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Die Familie von Bose ist ein sachsisches Uradelsgeschlecht das aus dem Stift Merseburg stammt und in Sachsen Preussen Elsass Hamburg Niederlande Russland und Nordamerika ansassig war Wappen derer von Bose Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kunstwerke 3 Wappen 4 Bedeutende Vertreter 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEs gibt mehrere Legenden uber den Ursprung der Familie Eine davon ist dass ihr ursprunglicher Stammsitz die Bosenburg bei Rottelsdorf in der spateren Grafschaft Mansfeld gewesen ist wo auf dem Burgberg der sagenhafte Konig der Thuringer Bisino eine Burg besessen haben soll Nach einer anderen Sage soll die Familie nach dem ersten Bischof von Merseburg Boso reg 968 970 der aus Bayern stammte benannt worden sein Da dieser als Geistlicher keine leiblichen Nachkommen besessen hat wird der Legende nach der Ursprung der Familie auf einen nahen Verwandten dieses ersten Bischofs von Merseburg zuruckgefuhrt Wie viele uradlige Familien die sich nicht nach einer Stammburg sondern nach einer Eigenschaft oder nach ihrem Wappensymbol benannt hatten 1 schrieben sich auch die Bose bis ins 17 Jahrhundert ohne das adelige Pradikat von Erst durch die Erhebung einiger Vertreter in den Grafenstand 1715 begann sich allmahlich die Bezeichnung von Bose durchzusetzen Die urkundliche Ersterwahnungen von Vertretern der Familie erfolgte 1283 und 1286 in Urkunden des Klosters Marienstern mit Dietmar Nikolaus und Arnold Bose Die Stammreihe lasst sich bis 1307 auf Heidenricus miles zuruckverfolgen Johann II Bose war von 1431 bis 1463 Bischof von Merseburg Spater stellte die Familie eine Reihe sachsischer und preussischer Generale nbsp Schloss Unterfrankleben um 1860 Sammlung Alexander DunckerDie altesten Familienguter befanden sich in Frankleben im Saalekreis Unter und Oberhof von 1327 bis 1945 im Besitz der Familie Kottichau Kotzschau Kotzschen Ammendorf Beuna Witzschersdorf und Naundorf Im Verlauf des 16 Jahrhunderts spaltete sich eine vogtlandische und eine frankisch meiningische Linie ab Die erste Linie der Familie teilte sich in den 1 Ast mit dem Zweig Benkendorf und Delitz am Berge beide Guter 1746 verkauft und dem zweiten Zweig Ermlitz alle im Saalekreis gelegen Die Vertreter des 2 Astes unterteilten sich in die Zweige Schweinsburg bei Crimmitschau mit dem Rittergut Bosenhof zwischen Schweinsburg Culten und Langenhessen Mylau Vogtland Breitingen bei Leipzig und Netzschkau Vogtland mit Schloss Netzschkau Carol Gottlob Bose kursachsischer wirklicher Geheimer Rat und Bevollmachtigter Gesandter auf dem Reichstag in Regensburg sowie Hauptvertreter des Zweiges Netzschkau und seine Nachkommen wurden am 23 Mai 1715 vom Kaiser Karl VI in den Reichsgrafenstand erhoben Die zweite Linie der Familie unterteilte sich ebenfalls in zwei Aste Der eine Ast spaltete sich in die Zweige Ellingshausen 1573 bis 1820 und 1902 bis 1985 und Helba beide bei Meiningen im frankisch gepragten Thuringen gelegen und die beiden Zweige Ober und Unterfrankleben Ab dem 17 Jahrhundert war der Besitz des Mohrenhauses in der Niederlossnitz westlich von Dresden uber mehrere Generationen in Handen der Familie Bose ebenso das Rittergut Molbis von Ende des 17 Jahrhunderts bis 1789 Der Familienverband von Bose wurde am 8 Oktober 1898 gegrundet nbsp Schloss Unterfrankleben nbsp Schloss Benkendorf nbsp Schloss Ermlitz nbsp Gut Breitingen nbsp Schweinsburg bei Crimmitschau nbsp Bosenhof bei Langenhessen nbsp Schloss NetzschkauKunstwerke BearbeitenEtliche Olgemalde derer von Bose aus der Zeit der Renaissance befinden sich offentlich zuganglich ausgestellt Stand 2021 im Flur des Crimmitschauer Rathauses Sie waren wohl ehemals im Schloss Schweinsburg oder dem Rittergut Bosenhof zwischen Schweinsburg Culten und Langenhessen befindlich Wappen BearbeitenDas Stammwappen ist von Silber und Schwarz gespalten Auf dem Helm mit schwarz silbernen Helmdecken ein von Silber und Schwarz gespaltenes facherartiges gerundetes Schirmbrett Seit 1553 der silber schwarz gespaltene Schild mit rotem Rand Auf dem Helm mit schwarz silbernen Decken ein gesturzter rot gestulpter von Silber und Schwarz gespaltener Spitzhut mit nach links aufgebogener Spitze dessen Offnung mit sechs rotspitzigen drei silbernen und drei schwarzen Hahnenfedern besteckt ist nbsp Stammwappen derer von Bose nbsp Wappen derer von Bose seit 1553 nbsp Wappen in Siebmachers Wappenbuch von 1605 nbsp Wappen der Grafen von Bose von 1715Bedeutende Vertreter Bearbeiten nbsp Carol Bose 1596 1657 kur sachs ischer Obrist im Dreissig jahrigen Krieg nbsp Christoph Dietrich Bose der Altere 1628 1708 kur sachs ischer General kriegs kommissar nbsp Adam Heinrich Bose 1667 1749 kur sachs ischer GeneralAdam Heinrich Bose 1667 1749 kursachsischer General Carl Graf von Bose 1753 1809 kurfurstlich sachsischer Gesandter Hofmarschall und Kabinettsminister der auswartigen Beziehungen Leipziger Freimaurer Carl Adam Heinrich von Bose 1819 deutscher Schriftsteller Forst und Agrarwissenschaftler Carl August Graf von Bose 1814 1887 Geheimer Rat Naturwissenschaftler und letzter Vertreter der in den Adelsstand erhobenen vogtlandischen Linie Carl Fedor von Bose 1856 1919 Regierungsrat Carl Friedrich von Bose 1865 1945 Komponist Professor am Konservatorium in Leipzig Carl Melchior Bose 1681 1741 Stifts und Konsistorialrat sowie Domherr und Senior des Hochstifts Merseburg Carol Bose 1596 1657 kursachsischer Oberst und Heerfuhrer an der Seite von Gustav II Adolf von Schweden Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft Der Bewahrende Christiane Louise von Rochow geborene von Bose 1734 1808 Rittergutsbesitzerin Sozialreformerin Christoph Dietrich Bose der Altere 1628 1708 polnischer und sachsischer Geheimer Rat Kriegsrat und Generalkriegskommissar Christoph Dietrich Bose der Jungere 1664 1741 Reichspfennigmeister sowie polnischer und sachsischer Wirklicher Geheimer Rat Curt von Bose 1808 1884 deutscher Jurist Pomologe und Numismatiker Georg von Bose 1842 1923 preussischer Generalmajor Hanscarl von Bose 1885 1965 Oberst auf Kummernitz 2 Havelberg Ehrenkommendator des Johanniterorden 3 Hans Jurgen von Bose 1953 deutscher Komponist Harald von Bose 1955 deutscher Jurist und fruherer Landesdatenschutzbeauftragter von Sachsen Anhalt Herbert von Bose 1893 1934 deutscher Oberregierungsrat Jobst Hilmar Graf von Bose 1897 1949 deutscher Oberst Wehrmacht Trager des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes Johann II Bose 1463 deutscher Geistlicher Bischof von Merseburg Johann Adolf von Bose 1850 1917 deutscher Generalmajor Johann Balthasar Bose 1658 1712 deutscher Adliger und Hofbeamter Dompropst von Meissen Julius von Bose 1809 1894 preussischer General Karl von Bose 1596 1657 kursachsischer Oberst und Amtshauptmann von Zwickau Werdau und Stollberg siehe Carol Bose Karl August Joseph Friedrich von Bose 1763 1826 sachsischer Generalmajor zuletzt preussischer Generalleutnant Karl Friedrich Wichmann von Bose 1769 1839 preussischer Generalmajor Louise von Bose 1813 1883 preussische Mazenin und Wohltaterin Thilo von Bose 1880 1934 preussischer Offizier und Autor Charles von Bose 1855 1927 Teilhaber und langjahriger Reprasentant der Hamburger Handelsfirma Carlowitz in China Gabriele Stock Schmilinsky geb von Bose 1903 1984 Tochter von Charles Malerin und KunstpadagoginLiteratur BearbeitenValentin Konig Genealogische Adels Historie Oder Geschlechts Beschreibung Derer Im Chur Sachsischen und angrantzenden Landen zum Theil ehemahls allermeist aber noch ietzo in guten Flor stehenden altesten und ansehnlichsten Adelichen Geschlechter Und aus selbigen entsprungenen verschiedenen Freyherrlichen und Hoch Graflichen Hauser Worinnen Derselben Alterthum Abstammungen Wappen Eintheilung derer Geschlechts Hauser Herrschaften Lehn und Ritter Guther wie auch Leben und Thaten der beruhmtesten Hoch Adelichen Personen Band 3 Deer 1736 S 139 ff Digitalisat Bose eine von denen altesten und ansehnlichsten adlichen Familien In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 4 Leipzig 1733 Sp 798 801 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Bd 1 Friedrich Voigt Leipzig 1859 Otto Kustermann Zur Geschichte der Familie Bose Urkundliche Nachrichten Sonderdruck aus der Vierteljahresschrift fur Wappen Siegel und Familienkunde Heft 27 Berlin 1899 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch Justus Perthes Gotha Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1902 A Gotha 1901 S 144 158 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1903 A Gotha 1902 S 172f Carl Emil von Bose Stammtafeln der Familie von Bose Dresden 1902 Digitalisat Carl Emil von Bose Die Familie von Bose Beitrage zu einer Familiengeschichte nebst Stammtafeln Dresden 1904 Carl Emil von Bose Uebersicht der ehelichen Verbindungen des boseschen Geschlechts 1907 Gerhard von Bose Zur Geschichte des Geschlechts von Bose 1956 Genealogisches Handbuch des Adels GHdA C A Starke Limburg an der Lahn ISSN 0435 2408 Genealogisches Handbuch der Graflichen Hauser A Band 18 und 40 der Gesamtreihe GHdA Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Band 38 und 98 der Gesamtreihe GHdA Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bose Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Familie von Bose im Schlossarchiv WildenfelsEinzelnachweise Bearbeiten vgl z B Quadt oder Grote Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht Niekammer Landwirtschaftliche Guter Adressbucher VII Provinz Brandenburg 1929 Verzeichnis der Ritterguter Guter und Hofe uber 20 ha nach amtlichen Angaben In Letzte Ausgabe der Reihe Niekammer 4 Auflage Niekammer Adressbuch G m b H Leipzig 1929 S 156 martin opitz bibliothek de abgerufen am 23 August 2021 Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem Hrsg Die Mitglieder des Erweiterten Kapitels des Johanniterordens von 1958 1999 Selbstverlag Nieder Weisel 1999 S 64 kit edu abgerufen am 23 August 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bose Adelsgeschlecht amp oldid 232576819