www.wikidata.de-de.nina.az
Der Kreis Artern war ein Landkreis im Bezirk Halle der DDR Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Artern im Land Thuringen fort Sein Gebiet liegt heute zum grossten Teil im Kyffhauserkreis in Thuringen Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Artern Basisdaten 1 Bezirk der DDR HalleKreisstadt ArternFlache 473 km 1989 Einwohner 54 274 1989 Bevolkerungsdichte 115 Einwohner km 1989 Kfz Kennzeichen K und V 1953 1990 KA und VA 1974 1990 ART 1991 1995 Der Kreis Artern im Bezirk Halle anklickbare Karte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Grosste Orte 1 3 Nachbarkreise 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Wirtschaft 4 Verkehr 5 Gemeinden 5 1 Veranderungen auf Gemeindeebene 5 2 Veranderungen bei Verwaltungsgemeinschaften 6 Kfz Kennzeichen 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Kreis Artern lag im aussersten Sudwesten des Bezirkes Halle Hier im Kreis befinden sich folgende Hohenzuge das Kyffhausergebirge der ostliche Teil der Hainleite die Hohe Schrecke Schmucke und die nordlichen Teile der Finne Die unteren Teile der Einzugsgebiete der Helme und der Wipper einschliesslich deren Mundung in die Unstrut befinden sich im Kreisgebiet Somit befindet sich der gesamte Kreise im Einzugsgebiet der Unstrut Der Suden des Kreises reicht in die Niederungen des Thuringer Beckens hinein Grosste Orte Bearbeiten Die grossten Orte neben der Kreisstadt Artern waren die Stadte Bad Frankenhausen Heldrungen Wiehe und die Gemeinde Rossleben Nachbarkreise Bearbeiten Der Kreis Artern grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Sangerhausen Querfurt Nebra Sommerda und Sondershausen Geschichte BearbeitenAm 25 Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfassenden Kreisreform bei der unter anderem die Lander ihre Bedeutung verloren und neue Bezirke gebildet wurden Der Kreis Artern wurde neu gebildet aus den Gemeinden Bilzingsleben Bretleben Donndorf Etzleben Gorsleben Hauteroda Heldrungen Hemleben Kannawurf Langenroda Nausitz Oberheldrungen Reinsdorf Sachsenburg und Wiehe aus dem aufgelosten Landkreis Kolleda den Gemeinden Bottendorf Rossleben und Schonewerda aus dem verkleinerten Landkreis Querfurt den Gemeinden Artern Unstrut Gehofen Heygendorf Kalbsrieth Monchpfiffel Nikolausrieth Ritteburg Schonfeld und Voigtstedt aus dem verkleinerten Landkreis Sangerhausen den Gemeinden Bad Frankenhausen Kyffhauser Borxleben Esperstedt Gollingen Gunserode Ichstedt Oldisleben Ringleben Rottleben Seega Seehausen Steinthaleben Udersleben aus dem verkleinerten Landkreis Sondershausenund dem neu gebildeten Bezirk Halle zugeordnet 2 Am 6 Mai 1990 wurden die ersten freien Kreistagswahlen im Kreis Artern durchgefuhrt und gleichzeitig der Volksentscheid zur Bundeslanderzugehorigkeit vollstandig Sachsen Anhalt oder Thuringen oder eine Aufteilung des Kreises durchgefuhrt Es wahlten 64 eine vollstandige Angliederung an Thuringen bei einer Beteiligung von 78 der wahlberechtigten Bevolkerung 3 Am 17 Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Artern umbenannt 4 Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten kam der Landkreis Artern 1990 zum wieder gegrundeten Land Thuringen und ging bei der Kreisreform die am 1 Juli 1994 in Kraft trat fast komplett im Kyffhauserkreis auf Nur die Gemeinden Bilzingsleben und Kannawurf kamen zum Landkreis Sommerda 2 Heute bildet der Kreis Artern die ostliche Halfte des aktuellen Kyffhauserkreises Einwohnerentwicklung Bearbeiten Kreis Artern 1 Jahr 1960 1971 1981 1989Einwohner 62 258 60 027 56 428 54 274Wirtschaft BearbeitenBedeutende Betriebe im Kreis waren unter anderen VEB Maschinenfabrik Kyffhauserhutte Artern KHA VEB Metallkombinat Artern VEB Zuckerfabrik Artern VEB Zuckerfabrik Oldisleben VEB Kaliwerk Heinrich Rau Rossleben VEB Plastmaschinenwerk Wiehe VEB Brau und Malzfabrik Sangerhausen Werk Artern VEB Brauerei und Malzfabrik Artern VEB K Gollinger Konserven und Marmeladenfabrik GOKOMA VEB Elektro Artern VEB Inducal Gollingen Werk fur Induktions Erwarmungsanlagen VEB Druckerei und Kartonagenfabrik Bad Frankenhausen oder VEB Druckerei und Kartonagenwerk Bad Frankenhausen VEB Kombinat Chemie und Plastverarbeitung Halle VEB Elektroanlagen Bad Frankenhausen VEB Fanal Muhlenbauanstalt und Maschinenfabrik Bad Frankenhausen bis 1946 J Landgraf amp Sohn Muhlenbauanstalt und Maschinenfabrik Frankenhausen Kyffh seit 1970er Jahren Betrieb im Kombinat Kyffhauserhutte Artern VEB Knopffabrik Bad Frankenhausen VEB Knopfgalant Bad Frankenhausen VEB Modische Knopfe Bad Frankenhausen Decor Knopf KG VEB Format Bad Frankenhausen VEB Kombinat Chemie und Plastverarbeitung Halle staatlicher Zusammenschluss aller Knopfhersteller in Bad Frankenhausen zu einem Betrieb mit 600 Werktatigen Schliessung 1991 VEB Kfz Instandsetzung Bad Frankenhausen VEB Kreisbetrieb fur Landtechnik Sitz Bad Frankenhausen VEB Kombinat fur landtechnische Instandhaltung Halle VEB Nahrungs und Genussmittelbetriebe Bad Frankenhausen VEB Obertrikotagen Mulana Werk IV Bad Frankenhausen VEB Strickmoden Bad Frankenhausen VEB OGIS Bad Frankenhausen VEB Kombinat OGS Halle VEB Technische Gebaudeinstallation Bad Frankenhausen VEB Werksteine Bad Frankenhausen 5 Wichtig war auch seit 1972 die Verlegung des Motschutzenregiments 16 von Leipzig nach Bad Frankenhausen Verkehr BearbeitenDem uberregionalen Strassenverkehr dienten die F 85 von Berga uber Bad Frankenhausen nach Weimar sowie die F 86 von Hettstedt uber Sangerhausen Artern nach Straussfurt in Richtung Erfurt Der Kreis Artern wurde von den Eisenbahnstrecken Sangerhausen Artern Erfurt Artern Nebra Naumburg und Bretleben Sondershausen erschlossen Dazu kamen die Nebenstrecken 1 der Kyffhauser Kleinbahn welche bis 1966 die Kreisstadt Artern mit den Ortschaften am Nordrand des Kyffhausergebirges bis zum Bahnhof Berga Kelbra an der Strecke Halle Arenshausen verband und 2 die Stichstrecke Esperstedt Oldisleben welche in der Ortschaft Esperstedt an der Strecke Bretleben Sondershausen abzweigte und nach 4 km in Oldisleben endete Alle Bahnstrecken waren wichtig fur Arbeitspendler im Personen Nahverkehr aber auch fur den Transport von Zuckerruben zu den Zuckerfabriken in Artern und Oldisleben Nach der Auflosung des Kreises Artern wurde der nordlichste Abschnitt der Bundesautobahn 71 durch die Mitte des ehemaligen Kreisgebietes gebaut Im Moment funktioniert nur noch die Eisenbahnstrecke Magdeburg Sangerhausen Artern Erfurt alle anderen Bahnstrecken im ehemaligen Kreisgebiet wurden stillgelegt Gemeinden BearbeitenBei seiner Auflosung umfasste der Landkreis Artern folgende 34 Gemeinden 2 Einheitsgemeinden Bad Frankenhausen Kyffhauser Stadt Bottendorf Donndorf Esperstedt Rossleben Schonewerda WieheVerwaltungsgemeinschaften Sitz der Verwaltungsgemeinschaft 1 Verwaltungsgemeinschaft An der SchmuckeBretleben Etzleben Gorsleben Hauteroda Heldrungen Stadt Hemleben Oberheldrungen Oldisleben2 Verwaltungsgemeinschaft Kindelbruck Anm 1 Bilzingsleben Kannawurf 3 Verwaltungsgemeinschaft Kyffhauser Anm 2 Gollingen Gunserode Rottleben Seega Steinthaleben4 Verwaltungsgemeinschaft Mittelzentrum ArternArtern Unstrut Stadt Borxleben Gehofen Heygendorf Ichstedt Kalbsrieth Monchpfiffel Nikolausrieth Nausitz Reinsdorf Ringleben Schonfeld Voigtstedt Der kreisubergreifenden VG Kindelbruck gehoren noch sieben weitere Gemeinden im damaligen Landkreis Sommerda an wo sich auch der Sitz befindet Der ebenfalls kreisubergreifenden VG Kyffhauser gehoren noch drei weitere Gemeinden im damaligen Landkreis Sondershausen an wo sich auch der Sitz befindet Veranderungen auf Gemeindeebene Bearbeiten Folgende Veranderungen auf Gemeindeebene gab es wahrend des Bestehens des Kreises Artern 2 Auflosung der Gemeinden Monchpfiffel und Nikolausrieth Zusammenschluss zur Gemeinde Monchpfiffel Nikolausrieth 1 Januar 1957 Auflosung der Gemeinde Ritteburg Eingemeindung nach Kalbsrieth 1 Januar 1973 Auflosung der Gemeinde Seehausen Eingemeindung nach Bad Frankenhausen Kyffhauser 1 Januar 1973 Auflosung der Gemeinde Sachsenburg Eingemeindung nach Oldisleben 1 Januar 1974 Auflosung der Gemeinde Langenroda Eingemeindung nach Wiehe 25 Marz 1994 Auflosung der Gemeinde Udersleben Eingemeindung nach Bad Frankenhausen Kyffhauser 9 April 1994 Veranderungen bei Verwaltungsgemeinschaften Bearbeiten Grundung der Verwaltungsgemeinschaft An der Schmucke 8 Juni 1993 6 Erweiterung der Verwaltungsgemeinschaft Kindelbruck um die Gemeinden Bilzingsleben und Kannawurf 26 Juni 1993 7 Grundung der Verwaltungsgemeinschaft Helme Unstrutaue 20 August 1993 8 Grundung der Verwaltungsgemeinschaft Artern Reinsdorf 25 November 1993 9 Grundung der Verwaltungsgemeinschaft Kyffhauser 8 Marz 1994 10 Erweiterung der Verwaltungsgemeinschaft An der Schmucke um die Gemeinden Bretleben und Oldisleben 18 Juni 1994 11 Erweiterung der Verwaltungsgemeinschaft Artern Reinsdorf um die Mitgliedsgemeinden der aufgelosten Verwaltungsgemeinschaften Helme Unstrutaue ausser Donndorf und Ringleben und Umbenennung in Verwaltungsgemeinschaft Mittelzentrum Artern 30 Juni 1994 12 Kfz Kennzeichen BearbeitenDen Kraftfahrzeugen mit Ausnahme der Motorrader und Anhangern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen die mit den Buchstabenpaaren KA und VA begannen zugewiesen 13 Die letzte fur Motorrader genutzte Kennzeichenserie war VE 35 01 bis VE 99 99 14 Davor und auch noch danach gab es Kennzeichen mit 2 Buchstaben und 4 Ziffern wie folgt Artern ART von bisKRAD KC 00 01 40 00KF 30 01 52 20KG 00 01 02 65KG 80 01 85 00VB 00 01 20 00VC 00 01 10 00VC 90 01 99 99VE 35 01 99 99PKW KA 88 66 91 50KB 00 01 20 00KH 00 01 05 90VE 00 01 15 00VK 00 01 10 00VR 00 01 05 00VX 70 01 75 00LKW Traktor Bus Spezialmaschinen KD 00 01 02 65KP 00 01 20 00KR 20 01 31 15Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen ART Es wurde bis zum 31 Januar 1995 ausgegeben Seit dem 29 November 2012 ist es im Kyffhauserkreis erhaltlich Einzelnachweise Bearbeiten a b Statistische Jahrbucher der Deutschen Demokratischen Republik In DigiZeitschriften Abgerufen am 6 Oktober 2009 a b c d Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Bericht der Thuringer Allgemeinen uber die Burgerbefragung im Kreis Artern am 6 Mai 1990 in Thuringer Allgemeine Jahrgang 1 Nummer 95 vom 9 Mai 1990 Gesetz uber die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR Kommunalverfassung vom 17 Mai 1990 Martin Schramme Bad Frankenhausen Thuringen Salz und Knopfstadt In Patifakte Denkmale deutscher Geschichte Patifakte Reisen ins Heute Gestern 2021 abgerufen am 15 Oktober 2021 Thuringer Verordnung uber die Bildung der Verwaltungsgemeinschaft An der Schmucke vom 13 April 1993 Abgerufen am 4 Mai 2013 Thuringer Verordnung uber die Erweiterung der Verwaltungsgemeinschaft Kindelbruck vom 30 April 1993 Abgerufen am 4 Mai 2013 Thuringer Verordnung uber die Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Helme Unstrutaue vom 13 Juli 1993 Abgerufen am 4 Mai 2013 Thuringer Verordnung uber die Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Artern Reinsdorf vom 20 Oktober 1993 Abgerufen am 4 Mai 2013 Thuringer Verordnung uber die Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Kyffhauser vom 15 Februar 1994 Abgerufen am 4 Mai 2013 Thuringer Verordnung uber die Erweiterung der Verwaltungsgemeinschaft An der Schmucke vom 13 Mai 1994 Abgerufen am 4 Mai 2013 Thuringer Verordnung uber die Erweiterung der Verwaltungsgemeinschaft Artern Reinsdorf und ihre Umbenennung in Verwaltungsgemeinschaft Mittelzentrum Artern vom 14 Juni 1994 Abgerufen am 4 Mai 2013 Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 302 f Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 518 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreis Artern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kreise und Stadtkreise des Bezirkes Halle Artern Aschersleben Bernburg Bitterfeld Dessau Stadtkreis Eisleben Grafenhainichen Halle Stadtkreis Halle Neustadt Stadtkreis Hettstedt Hohenmolsen Kothen Merseburg Naumburg Nebra Quedlinburg Querfurt Rosslau Saalkreis Sangerhausen Weissenfels Wittenberg ZeitzEhemalige Landkreise in Thuringen 1922 1952 Altenburg Altenburg Stadt Apolda Stadt Arnstadt Arnstadt Stadt Kreisabteilung Camburg Eisenach Eisenach Stadt Erfurt Erfurt Stadt Gera Gera Stadt Gotha Gotha Stadt Greiz Greiz Stadt Heiligenstadt Hildburghausen Grafschaft Hohenstein Ilfeld Jena Jena Stadt Langensalza Meiningen Muhlhausen Muhlhausen Stadt Nordhausen Stadt Rudolstadt Saalfeld Schleiz Schleusingen Herrschaft Schmalkalden Sondershausen Sonneberg Stadtroda Weimar Weimar Stadt Weissensee Worbis Zella Mehlis Stadt Ziegenruck 1952 1994 Altenburg Apolda Arnstadt Artern Bad Salzungen Eisenach Eisenberg Erfurt Land Erfurt Stadt Gera Land Gera Stadt Gotha Greiz Heiligenstadt Hildburghausen Ilmenau Jena Land Jena Stadt Langensalza Lobenstein Meiningen Muhlhausen Neuhaus Rwg Nordhausen Possneck Rudolstadt Saalfeld Schleiz Schmalkalden Schmolln Sommerda Sondershausen Sonneberg Stadtroda Suhl Land Suhl Stadt Weimar Land Weimar Stadt Worbis Zeulenroda Siehe auch Geschichte der Verwaltungsgliederung Thuringens Normdaten Geografikum GND 279754 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Artern amp oldid 222491930