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Das Kloster Cismar war von 1245 bis 1561 eine Benediktinerabtei in Cismar Gemeinde Gromitz in Schleswig Holstein und dient heute im Sommer als Dependance des Landesmuseums Schleswig Holsteins fur Kunstausstellungen Kloster Cismar WestfassadeKloster Cismar Ostfassade Inhaltsverzeichnis 1 Heutiger Bauzustand 2 Geschichtlicher Uberblick 2 1 Von den Anfangen bis zur Sakularisation 2 1 1 Wirtschaftliche Verhaltnisse 2 1 2 Baulichkeiten 2 2 Aufhebung des Klosters 2 3 Abte von Cismar 2 4 Prioren von Cismar 2 4 1 Siegel 2 5 Nach der Aufhebung des Klosters 2 6 Weitere Nutzung 3 Literatur 3 1 Allgemeines 3 2 Retabel 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHeutiger Bauzustand BearbeitenDer Bau ist im Stil der Backsteingotik errichtet dabei wurden zahlreiche Ziegel speziell fur die kunftige Verwendung hergestellt Er besteht aus einer heute einschiffigen hohen Kirche ohne Turm Der ehemalige Laienabschnitt im Westen wurde abgetrennt und im Stile des Barocks als Wohnung des Amtmannes des Amtes Cismar umgebaut Dieser Abschnitt wird heute als Dependance des Landesmuseums Schleswig Holsteins fur Kunstausstellungen im Sommer genutzt Weitere einstockige Bauten umschliessen den viereckigen Innenhof im Osten und Suden Umrisse des Kreuzganges sind durch Steinmarkierungen angedeutet Der westliche Bauteil ist nicht mehr erhalten Die Westfront ist als Treppengiebel ausgefuhrt Ausgrabungen haben 1965 erkennen lassen dass der ursprungliche Bau bereits um 1320 wesentlich vergrossert wurde Der gesamte Komplex ist von einem Wassergraben und Erdwallen umschlossen Geschichtlicher Uberblick BearbeitenDas St Johannes Kloster in Cismar wurde nicht neugegrundet sondern von Lubeck ab 1245 nach Cismar verlegt Der Lubecker Konvent besass von Anfang an Landereien in Ostholstein Als die Abtei verlegt wurde stand kein anderer Platz ausser Cismar in Frage Von den Anfangen bis zur Sakularisation Bearbeiten nbsp Westfassade nach einem Gemalde von Friedrich Loos 1860 nbsp Zentralgang und Altar nbsp Altar nbsp Ansicht von Suden nbsp Ansicht von Sudosten nbsp Ansicht von Osten nbsp Torbogen zum Innenhof nbsp Das Weisse Haus1177 nach der Verlegung des Bischofssitzes von Oldenburg nach Lubeck berief der Lubecker Bischof Heinrich I von Brussel Benediktinermonche aus Braunschweig in die Stadt und weihte dort ein Kloster das Johanniskloster Vermutlich unter Abt Johann I wurden Tochter und Witwen Lubecker Patrizier als Nonnen aufgenommen 1 Das Kirchenrecht duldete das Zusammenleben von Monchen und Nonnen in einem Kloster nicht Es kam zu Klagen uber die Missstande im Doppelkloster die Klosterbruder benahmen sich innerhalb und ausserhalb der Klostermauern so gar nicht wie Monche Die Benediktinermonche hatten danach Schwierigkeiten ein den Ordensregeln entsprechendes Leben zu fuhren Spatestens um 1230 begann die Auseinandersetzung um die Verlegung des Konvents von Lubeck nach Cismar In einer Urkunde vom 25 Oktober 1231 2 wurde auf Anordnung des Grafen Adolf IV von einer Verlegung des St Johannesklosters nach Cicimeresthorp im Osten der noch kaum christianisierten Halbinsel Wagrien berichtet Die Versetzung des Monchskonvents ging nicht ohne Schwierigkeiten vor sich denn es kam zu einem Rechtsstreit um die Rechtmassigkeit dieser Verlegung Abt Johann I und ein Teil des Konvents zogen 1245 nach Cismar und begannen dort das Kloster neu zu bauen Beendet wurden die Auseinandersetzungen erst im Marz 1256 3 Der Cismarer Konvent war zahlenmassig nie gross Konkrete Angaben liegen aber nur fur das 14 und 15 Jahrhundert vor In einer Urkunde vom 21 Mai 1325 beurkunden ausser Abt Wiprecht und Prior Johann II noch 18 Monche einen Verkauf Wenn der Konvent doch grosser war so doch gewiss nicht erheblich 1328 wurden Abt Johann VIII und 16 Monche genannt wahrend es 1346 neben dem Abt Johann XI 13 Monche waren Aus einer Urkunde von 1361 ist zu entnehmen dass wahrend der Pestepidemie ein Teil der Klosterinsassen an der Pest gestorben war Nach dem Anschluss der Abtei an die Bursfelder Kongregation wurden 1502 urkundlich 25 Monche und 1513 noch 21 Monche aufgefuhrt Die Urkunde vom 16 Dezember 1502 ist bisher der einzige Beleg fur eine namentliche Auflistung aller anwesenden Monche im hiesigen Kloster Die Anschlussurkunde des Klosters an die Bursfelder Union stammt vom 13 Oktober 1449 der Lubecker Bischof Arnold Westphal gab am 8 Oktober 1451 seine Einwilligung zu diesem Anschluss Dem Kloster wurde 1502 von dem papstlichen Legaten Kardinal Raimund Peraudi Bischof von Gurk der Jubelablass gewahrt Uberliefert sind neun vom Kloster Cismar eingegangene Bruderschaftsvertrage von denen zwei noch aus der Zeit vor der Verlegung nach Cismar stammen 4 1283 erneuerte das Kloster einen Bruderschaftsvertrag mit dem Aegidienkloster 5 in Braunschweig und 1290 mit dem Ratzeburger Domkapitel 6 Der bedeutendste Vertrag wurde am 9 Oktober 1301 mit dem Benediktinerkloster Stolpe an der Peene in Pommern geschlossen 7 Mit dem Kloster Bordesholm schloss Cismar am 1 Oktober 1389 einen Freundschaftsvertrag der ebenfalls dem Cismarer Konvent ein Ubergewicht verlieh 8 Das Benediktinerinnenkloster Preetz unterstellte sich zeitweilig fur die Leitung in geistlichen und wirtschaftlichen Dingen Monchen aus Cismar Da es in der Lubecker Diozese kein anderes Monchskloster des Benediktinerordens gab war neben dem Lubecker Bischof der Abt von Cismar die ubergeordnete geistliche Instanz Sie waren auch fur die Bestellung des Klosterpropstes zustandig So wurden zwei Cismarer Monche Propste im Kloster Preetz Von 1275 bis 1285 war Konrad dort Propst unter ihm wurde die Klosterkirche gebaut Ab 1491 war Monch Hermann Kulpin nur ein Jahr Propst er konnte wegen Unfahigkeit den dortigen grossen Wirtschaftsbetrieb nicht sinnvoll leiten In der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts lehnte sich das Kloster gegen seinen Diozesanbischof auf und versuchte vor dem Basler Konzil die Exemtion zu erreichen scheiterte aber Die danach vom Lubecker Bischof Johannes Schele beim Basler Konzil eingereichte Petition in der er Unterstutzung gegen den Cismarer Abt Thomas Lunow wunschte wurde am 1 Juni 1436 zu seinen Gunsten entschieden Das Konzil befand dass das Kloster in allem dem Hochstift Lubeck unterworfen sei und Gehorsam leisten musse Es gelang dem Bischof aber nicht den Abt absetzen zu lassen da der Konvent auf der Seite des Abtes stand Der Cismarer Abt war weder vom Bischof noch von dessen Vertreter geweiht worden Das Verhaltnis zum Lubecker Bischofsstuhl verbesserte sich auch in spateren Jahren nicht 9 Der Cismarer Abt Walter Vechel wurde 1498 durch Papst Alexander VI mehrfach als Visitator und Reformator des Benediktinerordens in den mecklenburgischen Klostern Dobbertin und Ruhn eingesetzt um die in den dortigen Klostern eingerissene Unordnung zu beseitigen 10 Wirtschaftliche Verhaltnisse Bearbeiten Durch den Verkauf des Dorfes Sycima Cismar 1237 an die Monche des St Johannes Klosters in Lubeck schuf Graf Adolf IV von Holstein eine wichtige Voraussetzung fur die Klosterverlegung Die wirtschaftliche Grundlage fur das Kloster war von Anfang an relativ gut da es schon in seinen Lubecker Jahren seinen Besitz in Wagrien also in der Nahe des spateren Klosters Cismar systematisch erweitert und abgerundet hatte Im 13 und 14 Jahrhundert berichten die Urkunden von frommen Stiftungen und Reliquienschenkungen Klagen und Streitbeilegungen ebenso von Renten und Grundstucksgeschaften Deren Ziel war durchweg die Erweiterung der Liegenschaften in Cismar Das Cismar benachbarte Dorf Gromitz erwarben die Monche 1322 von den Herren von Westensee Graf Johann III von Holstein ubergab den Monchen das Patronat uber die Kirche in Gromitz um 1400 war sie der Abtei inkorporiert 1325 besass die Abtei Cismar einen direkt dem Kloster vorgelagerten Hafen 22 ganze und zwei halbe Dorfer in Klosternahe zwolf Muhlen Seen und Fischteiche Neben zwei Muhlen in Cismar hatten die Monche auch die Dammhusener Muhle westlich von Wismar in ihrem Besitz Zum umfassenden Landbesitz in Lauenburg kamen in Mecklenburg weitere Dorfer 11 und Streubesitz in rascher Folge hinzu In den Jahren zwischen 1303 und 1321 kaufte das Kloster neben den bereits vorhandenen Dorfern Krempin und Schmakentin weitere zehn Besitzungen westlich und ostlich von Wismar hinzu bis 1318 dann noch drei Hofstellen vom Ratsherrn Johannes de Crkow zu Wismar in der Vogtsgrube der heutigen Claus Jesup Strasse in Wismar und bis 1321 Teile und ganze Dorfer auf der Insel Poel Die Cismarer Monche forderten massgeblich die Erschliessung des wagrischen Landes und richteten einen umfangreichen Armendienst ein Das Kloster hatte seine Besitzungen in Holstein fast ausnahmslos mit der Hoch und Niedergerichtsbarkeit erworben In den Pestjahren um 1350 konnte das Land oft nicht bewirtschaftet werden da viele Pachter starben flohen oder die Abgaben verweigerten Gegen Ende des 14 Jahrhunderts dehnte das Kloster seinen Landbesitz bereits wieder aus Neue Ruckschlage brachten die Kampfe um das Herzogtum Schleswig zwischen den danischen Konigen und den holsteinischen Grafen im 15 Jahrhundert als Kloster und Besitz beim Einfall Erichs von Pommern in Wagrien verheert wurden Baulichkeiten Bearbeiten Uber Beginn und Fortgang der Bauten von Kirche und Kloster ist nichts uberliefert Eine erste Klosterkirche deren Einrichtung wegen der aus Lubeck gekommenen Monche um 1245 anzusetzen ist wurde zwischen 1260 und 1300 nach Osten hin durch zwei Joche mit polygonalem Chorabschluss einschiffig erweitert Die 1965 bis 1970 durchgefuhrten bauhistorische Untersuchungen ergaben dass der vierjochige Westteil der ersten Klosterkirche im 14 Jahrhundert neu gestaltet wurde Ein Hallenlettner trennte diesen Teil vom Monchschor Die Gesamtlange des einschiffigen gewolbten Baues betragt 62 Meter Der Chorabschluss ist recht eindrucksvoll in der schlichten Grosse der Formen lubischer Fruhgotik 12 Um den grossen Reliquienschatz des Klosters angemessen zur Schau stellen zu konnen wurde zwischen 1310 und 1320 im Chor ein aufwandiger kunstgeschichtlich bedeutender dreiflugeliger Hochaltarschrein aufgestellt Die funf tiefen Nischen im Mittelteil des Altaraufsatzes fruher noch durch Borte unterteilt zeigen in 15 Feldern Motive aus dem Leben Jesu Im rechten Flugel sind Szenen aus dem Leben Benedikts und im linken Flugel aus der Legende des Evangelisten Johannes des Klosterpatrons dargestellt Einige Figuren sind vermutlich schon um 1250 entstanden Die holzgeschnitzten Flachreliefs tragen noch die ursprungliche Farbfassung Der Altar wird derselben Werkstatt wie das Bocholtgestuhl im Lubecker Dom zugeschrieben vermutlich wurde er von Hermann Walther von Kolberg und seiner Werkstatt geschaffen Er ist der alteste in der Kunstgeschichte bekannte Schnitzaltar Uber 800 wertvolle Reliquien wie ein Blutstropfen Christi ein Dorn seiner Krone die dem Bischof von Lubeck von Heinrich II geschenkt wurde und die geheiligte Quelle auf dem Klostergrund machten das Kloster zu einem bedeutenden Wallfahrtsort Dies bedeutete auch Einnahmen grossen Stils Durch die Pest und als Folge der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem danischen Konig und dem Holsteiner Adel gingen die Wallfahrten zuruck die Einkunfte aus dem Landbesitz reichten nicht mehr zum Unterhalt des Klosters Am 23 Mai 1432 wurde Papst Eugen IV um Unterstutzung fur den Unterhalt gebeten Von den Klosterbauten ist die Kirche und ein Teil des Refektoriums erhalten geblieben Ein Grossteil der Kirche wurde durch Umbauten in einen Wohnsitz verwandelt Der Kreuzgang kann durch noch sichtbare Bogenansatze und Konsolen nachgewiesen werden An der Sudseite befindet sich in einem Backsteinpfeiler eingelassen die Grabplatte des Lubecker Ratsherrn Heinrich von Hachede von 1473 Aufhebung des Klosters Bearbeiten nbsp Kloster Cismar Lageplan und Grundriss mit AmtswohnungIm Zuge der lutherischen Reformation erfolgte die Aberkennung der Echtheit der Reliquien durch den Lubecker Bischof Dies fuhrte dazu dass die Bedeutung als Wallfahrtsort schwand Der Niedergang des Klosters setzte sich fort doch uber die tatsachlichen Auswirkungen im Kloster Cismar ist wenig bekannt Auf dem Landtag zu Rendsburg am 9 Marz 1542 wurde die Annahme der protestantischen Kirchenordnung beschlossen Das Kloster wurde 1542 durch Bischof Nikolaus Sachow von Lubeck visitiert und fiel bei der Landesteilung 1544 an Herzog Adolf von Schleswig Holstein Gottorf der Joachim von Rantzau als Amtmann einsetzte Die Klostergemeinschaft bestand zunachst weiter fort Um 1560 wurde das Kloster aufgegeben und spater in ein landesherrliches Schloss umgewandelt Die letzte vom Abt Augustinus uberlieferte Urkunde stammt vom 20 Dezember 1559 die Entscheidung des Abts genehmigte Herzog Adolf erst am 2 Dezember 1560 13 Die Aufhebung war 1561 abgeschlossen Der Cismarer Hof des Klosters Cismar in Lubeck wurde 1563 verkauft 14 Johannes Stricker wurde zum ersten protestantischen Pfarrer in Cismar ernannt und im Herbst 1561 vom Amtmann des Klosters in Cismar eingefuhrt Stricker wurde 1572 aus Holstein vertrieben und ging nach Lubeck wo er 1599 starb Der erste evangelische Geistliche der Gromitzer Patronatskirche war Andreas Grote der dort 1559 ein lebenslanges Wohnrecht bekam Am 28 Januar 1561 wurde Benedikt von Ahlefeldt als Amtmann eingesetzt und im selben Jahr 1561 wurde das Kloster endgultig sakularisiert und das Klostergebiet in ein Amt umgewandelt Da Abt Augustinus vermutlich im hohen Alter gestanden hat und der Konvent sich widerspruchslos fugte schien die Aufhebung des Klosters problemlos ohne Flucht oder Vertreibung vonstattengegangen zu sein Der Guterkomplex des Klosters in Ostholstein wurde als furstlich Gottorpisches dann seit 1773 als landesherrliches Amt Cismar verwaltet Abte von Cismar Bearbeiten Namen und Jahreszahlen bezeichnen die urkundlich nachweisbare Erwahnung als Abt 15 1219 1246 Johann I 0000 0000 Johann II Stultus 1251 1252 Gottfried de Elbing 1253 1255 Johann III von Landesbergen 1256 0000 Herbord I 1258 oooo Dietrich I von Vlothow 1263 1276 Herbord II 0000 0000 Hartwich von Stolpe 1276 1278 Johann IV von Luneburg 1280 1286 Johann V von Luneburg trat zuruck 1290 1296 Heinrich von Brilow trat zuruck 1296 1305 Johann VII von Stolpe 1306 0000 Johann VII von Ledereke 1308 1325 Wiprecht 0000 0000 Konrad urkundlich nicht belegt 0000 0000 Christian urkundlich nicht belegt 1326 1328 Johann VIII Bowekendorp 1329 1363 Johann IX Parchimus Hovemann 1368 1371 Ludolf 1389 1400 Nikolaus Sidenkrul 1411 0000 Johann X 1426 1427 Lorenz I 1432 0000 Georg 1436 1447 Thomas Lunau 1449 1459 Gerhard II Bruzevitz 1460 1464 Dietrich II 1465 1473 Gerhard III 1473 1494 Heinrich II von Minden 1495 1504 Walter Vechel 1504 1512 Lorenz II 1513 1542 Johann X Vechel 1542 1560 Augustin mit ihm schliesst die Kopenhagener Abtsliste er war mit grosser Sicherheit der letzte regierende Abt des Klosters 16 Prioren von Cismar Bearbeiten Namen und Jahreszahlen bezeichnen die urkundlich nachweisbare Erwahnung als Prior 17 1227 Friedrich 1232 Arnold I 1241 Herbord 1256 Johann I 1283 Otto 1296 Bertram 1310 Arnold II 1318 1331 Johann II 1345 1347 Bruno 1361 1363 Ludolf ab 1368 Abt von Cismar 1368 1370 Nikolaus II 1389 1400 Christian 1409 Georg ab 1432 Abt von Cismar 1411 Johann III 1432 1441 Marquard Rad 1449 1454 Henning 1460 Tilemann 1465 1466 Mathias I 1467 1470 Heinrich wahrscheinlich ab 1473 Abt als Heinrich von Minden in Cismar 1473 1488 Johann VI 1491 Albert 1494 1502 Johann V 1507 1510 Mathias II 1518 1529 Augustin war spater Abt des Klosters und regierte dieses bis zur Aufhebung 1546 Mathias III Grunderbeke 1558 Johann VI letzter nachweisbarer Prior des Klosters Cismar Siegel Bearbeiten Das Siegel des Cismarer Konventes zeigt einen ruckwarts blickenden auffliegenden Adler das Wahrzeichen des Evangelisten Johannes unter dessen Patrozinium Cismar stand In seinen Fangen halt der Adler ein Spruchband mit den Anfangsworten des Johannesevangeliums IN PRINCIPIO ERAT VERBUM Die Umschreibung lautet S CONVENTUS S IOANIS EWG I SICIMER Das Siegel stammt von einer Urkunde des Bistums Lubeck vom 22 Juni 1305 Eutin Nach der Aufhebung des Klosters Bearbeiten Nach der Auflosung der Klostergemeinschaft wurde deren Besitz 1561 von der Gottorfer Herzogslinie eingezogen die es zu einem Schloss mit Gutsbetrieb umbauten Ein weiterer Umbau erfolgte 1768 als fur den Grossfurstlichen Amtmann David Reinhold von Sievers der Westteil der Kirche abgetrennt wurde und durch Einziehung zweier Zwischendecken in ein Wohnhaus als Sitz des Amtmanns verwandelt wurde Danach dient das Kloster lange Zeit als Scheune Amtmannwohnung Auslagerungsort der Universitatsbibliothek Kiel im Zweiten Weltkrieg Fluchtlingswohnheim Jugendherberge Schule bis es zu verfallen drohte Beruhmt ist die grosse und reiche Klosterbibliothek die zunachst nach Schloss Gottorf kam und nach 1712 in die Danische Konigliche Bibliothek in Kopenhagen verbracht wurde wo sich noch heute 110 lateinische Handschriften und 149 Inkunabeln aus Cismar nachweisen lassen 18 Weitere Nutzung Bearbeiten Seit 1987 ist das Kloster Cismar nach umfangreichen Restaurierungen und dem Ausbau ab 1982 zum Kulturzentrum Dependance der Stiftung Schleswig Holsteinische Landesmuseen geworden Hier finden wechselnde Ausstellungen von uberregionaler Bedeutung statt im Winterhalbjahr im Gewolbesaal hochkaratige Konzertveranstaltungen des Forderkreises Kloster Cismar e V Weit uber die Landesgrenzen hinaus bekannt ist das Klosterfest Cismar am zweiten Wochenende im August ein Kunsthandwerkermarkt recht anspruchsvoller Auspragung mit ca 150 Marktbeschickern und 60 000 80 000 Besuchern pro Jahr 25 der vom Forderkreis Kloster Cismar e V erwirtschafteten Uberschusse fliessen an die Stiftung Schleswig Holsteinische Landesmuseen zur Verwendung in Cismar der ubrige Teil in die Erhaltung und Ausgestaltung des Klosters und in die kulturelle Belebung der Klosterinsel Konzerte Lesungen Kulturpreise etc Literatur BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Arend Friedrich Nissen Oekonomische Beschreibung des Amtes Cismar In Neue Schleswig Holsteinische Provinzialberichte 1 1811 S 18 53 122 146 Christian Kuss Die vormaligen Kloster des Benediktinerordens in den Herzogthumern Schleswig und Holstein In Staatsburgerliches Magazin 9 1829 S 600 694 Ernst Friedrich Mooyer Chronologisches Verzeichnis der Abte des lubeckischen Benediktinerklosters Cismar In Zeitschrift des Vereins fur lubeckische Geschichte 1 1860 S 184 196 Richard Haupt Das Lubecker St Johannis Kloster seine Festsetzung und Ausbreitung in Wagrien und das Kloster Cismar In Lubeckische Blatter 63 1921 S 296 ff Alfred Kamphausen Das Kloster Cismar Oldenburg 1952 Irmgard Masurek Die letzten Jahrzehnte des Klosters Cismar In Jahrbuch Oldenburg 1 1957 S 15 20 Jan Martin Meissner Die Klosterkirche zu Cismar Grosse Baudenkmaler 229 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1969 Jan Martin Meissner Baugeschichte und Rekonstruktion des Benediktinerklosters in Cismar Ostholstein Dissertation Christian Albrechts Universitat zu Kiel Kiel 1976 Amadeus Eilermann Die Benediktinerkloster in Niedersachsen Schleswig Holstein und Bremen Germania Benedictina 6 St Ottilien 1979 S 101 108 ISBN 3 88096 606 0 Anna Therese Grabkowsky Das Kloster Cismar Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig Holsteins 80 Neumunster 1982 ISBN 3 529 02180 6 Hinrich Scheef Die Grundungsurkunde des Klosters Cismar In Jahrbuch Oldenburg 47 2003 S 12 15 Carsten Fleischhauer Kloster Cismar DKV Kunstfuhrer 229 4 2 vollig neu bearbeitete Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2004 Kerstin Schnabel Die Bibliothek des Benediktinerklosters Cismar In Zeitschrift der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte 134 2009 S 123 151 Anna Therese Grabkowsky u a Cismar Benediktiner In Oliver Auge Katja Hillebrand Hrsg Klosterbuch Schleswig Holstein und Hamburg Kloster Stifte und Konvente von den Anfangen bis zur Reformation Bd 1 Regensburg 2019 S 252 297 Retabel Bearbeiten Hans Wentzel Der Hochaltar in Cismar und die lubeckischen Chorgestuhlswerkstatten des 14 Jahrhunderts Lubeck 1937 Hans Wentzel Der Cismarer Altar Hamburg 1941 Kurt Borchard Der alteste Flugelaltarschrein Cismar und seine Sehenswurdigkeiten Dialog Verlag 1996 ISBN 3 923707 01 0 Bernd Bunsche Das Cismarer Hochaltarretabel Konservierung und Restaurierung 1992 2002 In Jahrbuch der Stiftung Schleswig Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf N F 8 2001 02 S 61 68 Donald L Ehresmann The Iconography of the Cismar Altarpiece and the Role of Relics in an Early Winged Altarpiece In Zeitschrift fur Kunstgeschichte 64 2001 S 1 36 Markus Freitag Das Cismarer Hochaltarretabel In Hartmut Krohm u a Hrsg Entstehung und Fruhgeschichte des Flugelaltarschreins Berlin 2001 S 60 68 Norbert Wolf Deutsche Schnitzretabel des 14 Jahrhunderts Berlin 2002 S 40 60 Martin Grahl Der Flugelaltar von Cismar Chisinau 2022 ISBN 978 620 2 44205 3 Siehe auch BearbeitenBistum Lubeck Liste der Bischofe von LubeckWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Cismar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Die Monche zu S Johannis Lubische Sage Quellen und Volltexte Veroffentlichungen zum Kloster Cismar im Opac der Regesta Imperii Homepage des Ortes Informationen zum KlosterEinzelnachweise Bearbeiten Urkundenbuch der Stadt Lubeck UBStL I 104 S 103 I 136 S 71 Schleswig Holstein Lauenburgische Regesten und Urkunden SHRU I 490 S 226 227 UBStL I 226 S 206 207 Anna Therese Grabkowsky Die Bruderschaftsvertrage In Das Kloster Cismar 1982 S 64 66 SHRU II 633 S 251 Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB III 1865 Nr 2081 SHRU III 16 S 7 9 SHRU VII 837 S 592 Anna Therese Grabkowsky Das Verhaltnis zu geistlichen Einrichtungen der Lubecker Diozese In Das Kloster Cismar 1982 S 60 63 Landeshauptarchiv Schwerin LHAS 1 5 4 3 Urkunden Kloster Dobbertin Regesten Nr 194 196 MUB VII 1872 Nr 4653 Amadeus Eilermann OSB Bau und Kunstgeschichte In GERMANIA BENEDICTINA VI 1979 S 105 Landesarchiv Schleswig Holstein LAS U A 115 Nr 86 87 Archiv der Hansestadt Lubeck AHL Hs 900 b S 677 Amadeus Eilermann OSB Abte von Cismar In GERMANIA BENEDICTINA VI 1979 S 105 Anna Therese Grabkowsky Abts und Priorenliste In Das Kloster Cismar 1982 S 113 120 Anna Therese Grabkowsky Das Kloster Cismar 1982 S 119 120 Ulrich Kuder u a Hrsg Die Bibliothek der Gottorfer Herzoge Nordhausen Bautz 2008 ISBN 3 88309 459 5 S 4554 19 10 985833333333 Koordinaten 54 11 24 N 10 59 9 O Normdaten Korperschaft GND 815487 9 lobid OGND AKS LCCN n96123088 VIAF 127364285 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Cismar amp oldid 234479753