www.wikidata.de-de.nina.az
Der landeseigene Friedhof Columbiadamm befindet sich im Berliner Ortsteil Neukolln Columbiadamm 122 140 Er hatte schon einige Namen beginnend mit Friedhof hinter der Hasenheide Dennewitz Friedhof ab 1861 Neuer Garnisonfriedhof um sich vom Alten zu unterscheiden nach 1919 Garnisonfriedhof seit den 1970ern offiziell Friedhof Columbiadamm manchmal auch Friedhof am Columbiadamm Er ist 104 044 m gross und beherbergt derzeit gut 7000 Graber Kriegerdenkmal 1870 71 1888 geschaffen von Johannes BoeseDenkmal fur die Gefallenen des Konigin Augusta Garde Grenadier Regiment Nr 4 von Franz Dorrenbach 1924 25Kriegerdenkmal des 1 Westpreussischen Fussartillerie Regiments Nr 11 Bildhauer Hermann HosaeusDenkmal fur die Gefallenen des Kaiser Alexander Garde Grenadier Regiment Nr 1 signiert Kluge 1927 dargestellt ist der Fahnrich von der Recke zum Zeitpunkt seines Todes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Denkmaler 3 Grabstatten bekannter Personlichkeiten 4 Galerie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem Friedrich Wilhelm IV beschlossen hatte seine Garnison aus der Enge der Stadt abzuziehen und sie in neuen Kasernenbauten auf dem Tempelhofer Feld das schon seit jeher als Exerzier und Truppenubungsplatz genutzt worden war unterzubringen wurde der schon vorhandene kleine Friedhof hinter der Hasenheide einbezogen und ab 1861 zum Neuen Garnisonfriedhof erweitert Er stiftete eine Friedhofskapelle dazu auf die er auch gestalterisch Einfluss nahm Sein Nachfolger Konig Wilhelm uberliess 1866 einen kleinen Streifen den noch heute bestehenden Turkischen Friedhof Berlin dem Sultan Abdul Aziz fur dessen Botschaftspersonal und alle Muslime in der wachsenden Hauptstadt Preussens Die gefallenen Soldaten der Kriege von 1866 1870 71 des Kolonialkriegs in Afrika und insbesondere vom Ersten bzw Zweiten Weltkrieg sorgten fur kontinuierliche Belegung in Friedenszeiten liessen sich Offiziere gerne dem Stil der Zeit entsprechend kostspielige Erbbegrabnisse bauen Wohl als Folge des Versailler Vertrags wurde die Garnison aufgelost Ab 1922 wurden die Kasernen zum Teil abgerissen und es wurde mit dem Bau des Flughafens Tempelhof begonnen Der Friedhof blieb bestehen weil sich auf ihm geschutzte Kriegsgraber befinden vgl Grabergesetz Denkmaler BearbeitenAngehorige verschiedener Regimenter haben auf dem weitlaufigen Gelande insgesamt zehn Denkmaler unterschiedlicher Qualitat aufgestellt um ihrer gefallenen Kameraden zu gedenken Diese stammen uberwiegend aus den 1920er Jahren und wurden teilweise um Gedenktafeln fur die Toten des Zweiten Weltkrieges erganzt Das kunstlerisch bedeutendste durfte das Denkmal fur die Gefallenen der Kriege von 1866 und 1870 71 sein Es stammt von Johannes Boese 1888 und gilt als dessen Hauptwerk Ein lebensgrosser preussischer Soldat senkt seine Fahne wahrend er um seine getoteten Kameraden trauert Direkt daneben befindet sich ein Denkmal in gleicher Hohe und aus der gleichen Zeit fur rund 50 franzosische Soldaten die in Berliner Lazaretten ihren Verletzungen erlagen Ein weiteres monumentales Denkmal ist den Gefallenen des Konigin Augusta Garde Grenadier Regiments Nr 4 gewidmet Das Kunstwerk aus schwarzem Syenit stammt aus dem Jahre 1925 und wurde von Franz Dorrenbach geschaffen Ein Helm liegt auf einem Fahnentuch unter dem sich die Konturen eines Mannes abzeichnen Unter dem Tuch zeichnet sich die geballte Faust des Mannes ab Der Friedhof hat den Charakter einer Parkanlage Auf weiten Teilen des Areals wurden nach 1945 Graber eingeebnet und durch kleine Gedenksteine aus Backstein ersetzt wie sie sich auch auf den meisten anderen Berliner Friedhofen wiederfinden Etliche kultur und kunsthistorisch interessante Graber haben sich jedoch erhalten Einige Grabfelder wurden fur die Neukollner Bevolkerung freigegeben auf einigen liegen die zivil und militarisch Verstorbenen Seite an Seite Mit den ersten Todesfallen aus der ersten turkischen Gastarbeitergeneration entstand Bedarf nach einem muslimischen Friedhof in Berlin Hierfur wurde ein Teil des ehemaligen Soldatenfriedhofes fur die Verstorbenen muslimischen Glaubens ausgewiesen Grabstatten bekannter Personlichkeiten Bearbeiten Ehrengrab des Landes Berlin Gunter Elsner 1916 1992 Politiker Hermann Fricke 1904 Fusilier kam bei einer zivilen Rettungstat ums Leben Gedenkstein an der Lichtensteinbrucke 1 Gunter Bruno Fuchs 1928 1977 Dichter und Grafiker Gemeinschaftsgrab fur die 29 Besatzungsmitglieder des Marineluftschiffs L 2 verungluckt auf dem Flughafen Berlin Johannisthal am 17 Oktober 1913 Kurt Gencke 1941 Dichter Viktor Karl Ludwig von Grumbkow Pascha 1901 Generaladjutant des Sultans Wilhelm von Hahnke 1833 1912 Generalfeldmarschall Eduard von Hartmann 1842 1906 Philosoph Franz von Hinuber 1929 Ex Staatsminister des Furstentums Reuss Erich Kling 1892 Hauptmann Afrikaforscher Paulus Klupfel 1876 1918 Grunder des Freiland Freigeld Bundes Curt von Knobelsdorff 1839 1904 Mitbegrunder des Blauen Kreuzes Oberstleutnant a D Eduard von Knorr 1840 1920 Admiral Hans von Kretschmann 1832 1899 General der Infanterie Vater der Frauenrechtlerin Lily Braun geborene von Kretschmann Gustav von Lauer 1889 uber 44 Jahre Leibarzt von Kaiser Wilhelm I Balduin Mollhausen 1825 1905 Schriftsteller Hermann von Petersdorf 1929 Historiker und preussischer Staatsarchivar Bernhard von Poten 1909 Militarschriftsteller Moritz von Prittwitz und Gaffron 1795 1885 General der Infanterie und Generalinspekteur aller preussischen Festungen Emma von Schirach 1872 1944 Mutter von Baldur von Schirach Rudolf von Schon 1810 1891 preussischer General der Kavallerie Adolf Siemens 1811 1887 Vetter von Werner von Siemens Erfinder Hugo von Waldeyer Hartz 1876 1942 Marineschriftsteller Francesco Valentini 1789 1862 Sprachlehrer Italianist und LexikografGalerie Bearbeiten nbsp Gemeinschaftsgrab mit Anker fur die 1913 verungluckten 28 Marineluftschiffer von der L 2 LZ 18 nbsp Grab von Gunter Bruno Fuchs nbsp Ehrengrab des Philosophen Eduard von Hartmann nbsp Grab von Balduin Mollhausen nbsp Hererostein mit Namibia GedenkplatteSiehe auch BearbeitenBerliner Bestattungswesen Liste von Begrabnisstatten bekannter Personlichkeiten Liste von Kriegsgraberstatten Liste der Friedhofe in BerlinLiteratur BearbeitenDie Einweihung des Friedhofes in der Hasenhaide bei Berlin In Illustrirte Zeitung Nr 15 J J Weber Leipzig 7 Oktober 1843 S 225 226 Digitalisat in der Google Buchsuche Wilhelm Borchert Garnison Friedhof Hasenheide in Wort und Bild Berlin 1930 Karl Robert Schutze Von den Befreiungskriegen bis zum Ende der Wehrmacht Die Geschichte des Garnisonfriedhofs am Rande der Hasenheide in Berlin Neukolln Berlin 1986 Arndt Beck Markus Euskirchen Die beerdigte Nation Gefallenen Gedenken von 1813 bis heute Berlin 2009Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedhof Columbiadamm Album mit Bildern Videos und Audiodateien Friedhof Columbiadamm Neuer Garnisonsfriedhof und Turkischer Friedhof Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste GarnisonfriedhofEinzelnachweise Bearbeiten gedenktafeln in berlin de Memento des Originals vom 18 Juni 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gedenktafeln in berlin de52 481388888889 13 409444444444 Koordinaten 52 28 53 N 13 24 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedhof Columbiadamm amp oldid 234445716