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Der Zwergschnapper Ficedula parva ist ein in Mitteleuropa seltener Singvogel Der obligate Zugvogel gehort zur Gattung der Hohlenschnapper Ficedula die in etwa 30 Arten in der Palaarktis von Westeuropa bis Sudostasien vertreten ist Zusammen mit dem Taiga Fliegenschnapper Ficedula albicilla und dem Kaschmirzwergschnapper Ficedula subrubra die fruher beide als Unterarten von Ficedula parva gefuhrt wurden bildet er eine Superspezies ZwergschnapperZwergschnapper Ficedula parva MannchenSystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Fliegenschnapper Muscicapidae Unterfamilie Schmatzer Saxicolinae Gattung Hohlenschnapper Ficedula Art ZwergschnapperWissenschaftlicher NameFicedula parva Bechstein 1792 Zwergschnapper Ficedula parva WeibchenDer Schwerpunkt der Verbreitung von Ficedula parva liegt in der sudlichen borealen Zone Europas bis zum Ural Kleine Populationen bestehen im zentralen und nordlichen Mitteleuropa sowie in Sudosteuropa Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Stimme 3 Verbreitung 4 Lebensraum 5 Nahrung und Nahrungserwerb 6 Verhalten 6 1 Allgemein 6 2 Aggressions und Feindverhalten 6 3 Wanderungen 6 4 Umkehrzug 7 Brutbiologie 7 1 Neststandort und Nest 7 2 Gelege und Brut 8 Bestandssituation 9 Namensherleitung 10 Einzelnachweise 11 Literatur 12 Weblinks 12 1 BilderAussehen BearbeitenDer Zwergschnapper ist mit gut 11 Zentimetern Korperlange einer der kleinsten Fliegenschnapper Er ist damit nur geringfugig grosser als ein Zaunkonig Altere Mannchen sind auf Grund ihrer rotlich orangen Brust und des mausgrauen Kopfes unverkennbar doch erscheint dieses Alterskleid erst im zweiten Lebensjahr und haufig weisen auch altere Mannchen nur eine undeutliche Rotfarbung der Kehle auf Bestes Erkennungsmerkmal sind neben der geringen Grosse die weissen ausseren Steuerfedern die stark mit dem tiefen Schwarz des ubrigen Schwanzes kontrastieren Dies erzielt eine Wirkung die durch haufiges Stelzen und Fachern des Schwanzes noch verstarkt wird Die Grundfarbung von Kopf und Rucken ist ein mattes eher dunkles Braun starke Gefiederzeichnungen fehlen Kehle Brust und Bauch der Mannchen im ersten Lebensjahr und der Weibchen sind hell mit einem gelblichen Anflug an den Flanken Eine gelblich orange schmale Flugelbinde ist nur schwach angedeutet Auffallend sind die grossen schwarzen hell umrandeten Augen sowie die von unten gesehen deutlich orange gelbe Schnabelbasis Jungvogel sind starker braungelblich gefarbt ausgefarbte Weibchen zeigen mehr Grau und blasse Isabelltone der rostrote an ein Rotkehlchen erinnernde Kehl und Brustbereich fehlt bei den Weibchen Die Schwanzzeichnung ist jedoch in allen Altersstufen und bei beiden Geschlechtern markant Stimme Bearbeiten source source Zwergschnapper Ficedula parva singend am MorgenDer Zwergschnapper ist als Bewohner der oberen Stamm und Kronenregionen alter Baume nur selten zu sehen fallt aber durch seinen lauten weittragenden Reviergesang auf Die lange drei bis vier Sekunden dauernde Strophe wird fast immer durch leise zit bzw tsiit Laute eingeleitet darauf folgt die reintonende etwas abfallende mehrteilige Strophe die etwas an den Gesang eines Fitis erinnern kann Die Strophen sind individuell sehr verschieden Beim Singen werden oft die Schwanzfedern gespreizt die Flugel leicht ausgebreitet und die Kehlfarbung prasentiert Vorgetragen wird der Gesang auf Singwarten die meist im mittleren Stammabschnitt haufig auf unbelaubten oder abgestorbenen Asten liegen In der Regel beginnt der Zwergschnapper schon kurz vor dem Landen zu singen und vollendet die Strophe dann im Sitzen Die Gesangsaktivitat der Art wahrt allerdings nur wenige Wochen und erlischt mit Verpaarung und Brutbeginn vollig Auch bei schlechtem Wetter singt die Art kaum Die hellen kurzen und scharfen Rufe sind nur in unmittelbarer Nahe vernehmbar Haufig ist eine Kombination aus einem schnarrenden Tzrrt das trotz der bedeutend geringeren Lautstarke etwas an den Storungsruf des Zaunkonigs erinnert mit einem melodiosen flotenden Ulii zu vernehmen 1 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung des Zwergschnappers BrutgebieteMigrationUberwinterungsgebieteVorkommen Herkunft unbekannt nicht brutend nbsp Verbreitungsgebiete von F parva F albicilla und F subrubra orange Brutgebiete von F parva dunkelblau Hauptuberwinterungsgebiete von F parva dunkelorange Brutgebiete von F albicilla hellblau Hauptuberwinterungsgebiete von F albicilla purpur Brutgebiet von F subrubra gelb Uberwinterungsgebiete von F subrubra rote Striche Kontaktzone zwischen F parva und F albicillaFicedula parva besiedelt in einem breiten Gurtel Ost und Nordosteuropa ostwarts etwa bis zur Westabflachung des Ural Gebirges Nach Norden reicht das Hauptverbreitungsgebiet stellenweise bis zum Polarkreis nach Suden hin werden der mittlere Balkan und die Ostkarpaten erreicht Weiter nach Osten schwankt die Sudgrenze der geschlossenen Verbreitung etwa um 50 nordlicher Breite Ein weiteres grosses Brutgebiet liegt in den bewaldeten Stufen des Kaukasus in den Vorbergen des Elburs Gebirges des nordlichen Zagros Gebirges sowie im Bergland des sudwestlichen Turkmenistan In der Oblast Perm sowie etwas nordlich und sudlich davon besteht eine breite Kontaktzone zum sehr nahe verwandten Taiga Fliegenschnapper dessen Verbreitungsgebiete sich ostwarts anschliessen und bis zur Pazifikkuste reichen Davon zum Teil isoliert und in ihren Bestandszahlen meist individuenarm bestehen Vorkommen in Osterreich westwarts bis Vorarlberg in Bayern und in einigen Gebieten Nord und Mitteldeutschlands Die dichtesten Zwergschnapperbestande Deutschlands liegen im Osten nahe der polnischen Grenze Auch an der bulgarischen Schwarzmeerkuste sowie stellenweise im westlichen sowie im ostlichen Pontischen Gebirge kommt die Art vor In Skandinavien ist der Zwergschnapper im sudostlichen Finnland ein regelmassiger und nicht seltener Brutvogel er brutet jedoch stellenweise auch im sudwestlichen Finnland sowie an einigen Stellen in Sudschweden sowie ganz vereinzelt in Sudnorwegen In Sudwestdeutschland der Schweiz und in Danemark werden jahrlich Brutzeitbeobachtungen gemacht stabile Vorkommen bestehen zurzeit wahrscheinlich jedoch nicht 2003 konnte in der Ostschweiz Bezirk Prattigau Davos der erste Brutnachweis fur diese Art in der Schweiz erbracht werden Lebensraum Bearbeiten nbsp Zwergschnapper Ficedula parva Mannchen im Brutrevier in der Ukraine nbsp Zwergschnappermannchen im Winterquartier in IndienDie Habitatstrukturen der Art sind entsprechend der klimatisch recht unterschiedlichen Verbreitungsgebiete sehr vielfaltig Meist wird jedoch ein geschlossener alter und hochstammiger Baumbestand mit Verjungungsinseln und nicht zu dichtem Kronenschluss bevorzugt Ideale Zwergschnapperbiotope weisen haufig ein unruhiges Bodenrelief auf oft liegen sie in steilen Hanglagen an tief eingeschnittenen Flusslaufen oder in Schluchten Wassernahe ein gewisser Anteil an Totholz oder durch Sturmereignisse oder Schneebruch geschadigten Baumen sowie absterbende ausgebrochene oder tote Aste im oberen Stammbereich sind fur optimale Lebensraumstrukturen der Art ebenfalls wesentlich Sind diese Voraussetzungen gegeben kann die Baumartenzusammensetzung der besiedelten Walder sehr unterschiedlich sein Eine Bevorzugung von alten Laubmischwaldern scheint zu bestehen doch brutet der Zwergschnapper auch in der nordrussischen Fichtentaiga in aufgelockerten alten Eichenbestanden und wenn auch nur selten in Streuobstwiesen mit alten hochstammigen Obstbaumen Reine Kiefernwalder werden jedoch in der Regel nicht besiedelt In Mitteleuropa sowie auf dem Balkan werden Rotbuchen sowie Hainbuchenbestande bevorzugt aufgesucht diesen konnen aber verschiedene andere Baumarten wie Eiche Ahorn oder Birke beziehungsweise Fichte und Tanne beigemischt sein Ebenso unterschiedlich ist die vertikale Verteilung seiner Brutgebiete Zwergschnappervorkommen finden sich im Tiefland ebenso wie in der collinen und montanen Stufe In einigen Verbreitungsinseln brutet er bis nahe an die jeweilige Baumgrenze in Armenien fast bis in Hohen von 2300 Metern Die mitteleuropaischen Vorkommen sowie die Brutplatze in Sudosteuropa liegen mehrheitlich in der collinen und submontanen Hohenstufe Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenZwergschnapper ernahren sich uberwiegend carnivor von Insekten und kleineren Spinnentieren Verschiedene Ameisen kleine Kaferarten Schwebfliegen und Echte Fliegen sowie kleine Schmetterlinge und deren Entwicklungsstadien spielen sowohl in der Ernahrung adulter Vogel als auch als Nestlingsnahrung die Hauptrolle Gelegentlich werden auch kleine Schnecken verspeist Im Herbst wird als Beikost Beerennahrung aufgenommen insbesondere Beeren des Schwarzen und des Roten Holunders sowie Johannisbeeren und Brombeeren Der Zwergschnapper wendet verschiedene Jagdtechniken an Als Wartenjager erbeutet er vorbeifliegende Insekten in einem kurzen selten uber mehr als zwei Meter reichenden Jagdflug Blatter insbesondere Blattrander und Blattunterseiten sowie einzelne Stammabschnitte werden in einem eher an einen Laubsanger erinnernden Suchflug inspiziert und entdeckte Beutetiere in einem ruttelnden Schwirrflug abgelesen Meist sucht und erjagt die Art ihre Beute im oberen Stammabschnitt sowie im Kronenbereich der Baume ihres Reviers gelegentlich konnen Zwergschnapper in der Strauchschicht und selten auch auf dem Boden beobachtet werden Verhalten BearbeitenAllgemein Bearbeiten Der Zwergschnapper ist tagaktiv verlangert aber in der Balz und Brutzeit seine Aktivitatsphase in die Dammerungs und fruhen Nachtstunden Wahrend des Gesangsgipfels in der Balzzeit beginnen die Mannchen schon etwa eine Stunde vor Tagesbeginn zu singen einzelne singen auch bis in die fruhe Nacht hinein Innerhalb dieser Zeit ist die Art streng territorial ausserhalb eher einzelgangerisch nur selten in kleinen Gruppen zuweilen auch mit anderen Kleinvogeln vergesellschaftet Wahrend der Balzzeit besonders aber auch ausserhalb dieser fallt haufiges Schwanzzucken und Schwanzwippen auf der Schwanz wird auch oft nach Zaunkonigart gestelzt und leicht gefachert sodass die markanten Farbabzeichen sichtbar werden Aggressions und Feindverhalten Bearbeiten Rivalisierende Mannchen versuchen einander durch heftiges Singen und durch Imponierposen zu vertreiben Manchmal sturzen sie auch aufeinander zu ein Korperkontakt unterbleibt dabei aber in der Regel Gegenuber potentiellen Feinden verhalt sich der Zwergschnapper meist sehr scheu und wahrend der Brutperiode auch ausserordentlich ruhig Bei Storungen konnen frische Gelege sehr schnell aufgegeben werden Dieses unauffallige und sehr vorsichtige Verhalten andert sich mit dem Schlupfen der Kuken Jetzt warnt das Mannchen schon vor sehr weit entfernten potentiellen Feinden bei weiterer Annaherung dieser versuchen beide Eltern den Eindringling mit Schnabelknappen Flugelflattern und Sturzflugattacken vom Nistplatz zu vertreiben Wanderungen Bearbeiten nbsp Weg und Ruckzugsstrecke nordosteuropaischer VogelDer Zwergschnapper ist in seinem gesamten Verbreitungsgebiet ebenso wie die beiden mit ihm sehr nahe verwandten Arten Ficedula albicilla und Ficedula subrubra ein obligater Zugvogel er gehort zu den in der europaischen Vogelwelt seltenen Sudostziehern Ficedula parva zieht einzeln oder in kleineren Trupps vor allem wahrend der Nacht Nur bei ungenugendem Nahrungsangebot an den Tagesrastplatzen zieht die Art auch bei Tageslicht weiter Der Wegzug beginnt bereits im August und erreicht seinen Hohepunkt Mitte September Nachzugler werden bis Anfang Oktober in ihren Brutgebieten angetroffen Der Heimzug erfolgt sehr zugig Mitte Marz raumen die ersten Wegzieher ihre Uberwinterungsgebiete erst Anfang Mai haben alle Zieher ihre Winterquartiere verlassen Die Mannchen beginnen bis zu zwei Wochen vor den Weibchen mit dem Wegzug und kommen auch dementsprechend fruher im Brutgebiet an In Mitteleuropa erscheinen die ersten Heimzieher in der letzten Aprildekade Wie bei anderen Zugvogeln auch liegen Hinweise auf sich verandernde Zugdaten vor 2 Die Hauptuberwinterungsgebiete liegen im Nordwesten des Indischen Subkontinents Sie reichen von Nordwestpakistan und den westlichen und sudlichen Vorbergen des Himalayas sudwarts bis Karnataka und ostwarts etwa bis Bihar und Orissa Mit den Uberwinterungsgebieten von Ficedula albicilla uberlappen sie nur in wenigen schmalen Streifen Ganz wenige Individuen uberwintern bereits in Ostgriechenland etwas mehr im Ostirak beziehungsweise in Westiran sowie im Osten der Arabischen Halbinsel In den Uberwinterungsgebieten streifen die Vogel meist in kleinen Trupps und oft vergesellschaftet mit anderen Arten weitraumig umher Umkehrzug Bearbeiten Wie bei anderen Zugvogeln auch wird bei dieser Art relativ haufig das Phanomen des Umkehrzugs festgestellt Dabei ziehen insbesondere Jungvogel in eine Richtung ab die der richtigen Zugrichtung entgegengesetzt ist Die Ursachen dieser Fehlleitungen sind nicht erschopfend erforscht doch werden zurzeit vor allem meteorologische Bedingungen als Ausloser diskutiert Solche Fehlzieher erreichen oft im September und auch spater noch die Nordseekuste Sudengland und Westfrankreich Vor allem auf den Scilly Inseln werden regelmassig in manchen Jahren sogar gehauft Zwergschnapper beobachtet Ein Teil dieser Vogel kann sich umorientieren und zieht dann in korrekter Himmelsrichtung meist aber etwas sudlicher weiter Moglicherweise handelt es sich bei den Zwergschnappern die in Nordostafrika und dem sudlichen Nahen Osten beobachtet werden um solche Vogel Brutbiologie BearbeitenDie meisten Zwergschnapper erlangen nach der ersten Ruckkehr aus dem Winterquartier also mit knapp einem Jahr die Geschlechtsreife viele dieser Einjahrigen besetzen zwar ein Territorium schreiten aber noch nicht zur Brut Die Territoriumsbegrundung und behauptung sowie die Balz selbst nehmen nur eine relativ kurze Zeit in Anspruch selten mehr als 2 bis 3 Wochen wahrend dieser Zeitspanne die in Mitteleuropa zwischen Anfang Mai und Mitte Juni liegt konnen Zwergschnapper recht auffallig sein Die Mannchen besetzen sofort nach Ankunft ein Territorium das durch Balzfluge und laute Reviergesange markiert wird Wahrend dieser fliegt das Mannchen mit flattrigen zittrigen Flugelschlagen von einer Singwarte zur nachsten Erscheint ein Weibchen im Revier beginnt das Mannchen geeignete Niststellen zu zeigen schlupft in Hohlen Nischen oder Halbhohlen in denen es ein ritualisiertes Nestmulden vollfuhrt Spater beteiligt sich auch das Weibchen an diesen Nistplatzexplorationen Der Kopulation gehen mehrminutige Verfolgungsfluge voraus unterbrochen von Imponierposen bei denen das Mannchen den Schwanz stelzt und facherartig spreizt Manchmal tanzelt das Weibchen mit hangenden Flugeln um das Mannchen herum Neststandort und Nest Bearbeiten Der Zwergschnapper ist Nischen Hohlen oder Halbhohlenbruter Haufig nutzt er kleine Schadstellen im Stammbereich Astausbruche Nischen die durch abstehende Rindenteile entstanden oder Nisthohlen der Tannenmeise oder des Kleinspechts als Brutplatz Manchmal baut die Art auch relativ freistehende napfformige Nester in Zweigquirlen Auch Nistplatze in Felsspalten wurden festgestellt Nur sehr selten nimmt der Zwergschnapper Nistkasten an Eine Nistbaumpraferenz kann nicht einheitlich festgestellt werden eine Bevorzugung von Hainbuchen und Linden konnte aber vorliegen 3 auch die Hohen in denen die Nester errichtet werden sind sehr unterschiedlich sie reichen von Bodennahe bis in betrachtliche Hohen von 20 Meter und mehr Das Nest wird fast ausschliesslich vom Weibchen erbaut das Mannchen beteiligt sich an seiner Errichtung nur in den ersten Tagen durch Heranschaffen von Nistbaumaterial Freistehende Nester sind dicht verwobene napfformige Konstruktionen an den ublichen Nischen und Halbhohlenstandorten sind die Nester jedoch mehr lose verhaltnismassig voluminose Ansammlungen von Nistmaterial Hauptsachlich werden verschiedene Moose feine Zweige und Halme Stangel Farne manchmal auch durre Blatter zum Nestbau verwendet Die Auskleidung der Nistmulde besteht aus unterschiedlichen Raupengespinsten Spinnfaden aufgelesenem Wildhaar zuweilen auch aus Federn Gelege und Brut Bearbeiten Das Gelege besteht aus 4 7 kurzovalen fast einfarbigen hell rostbraun oder lehmgelb wirkenden Eiern mit einer durchschnittlichen Grosse von 16 6 12 7 Millimetern Das Legeintervall betragt 24 Stunden meist nach dem vierten Ei beginnt das Weibchen fest zu bruten Die Brutdauer betragt etwa 15 Tage in dieser Zeit wird das Weibchen vom Mannchen etwa zwei bis drei Mal in der Stunde gefuttert Auch in den ersten Tagen nach dem Schlupf versorgt das Mannchen die Nestlinge und das Weibchen allein mit Futter Zuerst ubergibt es die Nahrung dem Weibchen etwa ab dem vierten Lebenstag der Kuken futtert es selbst Ab dieser Zeit beginnt auch das Weibchen zu jagen Wahrend der Aufzuchtszeit sind die Futterreviere der Art sehr klein selten entfernen sich die Altvogel weiter als 100 Meter vom Nest Die Jungen verbleiben etwa 16 Tage im Nest nur bei Storungen verlassen sie es schon etwas fruher Schon flugge werden sie noch einige Tage von den Eltern betreut bevor sie dismigrieren Die Brutperiode variiert regional recht stark fruheste Vollgelege wurden gegen Ende der ersten Maidekade festgestellt die Mehrheit der Zwergschnapper beginnt aber erst Mitte Juni mit der Eiablage und der Brut Zwergschnapper bruten einmal im Jahr nur bei Gelegeverlust oder bei Brutaufgabe kommt es regelmassig zu kleineren Nachgelegen 1917 gelang dem Schotmarer Ornithologen Gustav Wolff der erste gesicherte Brutnachweis des Zwergschnappers in Nordrhein Westfalen im Schotmarer Schlosspark konnte er im Juni desselben Jahres das erste Foto eines Brutpaars uberhaupt machen 4 Bestandssituation BearbeitenDer Zwergschnapper und der Taiga Zwergschnapper gelten zurzeit nicht als gefahrdet fur Ficedula albicilla stehen jedoch nur wenige Daten zur Verfugung Da der Zwergschnapper zu den eher schwer zu kartierenden Arten gehort konnte es sein dass einige Brutvorkommen insbesondere am Westrand seines Verbreitungsgebietes noch nicht entdeckt wurden Die Art konnte zumindest kurzfristig von den Sturmereignissen der letzten Jahre profitieren da sich mit steigendem Totholzanteil mancher Waldgebiete die Verfugbarkeit geeigneter Beutetiere ebenso verbessert wie das Angebot an passenden Nistplatzen Die Bestandssituation des Kaschmir Fliegenschnappers wird nach IUCN jedoch mit VU vulnerable bewertet Das nur kleine Verbreitungsgebiet dieser Art und ihre nur geringe Individuenanzahl lassen Ficedula subrubra bei fortschreitender Lebensraumzerstorung als sehr gefahrdet erscheinen In der Roten Liste der Brutvogel Deutschlands von 2015 wird die Art auf der Vorwarnliste gefuhrt 5 Namensherleitung BearbeitenMit Zwerg werden in der deutschen Namensgebung Arten bezeichnet die in ihrer Gattung die kleinsten sind Die absolute Grosse spielt dabei keine Rolle Der Namensteil Schnapper beschreibt die vorherrschende Jagdmethode dieser Gattung Plinius der Altere beschreibt im 10 Buch seiner Naturgeschichte kleine nach Mucken oder Fliegen schnappende Singvogel die er Ficedulae nennt Ein Wortteil steht wahrscheinlich mit ficus Feige Feigenbaum in Zusammenhang Parva ist die weibliche Form des lateinischen Adjektivs parvus und bedeutet klein 6 Einzelnachweise Bearbeiten Beaman 1998 S 706 Mitrus et al 2005 Mitrus amp Socko 2004 Christopher Konig Vogel des Monats November 2010 Der Zwergschnapper ein seltener Gast in NRW In Charadrius 46 Heft 3 2010 S 226ff Christoph Gruneberg Hans Gunther Bauer Heiko Haupt Ommo Huppop Torsten Ryslavy Peter Sudbeck Rote Liste der Brutvogel Deutschlands 5 Fassung In Deutscher Rat fur Vogelschutz Hrsg Berichte zum Vogelschutz Band 52 30 November 2015 Wember 2005 Literatur BearbeitenHans Gunther Bauer Peter Berthold Die Brutvogel Mitteleuropas Bestand und Gefahrdung Aula Verlag Wiesbaden 1997 ISBN 3 89104 613 8 S 402 f Mark Beaman Steve Madge Handbuch der Vogelbestimmung Europa und Westpalaarktis Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3471 3 S 705 706 Urs N Glutz von Blotzheim Hrsg Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bearbeitet u a von Kurt M Bauer und Urs N Glutz von Blotzheim Aula Verlag Wiesbaden 2 durchgesehene Auflage 1989 Bd 13 1 ISBN 3 89104 022 9 S 80 118 Ulrich Brendel Vogel der Alpen Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3502 7 S 110 111 Michael Dvorak et al Bearb Atlas der Brutvogel Osterreichs Ergebnisse der Brutvogelkartierung 1981 1985 der Osterreichischen Gesellschaft fur Vogelkunde Umweltbundesamt Wien 1993 ISBN 3 85457 121 6 S 382 383 Cezary Mitrus Beata Socko Natural nest sites of the Red breasted Flycatcher Ficedula parva in a primeval forest Acta Ornithologica Volume 39 Number 1 Summer 2004 S 53 57 Cezary Mitrus et al First evidence of phenological change in a transcontinantal migrant overwintering in the Indian sub continent the Red breasted Flycatcher Ficedula parva In Ornis Fennica Band 82 2005 S 13 19 englisch Jochen Holzinger et al Die Vogel Baden Wurttembergs Singvogel 2 Ulmer Stuttgart 1997 ISBN 3 8001 3483 7 S 38 44 Viktor Wember Die Namen der Vogel Europas Bedeutung der deutschen und wissenschaftlichen Namen AULA Wiebelsheim 2005 ISBN 3 89104 678 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zwergschnapper Ficedula parva Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ficedula parva in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 1 Januar 2009 Informationen von birdlife international 2005 en Informationen von birdlife europe 2001 2004 en PDF Datei 219 kB Zwergschnapper Ficedula parva auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Red breasted Flycatcher Ficedula parva Bilder Bearbeiten Voll ausgefarbtes mehrjahriges Mannchen Jungvogel im ersten Herbst Taiga Fliegenschnapper adultes Mannchen Federn des Zwergschnappers nbsp Dieser Artikel wurde am 21 Marz 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 7732310 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwergschnapper 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