www.wikidata.de-de.nina.az
Mentalisierung oder auch Mentalisation ist ein Fachbegriff aus der Psychologie und Psychoanalyse Er beschreibt die menschliche Fahigkeit psychische mentale Zustande in sich selbst und bei anderen wahrzunehmen und auf diese Weise das Verhalten anderer Menschen durch Zuschreibung mentaler Zustande zu interpretieren abzubilden Dabei wird nicht nur auf das Verhalten des Gegenubers eingegangen sondern es werden zugleich Vorstellungen daruber gebildet welche Uberzeugungen Intuitionen Gefuhle Einstellungen und Wunsche dem Verhalten des anderen zugrunde liegen konnten Mentalisierung bedeutet gewissermassen am Verhalten ablesen zu konnen was in den Kopfen anderer vorgeht das Geschehen aus der Perspektive des anderen zu sehen Perspektivenubernahme So ist es moglich das eigene Erleben und Handeln sowie das des anderen reflexiv zu erfassen Die Fahigkeit zur Mentalisierung wird ab den ersten Lebensmonaten entwickelt In einer sicheren Bindungsbeziehung mit den Hauptbezugspersonen geschieht sozialer Austausch Dabei wird davon ausgegangen dass Sauglinge zunachst noch kein differenziertes Bewusstsein uber ihre emotionalen Zustande und ihr Erleben haben Dieses entsteht erst allmahlich durch eine besondere Art der Affektspiegelung mit der die fruhen Bezugspersonen dem Kind empathisch und Resonanz gebend begegnen Die Theorie der Mentalisierung beschreibt diese in verschiedenen aufeinander aufbauenden Phasen die es dem Kind ermoglichen zunehmend Affekte und Gefuhlsbewegungen zu unterscheiden zu verstehen und zu kontrollieren sowie die eigene Aufmerksamkeit zu regulieren Die grundlegende Fahigkeit zu mentalisieren ist haufig ab dem vierten Lebensjahr ausgepragt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsgeschichte 2 Grundlagen der Mentalisierung 3 Theoretische Grundlagen 3 1 Voraussetzungen zur Entwicklung der Mentalisierungsfahigkeit 4 Entwicklungspsychologie der Mentalisierung 4 1 Das Selbst als Urheber 4 2 Bindung als Entwicklungsvoraussetzung 4 3 Affektregulierung und die Entwicklung des Selbst 4 3 1 Affektspiegelung 4 3 2 Markierung 4 3 3 Beginnende Affektregulierung 4 3 4 Bildung sekundarer Reprasentanzen 4 3 5 Verwandte psychoanalytische Modelle 4 4 Intentionalitat 4 5 Die Playing with Reality Theorie 4 6 Bindungstheorie und Mentalisierung 5 Neurowissenschaft und Mentalisierung 6 Psychopathologie 7 Rezeption 7 1 Mentalisierungsbasierte Psychotherapie in Gruppen MBT G 7 2 Interventionsprogramme auf der Basis des Mentalisierungskonzeptes fur Kinder und Jugendliche 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 Literatur 11 EinzelnachweiseBegriffsgeschichte BearbeitenGeschaffen wurde der Begriff ursprunglich von Edouard Claparede so Florence Guignard 2001 2 Im Jahre 1930 hatte Edouard Claparede den Begriff in dem Artikel La mentalisation erstmalig in der polnischen Zeitschrift Polskie Archiwum Psychologji 3 publiziert 4 Spater tauchte er im franzosisch psychoanalytischen und somatischen Diskurs auf 5 der zum Beginn der 1960er Jahre durch die Psychoanalytiker Michel Fain 1963 6 und Christian David 1964 7 sowie Michel de M Uzan und Pierre Marty 1963 1991 8 9 10 11 als franzosisch mentalisation inneres Abbild gepragt wurde Sie beschrieben mit dem Begriff eine klinische Entitat die in einer Unfahigkeit zur Symbolisierung mentaler Zustande oder auch deren Fehlen im operativen Denken pensee operatoire liegt In den 60er Jahren des 20 Jahrhunderts arbeiteten Pierre Marty Michel Emile de M Uzan und Christian David zusammen um die Behandlung in der psychosomatischen Medizin zu verbessern so das ihre Gruppe zeitweise die Bezeichnung d Ecole psychosomatique de Paris erhielt 12 So beschreiben sie u a einen psychosomatisch erkrankten Patienten der sich nicht nur durch einen Mangel bzw Fehlen von Phantasie und Traumtatigkeiten prasentierte sondern auch durch eine fehlende Identifikation in Objektbeziehungen auszeichnete 13 14 Pierre Luquet 1981 15 differenziert das Konzept weiter und beschrieb vier Stufen der Mentalisierung Wahrend Serge Lecours und Marc Andre Bouchard 1997 16 17 die theoretischen Implikationen der Mentalisierung als eine vorbewussten Ich Funktion verorteten gemass der Freudschen Strukturtheorie Diese Ichfunktion verbindet hiernach basale sensomotorische Muster mit den entsprechenden mentalen Reprasentationen und generiert hieraus komplexere mentale Strukturen mit hoherem Symbolisierungs und Abstraktionsgrad 18 Grundlagen der Mentalisierung Bearbeiten Der Psychoanalytiker Peter Fonagy ist einer der Urheber des Konzeptes der Mentalisierung und der mentalisierungsbasierten Psychotherapie Das Mentalisierungskonzept ist in die Theory of Mind Forschung aufgenommen worden Peter Fonagy und Mary Target bevorzugten den Ausdruck Mentalisieren weil es sich dabei um eine psychische Aktivitat handelt 19 Ohne dabei selbst direkt Handeln zu mussen 20 Ob Mentalisierung statisch ergebnisbezogen oder Mentalisieren dynamisch prozessbezogen beide Begriffe setzen ein Verstandnis der Natur des Mentalen voraus Das prozesshafte die Tatigkeit des Mentalisierens umfasst u a die psychischen Funktionen wie die Aufmerksamkeit Achtsamkeit Wahrnehmung Erkennen Beschreiben Erzahlen Interpretieren Symbolisieren Schlussfolgern Vorstellen Erinnern Reflektieren und Antizipieren 21 22 Allgemein umfasst das Wissen oder die Erkenntnis dass die Realitat in der Psyche lediglich reprasentiert oder abgebildet wird die innerpsychischen Vorstellungen und Empfindungen der realen Welt aber nicht exakt entsprechen Mentalisierung ist ein wissenschaftliches Konstrukt fur die in der Alltagspsychologie normale Vergegenwartigung geistiger Vorgange Es bedeutet also affektive und mentale Zustande von Aktivitat zu unterscheiden und dabei gleichzeitig als deren Verursacher anzuerkennen 23 Mentalisierung bedeutet eine Vorstellung davon zu besitzen welche geistigen mentalen also gedanklichen Grunde fur das Verhalten eines Menschen vorliegen konnten Es umfasst die Fahigkeit in anderen Menschen wie bei sich selbst Wunsche Gedanken und Uberzeugungen zu vermuten also mentale geistige Vorgange zu sehen die dem Handeln zugrunde liegen Ebenso ist es moglich sich selbst zu mentalisieren also reflexiv zu erfassen welche Umstande und Erfahrungen in der Vergangenheit und Gegenwart zu den jetzigen Wunschen Gedanken und Uberzeugungen gefuhrt haben Um diese Fahigkeit zu entwickeln ist es notwendig eine grundlegende Vorstellung von dem Mentalen zu entwickeln Es ist fur viele Menschen selbstverstandlich eigene und fremde Handlungen auf Wunsche Bedurfnisse Absichten Erwartungen und Meinungen von anderen aber auch von sich selbst zuruckzufuhren Offnet eine Person beispielsweise ein Fenster so tut sie das weil sie den Wunsch nach frischer Luft hat sie lachelt da sie sich freut oder sie zeigt auf ein Objekt da sie die Aufmerksamkeit auf dieses lenken mochte Es gehort zum Alltag diese mentalen Zustande bei anderen als Ursache von Handlungen zu betrachten 24 Man kann die Fahigkeit zu mentalisieren als beim Menschen einzigartig ansehen Sie scheint das Fundament der sozialen Spezies Mensch zu sein und moglicherweise die Grundlage dafur kulturelles Wissen zu akkumulieren und zu erhalten Der Mensch ist aufgrund seines sozialen Gewissens eine Spezies die Altruismus auch gegenuber nicht verwandten Artgenossen zeigt und dazu in der Lage ist bei Konflikten Hilfestellung zu leisten Dies wird ebenfalls auf die Fahigkeit zur Mentalisierung zuruckgefuhrt Hierbei ist grundsatzlich nicht entscheidend ob die vermuteten mentalen geistigen Zustande tatsachlich so vorhanden sind Wichtig fur die soziale Einstellung des Individuums scheint das Wissen zu sein dass es sich bei den mentalisierten Gedanken lediglich um Reprasentationen der Wirklichkeit handelt So ist es beispielsweise nicht entscheidend ob von einem Gegenstand tatsachlich eine Gefahr ausgeht sondern ob ein Gegenuber glaubt dass es so ist um vorhersehen zu konnen wie er handeln wird Allerdings bietet die Fahigkeit korrekt zu mentalisieren einen deutlichen Selektionsvorteil im Sinne von Charles Darwins Evolutionstheorie Je haufiger es einer Person gelingt ihr Gegenuber zu verstehen umso eher wird sie sich auf die jeweilige soziale Umwelt einstellen konnen Ist eine Person dazu in der Lage die Wunsche Gedanken und Uberzeugungen anderer Personen haufig richtig zu deuten wird sie dadurch anpassungsfahiger Effektives Mentalisieren dient der Orientierung und Kontrolle bei jeder Art interpersoneller Kommunikation und Beziehungsgestaltung der eigenen Emotions und Selbstregulation dem Erwerb einer grosseren emotionalen und sozialen Kompetenz sic 25 Ausgangspunkt der Forschung zur Mentalisierungsfahigkeit war die Theory of Mind ToM Dieses kognitive Konzept beforscht u a ab welchem Zeitpunkt Kinder entdecken dass sie selbst und andere unterscheidbare mentale geistige Zustande haben konnen Dieses Wissen stellt sich in allen Kulturen etwa zur gleichen Zeit ein Die Forschung geht aus diesem Grund davon aus dass diese Fahigkeit genetisch begrundet ist Im Unterschied zur Mentalisierung bezeichnet die Theory of Mind lediglich das Wissen darum dass andere Menschen ebenfalls mentale geistige Zustande haben Das Mentalisierungskonzept von Fonagy und Target sowie ihren Mitarbeitern unterscheidet sich von der Theory of Mind Forschung durch die Verbindungen mit der Bindungstheorie und der Entwicklungspsychologie sowie der Psychoanalyse Fonagy und Target kritisieren die Theory of Mind da es Hinweise auf eine sozialisationsabhangige Entwicklung gibt So konnen z B Kinder die mit alteren Geschwistern aufwachsen eher verstehen dass andere Personen falsche Uberzeugungen haben Das Wissen um falsche Vorstellungen bei anderen wird als Fahigkeit betrachtet ab deren Erwerb beim Kind von einer Theory of Mind gesprochen werden kann Fonagy und Mitarbeiter gehen davon aus dass sich die Fahigkeit zur Mentalisierung nicht einfach als Reifungseigenschaft von selbst einstellt sondern sich ab den ersten Lebensjahren im Austausch mit den Hauptbezugspersonen erst entwickeln muss Die Wissenschaftler haben zu diesem Zweck ein Forschungsprogramm ins Leben gerufen welches sowohl die Entwicklung der grundlegenden Entwicklungsschritte bis zur Fahigkeit zur Mentalisierung untersucht als auch die Auswirkungen der Mentalisierung fur einen erwachsenen Menschen Dabei sind sie der Fragestellung nachgegangen inwieweit Storungen in dieser Entwicklung zu psychischen Storungen fuhren konnen Siehe auch Mentalisierungsbasierte Psychotherapie Theoretische Grundlagen Bearbeiten Daniel Dennett Jerry FodorIn den vergangenen Jahrzehnten haben Wissenschaftler nach dem Ursprung der Moglichkeit von Menschen gefragt ihre eigenen mentalen Zustande in Verbindung mit den mentalen Zustanden anderer Menschen zu sehen Dazu gehoren Philosophen wie Daniel Dennett oder Jerry Fodor sowie einige kognitive Entwicklungspsychologen Die Bezeichnung fur diese einzigartige Fahigkeit des Menschen wird in den Kognitionswissenschaften Theory of Mind genannt also eine Theorie des Mentalen zu besitzen die jeder Mensch entwickeln kann Der Begriff Theory of Mind ToM bezeichnet in der Psychologie und den anderen Kognitionswissenschaften die Fahigkeit eine Annahme uber Bewusstseinsvorgange in anderen Personen vorzunehmen also in anderen Personen Gefuhle Bedurfnisse Absichten Erwartungen und Meinungen zu vermuten Der Philosoph Daniel Dennett sah in dieser Fahigkeit eine enorme evolutionare Anpassungsleistung Die Fahigkeit die Handlungen anderer als absichtsvoll und von einem Geist gesteuert zu verstehen macht es moglich die Handlungen anderer vorauszusehen Indem der Handlung eines anderen Menschen eine Intention also eine Absicht unterstellt wird wird das Verhalten vorhersehbar Ein sehr einfaches Beispiel hierfur ware dass eine Person sich wutend oder traurig uber den Verlust eines Gegenstandes zeigt Die Person wurde diesen Gegenstand dann eher suchen gehen als wenn sie sich uber den Verlust vollig emotionslos oder gleichgultig zeigt Voraussetzungen zur Entwicklung der Mentalisierungsfahigkeit Bearbeiten Fonagy und Target stellen insbesondere die Fahigkeit psychische Zustande zu interpretieren als bedeutsame soziale Entwicklung des Menschen dar Sie bezeichnen diese sich entwickelnden Funktionen als interpersonale Interpretationsfunktion IIF Sie betrachten die interpersonale Interpretationsfunktion als Instrument zur Verarbeitung neuer Erfahrungen Um diese Funktion zu nutzen mussen weitere komplexe psychische Funktionen wie Regulierung der Emotionen Aufmerksamkeitskontrolle und mentalisierende Fahigkeitenzusammenwirken Um die Fahigkeit zu mentalisieren auch tatsachlich nutzen zu konnen bedarf es nach Ansicht der Forscher also eines komplexen Zusammenspiels von weiteren psychischen Funktionen Die Entwicklung dieser Funktionen bedingt sich gegenseitig Ist z B die Funktion zur Aufmerksamkeitskontrolle nicht ausreichend entwickelt gelingt es einer Person nicht die IIF in Stresssituationen einzusetzen Negative emotionale Reaktionen auf Handlungen anderer konnen nicht auf den mentalen Zustand eines Gegenubers zuruckgefuhrt werden Es fehlt in einer solchen Situation an reflektierender Distanz Es ist einer Person so beispielsweise nicht moglich ein vermeintlich feindliches Verhalten eines Gegenubers auf eigene Handlungen oder Ausserungen zuruckzufuhren Es findet keine Reflexion vorausgehender Ursachen statt Als hochste Auspragung in der Entwicklung der interpersonalen Interpretationsfunktion sehen die Forscher die Fahigkeit an eigenes und anderer Menschen Verhalten auf der Grundlage intentionaler mentaler Zustande zu verstehen Eine fehlangepasste Bindung verhindert die Entwicklung einer solchen interpersonalen Interpretationsfunktion Insbesondere Personen die an einer Borderline Personlichkeitsstorung leiden besitzen diese Funktion nicht 26 Um die Mentalisierungsfahigkeit von erwachsenen Personen untersuchen zu konnen haben die Forscher diese mentalistische Interpretationsstrategie als Reflexionsfunktion operationalisiert Dieser Begriff bezeichnet Die Fahigkeit das eigene Verhalten sowie die Handlungsweisen anderer Menschen plausibel als Resultat zugrunde liegender psychischer Zustande zu interpretieren 27 Entwicklungspsychologie der Mentalisierung Bearbeiten Menschen sind schon kurz nach der Geburt zu sozialen Austauschprozessen fahig Fonagy und Target sowie ihre Forschergruppe am University College London haben diese Grundlagen mit der psychoanalytischen Sauglingsforschung und akademischen Entwicklungspsychologie sowie der Bindungstheorie in Verbindung gebracht Sie erstellten eine Theorie welche die Entwicklung dieses Verstandnisses des Menschen in anderen ahnliche mentale Zustande wie in der eigenen Person zu vermuten beschreibt Auch die pathologischen Fehlentwicklungen dieser Fahigkeit wurden in einen Zusammenhang mit der fruhen Entwicklung des Menschen gebracht Fonagy und Target gehen von der Annahme aus dass sich eine Theory of Mind nicht einfach ab einem gewissen Alter einstellt sie gehen davon aus dass diese Fahigkeit in einem sensiblen Entwicklungsprozess der in der fruhesten Kindheit beginnt erst erworben werden muss Das Selbst als Urheber Bearbeiten In einer normalen Entwicklung zeigen sich nach Fonagy und Gyorgy Gergely unterschiedliche fruhe Phasen der Entwicklung des Selbst und dessen Verstandnis von seinen Moglichkeiten Urheber von Veranderungen in seiner physischen und sozialen Umgebung zu sein So muss das Kind zuerst verstehen welche Dinge es in seiner physischen Umwelt auslosen kann bevor es versteht dass es auch auf das Wissen einer anderen Person Einfluss hat Die Entwicklung wird mit zunehmendem Alter komplexer Es konnen funf Phasen der Urheberschaft welche die Grundbedingung fur die Mentalisierungsfahigkeit sind unterschieden werden die korperliche Ebene Von Geburt an erkennt das Kind welche Auswirkungen es auf die im Raum befindlichen Korper ausuben kann Es kann Dinge als Urheber bewegen die soziale Ebene Der von Geburt an beginnende Interaktionsprozess zwischen Kindern und ihren Bezugspersonen aussert sich in der fruhen Kindheit in dem Verstandnis dass das Kind Urheber sozialer Austauschprozesse sein kann die teleologische Ebene Hier beginnt ein Verstandnis des Kindes davon wie es durch verschiedene Moglichkeiten Ziele erreichen kann Es kann mit etwa acht bis neun Monaten uber verschiedene Moglichkeiten ein Ziel zu erreichen zu einem Ort zu gelangen oder einen Gegenstand in die richtige Position zu bewegen nachdenken Bei dieser fruhen Form handelt es sich wiederum um ein auf den physikalischen Raum beschranktes Selbstverstandnis von Urheberschaft die intentionale Ebene Hier beginnt ein Verstandnis von Handlungen welches bereits Intentionen als Urheber versteht Hierbei werden sowohl eigene als auch fremde Intentionen erkannt Dieser Entwicklungsschritt vollzieht sich im Laufe des zweiten Lebensjahres die reprasentationale Ebene Etwa im vierten Lebensjahr vollzieht sich ein weiterer Verstehensschritt der Urheberschaft Kinder konnen ab diesem Lebensalter in ihre Uberlegungen miteinbeziehen dass es ein Wissen uber etwas gibt z B Uberzeugungen Man kann also sagen dass sie sich selbst nun als Urheber reprasentationaler also mentaler Zustande verstehen konnen Eine typische Untersuchung zu dieser Entwicklungserrungenschaft ist ab welchem Alter Kinder dazu in der Lage sind zu verstehen dass andere Menschen ein falsches Wissen uber etwas haben konnen Daruber hinaus ist ein weiterer Entwicklungsschritt bedeutungsvoll Ab etwa dem sechsten Lebensjahr ist das Kind dazu in der Lage seine Erinnerungen an eigene intentionale Aktivitaten und Erfahrungen koharent kausal und temporal zeitlich zu organisieren Damit ist gemeint dass es ein einheitliches Verstandnis fur seine vergangenen Erfahrungen hat So ist es beispielsweise in der Lage Handlungen zu verstehen die sich auf seine eigene Vergangenheit beziehen Fonagy spricht in diesem Zusammenhang von einem autobiographischen Selbst Die zunehmende Fahigkeit des Kindes sich selbst als Urheber zu begreifen zeigt eine deutliche Tendenz mentale Zustande differenzierter wahrzunehmen Es ist eine Grundvoraussetzung dafur soziale Interaktionen zu erklaren also sich selbst und andere unter den Gesichtspunkten von Emotionen Wunschen und Uberzeugungen beider Beteiligter zu erklaren Dieser Prozess des Verstandnisses beginnt damit dass das Kind Konzepte uber die inneren Zustande entwickelt So kann es beispielsweise nur uber die Angst einer anderen Person nachdenken wenn es eine Reprasentation der Angst als physiologische kognitive und behaviorale verhaltensmassige Erfahrung besitzt Dieses komplexe Konzept wird in der Psychoanalyse als sekundare Reprasentanz bezeichnet siehe unten 26 Bindung als Entwicklungsvoraussetzung Bearbeiten Als notwendige Bedingung fur diese Entwicklung sehen Fonagy und Target eine sichere Bindung des Kindes an seine Bezugsperson an Wir mussen von einem dialektischen Modell der Entwicklung des Selbst ausgehen demzufolge die Fahigkeit des Kindes eine koharente Vorstellung von der Psyche zu entwickeln entscheidend davon abhangt dass es sich selbst von seiner Bindungsfigur als Psyche wahrgenommen fuhlt 28 Die Bindungstheorie nach John Bowlby geht davon aus dass es einen evolutionaren Vorteil darstellt wenn das Kind dazu in der Lage ist seine Eltern emotional an sich zu binden die ihm Schutz geben konnen und in der Lage sind darauf adaquat zu reagieren Durch die Bindungsbeziehung versucht das Kind die Nahe der Bezugsperson sicherzustellen Die Qualitat der Bindung an die wichtigen Bezugspersonen fuhrt zu einem bestimmten Bindungsstil des Kindes der sich auf das Verhalten wie auf die Seele des Menschen auswirkt und das Verhalten der Bindungsperson fur das Kind vorhersehbar macht Die psychischen Auswirkungen bezeichnete Bowlby als englisch inner working models innere Arbeitsmodelle Diese Arbeitsmodelle welche die fruhen Beziehungserfahrungen mit der Bezugsperson beinhalten werden als Grundlage der Anpassung des Menschen an seine soziale Umwelt betrachtet Die Auswirkung fruher Bindungserfahrungen konnen auch bei erwachsenen Menschen nachgewiesen werden Fonagy und Target gehen von der Annahme der Bindungstheorie aus dass die Bindung nicht nur Auswirkungen auf das Sozialverhalten besitzt sondern auch bestimmte psychische Funktionen und die Wahrnehmung von Beziehungen von der Bindungsbeziehung zu einer fruhen Bezugsperson beeinflusst werden Diese komplexen Funktionen entwickeln sich nicht nur wie in der Bindungstheorie ursprunglich beschrieben durch die Nahe der Bezugsperson Vielmehr sind sowohl die bestehende Nahe zur Bindungsperson als auch Prozesse des Austausches in der Bindung relevant Um die Entstehung dieser komplexen psychischen Funktionen zu erklaren greifen Fonagy und Target auf die empirische Sauglingsforschung zuruck Dabei gehen sie davon aus dass die grundlegenden Emotionen und Affekte in den ersten Lebensmonaten noch undifferenziert sind 26 Affektregulierung und die Entwicklung des Selbst Bearbeiten Einige Entwicklungspsychologen gehen davon aus dass Sauglinge im ersten Lebensjahr die eigenen Affekte oder Emotionen als positive oder negative Zustande erleben ohne sie wirklich zuordnen zu konnen Dabei erleben sie die mit einer Emotion einhergehenden typischen korperlichen Veranderungen passiv und undifferenziert Sie konnen die korperlichen Verfassungen welche die verschiedenen Emotionen typischerweise begleiten nicht bewusst zuordnen Die grundlegenden Emotionen Freude Arger Angst Trauer Ekel und Uberraschung siehe auch Emotionstheorien 29 werden erlebt ohne dass ihnen ein reflektierender Sinn beigemessen werden kann Sauglinge konnen also ein Unwohlsein empfinden das durch ein angstigendes Ereignis ausgelost wird Sie konnen aber nicht feststellen dass sie selbst angstlich sind Genau so wenig haben sie schon die Fahigkeiten die Angst mit einer Person oder einem Ereignis zu verknupfen die den angstlichen Zustand herbeigefuhrt haben Das Kind muss diese Fahigkeit verschiedene emotionale Zustande zu unterscheiden erst entwickeln Der Fahigkeit emotionale Zustande unterscheiden zu konnen misst die Forschergruppe um Fonagy eine grosse Bedeutung bei Sie glauben dass diese Fahigkeit die Grundvoraussetzung dafur ist seine eigenen uberhaupt als solche zu erkennen Dies wiederum ist die Grundlage anderen Menschen ebenfalls zuschreiben zu konnen dass sie derartige mentale Zustande besitzen 30 26 Affektspiegelung Bearbeiten Um zu erklaren wie Kinder diese Fahigkeit entwickeln greifen Fonagy und Target auf das entwicklungspsychologische Modell der Affektspiegelung des Ungarn Gyorgy Gergely und des Kanadiers John Watson zuruck Gergely und Watson beschreiben die Affektregulierung von Sauglingen die im Zusammenspiel mit ihren Bezugspersonen entsteht Dies ist auch eine Grundlage fur die Entwicklung der Fahigkeit zur Regulation der Affekte Gergely und Watson 31 32 gehen ebenfalls davon aus dass Sauglinge die ihre Emotionen begleitenden korperlichen Gefuhle noch undifferenziert und unreflektiert vage wahrnehmen primary awareness Sie werden sich ihrer eigenen Gefuhls und emotionalen Zustande erst durch die Reaktion der Pflegeperson auf ihre Emotionsausdrucke bewusster d h durch eine entsprechende Antwort der Pflegeperson welche dem Emotionsausdruck des Sauglings entspricht Die Forscher sprechen in diesem Zusammenhang von Affektspiegelung Diese Affektspiegelung ist als nonverbale Antwort in Mimik und Lautierung zu verstehen die dem emotionalen Zustand des Sauglings entspricht Dabei zeigen Eltern meist eine ubertriebene stark akzentuierte Antwort Die Forscher nennen diese stark akzentuierten affektiven Antworten der Eltern Markierung 31 Dieses Verhalten scheint dem Menschen angeboren und eine evolutionare Besonderheit zu sein Dieses intuitive Verhalten zeigt sich auch in der kulturubergreifenden Babysprache die Menschen in vielen Kulturen automatisch verwenden wenn sie sich an Sauglinge und Kleinkinder wenden 33 34 Eltern ubertreiben hierdurch die Affektausdrucke der Kinder deutlich Markierung Bearbeiten Nach Gergely und Watson ist die Ubertreibung oder Markierung der Affekte der Sauglinge von entscheidender Bedeutung Zwar empfinden Pflegepersonen beim Anblick des emotionalen Ausdrucks ihrer Kinder ebenfalls ahnliche Gefuhle sie reagieren in Mimik und Lautierung aber nicht gleich oder mit dem Ausdruck echter Gefuhle wie sie es in der Kommunikation mit Erwachsenen oder alteren Kindern tun wurden Sie zeigen einen ahnlichen aber ubertriebenen markierten affektiven Gesichtsausdruck und lautieren dementsprechend Kinder bevorzugen ab etwa dem dritten Lebensmonat nicht mehr kontingente also genau gleiche Bewegungen die sie beispielsweise im Spiegel sehen sondern bevorzugen starke Ahnlichkeiten oder Uberschneidungen wie die Beinbewegungen anderer Babys Sie zeigen also ab diesem Zeitpunkt mehr Interesse fur Ahnlichkeiten und nicht mehr fur exakte Entsprechungen Daraus schliessen Gergely und Watson dass sie auch eine Bereitschaft entwickeln diese Ahnlichkeiten bei ihren Eltern wahrzunehmen oder diese gar erwarten 31 Beginnende Affektregulierung Bearbeiten Eine weitere Bedeutsamkeit fur die Entwicklung der Wahrnehmung eigener emotionaler Zustande entsteht dadurch dass die Affekte der Sauglinge durch diese Face to face Interaktion also das mimische Wechselspiel mit ihren Eltern verandert werden konnen Dazu ist der Saugling allein nur sehr bedingt in der Lage Im gunstigen Fall reguliert die Pflegeperson die affektiven Zustande des Kindes also intuitiv und ungewollt durch ihre Anpassung an die Affektausdrucke des Sauglings und geringe Variationen dieser durch ihren eigenen mimischen Ausdruck Die Bezugsperson passt sich den Affektausdrucken der Sauglinge an und schwacht diese sequenziell in einer Face to face Interaktion ab oder verstarkt sie Diese einzelnen Sequenzen spielen sich in einem Zeitrahmen von unter einer Sekunde ab Dadurch scheint sich ebenfalls der Affektzustand des Kindes entsprechend abzuschwachen oder zu verstarken 31 35 Auf diese Weise versteht der Saugling mit der Zeit dass seine Pflegepersonen auf seinen eigenen Zustand reagieren Er versteht dass die Bezugspersonen seinen eigenen Zustand widerspiegeln Der dabei von den Pflegepersonen gezeigte Affekt ist markiert also eine Ubertreibung des Ausdruckes des Kindes Gerade durch die Ubertreibung Markierung hat der Saugling die Moglichkeit zu erkennen dass seine Eltern etwas darstellen was nicht genau seinem eigenen Empfinden entspricht Es besitzt aber so viel Ahnlichkeit dass der Saugling eine Verbindung zwischen dem eigenen Affektausdruck und dem seiner Eltern herstellen kann Wurden die Eltern dabei auf den Ausdruck des Kindes wie auf den Ausdruck eines anderen Erwachsenen reagieren unmarkiert ware der Saugling mit einem echten emotionalen Zustand eines Erwachsenen konfrontiert Der Saugling hat durch die Markierung die Moglichkeit zu verstehen dass die Pflegepersonen seinen eigenen affektiven Zustand nachahmen 31 Bildung sekundarer Reprasentanzen Bearbeiten Das Erkennen der Spiegelung durch den Saugling bezeichnen die Forscher als referenzielle Entkoppelung Der Saugling versteht dass der Zustand den er von der Pflegeperson gespiegelt bekommt nicht echt ist also nicht dem wirklichen Zustand der Pflegeperson entspricht Er versteht den Ausdruck als ein Spiel als eine Als ob Qualitat Als nachsten Schritt erkennt der Saugling dass sich der vom Trager dem Gesicht entkoppelte Ausdruck auf ihn bezieht und dass es sich dabei um eine Widerspiegelung seines eigenen Affektausdruckes handelt Dieser Vorgang wird von Gergely und Watson als referenzielle Verankerung bezeichnet Als Beispiel kann das Biofeedback verwendet werden Bei diesem Verfahren werden korperliche Zustande oder Vorgange bspw Puls Blutdruck oder Schluckvorgange in zumeist bildgebenden Verfahren dargestellt Der Patient weiss dass es sich hierbei um eine bildliche Darstellung seiner eigenen Korpervorgange handelt und nicht ein Vorgang des Bildschirms oder des Apparates ist auf dem diese Vorgange dargestellt werden Er kann so beispielsweise auf einem Bildschirm sehen wie sich sein Blutdruck verandert Somit ist es ihm moglich zu lernen dass durch Muskelkontraktion sein Blutdruck beeinflusst wird Kann er diesen Zusammenhang wahrnehmen ist es ihm moglich seinen Blutdruck bewusst zu regulieren da er eines korperlichen Ablaufs der sonst nicht bewusst sondern willkurlich ablauft gewahr wird 26 So kann die primare Bindungsbeziehung den Schritt von einem primaren Gewahrsein innerer Zustande zu einem funktionellen Gewahrsein herbeifuhren Sobald sich dieses entwickelt hat kann ein Konzept das dem Wutgefuhl entspricht nicht das Erleben von Wut sondern die Vorstellung von Wut benutzt werden um den entsprechenden mentalen Zustand des Anderen zu simulieren und auf diese Weise zu erschliessen 36 Auf diese Weise lernt der Saugling die markierten Affektausdrucke seiner Pflegepersonen als Darstellung seines eigenen affektiven Ausdruckes zu verstehen So erhalt er eine erste bewusste Vorstellung ein Bild seines eigenen Zustandes den er zuvor nur undifferenziert erlebt hat Man spricht dann davon dass der Affekt nun geistig mental oder psychisch reprasentiert wird Der Affekt wird nun nicht mehr nur vage wahrgenommen nun ist dem korperlichen Gefuhl ein bestimmter Gedanke zugeordnet Es hat sich eine geistige Entsprechung des Affektes gebildet eine Reprasentanz Der Affekt wird also nicht sofort mit den typischen korperlichen Erscheinungen welche die grundlegenden Emotionen typischerweise begleiten passiv erfahren der Affekt erhalt eine Entsprechung in der Psyche Man spricht aus diesem Grund auch von sekundarer Reprasentanz Der Affekt oder die Emotion kann nun zum Gegenstand des Nachdenkens werden was dem alteren Kind oder dem Erwachsenen erlaubt uber diese Emotion seine Entstehung und Bedeutung zu reflektieren und diese zu regulieren Emotionale Selbstkontrolle wird erst moglich wenn sich sekundare Regulations oder Kontrollstrukturen uber Reprasentationen entwickelt haben 30 Diese so entstandene Reprasentation erlaubt also eine erste bewusste Wahrnehmung des eigenen Zustandes Es gehort somit zu den rudimentaren Inhalten des Verstandnisses der eigenen Person die in der Psychologie das Selbst genannt wird Im weiteren Verlauf der Entwicklung ist es moglich dass die Psyche oder der Geist selbst zum Gegenstand des Nachdenkens werden In der kognitiven Psychologie bezeichnet man dies als Metakognitionen Fonagy und Target sprechen von Metareprasentationen Sie gehen davon aus dass Reprasentationen schon vor dem Erlernen einer verbalen Zuschreibung vorhanden sind also bevor Sprache erlernt wurde Freude als Freude benennen Daruber hinaus ist es dem Saugling und Kleinkind von nun an moglich die Affekte anderer wahrzunehmen und diese zu simulieren 26 Verwandte psychoanalytische Modelle Bearbeiten Die Theorie dass die emotional gesunde Mutter die negativen Emotionen die das Kind auf sie projiziert in sich aufbewahrt und entgiftet wieder zuruckgibt wurde von Wilfred Bion bereits in den 1960er Jahren beschrieben Bion spricht davon dass die Mutter dem Kind gegenuber eine Containerfunktion fur negative Affekte entwickelt Auch dieser von Bion beschriebene Vorgang hat die Auswirkung dass Affekte in der Psyche des Kindes symbolisiert werden konnen Es besitzt grosse Ahnlichkeit mit der beschriebenen Affektspiegelung 37 Intentionalitat Bearbeiten Fonagy und Target sehen es als einen bedeutsamen Zwischenschritt fur die Entwicklung der Fahigkeit der Mentalisierung an dass Kinder fruhestens mit neun bis funfzehn Monaten in den Handlungen anderer eine Intention also eine Absicht erkennen konnen Diese beschrankt sich zunachst auf sehr rudimentare Dinge wie Aufmerksamkeit oder Emotionen Sie verstehen ab diesem Zeitpunkt dass Menschen mit einer Handlung eine Intention verfolgen So verstehen sie beispielsweise dass auf ein Objekt zeigen die Aufmerksamkeit auf dieses lenken soll Diese Fahigkeit entwickelt sich im Laufe der Zeit hin zu sehr komplexen Vorstellungen von anderen etwa dass eine Person eine falsche Vorstellung von etwas besitzen kann 30 Die Playing with Reality Theorie Bearbeiten Fonagy und Target erganzen die Affektspiegelungstheorie durch die Playing with Reality Theorie Diese spielt sich in einer spateren Entwicklungsphase etwa ab achtzehn Monaten bis zu vier Jahren ab Sie nimmt nach den Autoren denselben Stellenwert wie die Affektspiegelung ein Sie gehen der Frage nach wie die psychische Realitat beschaffen ist bevor sie als psychische wahrgenommen wird also bevor das Kind eine Vorstellung von dem Geistig Mentalen besitzt Die Forscher setzen hier zwei unterschiedliche Modalitaten voraus in denen Gefuhle und Gedanken erfahren werden und die nebeneinander existieren den Als ob Modus pretend mode und den Modus psychischer Aquivalenz psychic equivalence mode Unter dem Als ob Modus wird ein Zustand verstanden in dem die Realitat suspendiert gewissermassen aufgehoben wird In diesem Modus kann das Kind also spielen ohne zu befurchten dass das Spiel real wird etwa andere erschiessen Das Kind kann auf diese Weise seine inneren Zustande extern im spielerischen Als ob Modus darstellen Die Rolle der Eltern wahrend dieses Modus ist durch ihre Auffassung der Spielhandlung bedingt Durch ihre Kommentare zu den Spielhandlungen konnen sie die inneren Zustande des Kindes verbal spiegeln Sie benennen also damit den Selbstzustand des Kindes jetzt bist du aber wutend Unter dem Modus psychischer Aquivalenz wird ein Zustand des Kindes verstanden in dem es seine Gedanken als tatsachliche Realitat erlebt So wirkt der Gedanke ein Krokodil sei unter dem Bett genau so beangstigend auf das Kind als ware tatsachlich eines dort Das Kind sieht also seine Gedanken im Aquivalenzmodus nicht von der Realitat getrennt Auch hier nehmen die Eltern eine erhebliche Rolle fur die kindliche Auffassung ein Hier vertreten sie sowohl die Realitat konnen aber gleichzeitig die kindlichen Gedanken mentalisierend ernst nehmen oder nicht ernst nehmen Am Ende dieser Entwicklung steht die Integration von Als ob Modus und Aquivalenzmodus Fonagy und Target nennen den daraus resultierenden psychischen Modus reflektierenden Modus Nach der Entwicklung im Als ob Modus und Aquivalenzmodus hat das Kind zumeist eine reprasentationale Theorie des Geistes entwickelt Nun kann es erkennen dass seine Gedanken und Gefuhle Einstellungen zur Realitat sind Es begreift dass die Realitat durch seine Gedanken beeinflusst wird aber ihr nicht exakt entspricht wie im Aquivalenzmodus Nun ist es dazu in der Lage mit seinen Gedanken uber die Realitat zu spielen da es nicht befurchten muss sie wurden sich in die Realitat verwandeln Wenn die Mutter jetzt bose auf das Kind ist so kann sich das Kind dagegen wehren Meine Mutter glaubt oder denkt ich sei bose aber ich glaube und denke etwas anderes 24 Bindungstheorie und Mentalisierung Bearbeiten Die Bindungstheorie stellt einen Zusammenhang zwischen dem Bindungsverhalten des Kindes einerseits und dem Verhalten seiner Bezugspersonen andererseits her Sie bezieht dieses Zusammenspiel auf die spatere Entwicklung des Kindes und versucht auch die Entwicklung einer evtl Psychopathologie durch dieses Zusammenspiel zu erklaren Das beobachtbare Bindungsverhalten beschreibt lediglich wie das Kind versucht zu der Bezugsperson Nahe herzustellen und bei entsprechender Befriedigung des Nahebedurfnisses Erkundungsverhalten zu zeigen beginnt Doch schon John Bowlby der Begrunder der Bindungstheorie stellte die Vermutung auf dass die fruhe Bindung einen pragenden Einfluss auf die spateren Beziehungen und die psychische Gesundheit ausuben konne Dies erklarte er durch inner working models also die psychische Reprasentation der Bindungserfahrung Es stellte sich heraus dass die Qualitat der Bindung einen Einfluss auf die spatere Einstellung zu Beziehungen hat und sich diese sogar auf die psychische Gesundheit der nachsten Generation auswirken kann 26 Wie oben beschrieben sehen Fonagy und Target die Entwicklung der Mentalisierungsfahigkeit eng mit der Bindung des Kindes an seine Bezugsperson verknupft Sie verwenden Elemente aus der Bindungstheorie fur ihr theoretisches Konzept des Einflusses der fruhen Beziehung zu Bezugspersonen auf die Entwicklung der Affektregulation und die Entwicklung der Mentalisierung Sie verwenden aber auch Untersuchungsmethoden der Bindungstheorie um ihre Annahmen empirisch zu prufen So hat Fonagy beispielsweise eine Methode entwickelt die von ihm beschriebene Reflexionsfunktion zu untersuchen indem ein Erwachsenen Bindungsinterview mit dem von ihm entwickelten Reflective Function Manual ausgewertet wird 38 Hier konnte ebenfalls ein Zusammenhang zwischen hoher Reflexionsfunktion und sicherer Bindung hergestellt werden wie im Erwachsenen Bindungsinterview Die Auswirkungen dessen auf das Bindungsverhalten des Kindes werden in der fremden Situation getestet 39 Damit konnte Fonagy einen Zusammenhang zwischen Reflexionsfunktion der Bezugsperson und Bindungsstil der Kinder nachweisen Es zeigt sich das Gewahrsein der Bezugsperson fur die mentalen Zustande des Kindes ist offensichtlich ein signifikanter Pradiktor der Wahrscheinlichkeit einer sicheren Bindung 40 Fonagy sieht einen Zusammenhang zwischen der Mentalisierungsfahigkeit Reflexionsfunktion der Bezugspersonen und dem Bindungsstil des Kindes Fonagy sieht als wichtigen Grund fur die Entwicklung eines sicheren Bindungsstils an dass die Mutter eine intentionale Haltung gegenuber einem noch nicht intentionalen Saugling einnehmen kann sie ihm also ein absichtsvolles Handeln unterstellt obwohl dies noch gar nicht entwickelt ist So zeigte sich beispielsweise dass der Bindungsstil des Kindes mit einem Jahr anhand der mentalisierenden Aussagen der Mutter gegenuber ihrem sechs Monate alten Saugling vorhergesagt werden konnten 41 Die komplexe Auswertung der Aussagen der Mutter beinhaltete Aussagen die auf Wissen Wunsche Gedanken Interessen aber auch emotionales Engagement sowie mentale Vorgange Denkst du nach des Kindes anspielten Auch Bemerkungen daruber ob die Sauglinge Gedanken uber die Mutter hatten oder sie zu beeinflussen versuchen Willst du mich etwa argern wurden als Indikator fur eine mentalisierende Einstellung gewertet Waren diese Kommentare haufig und trafen sie ubereinstimmend auch die anzunehmenden Zustande des Sauglings waren die Kinder mit einem Jahr sehr wahrscheinlich sicher gebunden Der sichere Bindungsstil gilt als die bestmogliche Bindungseinstellung des Kindes Dabei wurde ebenfalls gemessen ob die Aussage der Mutter uber das Kind wahrscheinlich den Zustand des Kindes korrekt widerspiegelt was ebenfalls als hohe Mentalisierungsfahigkeit gewertet wurde Die Mentalisierungsfahigkeit der Mutter hat also einen hohen Einfluss auf das Bindungsverhalten des Kindes Fonagy und seine Mitarbeiter gehen davon aus dass eine sichere Bindung das Kind ebenfalls dazu befahigt seinen Erregungszustand Arousal des Zentralen Nervensystems auf einem optimalen Niveau zu halten Aus der neurophysiologischen Forschung geht hervor dass dies eine positive Begleiterscheinung der sicheren Bindung ist und so zusatzlich die Rahmenbedingungen bietet dass sich die Mentalisierung entwickeln kann Die Mentalisierungsfahigkeit benotigt die Fahigkeit die gerade vorherrschende physische Realitat beiseitezulassen und sich auf die weniger zwingende Realitat eines inneren Zustands zu konzentrieren in dem der Andere sich befindet Dies wird durch eine sichere Bindung gewahrleistet 26 Neurowissenschaft und Mentalisierung BearbeitenNeben der Regulierung des Erregungszustandes des Zentralen Nervensystems werden auch andere Auswirkungen der Bindung in der Neurowissenschaft diskutiert So ist die rechte Hirnhemisphare in den ersten drei Lebensjahren dominant Die Bindungsbeziehung ubt einen unmittelbar pragenden Einfluss auf diese fur Gefuhle und soziale Kognitionen zustandige Hirnhemisphare aus Eine sichere Bindung konnte so zu sozial emotionalem Verhalten und der Selbstregulation beitragen 42 Fonagy und seine Mitarbeiter zeigen auf dass mehrere Hirnregionen bei Erwachsenen an sozialen Interaktionsprozessen der sozialen Kognition und der Mentalisierung beteiligt sind 43 Die Responsivitat auf kommunikative Gesichtsausdrucke findet offenbar in den Schlafenlappen statt Dort werden diese komplexen visuellen Informationen identifiziert und in der Amygdala verarbeitet also auf emotionale Signifikanz gepruft Die Kontrolle die in sozialen Interaktionen benotigt wird erfordert eine ununterbrochene Aktualisierung der Interpretation emotionaler Signale sowie eine Regulierung der eigenen emotionalen Zustande und Ausserungen Hierbei spielt der orbito frontale Kortex eine wichtige Rolle Dort konnten Funktionen die fur den sozialen Austausch besonders wichtig sind lokalisiert sein Diese Hirnareale konnten fur den Vorgang der Mentalisierung verantwortlich sein 26 Die Funktion des prafrontalen Kortex wiederum wird durch den Erregungszustand Arousal stark beeinflusst Steigt die Erregung des prafrontalen Kortex und der mit ihm assoziierten Hirnsysteme zu stark an werden andere Hirnregionen aktiviert und die flexiblen und reflexiven Reaktionen des prafrontalen Kortex werden offenbar durch Kampf oder Flucht Reaktionen uberlagert Hierbei reagieren Menschen mit unsicherer oder desorganisierter Bindung auf soziale Begegnungen mit einem hohen Arousal Schon relativ unkomplizierte soziale Situationen konnen die Fahigkeit reflexiv und flexibel zu reagieren einschranken ein moglicher Hinweis darauf dass ein erhohter Erregungszustand das Mentalisieren beeinflussen konnte Sowohl die Hirnregionen die an der Losung von typischen Experimenten welche in der Theory of Mind Forschung angewandt werden als auch Regionen die wahrscheinlich ein reprasentationales Selbst ermoglichen konnten konnten lokalisiert werden Auch die Erforschung des Einflusses der Spiegelneuronen lasst einen Einfluss auf die Interpretation des intentionalen Handelns vermuten 26 Genauere Zusammenhange sind aber nicht ausreichend erforscht Auch die Storung von Gedachtnisfunktionen wie sie etwa bei Psychotraumata auftreten kann sich negativ auf die Fahigkeit zur Mentalisierung auswirken 26 Siehe auch Neurobiologie der BindungPsychopathologie BearbeitenDie Forscher gehen davon aus dass Abweichungen in den beschriebenen Entwicklungsprozessen zu teilweise erheblichen psychischen Storungen fuhren konnen Die markierte Spiegelung des Affektausdruckes des Kindes durch die Bezugsperson fuhrt dazu dass das Kind Affekte reprasentieren kann also bewusst wahrnehmen zuordnen und reflektieren kann Ist die Bezugsperson durch eigene Schwierigkeiten und Konflikte belastet kann sie sich durch negative Affektausserungen des Sauglings uberwaltigt fuhlen Sie spiegelt dem Kind so ihr eigenes Gefuhl oder kann uberhaupt nicht angemessen reagieren Unter diesen Umstanden kann das Spiegeln oder die Markierung des Affektausdruckes als Merkmal der wechselseitigen Bezogenheit Interaktion fehlen Die Bezugsperson reagiert unter diesen Umstanden mit dem Ausdruck unmarkierter Emotionen wie sie es gegenuber Erwachsenen tun wurde Der Saugling kann die gezeigte Emotion nicht auf sich beziehen Er sieht in der Reaktion der Bezugsperson so auch seinen eigenen negativen Affektausdruck gespiegelt Der Saugling kann aber nicht verstehen dass es eine Reaktion auf seinen eigenen Ausdruck ist So empfindet er die Reaktion der Bezugsperson auf seine eigenen negativen Affekte als ihren Zustand nicht als eine Spiegelung Der negative Affekt des Kindes wird so nicht in der Interaktion abgeschwacht sondern sogar noch verstarkt Die Emotion des Sauglings kann so von ihm weder reguliert noch reprasentiert werden Die Beeintrachtigung der Selbstwahrnehmung ist die Folge Das Kind kann keine sekundaren Reprasentanzen seiner Emotionen bilden und infolgedessen seine Emotionen nicht eigenstandig kontrollieren Auf diese Weise wurde ein psychisches Erleben geschaffen was der Projektiven Identifikation entspricht Der Betroffene wird seine eigenen emotionalen Zustande haufig als die anderer wahrnehmen Fur die spatere Entwicklung bedeutet dies auch dass die innere Welt als uberreal empfunden wird Ein solches Interaktionsverhalten fuhrt also dazu dass keine regulierende Distanz zu den eigenen Affekten aufgebaut werden kann Dies entspricht weitgehend dem Aquivalenzmodus siehe oben Eine weitere pathologische Abweichung in diesem Entwicklungsprozess ware ein Misslingen der Spiegelung Spiegelt die Bezugsperson die Affekte des Kindes nicht zeigt also als Antwortreaktion nicht den Affekt des Sauglings sondern einen vollig anderen kann sich eine falsche Selbstreprasentanz aufbauen Es werden zwar sekundare Reprasentanzen gebildet diese haben aber keinen Bezug zu dem eigentlichen Selbstzustand des Sauglings Folge ist dass der Zustand des eigenen Selbst verzerrt wahrgenommen und reprasentiert wird Fonagy und Target verbinden diesen Vorgang mit dem Konzept des Falschen Selbst von Donald Winnicott 44 Da die wahrgenommenen inneren Selbstreprasentanzen nicht dem tatsachlichen Affektempfinden entsprechen nehmen diese Individuen ihre innere Welt haufig im Als ob Modus wahr siehe oben 26 Weitere Auswirkungen auf diese Entwicklung konnen Tendenzen in der Herkunftsfamilie haben die keine Verspieltheit in der Entwicklung in der Phase des Als ob Modus und des Modus psychischer Aquivalenz zulassen Insbesondere Kindesmisshandlung wurde kaum Verspieltheit zulassen da in einer solchen Umwelt jede Regung der Erwachsenen ernste Folgen haben kann und dementsprechend immer ernst genommen werden muss Aber auch subtilere Formen der Vernachlassigung erschweren die wichtige Integration des Als ob Modus und des Modus psychischer Aquivalenz zum reflektierenden Modus Die Entwicklung der Fahigkeit zur Mentalisierung wird unterschiedlich stark behindert Daruber hinaus kann die Unfahigkeit die eigenen Affekte zu regulieren hierbei auch uber Generationen weitergegeben werden hierfur gibt es Hinweise in der Bindungsforschung 45 Die Unfahigkeit Affekte in der Psyche zu reprasentieren fuhrt dazu dass sie nicht kontrolliert werden konnen Die emotionalen Zustande werden stets intensiv erlebt konnen aber nicht benannt werden Verwirrung und der Verlust der Kontrolle sind die Folgen Eine fruhe sichere Bindung an die Bezugsperson erlaubt es dem Kind die Aufmerksamkeit auf weniger existentielle Dinge zu lenken als lediglich darauf die Bindung zur Bezugsperson sicherzustellen Dies erlaubt es dem Kind die Aufmerksamkeit weg von konkreten Handlungen auf den zwischenmenschlichen Kontakt zu lenken Durch eine unsichere Bindung kann also auch die Aufmerksamkeitsleistung beeintrachtigt werden Eine unsichere Bindung steht eng mit einer geringen mutterlichen Reflexionsfunktion also der konkreten Mentalisierungfahigkeit der Mutter in Verbindung Eine unsicher desorganisierte Bindung geht sehr haufig mit Verhaltensproblemen wie Selbstverletzung aggressivem und gewalttatigem Verhalten einher Ein geringes Verstandnis der Mutter fur die psychische Situation des Kindes wirkt sich also auf die beschriebenen Verhaltensprobleme aus Bindungstraumata sexueller Missbrauch Misshandlung fruhe Verlusterfahrungen sind sehr haufig bei schweren psychischen Storungen wie einer Personlichkeitsstorung zu finden Fonagy und Bateman vermuten im Zusammenhang mit derartigen Psychotraumata ebenfalls ein Verharren im Aquivalenzmodus also in der Gleichsetzung von innerer mentaler Welt und der Realitat In einem solchen Fall waren die Verstandnismoglichkeiten des Individuums fur destruktive Verhaltensweisen anderer in seiner sozialen Umwelt sehr gering Der Betroffene konnte destruktive Taten anderer nur mangelhaft mentalisieren Hierauf kann er mit erhohter Brutalitat auch in engen Beziehungen reagieren 26 Rezeption BearbeitenDas Mentalisierungskonzept gilt als systematische Darstellung einer psychoanalytischen intersubjektiven Theorie die viele Ergebnisse aus Nachbardisziplinen nutzbar fur die psychoanalytische Betrachtung macht Fonagy und Target beziehen sich dabei ebenso auf die psychoanalytische Objektbeziehungstheorie nach Donald Winnicott und Wilfred Bion Als Kritikpunkte sieht Martin Dornes 24 dass die Theorie vorwiegend fur schwere Personlichkeitsstorungen gilt und weniger fur Neurosen Sie sei sehr kognitionslastig und trage wenig zu sexuellen Problemen bei Sie fokussiere zu stark auf einen einzigen Mechanismus Mentalisierung und gehe zu stark auf fruhkindliche Traumata ein Dabei lasse sie wenig Platz fur psychische Verwundungen in der Adoleszenz und im Erwachsenenalter Das Konzept der Mentalisierung fuhrte zur Entwicklung der mentalisierungsbasierten Psychotherapie oder dem mentalisierungsgestutzten Behandlungskonzept Mentalization Based Treatment MBT durch Peter Fonagy und Anthony W Bateman Dieses Behandlungskonzept soll an schweren Personlichkeitsstorungen leidenden Patienten helfen ein besseres Verstandnis fur sich selbst und andere Menschen entwickeln zu konnen 26 Mentalisierungsbasierte Psychotherapie in Gruppen MBT G Bearbeiten Mentalisierungsbasierte Psychotherapie findet auch in Gruppen Anwendung der norwegische Gruppenanalytiker Sigmund Karterud hat dazu ein Manual mit 19 Interventionen erstellt 46 und mit seiner Forschungsgruppe Skalen zur Messung der Behandlungsadharenz und kompetenz erarbeitet und validiert 47 48 Wirksamkeitsforschung zu mentalisierungsbasierter Gruppenpsychotherapie im deutschsprachigen Raum zeigte hohe Effektstarken 49 MBT G Interventionen haben sich als Erganzung psychodynamischer Gruppenpsychotherapie Interventionen insbesondere fur Patienten mit strukturellen Einschrankungen als hilfreich erwiesen und finden modifiziert auch in der Behandlung von Patienten aus dem Psychose Spektrum Anwendung 50 Interventionsprogramme auf der Basis des Mentalisierungskonzeptes fur Kinder und Jugendliche Bearbeiten Neben der mentalisierungsbasierten Psychotherapie entstanden noch weitere Interventionskonzepte auf der Basis der von Fonagy und Bateman entwickelten Psychotherapie MBFT Mentalization Based Family Therapy mentalisierungsbasierte Familientherapie von Fearon SMART Short term Mentalizing and Relational Therapy die Kurzzeit Mentalisierungs und relationale Therapie ebenfalls von Fearon MBT A mentalisierungsbasierte Psychotherapie fur Jugendliche von De Viersprong NL Peaceful Schools Project ein Gruppenprojekt fur Schulen von Twemlow Adolescent Trauma Educational Group das Mentalisierungskonzept in Gruppenbehandlungen fur Traumatisierte von Allen Parents First Reflecting Parenting Workshop ein Elternprogramm von Slade MTB Minding the Baby Project ein Programm fur Eltern mit Kleinkindern von Sadler 51 Siehe auch BearbeitenEmpathie Feinfuhligkeit Kontingenz Psychologie Mentalitat Mentalisierungsbasierte PsychotherapieWeblinks BearbeitenPeter Fonagy What is Mentalization Interview auf YouTube Kanal vom Anna Freud Center Serge Sulz Mentalisierung und Empathie Korper und Emotion Selbst und Beziehung durch emotive Gesprachsfuhrung zu reflektierter Affektivitat und guter Affektregulierung Vortrag Klinik fur Kinder und Jugendpsychiatrie Brandenburg an der Havel 27 Februar 2014 auf dgkjf de 8 Cecile Loetz Jakob Muller Mentalisierung Oder Ich denke was was du nicht denkst In Ratsel des Unbewussten Podcast zur Psychoanalyse und Psychotherapie Folge 23 Literatur BearbeitenPeter Fonagy Gyorgy Gergely Elliot L Jurist Mary Target Affektregulierung Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst Klett Cotta Stuttgart 2004 ISBN 3 608 94384 6 Jon G Allen Peter Fonagy Hrsg Mentalisierungsgestutzte Therapie Das MBT Handbuch Konzepte und Praxis Klett Cotta Stuttgart 2009 ISBN 978 3 608 94521 8 Sharone Berger Elliot Jurist Arietta Slade Hrsg Mind to Mind Infant Research Neuroscience and Psychoanalysis Mentalization Internalization and Representation Other Press 2008 ISBN 978 1 59051 251 7 englisch Ulrich Schultz Venrath Lehrbuch Mentalisieren Psychotherapien wirksam gestalten Klett Cotta Stuttgart 2013 ISBN 978 3 608 94544 7 Michel Fain Mentalisation et passivite Revue francaise de psychosomatique 2001 1 no 19 S 29 37 DOI 10 3917 rfps 019 0029 Einzelnachweise Bearbeiten Peter Fonagy Gyorgor Gergely Elliot L Jurist Mary Target Affektregulierung Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst Klett Cotta Stuttgart 2002 ISBN 978 3 608 96271 0 Florence Guignard Le couple mentalisation dementalisation un concept de troisieme type Revue francaise de psychosomatique 2001 2 no 20 S 115 135 DOI 10 3917 rfps 020 0115 Hinweis in der Einleitung Introduction d Edouard Claparede pere du terme de mentalisation auf cairn info https www cairn info revue francaise de psychosomatique 2001 2 page 115 htm POLSKIE ARCHIWI PSYCHOLOGJI Tom III 1930 r auf dbc wroc pl 1 hier S 3 7 Carlo Trombetta Luciano Mecacci Edouard Claparede and the Concept of Mentalization S 139 51 In European Yearbook of the History of Psychology Sources Theories and Models Vol 5 2019 DOI 10 1484 J EYHP 5 118914 Robbie Duschinsky Sarah Foster Mentalising and Epistemic Trust The work of Peter Fonagy and colleagues at the Anna Freud Centre Oxford University Press 2021 S 49 f Michel Fain Christian David Aspects fonctionnels de la vie onirique Rev FrancPsychanal 1963 27 241 343 Christian David Pierre Marty Perspective psychosomatique sur la fonction des fantasmes Rev FrancPsychanal 1964 28 609 622 Pierre Marty Michel de M Uzan La pensee operatoire Rev Fr Psychoanal 1963 27 Suppl 1345 1356 Pierre Marty Mentalisation et psychosomatique Paris 1991 Christiane Montag Zum Konzept der Mentalisierung in Theorie und Behandlungstechnik der Psychosen Forum Psychoanal 2015 31 375 393 DOI 10 1007 s00451 015 0217 4 2 hier S 377 Josef Brockmann Holger Kirsch Konzept der Mentalisierung Relevanz fur die psychotherapeutische Behandlung Psychotherapeut 2010 55 279 290 DOI 10 1007 s00278 010 0751 x 3 hier S 279 Michel Fain Mentalisation et passivite Revue francaise de psychosomatique 2001 1 no 19 S 29 37 DOI 10 3917 rfps 019 0029 online auf cairn info 4 Pierre Marty Michel de M Uzan Das operative Denken Pensee operatoire Psyche 1978 32 10 S 974 984 Timo Storck Mentalisierung und die Pariser Schule der Psychosomatik Forum Der Psychoanalyse 2019 DOI 10 1007 s00451 019 00372 7 Pierre Luquet Le changement dans la mentalization Rev Fr Psychoanal 1981 45 1023 1028 Serge Lecours Marc Andre Bouchard Dimensions of mentalisation outlining levels of psychic transformation Int J Psychoanal 1997 78 5 855 875 Marc Andre Bouchard Serge Lecours Contemporary Approaches to Mentalization in the Light of Freud s Project In Fredric N Busch Hrsg Mentalization Theoretical Considerations Research Findings and Clinical Implications Routledge New York 2008 S 103 129 Lena Maria Splinter Affektmentalisierung in analytischen Psychotherapien Eine Erstanwendung der Grille de l Elaboration Verbale de l Affect GEVA und der Mesure pour l Identification des Contenus Affectifs MICA auf deutschsprachiges klinisches Material Dissertationsschrift Ludwig Maximilians Universitat Munchen 2021 auf edoc ub uni muenchen de 5 hier S 4 5 7 16 P Fonagy G Gergely E Jurist M Target Affektregulierung Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst Klett Cotta Stuttgart 2002 Wolfgang Woller Johanes Kruse Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie Basisbuch und Praxisleitfaden 5 Auflage Schattauer Stuttgart 2021 ISBN 978 3 608 43275 6 S 336 Josef Brockmann Holger Kirsch Konzept der Mentalisierung Relevanz fur die psychotherapeutische Behandlung Psychotherapeut 2010 55 279 290 DOI 10 1007 s00278 010 0751 x Lois Choi Kain Mentalization 13 November 2011 Vortrag auf borderlinepersonalitydisorder org 6 hier slice 4 Anthony W Bateman P Fonagy Psychotherapie der Borderline Personlichkeitsstorung Ein mentalisierungsgestutztes Behandlungskonzept Psychosozialverlag Giessen 2008 S 124 a b c Martin Dornes Die Seele des Kindes Entstehung und Entwicklung Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2006 Markus R Pawelzik Mentalisierungsbasierte Psychotherapie Memento vom 24 August 2009 im Internet Archive Workshopreihe Psychotherapie der Borderline Personlichkeitsstorung EOS Klinik fur Psychotherapie Munster a b c d e f g h i j k l m n A W Bateman P Fonagy Psychotherapie der Borderline Personlichkeitsstorung Ein mentalisierungsgestutztes Behandlungskonzept Psychosozialverlag Giessen 2008 A W Bateman P Fonagy Psychotherapie der Borderline Personlichkeitsstorung Ein mentalisierungsgestutztes Behandlungskonzept Psychosozialverlag Giessen 2008 S 128 A W Bateman P Fonagy Psychotherapie der Borderline Personlichkeitsstorung Ein mentalisierungsgestutztes Behandlungskonzept Psychosozialverlag Giessen 2008 S 115 In der Regel werden von den Wissenschaftlern der beteiligten Disziplinen Affekte als angeboren und damit bereits dem Saugling fur den Ausdruck von Wohlbehagen oder Unbehagen zur Verfugung stehend unterschieden von Emotionen die als komplexer und aus verschiedenen Gefuhlsqualitaten zusammengesetzt verstanden werden und deshalb eine gewisse Reife voraussetzen Siehe dazu Rainer Krause Allgemeine psychodynamische Behandlungs und Krankheitslehre Grundlagen und Modelle 2 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Kohlhammer Stuttgart 2012 ISBN 978 3 17 019888 3 a b c Peter Fonagy Mary Target Neubewertung der Entwicklung der Affektregulation vor dem Hintergrund von Winnicotts Konzept des falschen Selbst In Psyche Z Psychoanal 56 2002 S 839 862 a b c d e G Gergely J Watson The social biofeedback model of parental affect mirroring In International Journal of Psycho Analysis 77 1996 S 1181 1212 Die Theorie des sozialen Biofeedbacks durch mutterliche Affektspiegelung Ubers von E Vorspohl In Selbstpsychologie 17 18 S 143 194 G Gergely J Watson Early social emotional development Contingecy perception and the social biofeedback model In P Rachat Hrsg Early Social Cognition Understanding Others in the First Months of Life Erlbaum Hillsdale NJ 1999 S 101 137 H Papousek M Papousek Intuitive parenting a dialectic counterpart to the infant s integrative competence In Joy D Osofsky Hrsg Handbook of Infant Development 1987 S 189 197 Mechthild Papousek Hrsg Regulationsstorungen der fruhen Kindheit Huber Verlag Bern 2004 Martin Dornes Der kompetente Saugling Die praverbale Entwicklung des Menschen Fischer Frankfurt am Main 1994 A W Bateman P Fonagy Psychotherapie der Borderline Personlichkeitsstorung Ein mentalisierungsgestutztes Behandlungskonzept Psychosozialverlag Giessen 2008 S 119 W R Bion Eine Theorie des Denkens In E B Spillius Hrsg Melanie Klein heute Band 1 Verlag Intern Psychoanal Stuttgart 1990 1962 S 225 235 P Fonagy M Target H Steele Reflectiv Functioning Manual version 5 0 for Application to Adult Attachment Interviews University College London London 1998 M Ainsworth M C Blehar E Waters S Wall Patterns of Attachment A Psychological Study of the Strange Situation Erlbaum Hillsdale NY 1978 A W Bateman P Fonagy Psychotherapie der Borderline Personlichkeitsstorung Ein mentalisierungsgestutztes Behandlungskonzept Psychosozialverlag Giessen 2008 S 131 E Mains C Fernyhough E Fradley M Tuckey Rethinking maternal sensitivity Mothers comments on infants mental processes predict security of attachment at 12 months In Journal of Child Psychology and Psychiatry 42 2001 S 637 648 A N Schore Effect of a secure attachment relationship on right brain development affect regulation and infant mantal health In Infant mental health Journal 22 2001 S 7 66 J P Allen P Fonagy The development of mentalizing and its role in psychopathology and psychotherapy Technical Report No 02 0048 The Menninger Clinic Research Department Toepeka KS 2002 D W Winnicott Reifungsprozesse und fordernde Umwelt Studien zur Theorie der emotionalen Entwicklung Psychosozial Verlag Giessen 1974 ISBN 3 89806 091 8 dt Neuaufl 2002 Martin Dornes Die emotionale Welt des Kindes Fischer Frankfurt am Main 2000 Sigmund Karterud Mentalization Based Group Therapy MBT G A Theoretical Clinical and Research Manual Oxford University Press 2015 ISBN 978 0 19 875374 2 google de abgerufen am 20 Februar 2017 Sigmund Karterud Geir Pedersen Magnus Engen Merete Selsbakk Johansen Paul Niklas Johansson The MBT Adherence and Competence Scale MBT ACS Development structure and reliability In Psychotherapy Research Band 23 Nr 6 1 November 2013 ISSN 1050 3307 S 705 717 doi 10 1080 10503307 2012 708795 PMID 22916991 Ulrich Schultz Venratha Tanja Branda Sebastian Eulerb Sarah Fuhrlander Mentalisierungsbasierte Therapie fur Personlichkeitsstorungen ein neues Paradigma fur behaviorale und psychodynamische Psychotherapien Schweizer Archiv fur Neurologie und Psychiatrie 2012 163 5 S 179 186 7 Tanja Brand Dagmar Hecke Christian Rietz Ulrich Schultz Venrath Mentalization Based Group Therapy and Psychodynamic Group Psychotherapy in a Randomized Day Clinic Study Therapy Effects In Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik Band 52 Nr 2 1 Juni 2016 ISSN 0017 4947 S 156 174 doi 10 13109 grup 2016 52 2 156 vr elibrary de abgerufen am 20 Februar 2017 Ulrich Schultz Venrath Helga Felsberger Mentalisieren in Gruppen Mentalisieren in Klinik und Praxis Klett Cotta Stuttgart 2016 ISBN 978 3 608 96156 0 1 2 Vorlage Toter Link www upkbs ch Mentalization Based Treatment MBT in der settingubergreifenden Psychotherapie von BPS Thomas Bolm Klinik fur Psychosomatische Medizin und Pachpsychotherapie Fachklinik Christophsbad Goppingen BPS Kinder und Jugendpsychotherapeutische Behandlungsansatze Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2017 Suche in Webarchiven PDF Datei aufgerufen am 25 August 2009 Dieser Artikel wurde am 15 Februar 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 7658721 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mentalisierung amp oldid 234517277