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Die proletarischen Hundertschaften waren in den fruhen 1920er Jahren eine von der KPD dominierte paramilitarische Bewegung Sie spielten 1923 eine zentrale Rolle in den Ereignissen rund um den deutschen Oktober und wurden im Rahmen der Reichsexekution in beiden Landern anschliessend verboten Inhaltsverzeichnis 1 Organisation 2 Deutscher Oktober 3 Auflosung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseOrganisation BearbeitenDie Mitglieder stammten aus Anhangern und Mitgliedern sowohl der Kommunistischen Partei Deutschlands wie auch der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und der freien Gewerkschaften Insgesamt verfugten sie uber 50 000 bis 60 000 Mitglieder Die Fuhrung lag in den meisten Fallen allerdings bei Vertretern der KPD Die Hundertschaften waren normalerweise nicht mit Schusswaffen ausgerustet Bei gewalttatigen Auseinandersetzungen mit Anhangern der NSDAP wurden Spazierstocke Holzlatten oder ahnliche Gegenstande verwendet Allerdings verfugten die Hundertschaften fur den Ernstfall uber illegale Waffenlager Fur die Fuhrung der KPD waren die Hundertschaften Einheiten zur Durchsetzung ihrer revolutionaren Ziele Die Komintern unterstutzte die Organisation mit Geldmitteln und der Entsendung von Militarexperten Deutscher Oktober Bearbeiten Hauptartikel Deutscher Oktober Dies zeigte sich besonders deutlich im Vorfeld des so genannten Deutschen Oktobers Im Freistaat Sachsen wurden die Hundertschaften von der Regierung unter Erich Zeigner an der auch die Kommunisten beteiligt waren anerkannt Dort wurden sie in der Folge auch rasch ausgebaut Im Freistaat Preussen wurden sie von Innenminister Carl Severing im Mai 1923 verboten In Sachsen und Thuringen begannen die Hundertschaften im August 1923 ausgedehnte Gelandeubungen und es fanden Probealarme statt Im Oktober 1923 warnte der Reichskommissar fur Uberwachung der offentlichen Ordnung davor dass es das eigentliche Ziel der Hundertschaften sei die bestehende Staatsform zu beseitigen Neben dem Streben nach Waffen hatten sie ein militarisch organisiertes Nachrichten und Kuriersystem aufgebaut Auflosung Bearbeiten nbsp Abriegeln einer Strasse durch Reichswehr mit gefalltem Bajonett in Freiberg in SachsenAm 13 Oktober 1923 wurden die Hundertschaften durch Generalleutnant Alfred Muller der seit September der Inhaber der vollziehenden Gewalt in Sachsen war 1 auch fur Sachsen verboten Nach dem Einmarsch der Reichswehr in Sachsen und Thuringen wurden die Einheiten entwaffnet und aufgelost Die proletarischen Hundertschaften waren indirekte Vorlaufer des Roten Frontkampferbundes Literatur BearbeitenHermann Weber u a Hrsg Deutschland Russland Komintern Band 2 Dokumente 1918 1943 Berlin Munchen u a De Gruyter 2014 S 294 Fn 69 f Heinrich August Winkler Von der Revolution zur Stabilisierung Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik 1918 1924 Dietz Berlin 1984 ISBN 3 8012 0093 0 Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18 Jahrhunderts 9 S 620f 625 649f 671 Weblinks BearbeitenKampf um die Republik 1919 1923Einzelnachweise Bearbeiten Protokoll der Sitzung der Reichsregierung vom 27 September 1923 in den Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Proletarische Hundertschaften amp oldid 236491486