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Dieser Artikel behandelt die tschechische Stadt Lovosice mit deutschem Namen Lobositz Fur das gleichnamige Schiff siehe Konigstein Schiff 1892 Lovosice Aussprache deutsch Lobositz ist eine Industriestadt in der Aussiger Region in Tschechien LovosiceLovosice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienHistorischer Landesteil BohmenRegion Ustecky krajBezirk LitomericeFlache 1189 2662 1 haGeographische Lage 50 31 N 14 3 O 50 513055555556 14 056666666667 151 Koordinaten 50 30 47 N 14 3 24 OHohe 151 m n m Einwohner 8 803 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 410 02Kfz Kennzeichen UVerkehrStrasse D8Bahnanschluss 087 Lovosice Ceska Lipa090 Prag Decin097 Lovosice Teplice v C 113 Lovosice Most114 Lovosice LounyStrukturStatus StadtOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Milan Dian Stand 2014 Adresse Skolni 407 2410 30 LovosiceGemeindenummer 565229Website www meulovo cz Lovosice Luftaufnahme 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Fruhe Besiedlung 2 2 Erste namentliche Erwahnung und wechselnde Eigentumer 2 3 Lobositz ab dem 20 Jahrhundert 2 4 Demographie 3 Stadtgliederung 4 Stadtepartnerschaften 5 Verkehr 5 1 Eisenbahnstrecken 5 2 Fernstrassen 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sohne und Tochter der Stadt 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt im nordlichen Bohmen in 151 m Hohe am Fuss des Lovos Lobosch 570 m im Suden des Bohmischen Mittelgebirges am linken Ufer der Elbe deren Verlauf hier ein Knie bildet Von Osten kommend wendet sich der Fluss in einem 90 Bogen nach Norden Die Stadt befindet sich im Mundungsgebiet der Modla Model in die Elbe Nach Suden zur Hauptstadt Prag sind es etwa 70 km zur Staatsgrenze im Norden nach Zinnwald Sachsen Deutschland etwa 40 km bis zur ehemaligen Kreisstadt Litomerice Leitmeritz im Osten etwa 10 km Geschichte BearbeitenFruhe Besiedlung Bearbeiten Erste Menschen siedelten in diesem Gebiet bereits Jahrtausende vor Christus es gibt Ausgrabungen aus der Fruhzeit 3800 2000 aus der Bronzezeit und der folgenden Eisenzeit Im ersten Jahrhundert nach Christus liess sich der Stamm der Markomannen hier an der Elbe nieder der im 5 und 6 Jahrhundert nach und nach durch Slawen verdrangt wurde Erste namentliche Erwahnung und wechselnde Eigentumer Bearbeiten Urkundlich wurde Lobositz erstmals am 12 April 1143 im Zusammenhang mit der Ubertragung des Dorfs an das neu gegrundete Kloster Strahov durch Herzog Vladislav II erwahnt 1248 kaufte es eine Familie aus dem nahen Leitmeritz die Lobositz schon bald wieder an das Kloster Altzella bei Meissen abtrat Dem Kloster gelang es 1348 das eintragliche Fahrrecht fur den Ort zu erlangen Durch Verpfandung kam Lobositz 1415 zunachst an die Ritter vom Schloss Kladno und 1511 an den sachsischen Hofmarschall Heinrich von Schleinitz wobei Altzella noch lange Zeit Anspruche auf den Ort geltend machte nbsp Blick vom Lobosch auf Lobositz nbsp Kapelle zur Erinnerung an die Schlacht bei LobositzIn den Hussitenkriegen erlitt Lobositz betrachtliche Zerstorungen die vor allem Folge der Kampfe um die benachbarten kaisertreuen Burgen Hasenburg und Kostial waren Ab 1545 erbaute Georg von Schleinitz am Platz einer alten Feste ein Schloss im Renaissancestil Der Ort gelangte Ende des 15 Jahrhunderts an die Herren von Waldstein die 1600 vom Kaiser Rudolf II das Stadtrecht fur Lobositz erhielten wogegen Leitmeritz erfolglos prozessierte 1653 kam die Stadt zur Markgrafschaft Baden 1783 an die Schwarzenbergischen Fursten nbsp Lobositz um 1900Die erste Schlacht des Siebenjahrigen Kriegs in der sich Preussen und Osterreicher gegenuberstanden fand 1756 bei Lobositz statt Schlacht bei Lobositz und brachte der Stadt schwere Zerstorungen Feuersbrunste in den Jahren 1787 1796 und 1809 verursachten weitere Schaden Im 19 Jahrhundert nahm die Stadt u a auch durch den fruhen Eisenbahnanschluss in Richtung Prag und Aussig einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung Am Ende des 19 Jahrhunderts gab es in Lobositz eine chemische Versuchsanstalt mehrere Fabriken und Produktionsbetriebe und es wurde Obst und Weinanbau betrieben 3 Auch die Bevolkerung nahm stark zu Lobositz gehorte am Ende des 19 Jahrhunderts innerhalb der Habsburger Monarchie zur bohmischen Bezirkshauptmannschaft Leitmeritz und war Sitz eines Bezirksgerichtes Lobositz ab dem 20 Jahrhundert Bearbeiten Nach Entstehung der Tschechoslowakei 1918 wurden die Fursten von Schwarzenberg teilenteignet von einer Bodenreform 1926 profitierten in erster Linie die bohmischen nun tschechischen Gutsarbeiter Es gab bis zu Beginn der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Lobositz reges judisches Leben Nach dem Munchner Abkommen gehorte Lobositz vom 30 September 1938 bis 1945 als Teil des Sudetenlands zum Landkreis Leitmeritz Regierungsbezirk Aussig im Reichsgau Sudetenland des Deutschen Reichs Vom 20 Mai 1944 bis 7 Mai 1945 vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges existierte im Ort ein Aussenlager des KZ Flossenburg dessen 84 Haftlinge Zwangsarbeit fur die SS Truppenbetreuung verrichten mussten 4 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die deutschen Einwohner auf Grund der Benes Dekrete enteignet und vertrieben In den 1950er Jahren wurden grosse Teile des ostlichen Nachbarortes Prosmyky Prosmik fur den Bau eines Kohlehafens abgetragen Die Verschiffung der auf dem Schienenweg aus dem Bruxer Revier ankommenden Brennstoffe elbaufwarts nach Ostbohmen erwies sich als untaugliches Bemuhen da die Lastschiffe flussabwarts ohne Ladung zuruckkehrten Nach Einstellung des Kohlehafens entstand in den 1970er Jahren ein Industriegebiet fur das nunmehr eingemeindete Prosmyky dessen alte Bebauung vollstandig abgerissen wurde Demographie Bearbeiten Die Einwohnerschaft ist seit dem Dreissigjahrigen Krieg durch die Habsburgische Politik zunehmend deutsch gepragt Die tschechische Zuwanderung nahm Ende des 19 Jahrhunderts zu und erreichte in der Ersten Tschechoslowakischen Republik ihren Hohepunkt Unweit der Stadt verlief die Sprachgrenze Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Deutsche Tschechen Anmerkungen1830 1 122 in 163 Hausern darunter 117 Israeliten 5 6 1854 1 396 Stadtflache 1587 Joch 1270 Klafter1880 4 273 3 687 522 fur Stadtflache keine Angabe 1890 4 269 3 721 Stadtflache 908 ha1900 4 583 3 927 586 Stadtflache 908 ha meist deutsche Einwohner 3 1910 5 076 4 212 789 Stadtflache 908 ha1921 5 088 3 440 1 492 Stadtflache 908 ha1930 5 929 3 711 1 999 Stadtflache 908 ha1939 5 151 Stadtflache 908 ha1943 6 245 Stadtflache 908 haBevolkerungsentwicklung seit Ende des Zweiten Weltkriegs Jahr Einwohner Deutsche Tschechen Anmerkungen1950 5 233 Stadtflache 908 ha Verringerung durch Vertreibung1970 9 349 Stadtflache 908 ha1991 9 708 37 9 528 Stadtflache 1189 haStadtgliederung BearbeitenFur Lovosice sind keine Ortsteile ausgewiesen Grundsiedlungseinheiten sind Hlavni nadrazi K Lukavci Lovosice stred Lovosska Na medii Novy Klapy Ostrov Pod Lovosem Prosmyky Prosmik Stadion Teplicka Terezinska U Labe U zastavky V cihelne und Za trati 7 Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Lovosice und Prosmyky 8 Stadtepartnerschaften BearbeitenCoswig DeutschlandVerkehr Bearbeiten nbsp Blick auf LovosiceEisenbahnstrecken Bearbeiten 087 Lovosice Ceska Lipa ehemalige Nordbohmische Transversalbahn 090 Prag Kralupy nad Vltavou Usti nad Labem Decin ehemalige k k Nordliche Staatsbahn linkselbische Hauptbahn 097 Lovosice Teplice v Cechach 113 Lovosice Most ehemalige Brux Lobositzer Verbindungsbahn 114 Lovosice LounyFernstrassen Bearbeiten Autobahn D 8 E 55 Prag Grenze zu Deutschland Dresden Ausfahrten Lovosice vychod Ost und Lovosice zapad West Staatsstrasse I 8 E 55 Lovosice Abzw Strasse 608 Teplice Cinovec Altenberg Erzgebirge Staatsstrasse I 30 Lovosice Usti nad Labem im Elbtal Staatsstrasse I 15 Most Lovosice Elbebrucke Litomerice nbsp WenzelskircheSehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp SchlossKirche Heiliger Wenzel 1745 eingeweiht das Rathaus das Schwarzenbergische Schloss bis 1848 Mittelpunkt der Herrschaft Schwarzenberg ist vom historischen Baubestand erhalten Es wurde nach dem Stadtbrand im barocken Stil wieder aufgebaut Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenMaximilian Bittner 1869 1918 Orientalist Karl von Czyhlarz 1833 1914 bohmisch osterreichischer Jurist und Politiker Alfons Dopsch 1868 1953 osterreichischer Historiker Klaus Ehrlich 1941 deutscher Film und Fernsehproduzent Eberhard Eysert 1868 1920 Maler in Leitmeritz Adolf Finze 1833 1905 osterreichischer Unternehmer Rudolf Herlt 1919 2005 deutscher Wirtschaftsjournalist Peter Krutzner 1866 1923 osterreichischer Politiker Gustav Schropler 1830 1901 deutscher Maler Karl Tutte Okt 1875 in Lobositz 6 Juli 1925 Gross Tschernitz bei Saaz Lehrer und Schulleiter in Satkau Heimatforscher und Herausgeber des Standardwerkes Der politische Bezirk Saaz Saaz 1904 9 Literatur BearbeitenJoachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 565229 Lovosice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB a b Lobŏsitz In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 12 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1908 S 645 Webseite KZ Gedenkstatte Flossenburg Abgerufen am 6 Juli 2016 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 1 Leitmeritzer Kreis Prag 1833 S 98 Ziffer 1 Jahrbucher des bohmischen Museums fur Natur und Landerkunde Geschichte Kunst und Literatur Band 2 Prag 1831 S 197 Ziffer 19 http www uir cz zsj obec 565229 Obec Lovosice http www uir cz katastralni uzemi obec 565229 Obec Lovosice Der Lehrer Karl Tutte tschech abgerufen am 8 August 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lovosice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der StadtStadte und Gemeinden im Okres Litomerice Bechlin Bohusovice nad Ohri Brnany Brozany nad Ohri Brzanky Briza Budyne nad Ohri Byckovice Ctineves Cerneves Cerniv Cernoucek Cizkovice Decany Dlazkovice Dobrin Doksany Dolanky nad Ohri Drahobuz Dusniky Evan Hlinna Horni Berkovice Horni Repcice Hostka Hrobce Chodouny Chodovlice Chotesov Chotimer Chotineves Chudoslavice Jencice Kamyk Keblice Klapy Klenec Kostomlaty pod Ripem Krabcice Kresin Kresice Kyskovice Levin Lhotka nad Labem Libesice Libkovice pod Ripem Libochovany Libochovice Libotenice Litomerice Lkan Loveckovice Lovosice Lukavec Male Zernoseky Malic Martineves Michalovice Mirejovice Mlekojedy Mnetes Msene lazne Nove Dvory Olesko Pistany Ploskovice Podsedice Polepy Prackovice nad Labem Prestavlky Racice Racineves Radovesice Rochov Roudnice nad Labem Sedlec Sirejovice Slatina Snedovice Stankovice Straskov Vodochody Sulejovice Steti Terezin Travcice Trnovany Trebenice Trebivlice Trebusin Upohlavy Ustek Velemin Velke Zernoseky Vedomice Vchynice Vlastislav Vrazkov Vrbice Vrbicany Vrutice Zaluzi Zabovresky nad Ohri Zalhostice Zidovice Zitenice Normdaten Geografikum GND 4111345 7 lobid OGND AKS LCCN no97070725 VIAF 124646776 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lovosice amp oldid 234573117