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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Wiehe Begriffsklarung aufgefuhrt Wiehe ist ein Ortsteil der Stadt und Landgemeinde Rossleben Wiehe im aussersten Osten des thuringischen Kyffhauserkreises WieheStadt und Landgemeinde Rossleben WieheWappen von WieheKoordinaten 51 16 N 11 25 O 51 265 11 4125 140 Koordinaten 51 15 54 N 11 24 45 OHohe 140 mFlache 24 52 km Einwohner 1519 2020 1 Bevolkerungsdichte 62 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2019Postleitzahl 06571Vorwahl 034672 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Eingemeindungen 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Ehemaliger Stadtrat 3 2 Ehemalige Burgermeister 3 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Vereine 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter von Wiehe 6 2 Leopold von Ranke 7 Sonstiges 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenWiehe liegt im Tal der Unstrut am Nordhang der Hohen Schrecke eines bewaldeten Bergruckens Die Landesstrassen 1215 und 1217 sind verkehrsmassig die Verbindung zum Umland von Sachsen Anhalt und Thuringen Geschichte Bearbeiten nbsp Im 12 Jh nachgezeichnete Urkunde eines Diploms Heinrichs I von 933 mit gefalschtem SiegelZu Beginn des 9 Jahrhunderts wird Wiehe in einem Verzeichnis der Guter des vom Erzbischof Lullus 786 von Mainz erbauten Klosters Hersfeld erstmals erwahnt Ein Kloster in Wiehe wird in einer Urkunde Konig Heinrichs I vom 1 Juni 933 erwahnt Die uberlieferte Urkunde ist eine Anfertigung des 12 Jahrhunderts scheint aber eine gute Nachzeichnung eines echten Diploms Konig Heinrichs zu sein das nicht uberliefert ist 2 Wiehe wurde unter Konig Heinrich I Reichsburg und kam 998 an das Kloster Memleben In der Schenkungsurkunde wurde der Weinanbau im Wiehegau erstmals urkundlich belegt Die Grafschaft Wiehe umfasste die Stadt Wiehe und zwanzig Dorfer ferner drei Burgen Rabenswalde Wendelstein Bucha und drei Kloster Donndorf Hechendorf Memleben Kurzzeitig besassen sie auch das Munzrecht wie Munzfunde belegen Die Grafen von Rabenswald Wiehe waren von 1227 bis 1312 Herren auf Wiehe 1233 37 entstand unter den Grafen von Rabenswalde die Burg Rabenswalde Wiehe selbst war ebenfalls befestigt und besass bereits seit 1320 wichtige magistratische Eigenrechte Nach wechselnden Besitzern den Grafen von Weimar Orlamunde 1312 den Thuringer Landgrafen 1346 dem Herzog von Braunschweig 1367 den Edlen Herren von Querfurt 1369 den Herren von Heldrungen 1412 den Grafen von Hohnstein 1413 den Grafen von Beichlingen Wiehe 1415 wiederum den Edlen von Querfurt 1436 dann Apel Vitzthum 1446 die Grafen von Schwarzburg 1447 gelangte Wiehe 1461 an die Familie von Werthern Wiehe Nach einem Grossbrand im Jahr 1659 der Stadt Kirche und Schloss zerstorte wurde Wiehe neu aufgebaut Nach dem Ort benannte sich auch ein gleichnamiges ritterliches Geschlecht die von Wiehe das von 1231 bis 1629 belegt ist 3 Schon zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus die mit der Verfolgung von Sozialisten und Kommunisten begann formierte sich eine Widerstandsgruppe Tras der Einwohner des Ortes angehorten Wahrend des Zweiten Weltkrieges mussten mindestens 50 Kriegsgefangene aus Polen und Frankreich sowie Frauen aus Polen Zwangsarbeit verrichten auf dem Werthern schen Rittergut in der Maschinenfabrik W Bosek und auf dem Pforta ischen Schulgut in Hechendorf Im April 1945 schleppte sich ein Zug von Haftlingen des KZ Dora Mittelbau durch den Ort 4 Von 1976 bis zur Wiedervereinigung 1990 war Wiehe mit Rossleben Langenroda und Donndorf Teil des Gemeindeverbandes Unstruttal Am 1 Januar 2019 schlossen sich die Stadte Wiehe und Rossleben sowie die Gemeinden Donndorf und Nausitz zur neuen Stadt und Landgemeinde Rossleben Wiehe zusammen Wiehe war erfullende Gemeinde fur Donndorf Zur Stadt Wiehe gehorten die Ortsteile Langenroda Garnbach und Hechendorf Eingemeindungen Bearbeiten Bereits am 1 Juli 1950 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Garnbach eingegliedert Am 25 Marz 1994 folgte Langenroda 5 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl 31 Dezember 1994 2403 1995 2372 1996 2356 1997 2395 1998 2418 1999 2398 2000 2311 2001 2295 2002 2283 2003 2271 2004 2236 2005 2189 2006 2156 2007 2117 2008 2103 2009 2076 2010 2051 2011 1982 2012 1949 2013 1935 2014 1915 2015 1909 2016 1900 2017 1871 2018 1862Datenquelle Thuringer Landesamt fur StatistikPolitik BearbeitenKommunalwahl 2014 6 Wahlbeteiligung 50 2 706050403020100 61 7 21 1 17 2 CDUUWGSPDVorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Ehemaliger Stadtrat Bearbeiten nbsp RathausNach der Kommunalwahl vom 25 Mai 2014 mit einer Wahlbeteiligung von 50 2 setzte sich der Stadtrat von Wiehe wie folgt zusammen CDU 7 Sitze 2009 8 SPD 2 Sitze 2009 2 UWG 3 Sitze 2009 4 Ehemalige Burgermeister Bearbeiten 1945 Hugo Launicke KPD 1990 2006 Wilhelm Willomitzer 2006 2018 Dagmar Dittmer CDU am 22 April 2012 bei einer Wahlbeteiligung von 52 2 mit 97 7 der gultigen Stimmen im Amt bestatigt nbsp Stadtkirche nbsp Schloss Wiehe nbsp Ranke Denkmal neben dem Rathaus nbsp Erbbegrabnis der Familie von Werthern an der FriedhofskircheWappen Bearbeiten Blasonierung In Silber ein nimbierter Heiliger im blauen Mantel in der Rechten ein erhobenes silbernes Messer in der Linken einen Stab haltend zu seinen Fussen ein schwarzer Schild darin ein schragrechts gestellter goldener Ast mit drei goldenen Ahornblattern Das Wappen zeigt St Bartholomaus den Schutzheiligen der Stadtkirche in Wiehe mit seinen Attributen Der Schild zeigt das Stammwappen der Herren von Werthern die seit 1453 zunachst wiederverkauflich und ab 1461 erblich im Besitz der wiederholt geteilten Grafschaft Wiehe waren Der Schild erscheint zuerst Mitte des 16 Jh auf einem Siegel mit der Umschrift SIGILLVM CIVITATIS WIHE Auf fruheren Siegeln ist Bartholomaus allein unter einem Baldachin zu sehen 7 Sehenswurdigkeiten BearbeitenModellbahn Wiehe hinsichtlich der Ausstellungsflache weltgrosste Modellbahn Ganzjahresschau St Bartholomaus Kirche evangelische Stadtkirche Sie steht wahrscheinlich auf den Grundmauern einer bereits 933 erwahnten Kirche Die heutige Kirche ist die vierte und stammt von 1670 Sie hat eine wertvolle Ausstattung Darunter befinden sich ein Opferstock der noch aus der ersten Kirche stammen soll Gedenktafeln und die Begrabnisstatte der Patrone von Werthern eine holzerne Christusfigur aus der Zeit um 1500 und die Grabstatte Gotzenkammer Gedenktafeln an der marktzugewandten Aussenseite der Kirche fuhren namentlich die gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege aus Wiehe auf St Ursula Kirche Die Kirche wurde vor 1250 erbaut und brannte 1659 fast vollig nieder Die jetzige Kirche stammt aus den Baujahren 1742 1750 Von 1996 bis 2003 wurde das Innere und Aussere der Kirche grundlegend saniert Sie dient heute als Friedhofskirche und seit 2009 als Radwege Kirche Alter Friedhof Er umgibt die Ursula Kirche und wurde 1659 eingeweiht Der Friedhof enthalt eine Vielzahl von Grabstatten bedeutender Personlichkeiten der Stadt und an der Giebelseite der Kirche die Familien Grabstatte derer von Werthern von 1834 bis 1941 Gedenktafeln sind auch noch fur den letzten Besitzer von Schloss und Rittergut Wiehe und seine Gattin angebracht die in Westdeutschland verstorben sind Seit 2003 sind wieder Erdbestattungen auf dem Alten Friedhof moglich Die Bockwindmuhle Langenroda 51 17 4 1 N 11 23 4 5 O 51 284466666667 11 384583333333 gehort zu den wenigen erhaltenen Windmuhlen in Thuringen und ist 1732 auf freiem Feld beim Ortsteil Langenroda erbaut worden Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und ein Verein engagierter Muhlenfreunde halfen den Besitzern diese bereits stark verfallene Muhle wieder aufzubauen Einer Spezialfirma gelang die aufwandige technische Restaurierung des Muhlwerks Seit 2001 gilt die Muhle wieder als betriebsbereit 8 Alte Schule erbaut 1827 beherbergt heute Heimatmuseum Stadtbibliothek und gelegentliche lokale Kunstausstellungen Burgruine Rabenswalde Schloss Wiehe mit Schlosspark und Schlossteich Tourismuszentrum Stadtpark Wiehe Rankedenkmal instand gehalten vom Rankeverein Vereine BearbeitenForderverein der St Bartholomaus und St Ursula Kirche zu Wiehe e V Ranke Verein Wiehe e V Wiehescher Carneval Club e V Feuerwehrverein Wiehe e V Schalmeienkapelle Rot Weiss Wiehe e V Personlichkeiten BearbeitenAus Wiehe stammt die Gelehrtenfamilie Ranke als deren bekanntester Vertreter der Historiker Leopold von Ranke gilt Sohne und Tochter von Wiehe Bearbeiten Dietrich von Werthern 1468 1536 Kanzler des deutschen Ordens und Rat Herzog Georgs von Sachsen 9 Anton Musa um 1485 1547 evangelischer Theologe und Reformator Karl Ernst Christoph Schneider 1786 1856 Klassischer Philologe Leopold von Ranke 1795 1886 Historiker Friedrich Heinrich Ranke 1798 1876 evangelischer Theologe Karl Ferdinand Ranke 1802 1876 Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer Wilhelm Ranke 1804 1871 Kunstsammler und Schriftsteller Ernst Ranke 1814 1888 evangelischer Theologe Rudolf Kaefer 1876 1923 Theologe Padagoge und Politiker DVP Leopold von Ranke Bearbeiten Wiehes grosster Sohn ist der Historiker Leopold von Ranke der Begrunder der modernen Geschichtswissenschaft Mehrere Erinnerungsstatten im Ort verweisen auf ihn Neben dem Rathaus steht das 1896 eingeweihte Ranke Denkmal Am Rankegraben ausserhalb der Stadt errichteten Rankes Kinder einen Obelisken fur ihre Voreltern Rankes Geburtshaus in der 1990 nach ihm benannten Strasse wurde 1995 96 aus Anlass seines 200 Geburtstages von einheimischen Handwerkern restauriert und ist mit einer Gedenktafel versehen Vom 1993 neugegrundeten Ranke Verein wurde 1994 im Rathaus ein kleines Museum fur ihn eingerichtet Es enthalt wieder eine Sammlung von Werken Briefen und anderen Schriften hinzu kommen Leihgaben hiesiger Einwohner und Geschenke von Rankes Nachfahren Ein Ranke Museum war bereits 1906 im Geburtshaus eroffnet worden zog um 1930 in das Rathaus um und wurde im Mai 1945 geschlossen Es kam 1945 zu Plunderungen 1952 zum Abtransport der Kisten mit dem verbliebenen Inventar und so zum Totalverlust des Museumsbestandes Sonstiges BearbeitenDer Unstrut Radweg verlauft 5 km nordlich von Wiehe und ist durch einen Radweg mit der Stadt verbunden Wiehe ist Mitglied im Geo Naturpark Saale Unstrut Triasland Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wiehe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Wiehe in der Topographia Superioris Saxoniae Matthaus Merian Quellen und Volltexte Wiehe auf der Homepage von Rossleben Wiehe Informationen und Literatur zu Wiehe im Schlossarchiv WildenfelsEinzelnachweise Bearbeiten Rossleben Wiehe Chronik 2021 Anzahl der Einwohner nach Ortsteilen getrennt PDF Abgerufen am 30 Oktober 2021 Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld bearbeitet von Hans Weirich Erster Band Marburg 1936 S 83 85 vgl J F Hoffmann Historische Nachricht von der Herrschaft Wiehe 1755 Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hrsg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Reihe Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thuringen Erfurt 2003 ISBN 3 88864 343 0 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Gemeinderatswahl 2014 in Thuringen endgultiges Ergebnis fur Wiehe Neues Thuringer Wappenbuch Band 2 Seite 32 Herausgeber Arbeitsgemeinschaft Thuringen e V 1998 ISBN 3 9804487 2 X Langenroda In Sparkassen Kulturstiftung Hessen Thuringen Hrsg Kulturelle Entdeckungen Landkreis Eichsfeld Kyffhauserkreis Landkreis Nordhausen Unstrut Hainich Kreis Band 1 Thuringen Schnell amp Steiner Regensburg 2009 ISBN 978 3 7954 2249 3 S 234 237 Woldemar Lippert Werthern Dietrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 42 Duncker amp Humblot Leipzig 1897 S 116 122 Ortsteile der Stadt und Landgemeinde Rossleben Wiehe Bottendorf Donndorf Garnbach Kleinroda Kloster Donndorf Langenroda Nausitz Rossleben Schonewerda mit Essmannsdorf Wiehe mit Hechendorf Normdaten Geografikum GND 4473614 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiehe amp oldid 234358719