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Seega ist ein Ortsteil der Gemeinde Kyffhauserland im thuringischen Kyffhauserkreis SeegaGemeinde KyffhauserlandWappen von SeegaKoordinaten 51 20 N 11 2 O 51 325 11 035555555556 175 Koordinaten 51 19 30 N 11 2 8 OHohe 175 m u NNFlache 9 01 km Einwohner 415 31 Dez 2011 Bevolkerungsdichte 46 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2012Postleitzahl 99707Vorwahl 034671Karte Lage des Ortsteils in KyffhauserlandKirche in Seega 2014 Historische Wasserpumpe in SeegaAnton Ludwig Reinhart 1672 Blick Richtung Sudosten auf Seega und die Wenige Hainleite Blick von Norden auf Seega die Hainleite und den WipperdurchbruchBlick von Norden auf Seega und die Hainleite Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeografie BearbeitenDer Ort Seega liegt eingebettet zwischen Karststeinhangen der Hainleite einem Muschelkalk Gebirge Durch das kleine Dorf fliesst ein Nebenfluss der Unstrut die Wipper Das so genannte Wipperdurchbruchstal das seit 1961 als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist zieht sich im Suden bis nach Bilzingsleben Zu Seega gehort die sudlich gelegene Papiermuhle Umliegende Ortschaften sind Im Nordwesten Gollingen im Norden Rottleben im Nordosten Bad Frankenhausen im Osten Seehausen Im Sudosten erhebt sich die Wenige Hainleite im Suden ist das Wipperdurchbruchstal durch die Hainleite mit der Ortschaft Gunserode und dem dahinter bereits im Thuringer Becken befindlichen Bilzigsleben Ebenfalls im Sud Sudwesten auf der sanft ins Thuringer Becken abfallenden Sudabdachung der Hainleite befindet sich das Dorf Oberbosa Im Sudwesten an dem Steilhang des Durchbruchtales direkt uber Seega befindet sich die Ruine der Arnsburg dahinter auf der Hochflache der Sudabdachung der Hainleite liegt das ehemaligen Gut Bonnrode Im Westen erstreckt sich der Mittelabschnitt des langgestreckten bewaldeten Hohenzugs Hainleite mit dem Kuhberg als hochsten Punkt dieses Abschnitts Geschichte BearbeitenIm Jahre 1278 wird der Ort erstmals als Syga erwahnt Spater im Jahr 1356 wurde Seega an die Unterherrschaft des Furstentums Schwarzburg Rudolstadt ubergeben bei der es bis 1918 verblieb Die sudwestlich vom Ortskern gelegene Arnsburg sicherte in diesen Jahren die Pass Strasse die bei Seega durch das Schluchtental nach Gunserode fuhrte Die Burg mit ihrem Zwinger wurde 1525 von einem Bauernheer belagert und zerstort Auf dem Gebiet der heutigen Papiermuhle stand das 1193 gegrundete Benedictinerinnenkloster Kloster Capelle unter dem Arnsberge 1 Auch der Bergbau auf Kalisalze soll hier geschichtlich nicht unerwahnt bleiben Unweit der Ortschaft befindet sich das stillgelegte Kaliwerk Gewerkschaft Schwarzburg Die Grundung dieser bergbaulichen Gewerkschaft erfolgte am 24 November 1906 Die handelsrechtliche Eintragung als Gewerkschaft Schwarzburg nach Schwarzburg Rudolstadtischem Recht 2 erfolgte erst vier Jahre spater Jetzt begannen auch die Abteufarbeiten am Schacht Schwarzburg Im Fruhsommer 1910 erreichte man die Endteufe von 744 6 m Im Alteren Steinsalz wurden zwei Sohlen angeschlagen die 724 6 m und die 732 6 m Sohle Im Orterbau wurde Carnallitit gewonnen und zur Weiterverarbeitung mittels Seilbahn zum benachbarten Kaliwerk Gunthershall befordert Die Einstellung der bergbaulichen Gewinnungsarbeiten auf der Grundlage des 83a der Stilllegungsverordnung vom 22 Oktober 1921 erfolgte im Jahr 1923 Schacht Schwarzburg wurde im Dezember 1926 mit einem Betondeckel verschlossen Seega wurde im April 1945 von US Truppen besetzt und wie ganz Thuringen Anfang Juli an die Rote Armee ubergeben So wurde es Teil der SBZ und ab 1949 der DDR 1945 und danach fanden Heimatvertriebene in der Gemeinde ein neues Zuhause Anfangs wurden sie von manchen Einheimischen als Eindringlinge angesehen Dann erwiesen sie sich als belebendes Element zumal sie in unterschiedlichen Berufen Landwirte Handwerker Gartner Lehrer u a arbeiteten und uberall ihren Mann standen Einige einheimische Familien nahmen sich der Neuburger in dieser fur alle schweren Zeit in besonders menschlicher Weise an Nach dem Schuljahresende 1973 wurden die Raume der 1950 errichteten Grundschule Klassen 1 4 vollig umgebaut und fur die Nutzung als Jagdgaststatte vorgesehen Eine Speisegaststatte mit dem Bezug auf die Jagd war notwendig geworden weil seit 1969 die Kreisjagerfeste in Seega stattfanden Der Umbau geschah im Rahmen des Wettbewerbs Schoner unsere Stadte und Gemeinden Als Konsumgaststatte Weidmannsheil mit einer modernen Keilerbar wurde sie 1974 in Betrieb genommen Beim V Kreisjagerfest 1979 wurde in Seega eine Schliefanlage ubergeben die den internationalen Normen fur solch eine Anlage entsprach Weiterhin wurde ein Jagd und Naturlehrpfad mit einer Lange von 3 km im Waldgebiet westlich von Seega geschaffen 3 Am 31 Dezember 2012 schloss sich die Gemeinde Seega mit weiteren Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Kyffhauser zur Gemeinde Kyffhauserland zusammen 4 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Seega 31 Dezember 1995 517 2000 494 2005 470 2010 423Wappen BearbeitenDas Wappen wurde am 28 April 1995 durch das Thuringer Landesverwaltungsamt genehmigt Blasonierung Im Wellenschnitt bespalten von Blau und Silber mit grunem Schildhaupt im Zinnenschnitt vorn ein silberner gesturzter Fisch hinten ein gruner Eichenzweig mit drei Blattern und einer Eichel Die Gemeinde Seega ist gepragt von einer Wald und wasserreichen Landschaft So befinden sich der Fisch und das Eichenlaub als Symbole des Fischfangs und des Laubwaldes im Wappen wieder Der Wellenschnitt und die Farbe Blau stehen zusatzlich fur den Fluss Wipper Das Eichenlaub soll auch auf die Jagdtraditionen der Gemeinde verweisen die auch heute noch wachgehalten werden Bedeutendstes Bauwerk in der Gemeinde war die Arnsburg von der noch Ruinen zu besichtigen sind Die Arnsburg war Sitz verschiedener Herrschaftsgeschlechter deren bedeutendste die Grafen von Schwarzburg waren Symbolisch fur die Burg trennt ein Zinnenschnitt das Schildhaupt ab 5 Das Wappen wurde von dem Heraldiker Michael Zapfe gestaltet Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenZirka 1 5 km sudwestlich von Seega befindet sich auf einem Hang uber dem Durchbruchstal der Wipper die Ruine der Arnsburg aus dem 14 Jahrhundert Die evangelische Kirche Sankt Martini zu Seega ist eine vermutlich mittelalterliche Chorturmkirche Das Schiff wurde im 17 und 18 Jahrhundert uberformt An der Sudseite ist ein wiederverwendetes Gewande eines Vorhangbogenfensters bezeichnet 1520 Im Westen sind Dachturmchen Das flachgedeckte Schiff enthalt eine dreiseitige Empore und im Chor ein Tonnengewolbe Die Kirche wird nicht mehr genutzt 2014 Auch das gegenuberliegende fruhere Pfarrhaus steht leer Auf dem Kirchhof stehen ein Kriegerdenkmal fur die gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege und ein klassizistisches Grabmal in Form eines Obelisken mit Urne 6 Im Ort befindet sich eine Doppelschwengelpumpe aus der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts mit zwei Saugrohren aus Gusseisen in neugotischen Formen 7 Oberhalb des Dorfes entstand nach 1945 ein Kinderheim genannt Kinderdorf Es nahm Waisenkinder aus Ostpreussen auf Kleinen Familien wurden bungalowartige Hauschen mit der Massgabe zugewiesen zusatzlich zu ihren eigenen Kindern Waisenkinder aufzunehmen Fur das Gemeinschaftsleben standen weitere Raume zur Verfugung Zu DDR Zeiten wurde die Anlage um die Gaststatte Weidmanns Heil erweitert und von der Interessengemeinschaft Naherholung des Jagd und Naturschutzgebietes im Kreis Artern als Erholungsstatte genutzt Zahlreiche Touristen der DDR konnten so von der Bungalow Siedlung aus das Erholungsgebiet Kyffhauser erschliessen Ein Versuch die Anlage nach der Deutschen Wiedervereinigung durch einen Investor weiterzuentwickeln schlug fehl Heute steht die Gaststatte leer und zeigt Erscheinungen des Verfalls Personlichkeiten BearbeitenAnton Ludwig Reinhart 1665 1707 Wunderkind und Pastor in Seega 8 August Wilhelm Reinhart 1696 1770 Pastor primarius in Heringen Helme und Sohn von Anton Ludwig Reinhart Albert Rodiger 1903 1973 Politiker DBD Einzelnachweise Bearbeiten A L J Michelsen Thuringiae Diplomaticus Diplomatar des Klosters Capelle unter dem Arnsberge 1854 Furstentum Schwarzburg Rudolstadt 1697 1918 In deutsche schutzgebiete de Archiviert vom Original am 6 Januar 2013 abgerufen am 6 Dezember 2021 Furstentum Schwarzburg Rudolstadt In deutsche schutzgebiete de 9 Juni 2021 abgerufen am 6 Dezember 2021 Klaus Karlstedt Das Jagd und Naturschutzzentrum Seega Hrsg vom Gemeindeverband Wippertal Bad Frankenhausen 1981 StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2012 Neues Thuringer Wappenbuch Band 2 Seite 29 Herausgeber Arbeitsgemeinschaft Thuringen e V 1998 ISBN 3 9804487 2 X Georg Dehio bearbeitet von Stephanie Eissing u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2003 ISBN 3 422 03095 6 S 1136 Georg Dehio bearbeitet von Stephanie Eissing u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2003 ISBN 3 422 03095 6 S 1136 Reinhard Anton Ludwig In CERL Thesaurus Abgerufen am 2 Dezember 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seega Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile von Kyffhauserland Badra Bendeleben Gollingen Gunserode Hachelbich Rottleben Seega Steinthaleben Normdaten Geografikum GND 4054116 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seega amp oldid 235492448