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Raimund us Peraudi OESA franz Raimond Perault auch Raymond Peraudi 28 Mai 1435 in Saint Germain de Marencennes 5 September 1505 in Viterbo war Kardinal und Bischof von Gurk und von Saintes Kardinal Raimund PeraudiDruckschrift mit Kardinalswappen Peraudis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Portrat 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRaimund Peraudi wurde in Sudfrankreich als Sohn armer Eltern geboren In seiner Jugend war er Schullehrer in seinem Heimatort und in La Rochelle Er trat in den Augustinerorden ein und wurde Prior verliess das Kloster dann aber wieder 1470 begann er mit seinen hoheren Studien an der Universitat Paris 1476 wurde er Magister der Theologie Im selben Jahr wurde er Domdekan des Domkapitels seiner Heimatdiozese Saintes und begann seine Tatigkeit als Ablasskommissar und theologischer Schriftsteller Die Kurie hatte das Ablasswesen uber die Jahre systematisch ausgebaut und betrieb im Gebiet des romisch katholischen Glaubens europaweit feldzugartige Veranstaltungen fur Jubilaumsablasse Turkenkreuzzuge Kirchenbauten usw Die Konzeption hierzu hatte er seit dem Jahre 1493 in Kardinalswurde entwickelt Bis zu seinem Tode 1504 verfolgte er das durchplante Konzept in uniformer Weise standardisiert und durch eine Massenproduktion vermittels gedruckter Ablassbriefe in die alltagliche Praxis umgesetzt 1 1479 wurde er Archidiakon in der ehemaligen franzosischen Provinz Aunis und 1481 Apostolischer Protonotar an der romischen Kurie 1486 wurde er zum Ablasskommissar fur Frankreich und spater zum papstlichen Legaten und Ablassprediger fur den Kreuzzug gegen die Turken in Deutschland und Nordeuropa bestellt Zusatzlich wurde er mit der Administration seiner Heimatdiozese Saintes betraut In dieser Zeit bereiste er Hamburg Braunschweig Bremen Erfurt und Frankfurt am Main und kehrte 1488 nach Rom zuruck Die Wertschatzung die der weit herumgekommene weltgewandte Ordenspriester bei Kaiser Friedrich III und dessen Sohn Maximilian I genoss durfte ausschlaggebend fur seine Ernennung zum Bischof von Gurk und osterreichischen Kanzler im Jahr 1491 gewesen sein Er war der erste Auslander auf dem Gurker Bischofsstuhl in Karnten Am 21 Februar 1491 nahm er von der Kathedrale in Gurk Besitz In der Folgezeit war er in diplomatischen Diensten fur Papst und Kaiser tatig Er vermittelte 1488 den Waffenstillstand zwischen Friedrich III und Matthias Corvinus 1489 und 1492 den Frieden zwischen Maximilian I und Karl VIII sowie 1503 gemeinsam mit dem Schleswiger Herzog Friedrich und dem Hamburger Albert Krantz den Vertrag zwischen den mit Sten Sture d A verbundeten sechs wendischen Stadten unter Fuhrung Lubecks und Johann I von Danemark Dadurch blieb er seiner Diozese oft langere Zeit fern und bekam in der Person von Nikolaus Kaps einen Weihbischof zur Seite gestellt Zwei Jahre nach seiner Ernennung zum Bischof wurde Peraudi 1493 durch Papst Alexander VI in das Kardinalskollegium mit der Titelkirche Santa Maria in Cosmedin aufgenommen Kaiser Friedrich III bemuhte sich schon seit einiger Zeit um die Kardinalserhebung Peraudis 1495 ware Peraudi bereit gewesen als Bischof von Gurk zu resignieren um das Amt durch Maximilian I neu besetzen zu lassen Um den Wunschkandidaten Maximilians den Schwaben Burkhard zu verhindern nahm Peraudi von seiner Resignation wieder Abstand 1501 gelang es Maximilian I Matthaus Lang von Wellenburg als Koadjutor mit Nachfolgerecht einzusetzen Er wurde vom Papst Alexander VI ausgesandt um die Kreuzzugsbulle Quamvis ad amplianda vom 1 Juli 1500 und die damit verbundene Bulle Domini et salvatoris vom 5 Oktober im Alten Reich zu verkunden Er sollte dabei Mittel fur einen Kreuzzug gegen das Osmanische Reich sammeln 2 1500 verkundete er neben der Bulle auch den Jubilaumsablass im Alten Reich und Skandinavien und mehrere Subkommissare waren fur ihn tatig Er besuchte 1503 unter anderem Bremen er sammelte Ablassgelder und hielt Predigten im Bremer Dom und im Bremer Paulskloster 3 Fur eine grosse Prozession des Jahres 1503 in Lubeck druckte Steffen Arndes ein Einladungsblatt 4 1503 wurde Peraudi zusatzlich Bischof der Diozese Saintes 1504 kehrte er nach Rom zuruck Am 5 September 1505 starb Kardinal Peraudi auf einer Legationsreise in Viterbo und wurde dort in der dem Augustinerorden gehorigen Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit beigesetzt Portrat Bearbeiten nbsp Gregorsmesse Bernt Notke zugeschriebenIn der Kunstgeschichte wird diskutiert ob in dem 1942 in der Lubecker Marienkirche verbrannten monumentalen Tafelgemalde 250 357 cm der Gregorsmesse ein Portrat des Kardinals Raimund Peraudi enthalten war Das Bernt Notke zugeschriebene Gemalde zeigt nach einer starken Meinung der kunsthistorischen Literatur die Portrats realer Personen die teilweise fester zugeordnet werden konnen so der Domherr Adolf Greverade Danach ware Peraudi moglicherweise der Kardinal der oben rechts ins Bild tritt 5 Literatur BearbeitenUwe Albrecht Hrsg Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein Band 2 Uwe Albrecht Ulrike Nurnberger Jan Friedrich Richter Jorg Rosenfeld Christiane Saumweber Hansestadt Lubeck Die Werke im Stadtgebiet Ludwig Kiel 2012 ISBN 978 3 933598 76 9 S 540 549 Rainald Becker Wege auf den Bischofsthron Geistliche Karrieren in der Kirchenprovinz Salzburg in Spatmittelalter Humanismus und konfessionellem Zeitalter 1448 1648 Romische Quartalschrift Supplementband 59 Rom Freiburg Wien Herder 2006 ISBN 978 3 451 26859 5 S 432f Andrea Boockmann Das zerstorte Gemalde der Gregorsmesse von Bernt Notke in der Marienkirche und der Aufenthalt des Kardinals Raimundus Peraudi in Lubeck 1503 In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde ZVLGA Bd 81 2001 S 105 122 Urban Fink Peraudi Raimondo In Historisches Lexikon der Schweiz Jakob Obersteiner Die Bischofe von Gurk 1072 1822 Aus Forschung und Kunst 5 ISSN 0067 0642 Verlag des Geschichtsvereins fur Karnten Klagenfurt 1969 S 261 271 Nikolaus Paulus Raimund Peraudi als Ablasskommissar In Historisches Jahrbuch Bd 21 Nr 4 1900 S 645 682 Andreas Ropcke Geld und Gewissen Raimund Peraudi und die Ablassverkundung in Norddeutschland am Ausgang des Mittelalters In Bremisches Jahrbuch Bd 71 1992 S 43 80 Digitalisat Klaus Bernward Springer Peraudi Perault Raymund In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 1154 1160 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Christine Tropper Raimund Peraudi In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 117 f Digitalisat Thomas Vogtherr Kardinal Raimund Peraudi als Ablassprediger in Braunschweig 1488 und 1503 In Braunschweigisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Bd 77 1996 ISSN 1437 2959 S 151 180 online Rudolf Wackernagel Mitteilungen uber Raymundus Peraudi und kirchliche Zustande seiner Zeit in Basel In Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde Bd 2 1903 S 171 273 Digitalisat Wiechmann Kadov Die Procession zu Lubeck im Jahre 1503 Und die Ablassbriefe des Cardinal Legaten Raimund In Serapeum Bd 19 Nr 6 1858 ISSN 1619 3989 S 93 96 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Raymond Peraudi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Vom Cardinal Raymundus Auch vom Hamburger Biere Sage Quellen und Volltexte Werke von Raimund Peraudi im Gesamtkatalog der Wiegendrucke Ablassbrief Kardinal Raimund Peraudis zum Kampf gegen die Turken Lubeck 1502 Perault O S A Raymund In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 2 Dezember 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Heckel Martin Luthers Reformation und das Recht Mohr Siebeck Tubingen 2016 ISBN 978 3 16 154468 2 S 93 Kenneth Meyer Setton The Papacy and the Levant 1204 1571 The fifteenth century American Philosophical Society 1976 ISBN 0 87169 127 2 S 531 533 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Wiechmann Kadov Die Procession zu Lubeck im Jahre 1503 In Serapeum Bd 19 Nr 6 1858 S 93 96 Uwe Albrecht Hrsg Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein Band 2 Uwe Albrecht u a Hansestadt Lubeck Die Werke im Stadtgebiet 2012 S 540 549 Furstbischofe von Gurk 1460 1787 Vorganger Johann V Schallermann Furstbischofe mit Sitz Schloss StrassburgUlrich III Sonnenberger Sixtus von Tannberg Lorenz III von Freiberg Georg Kolberger Elekt Raimund Peraudi Matthaus Lang von Wellenburg Hieronymus Balbi Antonius Salamanca Hoyos Johann VI von Schonburg Urban Sagstetter Christoph Andreas Freiherr von Spaur Johann VII Jakob Freiherr von Lamberg Sebastian Graf von Lodron Franz I Graf von Lodron Sigismund Franz Erzherzog von Osterreich Tirol Wenzeslaus Graf von Thun und Hohenstein Polykarp Graf von Kuenburg Johann VIII Freiherr von Goess Otto II de la Bourde Jakob I Maximilian Graf von Thun und Hohenstein Joseph I Maria Graf von Thun und Hohenstein Hieronymus II Graf von Colloredo Joseph II Anton Graf von AuerspergFurstbischofe mit Sitz Schloss PocksteinFranz II Xaver von Salm Reifferscheidt Nachfolger Jakob Peregrin Paulitsch VorgangerAmtNachfolgerPierre IX de RochechouartBischof von Saintes 1503 1505EustacheNormdaten Person GND 10024520X lobid OGND AKS LCCN no2009104753 VIAF 37257822 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peraudi RaimundALTERNATIVNAMEN Peraudi Raimundus Perault RaimondKURZBESCHREIBUNG Bischof von Gurk 1491 1505 GEBURTSDATUM 28 Mai 1435GEBURTSORT Saint Germain de MarencennesSTERBEDATUM 5 September 1505STERBEORT Viterbo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raimund Peraudi amp oldid 237139262