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Dieser Artikel behandelt das Dorf Kannawurf fur das Adelsgeschlecht siehe Kannewurf Kannawurf ist ein Ortsteil der Landgemeinde Kindelbruck im Landkreis Sommerda in Thuringen KannawurfLandgemeinde KindelbruckWappen von KannawurfKoordinaten 51 16 N 11 8 O 51 266666666667 11 133055555556 138 Koordinaten 51 16 0 N 11 7 59 OHohe 138 mFlache 15 53 km Einwohner 783 31 Dez 2017 Bevolkerungsdichte 50 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2019Postleitzahl 99638Vorwahl 036375Luftbild des OrtesLuftbild des OrtesWestansicht des Schlosses Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Sowjetische Besetzung und DDR Zeit 2 2 Nach der Wiedervereinigung 1990 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Schloss Kannawurf 4 2 Kirche 4 3 Museum 4 4 Kulturdenkmale 5 Personlichkeiten 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeografie BearbeitenKannawurf liegt zwischen Hainleite und Wipper nahe der Thuringer Pforte Nordlich des Ortes erhebt sich der ostlich des Wipperdurchbruches befindliche Teil der Hainleite welcher auf alten Karten auch Wenige Hainleite genannt wird Die Wipper fliesst direkt am sudlichen und ostlichen Rand der Ortslage vorbei und mundet nur 2 5 km km weiter nordostlich bei Sachsenburg in die Unstrut Umliegende Ortschaften sindː im Norden jenseits der Hainleite Seehausen im Nordosten Oldisleben und Sachsenburg im Ostenː Gorsleben und Etzleben im Sudostenː Buchel im Sudenː Riethgen im Sudwestenˑdie Kleinstadt Kindelbruck im Westenː Bilzingsleben und im Nordwesten der Weiher Duppel bzw das dahinterliegende Dorf Gunserode Geschichte BearbeitenErstmals wurde das gleichnamige Ministerialengeschlecht von Kannewurf 1221 genannt das hier seinen Stammsitz bis 1350 hatte An der Stelle des Schlosses stand ursprunglich eine Wasserburg Mit der Burg haben damals die Herren die von Erfurt uber Weissensee und Sangerhausen nach Magdeburg fuhrende Strasse beschutzt und kontrolliert Bei Kindelbruck uberquerte die Strasse die Wipper Der 1221 erwahnte Albert von Kannawurf konnte der Erbauer der Burg gewesen sein 1564 baute Georg II Vitzthum von Eckstedt das Renaissanceschloss Kannawurf auf dem seit 1539 im Familienbesitz befindlichen Gut daneben gab es drei weitere Ritterguter im Ort 1 Inschriften an Turen und Fenstern datieren in die Zeit zwischen 1563 und 1565 Die erhaltene Turmglocke aus dem Jahr 1586 ist mit dem Familienwappen verziert Der Nordflugel beherbergte die Reprasentationsraume darunter einen grossen Saal der Sudflugel war Wirtschafts und Wohnfunktionen vorbehalten u a befand sich dort die Schlosskuche Verlies Glockenturm eine holzerne Galerie aus dem 16 Jahrhundert und imposante Kellergewolbe runden das Ensemble ab Nach Georgs Tod 1570 erhielten seine funf Sohne das Schloss Johann Friedrich I Vitzthum von Eckstedt verpachtete das Gut 1661 da er durch den Dreissigjahrigen Krieg verschuldet war 1685 ersteigerte die Familie von Bose den Besitz In einer Umbauphase im 18 Jahrhundert unter der Agide der Bose wurden Veranderungen in der Raumaufteilung und der Dachlandschaft vorgenommen 1726 ging der Besitz an die von Helmolt spater an weitere Besitzer 1839 an die Fursten von Schwarzburg Sondershausen Kannawurf gehorte bis 1815 zum kursachsischen Amt Sachsenburg Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kam es zu Preussen und wurde 1816 dem Landkreis Eckartsberga im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt zu dem es bis 1944 gehorte 2 Anlasslich des 300 jahrigen Reformationsjubilaums 1817 wurde hinter dem Dorf Luthers Garten angelegt und mit Obstbaumen bepflanzt Wahrend des Zweiten Weltkrieges mussten zahlreiche Frauen und Manner aus Polen und der Ukraine Zwangsarbeit auf dem Rittergut und der Staatsdomane leisten 3 Sowjetische Besetzung und DDR Zeit Bearbeiten Im Mai und Juni 1945 gehort Kannawurf wie das restliche Gebiet Mitteldeutschlands zur amerikanischen Besatzungszone welche sich bereits in den ersten Julitagen Richtung Hessen und Bayern zuruckziehen wie auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 bereits vorgesehen Gleichzeitig ruckt die Rote Armee nach und mit ihr bekommt nun auch die sowjetische Militaradministration die Kontrolle und Macht uber ganz Mitteldeutschland Unter Aufsicht der sowjetischen Militaradministration wurde am 21 Juli 1947 erstmals das Land Sachsen Anhalt gebildet welchem der gesamte Regierungsbezirk Merseburg zugeordnet wurde so auch der gesamte Landkreis Eckardsberga mit dem Ort Kannawurf Am 25 Juli 1952 wurden die in der DDR noch verbliebenen Bundeslander aufgelost und auf Bezirke aufgeteilt An demselben Tag wurde der Kreis Artern gebildet aus Gemeinden des aufgelosten Landkreises Kolleda vor 1950 Landkreis Eckardsberga und den verkleinerten Landkreisen Querfurt Sangerhausen und Sondershausen Kannawurf kam somit in den Kreis Artern und mit diesem in den Bezirk Halle Nach der Wiedervereinigung 1990 Bearbeiten Kurz vor der Wiedervereinigung 1990 mussten schnellstens wieder Bundeslander gebildet werden es war Eile geboten da die einmalige Moglichkeit der Wiedervereinigung vom Wohlwollen Michail Gorbatschows abhangig war welche jederzeit wieder Ruckgangig gemacht werden konnte Eile war geboten Fur die 4 thuringisch gepragten Kreise des Bezirkes Halle Sangerhausen Artern Nebra und Naumburg waren ursprunglich Volksabstimmungen zur Landerzugehorigkeit vorgesehen Nur der Kreis Artern konnte diese in die Wirklichkeit umsetzen da man hier den Termin zum Volksentscheid vorzog ihn gleich mit der ersten demokratischen Kreistagswahl am 6 Mai 1990 zusammenlegte mit dem Resultat eines uberwaltigenden Zuspruchs fur Thuringen 4 Die anderen 3 Kreise kamen zu spat Nach der Kreistagswahl im Mai 1990 wurden aus Zeitmangel keinerlei Volksentscheide mehr anerkannt flossen nicht mehr in das Landereinfuhrungsgesetz ein Die schnellstmogliche unwiderrufliche Wiedervereinigung hatte absoluten Vorrang 5 So schaffte es nur der Kreis Artern nach Thuringen Und mit ihm Kannawurf Mit der Kreisreform Thuringen vom 1 Juli 1994 wurde der Kreis Artern mit dem Kreis Sondershausen zum Kyffhauserkreis zusammengeschlossen aber ohne die die Gemeinden Bilzingsleben Duppel und Kannawurf welche erstmals zum Landkreis Sommerda kamen Am 1 Januar 2019 wurde die Gemeinde Kannawurf mit Frommstedt Bilzingsleben und Kindelbruck zur neuen Landgemeinde Kindelbruck zusammengeschlossen Zuvor gehorte sie der Verwaltungsgemeinschaft Kindelbruck an Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat aus Kannawurf setzte sich aus 12 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen WG Feuerwehr Verein Kannawurf 3 Sitze WG TSV 5 Sitze Stand Kommunalwahl 2009 Burgermeister Bearbeiten Der ehrenamtliche Burgermeister Sandro Knauf Fraktion Feuerwehr Verein Kannawurf wurde am 5 Juni 2016 mit 221 Stimmen 69 7 gewahlt und loste damit Hans Meyer ab 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSchloss Kannawurf Bearbeiten Das nach 1990 gerettete davor im Verfall befindliche Schloss ist seit dem Sommer 2007 im Besitz des thuringischen Denkmalpflegezentrums und des Kunstlerhauses Thuringen e V Ziele dieser beiden Vereine sind die Erhaltung und kulturelle Nutzung des Schlosses Seit Mai 2008 finden im restaurierten Schloss Kannawurf wieder regelmassig kulturelle Veranstaltungen statt Kirche Bearbeiten nbsp Dorfkirche St Peter und PaulSt Peter und Paul Die Kirche St Nicolai war im 18 Jahrhundert bereits nicht mehr vorhanden Museum Bearbeiten HeimatmuseumKulturdenkmale Bearbeiten siehe Liste der Kulturdenkmale in KindelbruckPersonlichkeiten BearbeitenFriedrich Georg Gothe 1657 1730 Schneidermeister Grossvater von Johann Wolfgang von Goethe Christian Friedrich von Helmolt 1721 1779 kursachsischer Amtshauptmann Annie Leuch Reineck 1880 1978 Schweizer Mathematikerin Padagogin und FrauenrechtlerinEinzelnachweise Bearbeiten Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze Jenzig Verlag Kohler Jena 2001 ISBN 3 910141 43 9 S 152 Orte des preussischen Landkreises Eckartsberga im Gemeindeverzeichnis 1900 Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hrsg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Band 8 Thuringen VAS Verlag fur Akademische Schriften Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 88864 343 0 S 270 Bericht der Thuringer Allgemeine uber die Burgerbefragung zur Landerzugehorigkeit im Kreis Artern am 6 Mai 1990 Thuringer Allgemeine Jahrgang 1 Nummer 95 vom 9 Mai 1990 Machtpoker um Mitteldeutschland Teil 1 Dokumentarfilm von Katja Herr Interview mit Manfred Preiss Minister fur Regionale und Kommunale Angelegenheiten der DDR Regierung 1990 Thuringer Landesamt fur Statistik Wahlen in Thuringen Abgerufen am 26 Januar 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kannawurf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Vereins Kunstlerhaus ThuringenOrtsteile von Kindelbruck Bilzingsleben Duppel Frommstedt Kannawurf Kindelbruck Riethgen Normdaten Geografikum GND 7634737 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kannawurf amp oldid 237264207