erhalten 1976 wurde das Naturschutzgebiet Sengsengebirge errichtet 2 Aktive Menschen Basisgruppe ARGE und der Naturschutzbund ONB engagierten sich ab den 1980er Jahren sowohl gegen das Vorhaben des Stahlkonzerns VOEST im unbewohnten Hintergebirge einen Schiessplatz fur Panzer einzurichten als auch gegen die nachfolgenden Plane der Ennskraftwerke AG im Hintergebirge zwei Speicherseen einzurichten Nach Besetzungen des Hintergebirges durch Kraftwerkgegner in der Zeit der Konflikte um die Hainburger Au nahm der Kraftwerksinteressent April 1985 von seinem Plan Abstand 4 Bereits 1983 gab es erste Plane fur einen Nationalpark im Reichraminger Hintergebirge Oberosterreich hatte zu der Zeit noch keinen eigenen Nationalpark 1990 begannen die Planungen das entsprechende Nationalpark Gesetz wurde 1996 im oberosterreichischen Landtag beschlossen Am 21 Juli 1997 wurde der Nationalpark per Verordnung zunachst auf einer Flache von 16 509 Hektar eingerichtet am 25 Juli 1997 wurde der Nationalpark Kalkalpen schliesslich eroffnet Die internationale Anerkennung des Nationalparks Kalkalpen durch die IUCN als Schutzgebiet der Kategorie II erfolgte noch im selben Jahr 2 2001 wurde der Nationalpark auf 18 400 Hektar erweitert 2 2003 erfolgte eine erneute Erweiterung auf 20 856 Hektar 2 Seit 2004 ist der Nationalpark auch Ramsargebiet und Natura 2000 Gebiet Europaschutzgebiet sowohl nach FFH Richtlinie als auch Vogelschutzrichtlinie 1 Im Jahre 2009 erfolgte eine weitere Flachenanderung in Anpassung an die Entscheidung der Kommission der EG vom 12 Dezember 2008 5 6 Mit 2013 bahnte sich eine Auseinandersetzung um die beabsichtigte Errichtung erster Windkraftwerke in der Region um den Nationalpark an 7 Die Energie AG OO gab noch im September 2013 ihre beiden im Steyr und im Ennstal geplanten Windkraftprojekte auf weil Messungen ergeben hatten dass das Windaufkommen in den Gebieten Sonnkogel Schneeberg und Fahrenberg Mittereck nicht ausreichend fur die Wirtschaftlichkeit war 8 Mit dem neuen Windkraft Masterplan 2017 wurde das insgesamt hinfallig seither ist der ganze Alpenraum des Bundeslandes strenge Ausschlusszone fur Grossanlagen 2017 wurden Teile des Nationalparks Kalkalpen zusammen mit dem Urwald Rothwald und anderen Waldern Europas zum UNESCO Weltnaturerbe Buchenurwalder und Alte Buchenwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas erhoben 9 Geografie und Geologie Bearbeiten Blick vom Wasserklotz ins Reichraminger Hintergebirge Richtung Nordosten Der hochste Gipfel ist mit 1963 Metern der Hohe Nock 1 Das Gelande ist zu vier Funftel bewaldet dabei dominiert ein Mischwald aus Fichten Tannen und Buchen 10 Im Nationalparkgebiet findet man uber 200 km unverbauter Bachlaufe und 800 Quellen 1 Die Hauptgesteinsarten im Nationalpark sind Wettersteinkalk und Hauptdolomit 1 Im Gebiet des Nationalparks Kalkalpen wurden bisher uber 70 Hohlen entdeckt Das grosste Hohlensystem im Nationalpark ist die Klarahohle 11 die 2004 entdeckt wurde Die tiefste Hohle ist der Krestenbergschacht der von seinem Einstieg in 1165 m Seehohe 412 m tief abfallt Es gibt auch Eishohlen im Park diese sind nur erfahrenen Hohlenforschern zuganglich Im Sengsengebirge liegt die Eiskapelle Diese Hohle besteht im Wesentlichen aus einer 60 m langen 30 m breiten und etwa sechs Meter hohen Halle In manchen Jahren halt sich in der Mitte des Raumes bis in den Herbst hinein eine Eissaule Fruher wurde diese Hohle von den Einheimischen Teufelskapelle genannt 12 Tier und Pflanzenwelt Bearbeiten Eurasischer Luchs Lynx lynx Im Park leben rund 30 Saugetier 80 Brutvogel und 1500 Schmetterlingsarten Die Pflanzenwelt weist uber 1000 verschiedene Arten von Blutenpflanzen Farnen und Moosen auf 13 An gefahrdeten Saugetierarten kommen Fischotter Siebenschlafer und zahlreiche Fledermausarten im Nationalpark vor Von Braunbar Luchs und Biber gibt es einzelne Nachweise 14 Der Park ist Lebensraum vieler Vogelarten die in Osterreich auf der Roten Liste stehen dazu zahlen Auerhuhn Baumfalke Birkhuhn Braunkehlchen Eisvogel Graureiher Habicht Haselhuhn Hohltaube Schlangenadler Schwarzstorch Steinadler Sperber Uhu Waldschnepfe Wanderfalke Wasseramsel Weissruckenspecht Wespenbussard Wiesenpieper Ziegenmelker und Zwergschnapper 14 Zu den gefahrdeten Reptilien im Park zahlen Askulapnatter Bergeidechse Blindschleiche Glattnatter Schlingnatter Kreuzotter Ringelnatter und Zauneidechse 14 Von den uber 850 nachgewiesenen Pflanzenarten im Park stehen 102 auf der Roten Liste gefahrdeter Pflanzen Oberosterreichs 15 Im Jahr 2019 wurde die alteste bislang datierte Buche Europas entdeckt Ihre altesten Baumringe wurden auf das Jahr 1474 datiert Auch die alteste zuvor datierte Buche Europas rund 20 Jahre junger befindet sich im Nationalpark 16 Nutzung BearbeitenDas Nationalparkgelande steht unter besonderen Schutz und ist gut mit Wanderwegen erschlossen Die umliegenden Gemeinden nutzen das Gebiet ausschliesslich fur sanften Tourismus In der Bewahrungszone gibt es 20 Almen von denen nur wenige bewirtschaftet werden 17 Erwahnenswert ist der Hintergebirgsradweg auf der alten Trasse der ehemaligen Waldbahn Reichraming der den ostlichen Teil des Nationalparks erschliesst Bei der Info Hutte Brunnbach des Nationalparkes wird auf Schautafeln Wissen zur Waldbahn vermittelt Siehe auch BearbeitenNationalparks in OsterreichLiteratur BearbeitenNatur im Aufwind Der Nationalpark in den oberosterreichischen Kalkalpen Landesverlag ISBN 3 85214 683 6 Otto Harant Wolfgang Heitzmann Reichraminger Hintergebirge Vergessene Bergheimat zwischen Ennstal und Sengsengebirge Verlag Wilhelm Ennsthaler ISBN 3 85068 171 8 Gerald Radinger Wandererlebnis Nationalpark Kalkalpen Die schonsten Touren zwischen Enns und Steyr Kral Verlag 2012 ISBN 978 3 99024 066 3 Weblinks Bearbeiten Commons Nationalpark Kalkalpen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nationalpark Kalkalpen Natur im Aufwind Die Nationalpark Kalkalpen Zeitschrift In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 Bande 54 1992 2005 Homepage kalkalpen at Der Wert der Natur Eine okonomische Bewertung des Nationalparks Kalkalpen Nationalpark Kalkalpen Region Ennstal Bibliografie zur oberosterreichischen Geschichte Suche nach Nationalpark Kalkalpen In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Offizielle Seite des Nationalparks Kalkalpen Eckdaten Abgerufen am 15 Februar 2009 a b c d e f g h Offizielle Seite des Nationalparks Kalkalpen Zeittafel Abgerufen am 15 Februar 2009 Der Kaiserjager und seine Spezln In Oberosterreichische Nachrichten online nachrichten at 6 November 2014 Wolfgang Heitzmann Aber von selbst geht gar nix Das Reichraminger Hintergebirge ist vorlaufig gerettet In Naturschutzbund Osterreich Hrsg Natur und Land Heft 2 1985 S 41 44 zobodat at PDF 366 kB abgerufen am 14 Marz 2022 Entscheidung alpine biogeografische Region Entscheidung 2009 91 EG abgerufen am 13 Juli 2011 Anderungen zum Europaschutzgebiet Nationalpark Kalkalpen Grund fur die Novelle Rechtsanpassungen und flachenmassige Anderungen Nicht mehr online verfugbar In portal wko at Umwelt und Energie Natur und Biologische Vielfalt Begutachtung Naturschutz WKO OO 7 Januar 2010 archiviert vom Original am 8 Juni 2010 abgerufen am 2 Juni 2010 Gegenwind fur Windrader ORF 21 August 2013 abgerufen am 2 Januar 2015 Energie AG gibt Windraderprojekt auf ORF 23 September 2013 abgerufen am 2 Januar 2015 orf at Weltnaturerbe Osterreichische Buchenwalder gelistet Artikel vom 7 Juli 2017 abgerufen am 8 Juli 2017 Offizielle Seite des Nationalparks Kalkalpen Wald Abgerufen am 19 Mai 2014 Helmut Steinmassl Die Klarahohle im Sengsengebirge Oberosterreich In Verband Osterreichischer Hohlenforscher Hrsg Die Hohle 56 Jahrgang 2005 S 63 71 zobodat at PDF abgerufen am 14 Marz 2022 Josef Weichenberger Geheimnisvolle Unterwelt Hohlen im Nationalpark Kalkalpen In Natur im Aufwind Nationalpark Kalkalpen Zeitschrift Heft 10 Nationalpark Kalkalpen 1994 S 26 29 abgerufen am 2 Januar 2015 Offizielle Seite des Nationalparks Kalkalpen Biodiversitat Tiere und Pflanzen Abgerufen am 19 Mai 2014 a b c Offizielle Seite des Nationalparks Kalkalpen Tiere Abgerufen am 19 Mai 2014 Offizielle Seite des Nationalparks Kalkalpen Pflanzen Abgerufen am 19 Mai 2014 546 Jahre Alteste Buche Europas in OO auf ORF vom 14 August 2019 abgerufen am 14 August 2019 Offizielle Seite des Nationalparks Kalkalpen Almen amp Bergwiesen Abgerufen am 19 Mai 2014 Nationalparks in Osterreich Donau Auen Gesause Hohe Tauern Kalkalpen Neusiedler See Seewinkel Thayatalehemalig NockbergeSchutzgebiete in Natur und Landschaftsschutz in Oberosterreich Natura 2000 Gebiete Europaschutzgebiete Internationale Schutzgebiete Nationalpark KalkalpenNaturschutzgebiete Landschaftsschutzgebiete Naturparks Geschutzte Landschaftsteile Normdaten Geografikum GND 4466031 5 lobid OGND AKS LCCN sh2002000962 VIAF 234320186 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationalpark Kalkalpen amp oldid 233056592