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Johannes Hans Konig 2 April 1903 in Arnstadt 22 Januar 1966 in Prag war ein deutscher Politiker KPD SED und Diplomat Er war Botschafter der DDR in der Volksrepublik China und in der Sowjetunion sowie in weiteren sozialistischen Staaten Er war zudem stellvertretender Aussenminister der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKonig Sohn einer alleinerziehenden Mutter besuchte die Volksschule und erlernte den Beruf des Gerbers Anschliessend arbeitete er im Beruf in Altenburg 1919 trat er der Freien Sozialistischen Jugend und der KPD bei 1920 1921 war er Leiter des Unterbezirks Arnstadt der Kommunistischen Jugend Deutschlands KJD Von Herbst 1921 bis Herbst 1922 war er hauptamtlicher Sekretar der KJD fur den Bezirk Thuringen Ende 1922 musste Konig ausscheiden da die hauptamtliche Stelle eines Jugendsekretars nicht mehr bezahlt werden konnte Anschliessend arbeitete er wieder als Gerber Konig wurde Anfang 1923 Polleiter des KPD Unterbezirks Arnstadt sowie Leiter der dortigen Proletarischen Hundertschaften Nach dem Deutschen Oktober wurde er 1923 Leiter der illegalen KPD in Westthuringen Ab Fruhjahr 1924 arbeitete er in Ilmenau wieder als Gerber und wurde Mitglied der Bezirksleitung Thuringen der KPD Ab Ende 1924 war Konig fur die KPD journalistisch tatig Er wurde zunachst Redaktionsvolontar bei der Neuen Zeitung in Jena und leitete dann die Redaktion dieser Zeitung in Gotha Von Dezember 1925 bis Herbst 1926 war Konig zweiter politischer Redakteur der KPD Zeitung Sozialistische Republik in Koln anschliessend Redakteur der KPD Wochenzeitung in Danzig Ab Ende 1926 wirkte er als Redakteur fur die Arbeiterzeitung in Mannheim und ging dann Anfang 1928 als Chefredakteur zur KPD Zeitung nach Remscheid sowie Ende 1928 zur KPD Zeitung Bergische Arbeiterstimme nach Solingen Im Sommer 1929 wurde Konig Chefredakteur der KPD Zeitung Der Kampfer in Chemnitz und blieb dies bis zur Fusion der drei sachsischen Bezirke zum einheitlichen KPD Bezirk Sachsen Im April 1930 wurde Konig wegen Vorbereitung zum Hochverrat vom Reichsgericht zu eineinhalb Jahren Festungshaft verurteilt die er in Gollnow verbusste Nach seiner Entlassung im September 1931 war Konig Leiter des Pressewesens in der Reichsleitung der Revolutionaren Gewerkschafts Opposition Im August 1932 wurde er erneut Chefredakteur der KPD Zeitung Der Kampfer in Chemnitz Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten leitete Konig ab Februar 1933 die illegale KPD im Gebiet Chemnitz Im Mai 1933 wurde er verhaftet Konig verblieb bis Oktober 1934 in sogenannter Schutzhaft und war in den KZ Colditz und Sachsenburg inhaftiert Nach seiner Entlassung ging Konig nach Koln wo seine Frau Henny Konig geborene Schwarz 1902 1951 mit der er seit September 1926 verheiratet war lebte Seine Frau entstammte einer judischen Handwerkerfamilie und war seit 1922 ebenfalls Mitglied der KPD Im Februar 1936 wurde Konig erneut verhaftet und im Herbst 1936 vom Volksgerichtshof in Dresden zu einem Jahr und acht Monaten verurteilt Nach seiner Freilassung kehrte Konig wieder nach Koln zuruck Hier verhaftete die Gestapo im Fruhjahr 1938 seine Frau Sie sollte als staatsgefahrdende Judin aus dem Deutschen Reich ausgewiesen werden Da ihr Ehemann schwer krank war bat Henny Konig um ein halbes Jahr Aufschub Johannes Konig weigerte sich sich von seiner Frau zu trennen Er wurde deshalb ebenfalls aufgefordert Deutschland zu verlassen In der Reichspogromnacht vom 9 November 1938 wurde die Wohnung der Konigs verwustet Das Ehepaar Konig wurde im Anschluss auch weiterhin bedrangt so dass Johannes und Henny Konig am 1 April 1939 nach Shanghai emigrierten Ab September 1941 arbeitete Johannes Konig in der Fernostabteilung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS beim Sender Stimme der Heimat XRVN Dieser Sender meldete sich geschutzt durch den Japanisch Sowjetischen Neutralitatspakt mit der Ansage Hier ist die Stimme der Sowjetunion in Shanghai und sendete nicht nur in russischer und englischer sondern taglich mehrfach auch in deutscher Sprache 1 Die deutschen Kommunisten neben Konig unter anderem auch Kurt Raphael Gunter Nobel und als Ubersetzerin der russischen und deutschen Texte seine Frau Genia gestalteten eigenverantwortlich Nachrichten Kommentare und Kultursendungen Konig schrieb dabei den wochentlichen spater in kurzeren Abstanden gesendeten Kommentar zu den politischen und militarischen Ereignissen Seine Kommentare wurden oft auch in andere Sprachen ubersetzt 2 Konig war auch politischer Leiter der KPD Gruppe in Shanghai und gehorte zu den Mitunterzeichnern des Aufrufes der Gemeinschaft der demokratischen Deutschen in Shanghai vom 1 November 1945 3 Im August 1947 kehrte das Ehepaar Konig nach Deutschland in die Sowjetische Besatzungszone zuruck Konig trat der SED bei und war von Herbst 1947 bis Marz 1950 Chefredakteur der Sachsischen Zeitung in Dresden nbsp GrabstatteSeit April 1950 war Konig Mitarbeiter im Ministerium fur Auswartige Angelegenheiten der DDR MfAA Im Juni 1950 wurde er Leiter der Diplomatischen Mission der DDR und war von 1953 bis 1955 der erste Botschafter der DDR in Peking Bei der Uberreichung des Akkreditierungsschreibens im Dezember 1953 sicherte Mao Tse tung Konig die volle Unterstutzung des chinesischen Volkes beim Kampf fur ein einheitliches unabhangiges demokratisches und friedliebendes Deutschland zu 4 Von 1951 bis 1954 war Konig in der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik und ab Dezember 1954 auch in der Demokratischen Republik Vietnam zweitakkreditiert Von Juli 1955 bis August 1959 war Konig Botschafter der DDR in Moskau und war von dort bis 1958 in der Mongolischen Volksrepublik zweitakkreditiert Nach seiner Ruckkehr aus Moskau wurde er stellvertretender Minister fur Auswartige Angelegenheiten der DDR Ihm unterstanden im MfAA die Europaischen Abteilungen sowie die Abteilung fur Konsularwesen 5 Im April 1965 wurde Konig Botschafter der DDR in Prag wo er im Januar 1966 verstarb Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt Konig war daruber hinaus Mitglied des Prasidiums der Deutsch Nordischen der Deutsch Franzosischen und der Deutsch Italienischen Gesellschaft sowie des Zentralvorstandes der Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft Schriften Auswahl BearbeitenMorgenrote uber China Berlin 1949 Befreites China Bilddokumente vom Kampf und Sieg und von der Aufbauarbeit des chinesischen Volkes Sachsen Verlag Dresden 1951 Die Diktatur der Volksdemokratie in der Volksrepublik China und deren Aufgaben beim Aufbau des Sozialismus Institut fur Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED Berlin 1954 Aufsatze Die fuhrende Rolle der KP Chinas In Einheit 1949 Heft 1 S 51 58 Zum 30 Jahrestag der Kommunistischen Partei China In Einheit 1951 Heft 11 S 696 705 Eine Armee des Volkes In Einheit 1952 Heft 9 S 873 881 Die Volksrepublik China in der Ubergangsperiode zum Sozialismus In Einheit 1954 Heft 4 S 402 413 Auszeichnungen BearbeitenVaterlandischer Verdienstorden in Silber 1954 und 1959 und in Gold 1963 Literatur BearbeitenJurgen Radde Der Diplomatische Dienst der DDR Namen und Daten Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1977 ISBN 3 8046 8529 3 S 82 Gunter und Genia Nobel Als politische Emigranten in Shanghai In Beitrage zur Geschichte der Arbeiterbewegung Heft 6 1979 S 882 894 Werner Meissner Hrsg Die DDR und China 1949 bis 1990 Politik Wirtschaft Kultur Akademie Verlag Berlin 1995 ISBN 3 05 002806 8 S 64 254f und 303 Gabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 1 Abendroth Lyr K G Saur Munchen 1996 ISBN 3 598 11176 2 S 420 Ingrid Muth Die DDR Aussenpolitik 1949 1972 Inhalte Strukturen Mechanismen 2 Auflage Ch Links Verlag Berlin 2001 ISBN 978 3 86153 224 8 S 63 80f 119 130 147 und 157 Tobias C Bringmann Handbuch der Diplomatie 1815 1963 Auswartige Missionschefs in Deutschland und Deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer Saur Munchen 2001 ISBN 3 11095 684 5 S 170 Konig Johannes In Hermann Weber Andreas Herbst Hrsg Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 S 473f Siegfried Bock Ingrid Muth Hermann Schwiesau Die DDR Aussenpolitik ein Uberblick Daten Fakten Personen III LIT Verlag Dr W Hopf Berlin 2010 ISBN 978 3 643 10559 2 S 322f Andreas Herbst Helmut Muller Enbergs Konig Johannes In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Konig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Bundesarchiv N 2665Einzelnachweise Bearbeiten Astrid Freyeisen Shanghai und die Politik des Dritten Reiches Wurzburg 2000 S 431 Gunter und Genia Nobel Als politische Emigranten in Shanghai In BzG 1979 Heft 6 S 887 Mechthild Leutner Wolfram Adolphi Peter Merker Hrsg Deutschland und China 1937 1949 Politik Militar Wirtschaft Kultur Eine Quellensammlung Berlin 1998 S 464f Werner Meissner Hrsg Die DDR und China 1949 bis 1990 Politik Wirtschaft Kultur Berlin 1995 S 30 Ingrid Muth Die DDR Aussenpolitik 1949 1972 Inhalte Strukturen Mechanismen Berlin 2001 S 119 Botschafter der DDR in der Volksrepublik China Johannes Konig 1950 1955 Richard Gyptner 1955 1958 Paul Wandel 1958 1961 Josef Hegen 1961 1964 Gunter Kohrt 1964 1966 Martin Bierbach 1966 1968 Gustav Hertzfeldt 1969 1973 Johann Wittik 1973 1976 Helmut Liebermann 1976 1982 Rolf Berthold 1982 1990 Botschafter der DDR in der KDVR Johannes Konig 1951 1954 Richard Fischer 1954 1959 Kurt Schneidewind 1960 1963 Otto Becker 1963 1964 Horst Brie 1964 1968 Georg Henke 1968 1972 Franz Everhartz 1972 1978 Dietrich Jark 1978 1981 Hermann Schwiesau 1981 1982 Karl Heinz Kern 1982 1986 Hans Maretzki 1987 1990 Klaus Zorn 1990 Botschafter der DDR in Vietnam Johannes Konig 1954 1955 Rudolf Pfutzner 1955 1959 Eduard Claudius 1959 1961 Karl Nohr 1961 1963 Wolfgang Bergold 1963 1968 Klaus Willerding 1969 1972 Dieter Doering 1972 1978 Klaus Zorn 1978 1982 Hermann Schwiesau 1982 1986 Joachim Loschner 1986 1990 Dietmar Grumbach 1990 Botschafter der DDR in der UdSSR Rudolf Appelt 1949 1955 Johannes Konig 1955 1959 Rudolf Dolling 1959 1965 Horst Bittner 1965 1974 Harry Ott 1974 1981 Egon Winkelmann 1981 1987 Gerd Konig 1987 1990 Botschafter der DDR in der Mongolischen Volksrepublik Rudolf Appelt 1953 1955 Johannes Konig 1955 1958 Johannes Dick 1958 1960 Karl Speiser 1961 1964 Klaus Willerding 1964 1968 Willy Huttenrauch 1968 1972 Berthold Handwerker 1972 1976 Egon Rommel 1976 1981 Heinz Bauer 1981 1986 Lothar Zollner 1987 1990 Botschafter der DDR in der Tschechoslowakei Fritz Grosse 1949 1952 Bernard Koenen 1953 1958 Georg Stibi 1958 1961 Walter Vesper 1961 1965 Johannes Konig 1965 1966 Heinz Willmann 1966 1967 Peter Florin 1967 1969 Herbert Krolikowski 1969 1973 Gerd Konig 1973 1980 Helmut Ziebart 1981 1990 Normdaten Person GND 1193455650 lobid OGND AKS VIAF 6035156762956741300005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konig JohannesALTERNATIVNAMEN Konig HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und Diplomat DDR GEBURTSDATUM 2 April 1903GEBURTSORT ArnstadtSTERBEDATUM 22 Januar 1966STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Konig Diplomat amp oldid 230993550