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Die Landstande des Hochstifts Bamberg waren die landstandische Vertretung von Ritterschaft Kirche und Stadten im weltlichen Herrschaftsgebiet des Hochstifts Bamberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Das Ausscheiden der Ritterschaft seit 1560 1 3 Die Grundung der Obereinnahme 1588 2 Arbeitsweise 3 Mitglieder 3 1 Pralaten 3 2 Ritterschaft 3 3 Die Landschaft 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Nach dem Ende des Bamberger Immunitatenstreits 1435 1440 43 wurde im Jahr 1440 ein Vertrag zwischen Bischof Domkapitel sowie Vertretern der Pralaten und der Ritterschaft geschlossen der die Verpfandung hochstiftischen Besitzes nur noch nach Genehmigung durch eine paritatische Versammlung von Domkapitel Pralaten und Ritterschaft moglich sein sollte Zu solch einer Versammlung kam es nie Nachdem sich das Domkapitel im Winter 1461 62 im Bayerischen Krieg weigerte den Friedensvertrags mit Kulmbach Bayreuth zu ratifizieren berief Bischof Georg I von Schaumberg regierte 1459 1475 erstmals die Stande nach Bamberg ein Dieser erste Landtag des Hochstifts bestatigte die Politik des Bischofs Das Ausscheiden der Ritterschaft seit 1560 Bearbeiten Nach der Reformation war ein grosser Teil der Ritterschaft protestantisch geworden und so dem Bistum entfremdet Daruber hinaus suchte die Ritterschaft rechtliche Unabhangigkeit vom Hochstift bis hin zur Reichsunmittelbarkeit 1560 nahm die Ritterschaft letztmals an einem Landtag teil Auch wenn die Ausschreibungen weiterhin an alle Kurien gerichtet waren war die Ritterschaft faktisch ausgeschieden Damit verloren die Landstande wahrend des 16 Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung Die Ritterschaft stellte aber weiterhin die meisten Mitglieder des Domkapitel Uber dessen Teilnahme an den Landtagen konnte die Ritterschaft ihre Ziele im Hochstift vertreten Die Grundung der Obereinnahme 1588 Bearbeiten Mit dem praktischen Ausscheiden der Ritterschaft waren die Stadte und Markte auf den Landtagen die wesentliche Gegenmacht zu Bischof und Kapitel Auf dem Landtag von 1588 wurde beschlossen dass die Steuererhebung die der Zustimmung der Stande bedurfte durch die neu eingerichtete Obereinnahme und die darunter angesiedelten Steueramter durchgefuhrt werden sollte Die bestehende Hofkammer und die Kastenamter waren fur die Einnahmen zustandig die keiner Zustimmung der Stande bedurften Die eingenommenen Mittel wurden primar fur die Finanzierung des Bambergischen Militars genutzt Die Ausgaben der Obereinnahme wurden durch sechs Obereinnehmer uberwacht Dies waren ursprunglich jeweils zwei Vertreter des Bischofs zwei Vertreter des Domkapitels sowie zwei Vertreter der Stande Zur Rechnungsprufung der Obereinnahme wurde ein Engerer Ausschuss gebildet dem Vertreter der drei Hauptstadte spater auch von Vilseck Lkr Amberg Sulzbach und Lichtenfels angehorten Dieser nahm spater Aufgaben der Stande war Er bewilligte der Hofkammer erstmals 1605 eine grossere Summe Damit war eine weitere Einberufung der Stande nicht mehr notwendig Sie traten im Jahr 1654 letztmals zusammen Arbeitsweise BearbeitenDie Landstande bestanden aus den drei Kurien der Pralaten der Ritterschaft und der Stadte Wurden sie vom Landesherren zu einem Landtag zusammengerufen berieten sie uber die furstlichen Propositionen und die Gravamina der Stande Das Ergebnis wurde in einem Landtagsabschied veroffentlicht Die Kurien traten getrennt zusammen um zu beraten Bei Bedarf stimmten die Kurien in Verhandlungsausschussen ihre Beratungsergebnisse ab Auch das Domkapitel war auf dem Landtag mit mehreren Kapitularen vertreten Mitglieder BearbeitenPralaten Bearbeiten In der Kurie der Pralaten waren die Abte folgender Kloster Landtagsmitglieder Kloster Michelsberg Kloster Langheim Kloster Banz Kloster Theres Die Kloster St Theodor in Bamberg Schlusselau und das Augustiner Chorherrenstift Neunkirchen am Brand waren ursprunglich ebenfalls landtagsfahig wurden aber nach dem Zweiten Markgrafenkrieg aufgehoben Ritterschaft Bearbeiten Etwa 60 Adelsfamilien waren landstandsfahig Absberg zu Hallerndorf Altenstein Aufsess Bibra Egloffstein Giech Gross genannt Christanz Gross genannt Pfersfelder Gross von Trockau Guttenberg Hessberg Hetzelsdorff Konigsfeld Kunsberg Laufenholz Lichtenstein Lisberg Marschalck von Ebnet Kunstadt und Ostheim Ochs von Gunzendorf Truchsess von Pommersfelden Plankenfels Rabenstein Redwitz Rotenhan Rusenbach Schaumberg Schoffstall Schott von Schottenstein Schutz auf Marloffstein Seckendorff Stiebar Streitberg Thungfeld Tunfeld Waldenfels Wiesenthau Wildenstein Wurtzburg und Zeyern Die Landschaft Bearbeiten Folgende Stadte und Markte waren landtagsfahig Baunach Bamberg Burgebrach Burgkunstadt Doringstadt Ebermannstadt Eggolsheim Enchenreuth Forchheim Hallstadt Herzogenaurach Hochstadt an der Aisch Hollfeld Kupferberg Kronach Lichtenfels Ludwigschorgast Marktschorgast Neuhaus an der Pegnitz Neunkirchen am Brand Nordhalben Oberscheinfeld Pottenstein Schesslitz Stadtsteinach Teuschnitz Vilseck Wachenroth Waischenfeld Weismain und Zeil am Main Literatur BearbeitenHermann Caspary Staat Finanzen Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg 1672 1693 1976 ISBN 3 87 735083 6 S 47 59 Weblinks BearbeitenJohannes Staudenmaier Landstande des Hochstifts Bamberg publiziert am 14 Juli 2014 in Historisches Lexikon Bayerns online 18 05 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landstande des Hochstifts Bamberg amp oldid 211471476