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Moritz Karl Ernst von Prittwitz und Gaffron 9 Februar 1795 auf Gut Kreisewitz 21 Oktober 1885 in Berlin war ein preussischer General der Infanterie Festungsbaudirektor in Ulm zweiter Generalinspekteur der preussischen Festungen und Ehrenritter des Johanniterordens Moritz von PrittwitzDas Wappen der Familie von Prittwitz und GaffronMoritz von Prittwitz Adolph Menzel Nationalgalerie Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Familie 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Moritz Karl Ernst entstammte dem alten weit verzweigten schlesischen Adelsgeschlecht von Prittwitz und Gaffron Er war der Sohn des preussischen Rittmeisters Landrats Landesaltesten und Gutsbesitzers Ernst von Prittwitz und Gaffron 1743 1831 Herr auf Gut Kreisewitz und dessen zweiten Ehefrau Johanna Sophie geborene von Prittwitz 1762 1832 aus dem Hause Karisch Militarkarriere Bearbeiten Zunachst nur von einem Hauslehrer erzogen besuchte Prittwitz 1808 12 das Gymnasium in Brieg wo er sich besonders fur Mathematik und Botanik begeisterte Schon nach zwei Jahren wurde er in die Prima versetzt und machte 1812 als 17 Jahriger ein hervorragendes Abitur Anschliessend studierte er Rechtswissenschaften an der Universitat Breslau Im Marz 1813 unterbrach er sein Studium und trat wahrend der Befreiungskriege als Freiwilliger bei den Pionieren der Preussischen Armee ein Auf Empfehlung des Mathematik Professors Brandes trat er in das Ingenieurkorps uber wurde am 12 Marz 1813 Portepeefahnrich und kam nach bestandenem Offizierexamen in Garnison nach Glatz wo er am 20 August desselben Jahres zum Sekondeleutnant befordert wurde Im September 1813 wurde er zum Bau eines verschanzten Lagers bei Wartha abkommandiert 1815 wurde er erst so spat dem Armeekorps in Givet zur Belagerung der feindlichen Befestigungen zugeteilt dass er erst nach Kriegsende dort eintraf aber trotzdem zunachst in Frankreich blieb Im Winter 1815 16 war er Platzingenieur in Landrecies und bis Herbst 1818 mit der Vermessung der Festung Mezieres und ihrer Umgebung beschaftigt In dieser Zeit veroffentlichte sein Professor Brandes in Breslau ein alteres Mathematik Manuskript von Prittwitz uber die Curven die durch ihre Subtangenten rectificirt werden Am 12 Mai 1816 wurde er Premierleutnant und am 25 August 1818 zum Kapitan befordert Aus Frankreich zuruckgekehrt wurde Prittwitz von 1818 bis zum Fruhjahr 1824 zum Festungsbau in Koblenz abkommandiert wo er abwechselnd Baupostenoffizier der Feste Kaiser Franz der Feste Kaiser Alexander und der Stadtbefestigung war Am 24 April 1824 wurde er als zweiter Adjutant dem Generalinspekteur der preussischen Festungen und Chef des Ingenieurkorps dem damaligen Generalleutnant und spateren Kriegsminister Gustav von Rauch zugeteilt was er bis 1828 blieb Indem Prittwitz wahrend dieser Jahre durch Rauch sehr gefordert wurde schrieb und veroffentlichte er sein Buch Die Beitrage zur angewandten Befestigungskunst erlautert durch 100 Tafeln 1826 wurde Prittwitz zum Hauptmann 1 Klasse befordert und im April 1828 zum Festungsbaudirektor der Festung Posen ernannt Wahrend seiner Jahre in Posen veroffentlichte er mehrere Manuskripte allerdings nicht unter eigenem Namen Dort lernte er wahrend der polnischen Revolution 1830 31 durch seine Dienststellung bedingt den Generalfeldmarschall von Gneisenau den spateren Generalfeldmarschall von Wrangel General von Clausewitz und andere hohe Offiziere des Generalstabes kennen und verbrachte 1838 eine langere Zeit im Gefolge der Generale von Grolman und von Aster im Hauptquartier des russischen Zaren Nikolaus I in Warschau Am 28 April 1838 wurde er zum Major befordert und wurde durch Vermittlung seines fruheren Chefs des Kriegsministers und Generals von Rauch am 5 Mai 1838 zum Festungsbaudirektor der Bundesfestung Ulm ernannt wo er nicht nur auf die Bauausfuhrung sondern vor allem auf die Entwurfe grossen Einfluss hatte Am 31 Marz 1846 wurde Prittwitz zum Oberstleutnant und am 9 Mai 1849 zum Oberst befordert Als solcher nahm er im gleichen Jahr wahrend der Niederschlagung der Badischen Revolution an dem Gefecht in Gernsbach sowie der Einschliessung und Beschiessung von Rastatt teil Mitte November 1850 wurde er nach Berlin zuruckberufen und mit der Wahrnehmung der Geschafte als Inspekteur der 1 Ingenieur Inspektion beauftragt Am 30 September 1851 folgte seine Ernennung zum Inspekteur Unter seiner Mitwirkung als fuhrender preussischer Festungsbaumeister hat der Berliner Stararchitekt Friedrich August Stuler die Burg Hohenzollern bei Hechingen wiederhergestellt Grundsteinlegung 1850 In Berlin wurde Prittwitz im Fruhjahr 1851 zum Abgeordneten gewahlt und war bis 1857 Mitglied des Abgeordnetenhauses Doch wegen der Interessenkonflikte zwischen politischem Mandat und militarischem Auftrag legte er 1857 schliesslich sein Mandat nieder zumal er inzwischen zum Inspekteur der Vereinigten Artillerie und Ingenieur Schule in Berlin ernannt und am 22 Marz 1853 zum Generalmajor befordert worden war Am 22 Mai 1858 erfolgte seine Beforderung zum Generalleutnant und 1860 auch seine Ernennung zum zweiten Generalinspekteur der Festungen In Wurdigung seiner Verdienste verlieh ihm Konig Wilhelm I am 18 Januar 1861 den Roten Adlerorden I Klasse mit Eichenlaub sowie am 11 Marz 1863 anlasslich des 50 jahrigen Dienstjubilaums den Kronenorden I Klasse Auf seinen Wunsch hin wurde Prittwitz am 12 Marz 1863 mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt blieb aber Mitglied mit Sitz und Stimme im Ingenieurkomitee In den Jahren des Ruhestands verfasste Prittwitz in seinem Berliner Wohnsitz noch etliche literarische Arbeiten darunter seine Schriften uber Phrenologie und uber Frauenwirtschaft sein Lehrbuch der Befestigungskunst und des Festungskrieges das bald in mehrere Sprachen wie u a ins Franzosische und Turkische ubersetzt wurde sowie seine Andeutungen uber die Grenzen der Zivilisation Hier verfasste er auch seine Prittwitz sche n Blatter eine Schule der Festungsbaukunst Ausserdem war er Vorstand im Centralverein fur das Wohl der arbeitenden Klassen und ubernahm auf Bitten des Kronprinzen im Oktober 1866 den Vorsitz im geschaftsfuhrenden Ausschuss der Victoria National Invaliden Stiftung Bei Ausbruch des Krieges gegen Frankreich wurde Prittwitz am 20 Juli 1870 fur die Dauer des mobilen Verhaltnisses auf ausdrucklichen Wunsch des wurttembergischen Konigs Karl I zum Gouverneur der von ihm erbauten Festung Ulm ernannt Ausserdem wurdigte er ihm durch die Verleihung des Grosskreuzes des Ordens der Wurttembergischen Krone mit Schwertern 1 Unter Verleihung des Charakters als General der Infanterie wurde Prittwitz nach dem Friedensschluss am 27 Juli 1871 von seiner Stellung als Gouverneur entbunden Er wurde am 24 Oktober 1885 auf dem Friedhof in der Hasenheide in Berlin beigesetzt Familie Bearbeiten Prittwitz heiratete am 9 Februar 1830 in Schellin Domicilie von Colbe 1810 1871 die Tochter des Gutsbesitzers Ferdinand von Colbe Herr auf Liszewo und der Henriette Nehring Aus der Ehe die am 25 August 1848 wieder geschieden wurde gingen folgende Kinder hervor Hans Gustav Victor 1831 1884 preussischer Hauptmann a D 1864 Charlotte Ottilie Wilhelmine Anna von Randow 1840 1929 2 Ernst 1833 1904 preussischer Generalleutnant 1885 Franziska Freiin von Turckheim zu Altdorf 1855 1936 Elisabeth 1834 1899 Paul von Krenski 1827 1885 preussischer Generalmajor Anna Therese Wilhelmine 1836 Walter 1840 1901 preussischer Generalleutnant 1882 Marie von Puttkamer 1855 Cordula Domicilia 1838 1868 Rudolf Wilhelm Otto von Bandemer 1829 Ehrungen BearbeitenAufgrund seiner Verdienste wurden je ein Fort in Posen und in Ulm von Prittwitz benannt Ihm zu Ehren gibt es noch heute in Ulm die Prittwitzstrasse Werke BearbeitenBeitrage zur angewandten Befestigungskunst und des Festungskrieges Posen 1836 Kann zu viel produzirt werden Hoff Mannheim 1837 Digitalisat Die Kunst Reich zu werden Mannheim 1840 Digitalisat Uber allgemeine Landesbewaffnung Ulm 1848 Digitalisat Andeutungen uber die kunftigen Fortschritte und die Grenzen der Zivilisation 2 Auflage Berlin 1855 Repertorium fur den Festungskrieg Berlin 1856 Digitalisat Uber die Verwendung der Infanterie bei Verteidigung der Festungen Berlin 1858 Lehrbuch der Befestigungskunst und des Festungskrieges Berlin 1865 DigitalisatLiteratur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser A Band VI Band 29 der Gesamtreihe Starke Limburg Lahn 1962 ISSN 0435 2408 S 334 Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 6 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1938 DNB 367632810 S 322 324 Nr 1944 Robert von Prittwitz und Gaffron Das von Prittwitz sche Adelsgeschlecht Korn Breslau 1870 S 171 Bernhard von Poten Prittwitz Moritz Karl Ernst von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 609 611 Peter Grupp Prittwitz und Gaffron von schlesische Adelsfamilie In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 732 Digitalisat Die Kunst reich zu werden oder gemeinfassliche Darstellung der Volkswirtschaft von Moritz Karl Ernst von Prittwitz Mannheim 1840 Frank Raberg Biografisches Lexikon fur Ulm und Neu Ulm 1802 2009 Suddeutsche Verlagsgesellschaft im Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2010 ISBN 978 3 7995 8040 3 S 321 323 Personal Bestand der Familie v Prittwitz am 1 Januar 1875 S 312Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Moritz von Prittwitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Moritz von Prittwitz General 1795 im Project Gutenberg Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Wurttemberg 1877 S 36 Jahrbuch des deutschen Adels Dritter Band 1899 S 329 Normdaten Person GND 116291273 lobid OGND AKS LCCN n88256754 VIAF 42585534 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Prittwitz Moritz vonALTERNATIVNAMEN Prittwitz Moritz Karl Ernst von Prittwitz und Gaffron Moritz Karl Ernst von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer General der Infanterie FestungsbaudirektorGEBURTSDATUM 9 Februar 1795GEBURTSORT Gut KreisewitzSTERBEDATUM 21 Oktober 1885STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz von Prittwitz General 1795 amp oldid 236877846