www.wikidata.de-de.nina.az
Die Lage der Zahlen in der Ebene wird durch ihren Real und Imaginarteil auf der Re bzw Im Achse eingetragen bestimmt wodurch jeder komplexen Zahl ein Punkt entspricht 160 ganz analog dazu wie jede reelle Zahl als Punkt einer Zahlengeraden gedeutet werden kann Das Bild zeigt die beiden Heegner Punkte i 2 displaystyle i sqrt 2 und 1 i 163 2 displaystyle tfrac 1 i sqrt 163 2 in der oberen Halbebene Heegner Punkte benannt nach Kurt Heegner sind Zahlen die quadratische Gleichungen mit ganzzahligen Koeffizienten losen und die mit Punkten auf geometrischen Figuren namlich Modulkurven verknupft werden konnen Die mittels der Verknupfung gegebenen Punkte auf Modulkurven werden ebenfalls Heegner Punkte genannt und sind Gegenstand der arithmetischen Geometrie Sie spielen eine bedeutende Rolle in der Theorie der elliptischen Kurven und in der Klassenkorpertheorie Heegner Punkte unterscheiden sich von den namensahnlichen Heegner Zahlen Die als Heegner Punkte bezeichneten Losungen der quadratischen Gleichung sind komplexe Zahlen mit ausschliesslich positivem Imaginarteil Beispielsweise ist die Zahl i 2 displaystyle i sqrt 2 ein Heegner Punkt da sie den positiven Imaginarteil 2 displaystyle sqrt 2 besitzt und die Gleichung x 2 2 0 displaystyle x 2 2 0 erfullt Die Losungen werden verwendet um Punkte zu erzeugen die die komplizierteren Gleichungen von Modulkurven oder elliptischen Kurven erfullen Der Mehrwert dieser Methode liegt darin dass Heegner Punkte anhand der quadratischen Gleichung einfach bestimmt werden konnen Die damit erzeugten Punkte geben letztlich einige Auskunft uber Fragestellungen aus der Zahlentheorie Kurt Heegner verwendete sie um Fragen der Zerlegung von Zahlen in elementarere multiplikative Bausteine nachzugehen die analog zur Theorie der Primzahlen sind Indirekt sind Heegner Punkte in Ideen involviert die Kreiszahl x03C0 x2248 3 141 displaystyle pi approx 3 141 auf viele Stellen nach dem Komma zu ermitteln Sie sind ein Ausgangspunkt fur den Chudnovsky Algorithmus mit dessen Hilfe bis heute Stand 2023 uber 100 Billionen Dezimalstellen von x03C0 displaystyle pi berechnet wurden Besondere Prominenz erhalten Heegner Punkte im Themenkreis rund um die Vermutung von Birch und Swinnerton Dyer eines der sieben Millennium Probleme der Mathematik Sie spielten die Schlusselrolle bei der Frage warum diese bis heute im Allgemeinen unbewiesene Hypothese nur in ganz bestimmten Fallen mit den bisher errungenen Erkenntnissen bewiesen werden konnte Dies sind genau die Falle in denen die zugehorigen elliptischen Kurven dies sind die Gegenstande der Vermutung einen unmittelbaren Bezug zu Heegner Punkten haben Uber die Betrachtung unendlich vieler Heegner Punkte gleichzeitig sogenannter Heegner Systeme konnte Victor Kolyvagin in Kombination mit Resultaten von Benedict Gross und Don Zagier im Jahr 1988 zeigen dass die Vermutung von Birch und Swinnerton Dyer im Falle der analytischen Range r 0 displaystyle r 0 und r 1 displaystyle r 1 wahr ist Bis heute gelten Heegner Punkte als Objekte mathematischen Interesses auch bei der Verwendung von Algorithmen also rechnerischen Verfahren Wichtige Beitrage zu deren Erforschung lieferten Bryan Birch Henri Darmon Peter Swinnerton Dyer Benedict Gross Kurt Heegner Winfried Kohnen Victor Kolyvagin Barry Mazur Heinrich Weber Zhang Wei Don Zagier und Shou Wu Zhang Inhaltsverzeichnis 1 Grundlegende Einordnung 1 1 Uber Kurven und rationale Punkte 1 2 Elliptische Kurven 1 3 Parametrisierung von elliptischen Kurven 1 4 Definition von Heegner Punkten uber quadratische Gleichungen und Beispiele 1 5 Von Modulkurven zu elliptischen Kurven Eine Veranschaulichung 1 6 Der Modularitatssatz und Heegner Punkte 1 7 Einordnung der zahlentheoretischen Bedeutung 1 7 1 Vermutung von Birch und Swinnerton Dyer 1 7 2 Korper und Klassenzahlen 1 8 Explizites Beispiel fur das Vorgehen zur Konstruktion eines rationalen Punktes 2 Geschichte 2 1 Webers Algebra 2 2 Die Arbeit von Heegner 2 3 Entwicklung ab den 1970er Jahren 3 Definition 4 Fundamentale Eigenschaften 4 1 Invarianzeigenschaften 4 2 Existenz und die Heegner Hypothese 4 3 Die Fuhrer von Heegner Punkten 4 4 Charakterisierung 5 Praktischer Nutzen 5 1 Berechnung von Pi 5 2 Kryptographie 6 Bedeutung fur die Zahlentheorie 6 1 Analytische Anwendungen 6 2 Losungen diophantischer Gleichungen und Sylvesters Problem 7 Anwendung auf elliptische Kurven und Klassenkorpertheorie 7 1 Vorbereitung 7 1 1 Elliptische Kurven 7 1 2 Schreibweise fur Heegner Punkte uber Idealklassen 7 2 Der Hauptsatz der komplexen Multiplikation 7 2 1 Modulare Parametrisierung einer elliptischen Kurve 7 2 2 Hilbertsche Klassenkorper und Ringklassenkorper 7 2 3 Formulierung des Hauptsatzes und Anwendung auf Heegner Punkte 7 3 Die Formel von Gross und Zagier 7 3 1 Hohen 7 3 2 Aussage der Formel von Gross und Zagier 7 3 3 Version uber Heegner Divisoren 7 4 Heegner Systeme und der Satz von Kolyvagin 7 4 1 Motivation 7 4 2 Definition von Heegner Systemen 7 4 3 Zusammenhang zur Vermutung von Birch und Swinnerton Dyer 7 4 4 Der Satz von Kolyvagin 8 Beziehungen zu Modulfunktionen und singulare Moduli 9 Algorithmische Nutzung 9 1 Formulierung der Heegner Punkte Methode 9 2 Hintergrunde des Algorithmus 9 3 Praktisches Beispiel 10 Verallgemeinerungen 10 1 Heegner Punkte auf Shimura Kurven 10 2 Hoherdimensional 10 3 Vermuteter Spezialfall des Stark Heegner Falls 11 Literatur 12 Einzelnachweise Grundlegende Einordnung Bearbeiten Uber Kurven und rationale Punkte Bearbeiten Hauptartikel Algebraische Kurve Schaubild des Kreises y 2 1 x2212 x 2 displaystyle y 2 1 x 2 Eine algebraische Kurve ist im Prinzip eine grosse Familie von Punkten die alle eine gemeinsame algebraische Relation erfullen Das bedeutet dass es eine Gleichung zu Null gibt in der ausschliesslich addiert subtrahiert multipliziert und dividiert wird die von allen Punkten gleichzeitig erfullt wird Ein Beispiel ist die Gleichung x 2 x2212 1 0 displaystyle x 2 1 0 x displaystyle x wird lediglich mit sich selbst multipliziert und anschliessend wird 1 vom Ergebnis subtrahiert die genau von x x00B1 1 displaystyle x pm 1 gelost wird Somit bildet die Familie x2212 1 1 displaystyle 1 1 die Vorstufe einer Kurve obgleich zwei Punkte noch nicht eine kurvige Anschauung hervorrufen Ein erstes nicht triviales und haufig genanntes Beispiel einer Kurve ist der Kreis mit Radius 160 1 und Mittelpunkt 160 0 0 displaystyle 0 0 in der Zahlenebene der genau durch die Punkte x y displaystyle x y gegeben ist welche die Relation x 2 y 2 1 displaystyle x 2 y 2 1 erfullen Es konnen also auch Punkte mit mehr als einer Koordinate Kurven bilden und tatsachlich wird es auch erst hier reichhaltiger Dass die reellen Losungen der Gleichung x 2 y 2 1 displaystyle x 2 y 2 1 einen Kreis bilden kann mit dem Satz des Pythagoras bewiesen werden Von Interesse ist dass eine eigentlich geometrische Figur wie der Kreis von einer algebraischen Relation herruhrt Auch anderen Gebilden wie Geraden Ebenen Hyperbeln etc liegen algebraische Gleichungen zugrunde Wahrend der Kreis erst durch Betrachtung aller reellen Zahlen luckenlos entstehen kann so liegt etwa 2 2 2 2 displaystyle textstyle left frac sqrt 2 2 frac sqrt 2 2 right auf dem Kreis da 2 2 2 2 2 2 1 2 1 2 1 displaystyle left tfrac sqrt 2 2 right 2 left tfrac sqrt 2 2 right 2 tfrac 1 2 tfrac 1 2 1 ist es fur die Zahlentheorie von Interesse Punkte auf Kurven zu finden die ganz besonders einfach sind Damit sind zum Beispiel rationale Punkte gemeint die neben der ohnehin schon restriktiven Kurvenlage die Eigenschaft haben sollen dass ihre Koordinaten durch Quotienten ganzer Zahlen beschrieben werden konnen So ist es eine klassische Frage der Zahlentheorie welche rationalen Punkte auf dem Kreis x 2 y 2 1 displaystyle x 2 y 2 1 liegen Zum Beispiel ist 2 2 2 2 displaystyle textstyle left frac sqrt 2 2 frac sqrt 2 2 right kein rationaler Punkt da man weiss dass die Quadratwurzel aus 2 keine rationale Zahl ist Beispiele fur rationale Punkte sind 3 5 4 5 displaystyle textstyle left frac 3 5 frac 4 5 right da 3 5 2 4 5 2 9 25 16 25 9 16 25 25 25 1 displaystyle left tfrac 3 5 right 2 left tfrac 4 5 right 2 tfrac 9 25 tfrac 16 25 tfrac 9 16 25 tfrac 25 25 1 aber auch 5 13 12 13 displaystyle textstyle left frac 5 13 frac 12 13 right sowie 20 101 99 101 displaystyle textstyle left frac 20 101 frac 99 101 right Diese Punkte leiten sich aus den pythagoreischen Tripeln ab also nicht trivialen ganzen Zahlen a b c displaystyle a b c mit a 2 b 2 c 2 displaystyle a 2 b 2 c 2 Es kann uber elementare Methoden gezeigt werden dass es unendlich viele primitive pythagoreische Tripel gibt also solche die nicht ganze Vielfache anderer Tripel sind weshalb der Kreis tatsachlich ubersat mit rationalen Punkten ist siehe dazu auch in den Artikel Gruppe der rationalen Punkte auf dem Einheitskreis 91 1 93 Allgemein gelten quadratische Kurven hinsichtlich rationaler Punkte als weitgehend verstanden 91 2 93 Bereits durch dieses Beispiel wird eine Synthese aus Geometrie Figuren hier ein Kreis Algebra Gleichungen die nur Grundrechenarten verwenden und Zahlentheorie rationale Zahlen erkennbar Elliptische Kurven Bearbeiten Hauptartikel Elliptische Kurve Reelles Schaubild der elliptischen Kurve y 2 x 3 x2212 3 x 1 displaystyle y 2 x 3 3x 1 Zu sehen sind der Querschnitt eines geschlossenen Schlauchs und ein scheinbar offener Schlauch Fugt man jedoch die beiden in die unendliche Ferne zeigenden Stucke gedanklich zusammen ergibt sich aus topologischer Sicht nach Hinzufugen eines unendlich fern liegenden zusammenschliessenden Punktes der formal als Losung hinzugezahlt wird ein zweiter kreisartiger Abschnitt Beide Kreise sind Querschnitt einer ganzen Flache von Losungen die bei Betrachtung beliebiger komplexer Zahlen hinzukommen wurden Der Querschnitt wurde jedoch nicht im drei sondern im vierdimensionalen Raum gemacht siehe unten Bei Weitem nicht so zuganglich sind sogenannte elliptische Kurven uber den rationalen Zahlen 91 3 93 die allgemein in der Form y 2 x 3 a x b displaystyle y 2 x 3 ax b mit rationalen Zahlen a b displaystyle a b beschrieben werden konnen Wahrend der geometrischen Figur des Kreises eine quadratische Gleichung zugrunde lag handelt es sich bei einer elliptischen Kurve um eine kubische Gleichung also mit Termen hoch 3 Das Besondere an elliptischen Kurven ist dass man aus zwei bereits bekannten rationalen Punkten P 1 displaystyle P 1 und P 2 displaystyle P 2 uber eine Verknupfung P 1 P 2 displaystyle P 1 P 2 einen neuen rationalen Punkt P 3 displaystyle P 3 berechnen kann genauso wie man aus zwei ganzen Zahlen mit der Addition eine neue ganze Zahl erzeugen kann 91 4 93 Bei der Addition eines rationalen Punktes zu sich selbst konnen zwei Situationen eintreten Entweder der betrachtete Punkt ist von endlicher Ordnung und schliesst einen endlichen Zyklus d 160 h irgendwann tritt die Situation P P P x22EF P P displaystyle P P P dotsb P P ein und es geht von vorne los oder es entstehen bis ins Unendliche immer neue Punkte was vergleichbar mit der Erzeugung aller naturlicher Zahlen durch 1 1 1 1 x22EF displaystyle 1 1 1 1 dotsb ist In diesem Fall sagt man dass P displaystyle P unendliche Ordnung hat Gelegentlich spricht man bei Punkten endlicher Ordnung auch von trivialen und bei welchen mit unendlicher Ordnung auch von nicht trivialen Punkten Die Theorie der elliptischen Kurven ist ausserst umfangreich 91 5 93 zahlentheoretisch im Zusammenhang mit dem grossen Satz von Fermat von Bedeutung 91 6 93 und wird von Mathematikern wie Henri Cohen auf den Umfang vieler tausend Seiten in moderner mathematischer Sprache geschatzt 91 7 93 Trotz ihrer Strukturen sind manche ihrer Eigenschaften bis heute nicht geklart So kennt man bis heute keinen allgemeinen Algorithmus der endlich viele rationale Punkte liefert mit deren Hilfe alle anderen rationalen Punkte auf der Kurve durch Verknupfung gewonnen werden konnen eine positive Antwort auf die starke Vermutung von Birch und Swinnerton Dyer wurde jedoch einen solchen Algorithmus liefern 91 8 93 91 9 93 Jedoch konnen Heegner Punkte in manchen Fallen dabei helfen nicht triviale rationale Punkte zu erzeugen Was elliptische Kurven uber den rationalen Zahlen neben ihrer Fahigkeit einer Punktaddition so in den Fokus des Interesses ruckt ist die Tatsache dass sie die einzigen Kurven sind die endlich aber auch unendlich viele rationale Punkte haben konnen Elliptische Kurven haben namlich das Geschlecht g 1 displaystyle g 1 und nach der Vermutung von Mordell bewiesen von Gerd Faltings haben Kurven von Geschlecht g 0 displaystyle g 0 mit einem rationalen Punkt bereits unendlich viele rationale Punkte wahrend Kurven von Geschlecht g x2265 2 displaystyle g geq 2 stets nur endlich viele rationale Punkte haben konnen 91 10 93 Fur seine Leistung wurde Faltings 1986 mit der Fields Medaille geehrt 91 11 93 Parametrisierung von elliptischen Kurven Bearbeiten Durch t x21A6 cos x2061 2 x03C0 t sin x2061 2 x03C0 t displaystyle t mapsto cos 2 pi t sin 2 pi t bzw t x21A6 e 2 x03C0 i t displaystyle t mapsto e 2 pi it wird der Kreis mit Radius 160 1 und Mittelpunkt im Ursprung in der reellen bzw komplexen Ebene parametrisiert In oberem Schaubild ist x03B8 2 x03C0 t displaystyle theta 2 pi t Uber den komplexen Zahlen kann die Punktmenge einer elliptischen Kurve als Torus Donut dargestellt werden Dabei wurde jedoch die vormals stark verzerrte Flache des Losungsgebildes der Gleichung y 2 x 3 a x b displaystyle y 2 x 3 ax b stetig in die gezeigte idealisierte Form gebracht Dabei ist zu beachten dass die ursprungliche Punktmenge eine reell zweidimensionale Flache komplex eindimensional und Teilmenge des reell vierdimensionalen Raums C 2 displaystyle mathbb C 2 war jedoch nach der Transformation auf dem Bild zur Veranschaulichung in den dreidimensionalen Raum gesetzt wurde 91 12 93 Die Eigenschaft einer elliptischen Kurve uber den komplexen Zahlen ein Donut zu sein kann dadurch erklart werden wie sich diese parametrisieren lasst 91 13 93 Eine Parametrisierung ist eine Abbildung von einem einfachen Parameterobjekt in ein kompliziertes Zielobjekt mit dessen Hilfe durch Einsetzen von beliebigen Eingaben Parametern des Parameterobjekts beliebige nicht triviale Teile des Zielobjekts erzeugt werden konnen Mit einfach ist gemeint dass das Parameterobjekt in erster Linie ein bekanntes Parameterobjekt ist uber das genugend Wissen vorhanden ist und aus dessen Vorrat nun nacheinander Werte eingesetzt werden um damit ein anderes unbekanntes komplizierteres oder strukturell anspruchsvolleres Objekt aufzubauen Oft handelt es sich sowohl bei den Ein als auch bei den Ausgaben um Punkte die in ihrer Kollektion ein geometrisches Objekt darstellen Ein Beispiel einer Parametrisierung ist die des Kreises Das einfache Parameterobjekt ist hierbei das Intervall 0 1 displaystyle 0 1 also alle reellen Zahlen zwischen 0 und 1 uber dessen Inhalt wir kanonisch verfugen und das komplizierte Zielobjekt der Kreis wobei eine mogliche Abbildung t x21A6 cos x2061 2 x03C0 t sin x2061 2 x03C0 t displaystyle t mapsto cos 2 pi t sin 2 pi t ist Nach dem Satz des Pythagoras ist sin 2 x2061 x03B8 cos 2 x2061 x03B8 1 displaystyle sin 2 theta cos 2 theta 1 unabhangig von der Eingabe x03B8 displaystyle theta womit aufgrund der Periodizitat und Stetigkeit von Sinus und Kosinus der gesamte Kreis erzeugt wird Nutzt man die Veranschaulichung der komplexen Zahlen a i b displaystyle a ib mit reellen Zahlen a b displaystyle a b als Punkte a b displaystyle a b vereinfacht sich die Parametrisierung zu t x21A6 e 2 x03C0 i t displaystyle t mapsto e 2 pi it Fur den Zusammenhang zwischen Sinus Kosinus und der komplexen Exponentialfunktion siehe auch Eulersche Formel Aus geometrischer bzw topologischer Sicht wird das Intervall 0 1 displaystyle 0 1 ein Faden mit einer Langeneinheit an beiden Enden genommen und zu einem Kreis zusammengeschlossen 91 14 93 Das Besondere an der Kreisparametrisierung ist dass sie von einer transzendenten Funktion generiert wird namlich f t e 2 x03C0 i t displaystyle f t e 2 pi it Dabei bedeutet transzendent dass es kein allgemeines Prinzip gibt die Funktionswerte e 2 x03C0 i t displaystyle e 2 pi it durch endlich viele Additionen Subtraktionen Multiplikationen oder Divisionen aus den Eingaben t displaystyle t und festen Zahlen zu erzeugen Unter diesen Umstanden ist eigentlich zu erwarten dass die Funktionswerte unter rationalen Eingaben t displaystyle t keine besondere Struktur haben es ist Q displaystyle mathbb Q zwar ein Korper aber es wird nicht gefordert dass dieser unter unendlich vielen algebraischen Operationen immer noch abgeschlossen sein muss Erschwerend machen die algebraischen Zahlen im asymptotischen Sinne 0 160 aller komplexen Zahlen aus weshalb ein Zufall ausgeschlossen ware Tatsachlich aber kann mittels Potenzgesetzen gezeigt werden dass jeder der Werte e 2 x03C0 i p q displaystyle e 2 pi i frac p q mit rationalen Zahlen p q displaystyle tfrac p q eine algebraische Zahl ist namlich der Gleichung x q x2212 1 0 displaystyle x q 1 0 genugt Die Algebraizitat ubertragt sich dann auf die einzelnen Komponenten sin x2061 2 x03C0 t displaystyle sin 2 pi t und cos x2061 2 x03C0 t displaystyle cos 2 pi t Demnach sind alle rationalen Zahlen Q displaystyle mathbb Q in gewisser Weise die Heegner Punkte des Kreises da diese unter der Parametrisierung algebraische Punkte auf dem Kreis erzeugen Beispielsweise ist f 1 8 2 2 i 2 2 displaystyle f left tfrac 1 8 right tfrac sqrt 2 2 i tfrac sqrt 2 2 wobei 2 2 2 2 displaystyle left tfrac sqrt 2 2 tfrac sqrt 2 2 right auf dem Einheitskreis liegt siehe oben Bei der Parametrisierung einer Menge von Punkten x y displaystyle x y die alle gemeinsam eine Gleichung y 2 x 3 a x b displaystyle y 2 x 3 ax b erfullen also einer elliptischen Kurve wird im Prinzip genauso verfahren Da diese mittels elliptischer Funktionen erfolgt werden statt reeller Werte dieses Mal komplexe Zahlen in die Parameterfunktionen eingesetzt 91 13 93 Gesucht ist auch hier ein Funktionenpaar f displaystyle f und g displaystyle g ahnlich wie Sinus und Kosinus sodass fur jedes t displaystyle t aus den komplexen Zahlen g t 2 f t 3 a f t b displaystyle g t 2 f t 3 af t b gilt Nach Einsetzen eines Wertes t displaystyle t lassen sich auch dann Koordinaten x y f t g t displaystyle x y f t g t der Kurve abschreiben Auch hier bedient man sich periodischer Funktionen die jedoch von vornherein auf den komplexen Zahlen definiert werden Als solche ordnen sie jedem Punkt einer Ebene 160 jeder komplexen Zahl eine komplexe Zahl zu Als passende Objekte bieten sich die Weierstrassschen Funktionen an Diese Form der Parametrisierung ist aus Sicht der Funktionentheorie elementar gibt aber noch keine Auskunfte uber rationale Punkte auf der Kurve Dafur muss eine andere weit schwierigere Parametrisierung betrachtet werden siehe unten Siehe auch Elliptische Kurven uber den komplexen Zahlen Definition von Heegner Punkten uber quadratische Gleichungen und Beispiele Bearbeiten Heegner Punkte sind komplexe Zahlen mit positivem Imaginarteil die irgendeine quadratische Gleichung der Form A x03C4 2 B x03C4 C 0 displaystyle A tau 2 B tau C 0 mit ganzen Zahlen A gt 0 B C displaystyle A gt 0 B C losen Es wird stets davon ausgegangen dass A B displaystyle A B und C displaystyle C als grossten gemeinsamen Teiler die 1 displaystyle 1 haben Wegen der Losungsformel Mitternachtsformel druckt sich die Losung mit positivem Imaginarteil der quadratischen Gleichung durch x03C4 x2212 B B 2 x2212 4 A C 2 A x2212 B i 4 A C x2212 B 2 2 A displaystyle tau frac B sqrt B 2 4AC 2A frac B i sqrt 4AC B 2 2A aus wobei im letzten Schritt x2212 1 i displaystyle sqrt 1 i gesetzt wurde Die Zahl unter der Wurzel namlich B 2 x2212 4 A C displaystyle B 2 4AC wird als negativ gefordert da sonst die Wurzel keine imaginare Zahl erzeugen wurde Sie heisst auch die Diskriminante des Heegner Punktes x03C4 displaystyle tau und wird manchmal als D x03C4 displaystyle D tau notiert Daruber hinaus ist es entscheidend Heegner Punkten neben ihrer Diskriminanten weitere Daten zuzuordnen Dies geschieht um sie bei spateren Rechnungen mit passenden Objekten in Verbindung bringen zu konnen Ferner sind diese Daten Teil der vollstandigen Definition eines Heegner Punktes und geben Auskunft daruber auf welcher geometrischen Figur er spater gefunden werden kann Zum einen hat man das Level von x03C4 displaystyle tau das aus der Gleichung A x03C4 2 B x03C4 C 0 displaystyle A tau 2 B tau C 0 abgelesen werden kann Es ist eine positive ganze Zahl N displaystyle N die A displaystyle A teilt sodass der grosste gemeinsame Teiler von A N B displaystyle tfrac A N B und C N displaystyle CN gleich 1 displaystyle 1 ist Es hat die Eigenschaft dass der Heegner Punkt N x03C4 displaystyle N tau die gleiche Diskriminante hat wie x03C4 displaystyle tau Ahnlich wie sich bei der Identifikation der reellen Punkte x2026 x x2212 2 x x2212 1 x x 1 x 2 x2026 displaystyle dotsc x 2 x 1 x x 1 x 2 dotsc die alleinige Betrachtung des Intervalls 0 1 displaystyle 0 1 anbietet kann bei der Level 1 Identifizierung von Punkten der oberen Halbebene der graue Bereich gewahlt werden Erhoht man das Level so mussen eventuell weitere blau umrandete Bereiche hinzugenommen werden Schaubild der j Funktion Diese bleibt unverandert wenn man von einem Fundamentalbereich in den anderen wechselt Wechsel zwischen den Fundamentalbereichen drucken sich nicht nur durch z x21A6 z 1 displaystyle z mapsto z 1 aus Periodizitat sondern auch durch z x21A6 x2212 1 z displaystyle z mapsto 1 z Sturzung Dies ist eine Art der Doppelsymmetrie die jener der Funktionen ahnelt Eine sehr wichtige Eigenschaft von Heegner Punkten x03C4 displaystyle tau des Levels N displaystyle N und der Diskriminante D x03C4 displaystyle D tau ist dass jede aus diesen umgeformte Zahl a x03C4 b N c x03C4 d displaystyle frac a tau b Nc tau d mit ganzen Zahlen a b c d displaystyle a b c d sodass a d x2212 N b c 1 displaystyle ad Nbc 1 gilt wieder ein Heegner Punkt von Level N displaystyle N und Diskriminante D x03C4 displaystyle D tau ist Dabei handelt es sich um eine Transformation mittels sog Kongruenzuntergruppen Es ist sogar moglich x03C4 displaystyle tau mit all diesen Punkten zu identifizieren da all diese wichtigen Eigenschaften nach der Transformation erhalten bleiben Man nennt zwei miteinander identifizierte Punkte aquivalent Beispielsweise sind auf Ebene von Level 160 1 die Punkte i displaystyle i i i 1 displaystyle tfrac i i 1 und 4 i 1 11 i 3 displaystyle tfrac 4i 1 11i 3 zueinander aquivalent Jedoch sind i displaystyle i und i i 1 displaystyle tfrac i i 1 nicht aquivalent bei Level 11 jedoch noch i displaystyle i und 4 i 1 11 i 3 displaystyle tfrac 4i 1 11i 3 Generell steigt die Anzahl der moglichen Aquivalenzklassen mit dem Level an Dadurch wird motiviert dass nur ein kleiner Teil von Heegner Punkten auf der oberen Halbebene uberhaupt betrachtet werden muss da die dazu aquivalenten wegfallen Man sagt auch dass man die Klassen zueinander aquivalenter Punkte betrachtet Dieses Identifizierungs Prinzip lasst sich durch ein bekannteres Beispiel veranschaulichen Es ist moglich eine beliebige reelle Zahl x displaystyle x mit allen Zahlen zu identifizieren die von der Form x n displaystyle x n sind wobei n displaystyle n eine ganze Zahl ist Somit hatten 2 x2212 42 displaystyle sqrt 2 42 und 2 displaystyle sqrt 2 dieselben Eigenschaften Nach Berucksichtigung dieser Aquivalenz ist es ausreichend das Intervall 0 1 displaystyle 0 1 statt ganz R displaystyle mathbb R zu studieren und 1 periodische Funktionen wie sin x2061 2 x03C0 x displaystyle sin 2 pi x behandeln aquivalente Punkte gleich Der auf dem rechten Bild gezeigte graue Bereich ist eine Flache auf der die Klassen bezuglich Level 1 zusammengefasst sind jedoch ware auch jeder andere von blauen Linien umrandete Bereich wahlbar Es ist daher naheliegend Funktionen auf der oberen Halbebene zu betrachten die beim Wechsel zwischen zueinander aquivalenten Heegner Punkten bzw zwischen verschiedenen Identifizierungsbereichen ihren Wert nicht andern so wie sin x2061 2 x03C0 x displaystyle sin 2 pi x seinen Wert beim Wechsel x x21A6 x 42 displaystyle x mapsto x 42 von 0 1 displaystyle 0 1 zu 42 43 displaystyle 42 43 nicht andert Fur die Level 1 Klassen ist eine solche invariante Funktion die sog j Funktion Zum Beispiel ist j i j i i 1 j 4 i 1 11 i 3 displaystyle j i j left frac i i 1 right j left frac 4i 1 11i 3 right usw Und genau wie x x21A6 cos x2061 2 x03C0 x sin x2061 2 x03C0 x displaystyle x mapsto cos 2 pi x sin 2 pi x aus 0 1 displaystyle 0 1 einen Kreis durch Biegen und an beiden Enden verkleben parametrisiert formt x03C4 x21A6 j x03C4 j N x03C4 displaystyle tau mapsto j tau j N tau aus dem Level N Identifizierungsbereich eine Modulkurve Diese nennt man auch X 0 N displaystyle X 0 N Unter dieser Abbildung verwandeln sich Heegner Punkte x03C4 displaystyle tau mit Level N displaystyle N zu Punkten j x03C4 j N x03C4 x y displaystyle j tau j N tau x y auf der entsprechenden Modulkurve werden aber weiterhin so bezeichnet Als Kurven bestehen Modulkurven aus Punkten die eine algebraische Gleichung losen siehe unten Die Anzahl der Klassen von Heegner Punkten unter obiger Identifizierung hangt nach fester Wahl einer Diskriminante eng mit der Klassenzahl des Korpers Q D displaystyle mathbb Q sqrt D zusammen Fixiert man eine Diskriminante so liegen ausserdem stets nur endlich viele Heegner Punkte des betrachteten Levels und dieser Diskriminante in einem Identifizierungsbereich Es gilt dass die Anzahl im Wesentlichen genau der Klassenzahl entspricht 160 hier wurden jedoch gewisse Transformationen ahnlich zu denen der Kongruenzuntergruppen noch nicht berucksichtigt die ebenfalls Heegner Punkte auf solche mit gleichen Eigenschaften senden Diese nennt man auch Involutionen Da sie aber nicht Teil der Kongruenzuntergruppen sind werden die dadurch verwandten Punkte auch nach der Identifizierung durch die Kongruenzuntergruppe noch unterschieden Erst nach erneuter Identifizierung von Klassen die mit Involutionen auseinander hervorgehen sind es schliesslich genau so viele Klassen wie die Klassenzahl von Q D displaystyle mathbb Q sqrt D 91 15 93 Der bereits in der Einleitung gezeigte Punkt x03C4 1 i 163 2 displaystyle tau frac 1 i sqrt 163 2 ist ein Heegner Punkt mit Level 160 1 denn es gilt x x2212 x03C4 x x2212 x03C4 x00AF x x2212 1 i 163 2 x x2212 1 x2212 i 163 2 x 2 x2212 x 41 displaystyle x tau x overline tau left x frac 1 i sqrt 163 2 right left x frac 1 i sqrt 163 2 right x 2 x 41 Ein Beispiel fur einen Heegner Punkt mit Level 160 3 ist x03C4 x2212 1 i 59 6 displaystyle tau frac 1 i sqrt 59 6 der mit der quadratischen Form 3 x 2 x y 5 y 2 displaystyle 3x 2 xy 5y 2 mit Diskriminante D x03C4 1 2 x2212 4 x22C5 3 x22C5 5 1 x2212 60 x2212 59 displaystyle D tau 1 2 4 cdot 3 cdot 5 1 60 59 korrespondiert Ferner ergibt sich dass zum Beispiel auch 4 x03C4 1 15 x03C4 4 3558 6 i 59 13356 displaystyle frac 4 tau 1 15 tau 4 frac 3558 6i sqrt 59 13356 ein Heegner Punkt mit Level 160 3 und Diskriminante 160 x2212 59 displaystyle 59 ist denn 4 x22C5 4 x2212 1 x22C5 15 1 displaystyle 4 cdot 4 1 cdot 15 1 Von Modulkurven zu elliptischen Kurven Eine Veranschaulichung Bearbeiten Die Parametrisierung z x21A6 x2118 z x2118 x2032 z displaystyle z mapsto wp z wp z mit der Weierstrassschen Funktion beschreibt zwar die Figur einer elliptischen Kurve bringt aber keine zahlentheoretischen Informationen Um rationale Punkte auf einer elliptischen Kurve konstruieren zu konnen mussten einfache Punkte z displaystyle z auf der Periodenmasche bekannt sein sodass die Koordinaten x2118 z x2118 x2032 z displaystyle wp z wp z rational sind Solche hypothetischen Heegner Punkte gibt es im Allgemeinen jedoch nicht bzw sie konnen nicht einfach erraten werden Dank des Modularitatssatzes der nach langerer Zeit von Andrew Wiles und anderen bewiesen werden konnte ist allerdings bekannt dass es noch eine weitere Art gibt elliptische Kurven y 2 x 3 a x b displaystyle y 2 x 3 ax b die uber den rationalen Zahlen definiert sind also mit a b x2208 Q displaystyle a b in mathbb Q zu parametrisieren Auch in diesem Falle ist die Funktion die bei der Abbildung eine Rolle spielt periodisch und transzendent Jedoch ist die Abbildung deutlich komplizierter als die Variante mittels der Weierstrassschen Funktionen Beim Parameterobjekt handelt es sich um die obere Halbebene also alle komplexen Zahlen mit positivem Imaginarteil Dafur wird der Fuhrer N displaystyle N der elliptischen Kurve ausgerechnet eine positive ganze Zahl Dieser sagt aus dass die elliptische Kurve von der Modulkurve X 0 N displaystyle X 0 N parametrisiert wird Da die parametrisierende Funktion auf der oberen Halbebene unter Substitution x03C4 x21A6 a x03C4 b N c x03C4 d displaystyle tau mapsto tfrac a tau b Nc tau d mit ganzen Zahlen a d x2212 N b c 1 displaystyle ad Nbc 1 auf der elliptischen Kurve unverandert bleibt ist dies mathematisch sinnvoll Zwar wirkt das Parameterobjekt jetzt viel komplizierter aber im Gegensatz zur elliptischen Kurve bzw Periodenmasche konnen auf diesem Objekt manche algebraischen Punkte ggf sogar rationale Punkte direkt erraten werden 160 die sog Heegner Punkte Der Schlussel zu der Erkenntnis dass die Punkte j x03C4 j N x03C4 displaystyle j tau j N tau mit einem Level N Heegner Punkt algebraische Koordinaten haben ist dass sich die quadratische Gleichung A x03C4 2 B x03C4 C 0 displaystyle A tau 2 B tau C 0 zu x2212 C A x03C4 B x03C4 displaystyle frac C A tau B tau umformen lasst Aus den Invarianzeigenschaften von j displaystyle j kann argumentiert werden dass es dann bereits ganze Zahlen a n a n x2212 1 x2026 a 0 displaystyle a n a n 1 dotsc a 0 gibt sodass a n j x03C4 n a n x2212 1 j x03C4 n x2212 1 x22EF a 0 0 displaystyle a n j tau n a n 1 j tau n 1 dotsb a 0 0 ist Ahnliches gilt fur N x03C4 displaystyle N tau Die von Wiles vorhergesagte direkte transzendente Parametrisierung kann damit in zwei in der Theorie einfachere Abbildungen zerlegt werden von denen die erste eine Zwischenparametrisierung der Modulkurve vorsieht Dadurch wird der algebraische Charakter der Gesamtabbildung an den Heegner Punkten sichtbar Durch die Unterteilung geht die Abbildung von der oberen Halbebene in die Modulkurve und von der Modulkurve in die elliptische Kurve anstatt von der oberen Halbebene direkt in die elliptische Kurve Parametrisierung der Modulkurve analog zur elliptischen Kurve Uber die j Funktion werden Punkte von der oberen Halbebene mittels z x21A6 j z j N z x y displaystyle z mapsto j z j Nz x y abgebildet die eine Gleichung losen wie in etwa y 2 x 7 x2212 16 x 6 4 x 3 x2212 2 x 87 displaystyle y 2 x 7 16x 6 4x 3 2x 87 Dabei ist N displaystyle N eine bestimmte naturliche Zahl die auch Fuhrer der spateren elliptischen Kurve genannt wird Abbildung von Punkten x y displaystyle x y auf der Modulkurve die also jene sehr komplizierte Gleichung losen auf Punkte der elliptischen Kurve mit Fuhrer N displaystyle N die die Gleichung y 2 x 3 a x b displaystyle y 2 x 3 ax b losen Hier kommen keine Funktionen wie Sinus Kosinus oder j ins Spiel sondern es handelt sich um eine schlichte algebraische Abbildung 91 16 93 Das bedeutet dass Punkte x y displaystyle x y die die Gleichung der Modulkurve erfullen auf Punkte p x y q x y displaystyle p x y q x y abgebildet werden die die Gleichung der elliptischen Kurve losen wobei p x y displaystyle p x y und q x y displaystyle q x y Polynome in zwei Variablen sind Ein Beispiel fur eine algebraische Abbildung ware x 0 x21A6 x x 2 displaystyle x 0 mapsto x x 2 von der Kurve y 0 displaystyle y 0 auf die Normalparabel y x 2 displaystyle y x 2 Es war eine der grossen Leistungen von Andrew Wiles zu erklaren dass die parametrisierende Abbildung zwischen Modulkurve und elliptischer Kurve algebraisch ist Dies ist bemerkenswert weil die Funktion auf der oberen Halbebene transzendent war Es ist in der Praxis schwierig sowohl die Gleichung der Modulkurven als auch die Polynome p displaystyle p und q displaystyle q explizit anzugeben da diese mit steigendem Fuhrer schnell kompliziert werden Es wird daher bei berechnenden Algorithmen stets der Weg von der oberen Halbebene direkt in die elliptische Kurve gewahlt siehe unten Zusammenfassend Da algebraische Punkte auf der Modulkurve mittels Heegner Punkten und der j Funktion direkt ausgerechnet werden konnen und die folgende algebraische Abbildung von der Modulkurve in die elliptische Kurve die Algebraizitat beibehalt werden durch dieses Verfahren algebraische Punkte auf der elliptischen Kurve generiert Dies ist der analoge Teil zum Kreis 160 hier konnten mittels der transzendenten Funktion t x21A6 e 2 x03C0 i t displaystyle t mapsto e 2 pi it direkt algebraische Werte auf dem Kreis ausgerechnet werden also spielt das Intervall 0 1 displaystyle 0 1 hier die Rolle der oberen Halbebene Es ist selbst in der Praxis unublich die Gleichungen die eine Modulkurve X 0 N displaystyle X 0 N definieren hinzuschreiben da diese sog modular equations sehr schnell sehr kompliziert werden Bereits im Fall N 2 displaystyle N 2 findet man 91 17 93 x2212 x 2 y 2 x 3 1488 x 2 y 1488 x y 2 y 3 x2212 162000 x 2 40773375 x y x2212 162000 y 2 8748000000 x 8748000000 y x2212 157464000000000 0 displaystyle x 2 y 2 x 3 1488x 2 y 1488xy 2 y 3 162000x 2 40773375xy 162000y 2 8748000000x 8748000000y 157464000000000 0 Durch einen einzelnen Heegner Punkt wird zunachst noch kein rationaler Punkt auf der elliptischen Kurve geboren Auch im Gegensatz zum Kreis stammen Heegner Punkte nicht aus den rationalen Zahlen sondern liegen wenn in der oberen Halbebene und nicht auf der Modulkurve startend in einem quadratischen Korper Q D displaystyle mathbb Q sqrt D mit einer ganzen Zahl D lt 0 displaystyle D lt 0 Dann ist D displaystyle D die betreffende Diskriminante Werden jedoch mehrere verwandte Heegner Punkte geschickt miteinander verrechnet kann in manchen Fallen gewahrleistet werden dass die damit erzeugten Punkte auf der elliptischen Kurve sogar rational sind Die Anzahl der Heegner Punkte die benotigt wird hangt dabei von der Klassenzahl des quadratischen Korpers ab in dem sie liegen Die betrachtete Parametrisierung kann also mitsamt diesem Prinzip als eine verallgemeinerte Version von e 2 x03C0 i t displaystyle e 2 pi it angesehen werden Der Modularitatssatz und Heegner Punkte Bearbeiten Hauptartikel Modularitatssatz Es ist bei der Berechnung rationaler Punkte auf elliptischen Kurven nicht sinnvoll uber die Gleichungen zu gehen die Modulkurven definieren siehe oben sondern stattdessen wird direkt von der oberen Halbebene aus parametrisiert Mittels der Parametrisierung f x03C4 displaystyle f tau von Wiles werden Heegner Punkte also Losungen quadratischer Gleichungen mit positivem Imaginarteil durch die Funktion f x03C4 displaystyle f tau auf einen Wert gesendet der auf der zur elliptischen Kurve gehorigen Periodenmasche liegt Von dort aus kann f x03C4 displaystyle f tau uber Anwendung der entsprechenden Funktionen auf ein Tupel x x03C4 y x03C4 displaystyle x tau y tau gesendet werden sodass y x03C4 2 x x03C4 3 a x x03C4 b displaystyle y tau 2 x tau 3 ax tau b Gleichzeitig haben diese ausgewahlten x x03C4 displaystyle x tau und y x03C4 displaystyle y tau beide gute algebraische Eigenschaften erfullen fur sich genommen also eine algebraische Gleichung Im besten Falle handelt es sich bei x x03C4 y x03C4 displaystyle x tau y tau um einen rationalen Punkt Aus den Daten E x003A y 2 x 3 a x b displaystyle E colon y 2 x 3 ax b kann das konnte Wiles zeigen mittels eines Algorithmus die Parametrisierung f x03C4 displaystyle f tau gewonnen werden Fur diesen ist es zunachst wichtig dass a b displaystyle a b beide rational sind Zum Beispiel trifft dies bei der Kurve E x003A y 2 x 3 x2212 3 x 1 displaystyle E colon y 2 x 3 3x 1 zu Fur die Konstruktion von f displaystyle f muss E displaystyle E uber Primzahlen betrachtet werden Das bedeutet dass bei einer Primzahl p displaystyle p nur noch mit den Restklassen 0 1 2 x2026 p x2212 1 displaystyle 0 1 2 dotsc p 1 bei Teilung durch p displaystyle p gerechnet wird Zum Beispiel ist 7 2 displaystyle 7 2 modulo 5 displaystyle 5 da 7 x2212 2 displaystyle 7 2 durch 5 displaystyle 5 teilbar ist also sowohl 7 displaystyle 7 als auch 2 displaystyle 2 nach Division mit 5 displaystyle 5 den gleichen Rest lassen Bei der Konstruktion von f x03C4 displaystyle f tau muss die Gleichung y 2 x 3 x2212 3 x 1 displaystyle y 2 x 3 3x 1 nur noch unter Aspekten der Restgleichheit betrachtet werden aber theoretisch fur alle Primzahlen nacheinander Beispielsweise hatte man fur p 2 displaystyle p 2 nur zu prufen ob die vier Punkte 0 0 0 1 1 0 1 1 displaystyle 0 0 0 1 1 0 1 1 auf der modulo 2 displaystyle 2 reduzierten Kurve y 2 x 3 x2212 3 x 1 displaystyle y 2 x 3 3x 1 liegen da 0 displaystyle 0 und 1 displaystyle 1 die einzigen Reste modulo 2 displaystyle 2 sind Durch Einsetzen in oberer Reihenfolge in E x003A y 2 x 3 x2212 3 x 1 displaystyle E colon y 2 x 3 3x 1 findet man 0 1 0 x2212 1 1 1 1 x2212 1 displaystyle 0 1 0 1 1 1 1 1 wobei die Aussagen 1 1 displaystyle 1 1 und 1 x2212 1 displaystyle 1 1 modulo 2 displaystyle 2 beide wahr sind da die Restklassen ubereinstimmen Also liegen hier 2 Punkte auf der Kurve Ahnlich kann modulo beliebiger Primzahlen verfahren werden und damit wird eine Folge ganzer Zahlen uber die Losungsanzahlen erzeugt Aus dieser Folge kann wiederum eine Folge a 1 a 2 a 3 x2026 displaystyle a 1 a 2 a 3 dotsc ganzer Zahlen ermittelt werden welche die Funktion f E x03C4 displaystyle f E tau kodiert die spater zum Aufbau der Parametrisierung eingesetzt werden kann Sie entsteht durch Bilden der Fourierreihe f E x03C4 x2211 n 1 x221E a n e 2 x03C0 i n x03C4 a 1 e 2 x03C0 i x03C4 a 2 e 4 x03C0 i x03C4 a 3 e 6 x03C0 i x03C4 x22EF displaystyle f E tau sum n 1 infty a n e 2 pi in tau a 1 e 2 pi i tau a 2 e 4 pi i tau a 3 e 6 pi i tau dotsb Ausserdem konnte Wiles beweisen dass diese Funktion nicht nur wegen der Fourierreihe periodisch ist sondern sogar noch weitere Transformationseigenschaften hat Diese Transformationseigenschaften machen f E x03C4 displaystyle f E tau zu einer Modulform und erlauben es f E x03C4 displaystyle f E tau dafur zu benutzen auf der oben beschriebenen Modulkurve Integrale auszurechnen Setzt man in das Integral f x03C4 2 x03C0 i x222B i x221E x03C4 f E z d z x2211 n 1 x221E a n n e 2 x03C0 i n x03C4 a 1 e 2 x03C0 i x03C4 a 2 2 e 4 x03C0 i x03C4 a 3 3 e 6 x03C0 i x03C4 x22EF displaystyle f tau 2 pi i int i infty tau f E z mathrm d z sum n 1 infty frac a n n e 2 pi in tau a 1 e 2 pi i tau frac a 2 2 e 4 pi i tau frac a 3 3 e 6 pi i tau dotsb einen Heegner Punkt ein wobei i x221E displaystyle i infty der Punkt unendlich weit oben auf der oberen Halbebene ist ist das Ergebnis zunachst eindeutig bestimmt Die Summe als Ergebnis des Integrals wurde durch summandenweise Anwendung des Fundamentalsatzes der Analysis und der Regel dass e x a a displaystyle tfrac e xa a Stammfunktion von e a x displaystyle e ax ist gewonnen Man will jedoch nicht mehr die obere Halbebene sondern die Modulkurve betrachten denn Wiles Parametrisierung ist eine zwischen algebraischen Kurven und nur als solche kann sie eine algebraische Abbildung darstellen Demnach musste das Integral eigentlich unverandert bleiben wenn man statt x03C4 displaystyle tau Heegner Punkte einsetzt die mit x03C4 displaystyle tau nach Verbiegen und Falten von Fundamentalbereichen zu einem Donut identifiziert werden Man kann zeigen dass die Eindeutigkeit als komplexe Zahl zwar verloren geht jedoch wieder hergestellt wird falls man das Ergebnis auf einer Periodenmasche sieht und es egal ist welche Masche genau gewahlt ist Diese Periodenmasche gehort im Regelfall genau zur zu Beginn betrachteten expliziten elliptischen Kurve Damit liegt das Ergebnis aber schon auf der betrachteten elliptischen Kurve und hat dort gute Eigenschaften Einordnung der zahlentheoretischen Bedeutung Bearbeiten Vermutung von Birch und Swinnerton Dyer Bearbeiten Hauptartikel Vermutung von Birch und Swinnerton Dyer Im Umfeld der Vermutung von Birch und Swinnerton Dyer benannt nach Bryan Birch und Peter Swinnerton Dyer spielen Heegner Punkte eine wichtige Rolle Diese Vermutung trifft eine Aussage uber den sog Rang einer elliptischen Kurve uber den rationalen Zahlen Der Rang ist eine nicht negative ganze Zahl und beschreibt die Grossenordnung der Anzahl rationaler Punkte auf einer elliptischen Kurve Geometrische Interpretation der Addition auf einer elliptischen Kurve Durch die zu addierenden Punkte verlauft eine Gerade die einen dritten Punkt auf der Kurve schneidet Spiegelt man diesen Punkt am unendlich fernen Punkt also an der x displaystyle x Achse ergibt sich das Ergebnis der Addition Ein Rang von 0 bedeutet dabei dass nur endlich viele rationale Punkte auf der Kurve liegen Das hat zur Konsequenz dass jeder rationaler Punkt endliche Ordnung haben muss also bei beliebig haufiger Addition mit sich selbst in ein sich wiederholendes Muster verfallt Ab Rang 1 haben die Kurven stets unendlich viele Punkte Dennoch kann hier noch zwischen dem Ausmass des Unendlichen differenziert werden Je hoher der Rang desto mehr Punkte hat die Kurve Das Ausmass der Haufigkeit wird daran bemessen wie viele Punkte benotigt werden um alle Punkte der Kurve durch Addieren und Subtrahieren dieser ausgewahlten Punkte zu erzeugen Ganz in diesem Sinne hat die Menge x y x2223 x y x2208 Z displaystyle x y mid x y in mathbb Z der unendlich vielen ganzzahligen 2 Tupel Rang 160 2 denn man benotigt zwei Punkte um additiv alle Punkte durch Addieren und Subtrahieren zu gewinnen etwa 1 0 displaystyle 1 0 und 0 1 displaystyle 0 1 zum Beispiel ist 3 x2212 2 1 0 1 0 1 0 x2212 0 1 x2212 0 1 displaystyle 3 2 1 0 1 0 1 0 0 1 0 1 durch komponentenweise Addition Hingegen hat Z displaystyle mathbb Z nur den Rang 1 da jede ganze Zahl durch Additionen oder Subtraktionen der 1 displaystyle 1 mit sich selbst erzeugt werden kann 160 also nur einem Element Die eigentliche Vermutung sagt aus dass der Rang einer elliptischen Kurve E displaystyle E uber den rationalen Zahlen aus deren analytischen Daten abgelesen werden kann Damit ist genau die von Wiles erzeugte Modulform f E z displaystyle f E z gemeint die ein Objekt der komplexen Analysis und nicht der Algebra ist Aus f E displaystyle f E kann die sog L Funktion der zugehorigen elliptischen Kurve berechnet werden Sie entsteht auch aus den Zahlen a 1 a 2 x2026 x003A displaystyle a 1 a 2 dotsc colon L E s x2211 n 1 x221E a n n s a 1 a 2 2 s a 3 3 s x22EF displaystyle L E s sum n 1 infty frac a n n s a 1 frac a 2 2 s frac a 3 3 s dotsb Es handelt sich hierbei um eine sog Dirichletreihe Diese lasst sich nach Wiles zu einer fur alle komplexen Zahlen gultigen Funktion ausweiten Die Vermutung sagt aus dass die Nullstellenordnung von L E s displaystyle L E s im Punkt s 1 displaystyle s 1 gerade dem Rang von E Q displaystyle E mathbb Q entspricht Sie gehort zu den wichtigsten Problemen der Mathematik und verbleibt bis heute ungeklart Jedoch konnte dieses Problem im Falle der Range 0 und 1 mit Hilfe von Heegner Punkten gelost werden Den Durchbruch lieferte die Kombination zweier mathematischer Aufsatze der eine von Benedict Gross und Don Zagier der andere von Victor Kolyvagin Die Leistung von Gross und Zagier bestand darin zu erkennen dass sich die kanonische Hohe der durch Heegner Punkte konstruierten rationalen Punkte auf einer elliptischen Kurve durch L Funktionen an der Stelle s 1 displaystyle s 1 ausdrucken lasst Dabei ist die kanonische Hohe ein Mass fur die Komplexitat eines Punktes auf der Kurve Fur die Definition der kanonischen Hohe definiert man zuerst eine naive Hohe die jedem Punkt zuordnet wie schwierig die in ihm enthaltenen rationalen Zahlen sind Beispielsweise ist 1 2 displaystyle tfrac 1 2 eine einfachere rationale Zahl als 997 1001 displaystyle tfrac 997 1001 da die benotigten Zahlen bei den vollstandig gekurzten Bruchen im ersten Fall kleiner waren Man schreibt dann h P displaystyle h P als naive Hohe des Punktes P displaystyle P und hatte rein exemplarisch durch logarithmischen Zuwachs in der grossten auftauchenden Zahl h 1 2 997 1001 log x2061 1001 displaystyle h tfrac 1 2 tfrac 997 1001 log 1001 Die kanonische Hohe h x005E P displaystyle widehat h P von P displaystyle P wird nun definiert durch h x005E P lim k x2192 x221E h P P x22EF P x23DF k x2212 mal k 2 displaystyle widehat h P lim k to infty frac h underbrace P P dotsb P k text mal k 2 wobei also im rechten Bruch der Parameter k displaystyle k gegen Unendlich strebt Die Idee ist dass die kanonische Hohe fur einen sich in der Addition standig wiederholenden Torsionspunkt einfach 0 displaystyle 0 ist da sich dann der Zahler des Bruchs wiederholt und damit beschrankt ist wahrend der Nenner wegen k 2 displaystyle k 2 immer grosser wird Andersherum kann gezeigt werden dass im Falle eines Punktes P displaystyle P unendlicher Ordnung ein Wert grosser als 0 displaystyle 0 heraus kommt da die Summen P P displaystyle P P P P P displaystyle P P P P P P P displaystyle P P P P usw immer kompliziertere rationale Komponenten enthalten Gross und Zagier konnten beweisen dass h x005E P displaystyle widehat h P bis auf einen Vorfaktor der Grosse L x2032 E 1 displaystyle L E 1 entspricht Hat L E s displaystyle L E s nun eine Nullstelle der Ordnung 160 1 in s 1 displaystyle s 1 dann hat ihre Ableitung keine Nullstelle in s 1 displaystyle s 1 Victor Kolyvagin zeigte aber dass wenn der durch Heegner Punkte generierte rationale Punkt unendliche Ordnung hat die Kurve tatsachlich schon den Rang 160 1 hat Aus der Formel von Gross und Zagier kann dieses Szenario dann aber anhand der L Funktion abgelesen werden namlich nur dann wenn die L Funktion die Ordnung 160 1 in s 1 displaystyle s 1 hat und somit ist die von Birch und Swinnerton Dyer vorhergesagte Beziehung zwischen Rang und Nullstellenordnung einer L Funktion hier hergestellt Korper und Klassenzahlen Bearbeiten Hauptartikel Korper Algebra 160 und Klassenzahl In der Mathematik ist man an Mengen interessiert die bezuglich moglichst vieler Strukturen abgeschlossen sind Eine Menge erhalt dann zusatzliche Struktur wenn es Verknupfungen zwischen ihren Elementen gibt Betrachtet man zum Beispiel die Menge der ganzen Zahlen Z x2026 x2212 3 x2212 2 x2212 1 0 1 2 3 x2026 displaystyle mathbb Z dotsc 3 2 1 0 1 2 3 dotsc so fallt auf dass diese unter den Verknupfungen Addition und Multiplikation abgeschlossen ist Addiert oder multipliziert man zwei ganze Zahlen wird das Ergebnis wieder eine ganze Zahl sein und man hat die ursprungliche Menge nicht verlassen Noch strukturierter ist es jedoch wenn man auch dividieren darf Dies wird in den ganzen Zahlen jedoch nicht immer moglich sein da zum Beispiel 1 3 displaystyle tfrac 1 3 keine ganze Zahl ist Daher muss hier der Bereich erweitert werden um auch eine Abgeschlossenheit unter Division zu erhalten Im Falle von Z displaystyle mathbb Z gelangt man damit zu den rationalen Zahlen Q displaystyle mathbb Q Es muss noch gefordert werden dass es eine 0 und eine 1 gibt neutrale Elemente der Addition und Multiplikation sodass man mit der Tatsache Regel a a 1 displaystyle textstyle frac a a 1 fur alle Zahlen a x2260 0 displaystyle a neq 0 eine algebraische Struktur erhalt die auch Korper genannt wird Naturlich ist Q displaystyle mathbb Q nicht der einzige Korper So ist die Menge der reellen Zahlen R displaystyle mathbb R ebenfalls ein Korper da auch hier die oben beschriebenen Regeln gelten Jedoch gibt es weit mehr reelle als rationale Zahlen weshalb viele Fragestellungen der Zahlentheorie gerade bezogen auf Zerlegung von Zahlen in elementarere Zahlen hier nicht mehr sinnvoll sind In der Zahlentheorie interessiert man sich daher besonders fur Korper die dem der rationalen Zahlen viel mehr ahneln als die reellen Zahlen Denkbar ist es sich einzelne nicht rationale Zahlen hinzuzunehmen und daraus durch Bilden aller moglichen Summen Produkte und Quotienten einen neuen Korper zu konstruieren So ist zum Beispiel die Menge Q 2 displaystyle mathbb Q sqrt 2 bestehend aus allen Zahlen der Form x y 2 displaystyle x y sqrt 2 mit rationalen Zahlen x y x2208 Q displaystyle x y in mathbb Q wieder ein Korper Man spricht bei einer solchen Erweiterung der rationalen Zahlen von einem Zahlkorper Die Klassenzahl und damit Heegner Punkte kommen dort ins Spiel wo es darum geht die ganzen Zahlen Z displaystyle mathbb Z als Verwandten der rationalen Zahlen Q displaystyle mathbb Q zu sehen da letztere gewissermassen durch Quotientenbildung aus ihnen hervorgehen Auch bei Zahlkorpern kann man solche zugehorigen ganzen Zahlen finden jedoch mussen diese nicht mehr nur Z displaystyle mathbb Z sein sondern konnen weitere Elemente enthalten Ganze Zahlen im Korper Q 2 displaystyle mathbb Q sqrt 2 waren in etwa 2 3 1 2 3 x2212 2 2 displaystyle 2 quad 3 quad 1 sqrt 2 quad 3 2 sqrt 2 im Gegensatz zu allgemeinen Korperelementen wie 1 2 3 7 2 11 x2212 5 8 2 x2212 11 89 2 displaystyle tfrac 1 2 quad tfrac 3 7 quad tfrac 2 11 tfrac 5 8 sqrt 2 quad tfrac 11 89 sqrt 2 Auch bei Arten verallgemeinerter ganzer Zahlen kann untersucht werden ob es eine bis auf Elemente wie einfache Vorzeichen x00B1 1 displaystyle pm 1 und naturlich Reihenfolge eindeutige Zerlegung in Primzahlen gibt In Z displaystyle mathbb Z ist dies bekanntermassen der Fall zum Beispiel ist x2212 50 x2212 2 x22C5 5 x22C5 5 displaystyle 50 2 cdot 5 cdot 5 mit den Primzahlen 2 displaystyle 2 und 5 displaystyle 5 und es gibt keine anderen Zerlegungsmoglichkeiten ausser Vorzeichen und Reihenfolgenwechsel wie zum Beispiel 5 x22C5 x2212 2 x22C5 5 displaystyle 5 cdot 2 cdot 5 Also ist Z displaystyle mathbb Z gewissermassen zahlentheoretisch gutartig 160 es gibt nur eine Klasse von Zerlegungsmoglichkeiten Im Falle beliebiger Zahlkorper kann es aber passieren dass es in deren ganzen Zahlen keine eindeutige Zerlegbarkeit mehr in Primzahlen allgemeiner Primelemente genannt gibt Ein Beispiel fur fehlende Eindeutigkeit ist 10 2 x22C5 5 4 6 x22C5 4 x2212 6 displaystyle 10 2 cdot 5 4 sqrt 6 cdot 4 sqrt 6 mit den vier Primelementen 2 5 4 x00B1 6 displaystyle 2 5 4 pm sqrt 6 in den ganzen Zahlen von Q 6 displaystyle mathbb Q sqrt 6 91 18 93 Fur die letzte Umformung kann 10 displaystyle 10 als Differenz 16 x2212 6 4 2 x2212 6 2 displaystyle 16 6 4 2 sqrt 6 2 zweier Quadrate geschrieben werden was sich dann zum Produkt aus Summe und Differenz der beiden Basen 4 displaystyle 4 und 6 displaystyle sqrt 6 faktorisieren lasst Es kann nun gemessen werden wie stark die Situation vom Idealfall einer eindeutigen Zerlegbarkeit abweicht Dieser Fehler wird als Klassenzahl des Zahlkorpers bezeichnet und ist eine naturliche Zahl Zum Beispiel hat der Korper der rationalen Zahlen die Klassenzahl 160 1 91 19 93 Die Bestimmung der Klassenzahl eines Zahlkorpers ist im Allgemeinen ein sehr schwieriges Unterfangen und es gibt bis heute viele ungeloste Probleme in diesem Bereich 91 20 93 Heegner Punkte konnen indirekt dazu verwendet werden die Klassenzahl einiger Korper zu bestimmen Es lasst sich zum Beispiel zeigen dass die einzigen quadratischen Zahlkorper mit imaginaren Zahlen in denen eine eindeutige Zerlegung in Primelemente existiert genau die Korper Q x2212 1 Q x2212 2 Q x2212 3 Q x2212 7 Q x2212 11 Q x2212 19 Q x2212 43 Q x2212 67 Q x2212 163 displaystyle mathbb Q sqrt 1 mathbb Q sqrt 2 mathbb Q sqrt 3 mathbb Q sqrt 7 mathbb Q sqrt 11 mathbb Q sqrt 19 mathbb Q sqrt 43 mathbb Q sqrt 67 mathbb Q sqrt 163 sind 91 21 93 Explizites Beispiel fur das Vorgehen zur Konstruktion eines rationalen Punktes Bearbeiten Mochte man versuchen einen nicht trivialen rationalen Punkt auf einer elliptischen Kurve uber den rationalen Zahlen mittels Heegner Punkten zu finden ist der Ausgangspunkt die Gleichung der Kurve Dabei ist fur die Rationalitat des erzeugten Punktes wichtig dass alle Heegner Punkte eines Levels und einer bestimmten Diskriminante auf der Modulkurve einfliessen Dabei wurden Aquivalenzen bezuglich Involutionen schon berucksichtigt was bedeutet dass immer h D displaystyle h D Klassenzahl Punkte in den Algorithmus gepackt werden Es wird exemplarisch das Beispiel E x003A y 2 x 3 x2212 157 2 x displaystyle E colon y 2 x 3 157 2 x gewahlt Der erste Schritt ist das Level dieser Kurve zu bestimmen Dieses ist eine positive ganze Zahl und bestimmt nachher daruber welche Heegner Punkte fur die Konstruktion in Frage kommen konnen 160 namlich solche die gleiches Level wie die Kurve haben Das Level N displaystyle N der elliptischen Kurve gibt die eindeutige Zahl sodass die von Wiles genannte Parametrisierung X 0 N x27F6 E displaystyle X 0 N longrightarrow E von der Modulkurve X 0 N displaystyle X 0 N in die Kurve E displaystyle E existiert Es kann mittels eines Algorithmus von John T 160 Tate aus den Koeffizienten der algebraischen Gleichung von E displaystyle E berechnet werden 91 22 93 Im Falle von y 2 x 3 x2212 157 2 x displaystyle y 2 x 3 157 2 x erhalt man N 32 x22C5 157 2 788 768 displaystyle N 32 cdot 157 2 788 768 91 23 93 Nun mussen systematisch zum Level passende Diskriminanten D lt 0 displaystyle D lt 0 durchgegangen werden die in die Formel von Gross und Zagier eingesetzt werden um numerisch zu prufen ob fur die kanonische Hohe des spateren rationalen Punktes 0 displaystyle 0 herauskommt oder nicht Zum Beispiel liefert die Formel fur D x2212 31 displaystyle D 31 ein Ergebnis sehr nahe an 0 displaystyle 0 weshalb hier hochstwahrscheinlich ein Torsionspunkt herauskommt der trivial ist Bei D x2212 39 displaystyle D 39 kommt jedoch nicht 0 displaystyle 0 heraus also kann diese Diskriminante gewahlt werden Gesucht sind nun Heegner Punkte des Levels N 788 768 displaystyle N 788 768 und Diskriminante D x2212 39 displaystyle D 39 Die Klassenzahl von Q x2212 39 displaystyle mathbb Q sqrt 39 ist 4 weshalb theoretisch 4 nicht zueinander aquivalente Heegner Punkte gebraucht werden jedoch kann der Algorithmus dies auf die 2 Punkte x03C4 1 x2212 1 275 547 i 39 1 577 536 displaystyle tau 1 frac 1 275 547 i sqrt 39 1 577 536 und x03C4 2 x2212 1 275 547 i 39 3 155 072 displaystyle tau 2 frac 1 275 547 i sqrt 39 3 155 072 reduzieren Dahinter verbirgt sich ein Rechentrick der Symmetrien zwischen je zwei betrachteten Punkten ausnutzt Diese losen die quadratischen Gleichungen 788 768 x03C4 1 2 1 275 547 x03C4 1 515 684 0 displaystyle 788 768 tau 1 2 1 275 547 tau 1 515 684 0 und 1 577 536 x03C4 2 2 1 275 547 x03C4 2 257 842 0 displaystyle 1 577 536 tau 2 2 1 275 547 tau 2 257 842 0 Fur die weiteren Rechnungen muss die zu E displaystyle E zugehorige Modulform f E displaystyle f E numerisch hinreichend gut ermittelt werden Dann werden die Punkte x03C4 1 displaystyle tau 1 und x03C4 2 displaystyle tau 2 in die Parametrisierungen eingesetzt und durch eine Umformung wird alles in die Form gebracht als wenn alle 4 inaquivalenten Punkte eingesetzt worden waren Das Ergebnis ist nun Teil der Periodenmasche zur elliptischen Kurve kann jedoch mittels z x21A6 x2118 z x2118 x2032 z displaystyle z mapsto wp z wp z auf die eigentliche Kurve transportiert werden Der durch diese Heegner Punkte konstruierte rationale Punkt ist schliesslich 91 24 93 95732359354501581258364453 277487787329244632169121 834062764128948944072857085701103222940 146172545791721526568155259438196081 displaystyle left frac 95732359354501581258364453 277487787329244632169121 frac 834062764128948944072857085701103222940 146172545791721526568155259438196081 right Dieser rationale Punkt beweist nach einem Satz von Tunnell dass es zu d 157 displaystyle d 157 ein rechtwinkliges Dreieck gibt das ausschliesslich rationale Seitenlangen und den Flacheninhalt 160 157 displaystyle 157 hat 91 25 93 Das zugeordnete rechtwinkelige Dreieck berechnet von Don Zagier hat die Seitenlangen a b displaystyle a b Katheten c displaystyle c Hypotenuse 91 26 93 a 411340519227716149383203 21666555693714761309610 displaystyle a frac 411340519227716149383203 21666555693714761309610 b 6803298487826435051217540 411340519227716149383203 displaystyle b frac 6803298487826435051217540 411340519227716149383203 und c 224403517704336969924557513090674863160948472041 8912332268928859588025535178967163570016480830 displaystyle c frac 224403517704336969924557513090674863160948472041 8912332268928859588025535178967163570016480830 Geschichte Bearbeiten Webers Algebra Bearbeiten Heinrich Weber Der Grundstein der Theorie um Heegner Punkte wurde bereits 1908 in Heinrich Webers Werk Lehrbuch der Algebra gelegt In diesem beschaftigte Weber sich intensiv mit der j Funktion und ihrer Verbindung zur Klassenkorpertheorie Er gilt als Entdecker der Theorie der komplexen Multiplikation Komplexe Multiplikation bezieht sich dabei auf elliptische Kurven auf denen Punkte nicht nur ganzzahlig vervielfacht werden konnen etwa P x21A6 P P P displaystyle P mapsto P P P sondern wo es auch eine Multiplikation mit bestimmten imaginaren Zahlen gibt also exemplarisch P x21A6 i P displaystyle P mapsto iP Die Theorie der komplexen Multiplikation wie sie von Weber entwickelt wurde gibt Auskunft uber den Korper in dem j A displaystyle j A lebt wenn A displaystyle A ein Ideal eines gegebenen komplexen quadratischen Rings ist Zum Beispiel bewies Weber die Identitat j x2212 14 2 3 323 228 2 231 161 2 2 2 x2212 1 3 displaystyle j left sqrt 14 right 2 3 left 323 228 sqrt 2 231 161 sqrt 2 sqrt 2 sqrt 2 1 right 3 im Rahmen dieser von j displaystyle j erzeugten Korpererweiterungen 91 27 93 Wahrend es sich bei der Eingabe von j displaystyle j um den Heegner Punkt i 14 displaystyle i sqrt 14 hier in der Schreibweise x2212 14 displaystyle sqrt 14 handelt ist die rechte Seite als Verkettung von Wurzelausdrucken und ganzen Zahlen eine algebraische Zahl lost also eine algebraische Gleichung Adjungiert man diese Zahl zu dem zur Diskriminante des Heegner Punkts gehorigen quadratischen Zahlkorper hinzu ergibt sich die abelsche Korpererweiterung K j x2212 14 displaystyle K j sqrt 14 des Zahlkorpers K Q x2212 14 displaystyle K mathbb Q sqrt 14 Dieses Programm wurde von Weber jedoch in grosserer Allgemeinheit als nur zur vollen Modulgruppe verfolgt und spater von Heegner wieder aufgegriffen 91 28 93 Jedoch kam die Theorie der Modulfunktionen ziemlich abrupt vollig aus der Mode Erich Hecke und Robert Alexander Rankin leisteten zwar wichtige Beitrage jedoch geht aus den damaligen Publikationen hervor dass die meisten Mathematiker ein halbes Jahrhundert lang kaum wussten dass die Theorie der Modulfunktionen uberhaupt jemals existiert hatte 91 29 93 Die Arbeit von Heegner Bearbeiten 6 ist eine kongruente Zahl Das rechtwinklige Dreieck mit rationalen Seitenlangen hat den Flacheninhalt 6 Im Jahr 1952 veroffentlichte Kurt Heegner eine Arbeit in der Mathematischen Zeitschrift 91 30 93 innerhalb der er sich mit dem Problem kongruenter Zahlen und elliptischer Kurven beschaftigte Heegner ein erfolgreicher Elektroingenieur der sich aber auch in Mathematik habilitiert hatte war mit Webers Lehrbuch zur Algebra gut vertraut 91 31 93 Er gab zunachst eine historische Einfuhrung zu kongruenten Zahlen Eine positive ganze Zahl m displaystyle m heisst kongruent falls sie als Flache eines rechtwinkligen Dreiecks mit rationalen Seiten in Erscheinung tritt Heegner nannte solche Dreiecke Harpedonapten Dreieck In seinem Aufsatz zitierte er im Anschluss verschiedene Dinge von Weber und bewies einige Theoreme die zeigen dass das Problem kongruenter Zahlen fur bestimmte Familien von m displaystyle m losbar ist Schliesslich loste er plotzlich das klassische Problem der Charakterisierung aller imaginar quadratischen Zahlkorper mit Klassenzahl 160 1 Zu Heegners Nachteil gab es 1952 niemanden mehr der Webers Algebra ausreichend gut beherrschte um seine Leistung zu wurdigen 91 31 93 Heegners Arbeit war schwer zu folgen 91 32 93 was womoglich ein weiterer Grund war weshalb sich zu seiner Zeit niemand im Detail damit beschaftigte Es wurde ausserdem davon ausgegangen dass seine Beweisfuhrungen zum Klassenzahlproblem luckenhaft seien und obwohl seine Arbeit uber kongruente Zahlen mittlerweile als korrekt anerkannt ist blieb lange Zeit unentdeckt dass Heegner den Grundstein einer fundamentalen neuen Methode gelegt hatte 160 der analytischen Realisierung abelscher Erweiterungen imaginar quadratischer Zahlkorper analog zum Kronecker Weber Fall uber Q displaystyle mathbb Q Heegner starb in dieser Ungewissheit 91 33 93 Entwicklung ab den 1970er Jahren Bearbeiten Don Zagier Es war Bryan Birch der in den spaten 1970er und fruhen 1980er Jahren erstmals Heegner Punkte auf modularen elliptischen Kurven systematisch untersuchte Auf der Grundlage der von ihm gesammelten numerischen Beweise stellte er fest dass die sog Hohen dieser Punkte mit ersten Ableitungen am zentralen kritischen Punkt der Hasse Weil Zetafunktion der elliptischen Kurve zusammenzuhangen schienen Die von Birch initiierte Arbeit sollte eine wichtige Rolle in der Zahlentheorie der nachsten zwei Jahrzehnte spielen und so grundlegende Fragen wie das Gausssche Klassenzahlproblem und die Birch und Swinnerton Dyer Vermutung beleuchten 91 34 93 Das Studium der Heegner Punkte nahm Mitte der 1980er Jahre dank zweier Durchbruche Fahrt auf Der erste Durchbruch war die Gross Zagier Formel die die Beobachtungen von Birch bestatigte und die Hohen der Heegner Punkte mittels der ersten Ableitung am zentralen Punkt einer zugehorigen Rankin L Reihe ausdruckte Der zweite kam einige Jahre spater als Victor Kolyvagin zeigte wie sog Heegner Systeme auf einer elliptischen Kurve die Grosse und Struktur deren Selmer Gruppe kontrollieren Zusammengenommen fuhrten diese beiden Erkenntnisse zu einem vollstandigen Beweis der Birch und Swinnerton Dyer Vermutung in ihrer etwas schwacheren Form die eine Gleichheit zwischen dem Rang der elliptischen Kurve und der Ordnung ihrer L Reihe bei s 1 displaystyle s 1 vorschreibt fur alle modularen elliptischen Kurven uber Q displaystyle mathbb Q deren L Funktion hochstens eine einfache Nullstelle bei s 1 displaystyle s 1 hat Die Methode erbrachte einen Beweis der sog Schafarewitsch Tate Vermutung auch fur diese Kurven 91 34 93 Der Unterbeweis der Shimura Taniyama Vermutung von 1994 zeigte dass die Ergebnisse von Gross und Zagier sowie von Kolyvagin bedingungslos fur alle elliptischen Kurven uber den rationalen Zahlen gelten 91 34 93 Definition Bearbeiten Heegner Punkte x03C4 displaystyle tau auf der oberen Halbebene H displaystyle mathbb H konnen nach Bryan Birch wie folgt definiert werden 91 35 93 Der Wert x03C4 displaystyle tau ist ein CM Punkt CM complex multiplication d 160 h er ist Losung einer quadratischen Gleichung der Form A x03C4 2 B x03C4 C 0 displaystyle A tau 2 B tau C 0 mit ganzen Zahlen A B C displaystyle A B C fur die B 2 x2212 4 A C lt 0 displaystyle B 2 4AC lt 0 gilt Haben A B C displaystyle A B C den grossten gemeinsamen Teiler 160 1 so definiert A B C A x 2 B x y C y 2 displaystyle A B C Ax 2 Bxy Cy 2 eine binare quadratische Form Gilt ausserdem A gt 0 displaystyle A gt 0 so ist die Form positiv definit Fur x03C4 displaystyle tau ist A B C displaystyle A B C dadurch dann eindeutig bestimmt und man nennt D x03C4 B 2 x2212 4 A C displaystyle D tau B 2 4AC die ganzzahlige Diskriminante von x03C4 displaystyle tau x03C4 displaystyle tau heisst nun Heegner Punkt mit Level 160 N displaystyle N mit einer naturlichen Zahl N displaystyle N falls D N x03C4 D x03C4 displaystyle D N tau D tau Die Diskriminante D x03C4 D displaystyle D tau D besitzt eine Zerlegung in Faktoren D c 2 D 0 displaystyle D c 2 D 0 mit der sog Fundamentaldiskriminante D 0 displaystyle D 0 des Zahlkorpers K displaystyle K Dabei ist c 2 displaystyle c 2 die grosste Quadratzahl sodass D c 2 x2261 0 1 mod 4 displaystyle D c 2 equiv 0 1 pmod 4 gilt Die ganze Zahl c gt 0 displaystyle c gt 0 wird auch als Fuhrer des Heegner Punktes bezeichnet Aus der Definition wird ersichtlich dass CM und Heegner Punkte stark verwandt miteinander sind obgleich ein Heegner Punkt stets mit einem Level 160 N displaystyle N gekoppelt ist Dies ermoglicht spater eine Definition auf der Modulkurve X 0 N x0393 0 N x2216 H x00AF displaystyle X 0 N Gamma 0 N backslash overline mathbb H Mit dieser Modifizierung wird es dann zweckmassig sich einen Heegner Punkt als eine Klasse von CM Punkten vorzustellen 91 35 93 Benedict Gross definiert Heegner Punkte anders Ist X 0 N displaystyle X 0 N eine Modulkurve so ist gedanklich jeder Punkt x03C4 displaystyle tau auf X 0 N displaystyle X 0 N ein Diagramm x03D5 x003A E x27F6 E x2032 displaystyle phi colon E longrightarrow E zweier elliptischer Kurven E displaystyle E und E x2032 displaystyle E wobei der Kern der Isogenie x03D5 displaystyle phi isomorph zu Z N Z displaystyle mathbb Z N mathbb Z ist Dies hat den Hintergrund dass Modulkurven auch Modulraume sind und in diesem Fall jeder Punkt einer Isogonie zwischen zwei elliptischen Kurven entspricht Konkret konnen die Kurven uber C displaystyle mathbb C durch E C x2245 C Z x03C4 Z displaystyle E mathbb C cong mathbb C mathbb Z tau mathbb Z resp E x2032 C x2245 C 1 N Z x03C4 Z displaystyle E mathbb C cong mathbb C tfrac 1 N mathbb Z tau mathbb Z und die Isogenie als die Einschrankung der Identitat i d x003A C x27F6 C displaystyle mathrm id colon mathbb C longrightarrow mathbb C zwischen Uberlagerungen beschrieben werden Man nennt einen solchen Punkt nun Heegner Punkt von Level N displaystyle N falls zusatzlich gilt dass sowohl E displaystyle E als auch E x2032 displaystyle E komplexe Multiplikation haben als auch denselben Endomorphismenring also E n d E E n d E x2032 O displaystyle mathrm End E mathrm End E mathcal O fur eine Ordnung O displaystyle mathcal O in einem imaginar quadratischen Zahlkorper K displaystyle K Es gilt damit O Z c O K displaystyle mathcal O mathbb Z c mathcal O K fur ein c gt 0 displaystyle c gt 0 das auch der Fuhrer des Heegner Punktes genannt wird 91 36 93 Die Zahl c gt 0 displaystyle c gt 0 wird gleichsam Fuhrer der zugehorigen Ordnung O displaystyle mathcal O genannt 91 37 93 In einigen Anwendungen zum Beispiel bei Henri Darmon werden Heegner Punkte auch mit den Punkten assoziiert die auf elliptischen Kurven entstehen nachdem die Parametrisierung auf die Heegner Punkte x03C4 displaystyle tau angewendet wurde siehe unten Diese Schreibweise ist vor allen Dingen dann in Gebrauch wenn Eigenschaften von Heegner Punkten als Herleitung fur Eigenschaften der elliptischen Kurve herangezogen werden in etwa im Kontext mit Heegner Systemen 91 38 93 Fundamentale Eigenschaften Bearbeiten Invarianzeigenschaften Bearbeiten Der Heegner Punkt x03C4 2 i 11 11 displaystyle tau tfrac 2i sqrt 11 11 auf diesem Bild ganz oben ist Losung der quadratischen Gleichung 11 x03C4 2 4 0 displaystyle 11 tau 2 4 0 und hat damit Level 11 Die modulo x0393 0 11 displaystyle Gamma 0 11 zu ihm aquivalenten Heegner Punkte x03C4 1 4 x03C4 1 11 x03C4 3 displaystyle tau 1 tfrac 4 tau 1 11 tau 3 x03C4 2 x03C4 11 x03C4 1 displaystyle tau 2 tfrac tau 11 tau 1 und x03C4 3 6 x03C4 1 11 x03C4 2 displaystyle tau 3 tfrac 6 tau 1 11 tau 2 sind die drei Punkte weiter unten Hierbei bezeichnet x0393 0 11 displaystyle Gamma 0 11 eine Kongruenzuntergruppe mit Level 11 Modulkurven konnen wie die naturlichen Zahlen systematisch beschriftet werden man bezeichnet sie auch mit X 0 1 X 0 2 X 0 3 x2026 displaystyle X 0 1 X 0 2 X 0 3 dotsc usw Sie alle konnen als Oberflachen von Gebilden mit Lochern dargestellt werden wobei die Anzahl der Locher das Geschlecht der Modulkurve bezeichnet eine Eigenschaft kompakte Flachen zu charakterisieren Eine Kugeloberflache hat Geschlecht 0 ein Donut Geschlecht 1 und eine Brezel Geschlecht 3 Im Falle von X 0 11 displaystyle X 0 11 liegt ein Donut vor auf dem der oben eingefuhrte Heegner Punkt definiert werden kann Dafur muss man wissen dass sich der Donut auf der im oberen Bild gezeigten oberen Halbebene der komplexen Zahlen versteckt Beginnt man wie oben mit den unteren transformierten Punkten im oberen Bild angedeutet Punkte miteinander zu identifizieren so bleibt eine begrenzte Figur ubrig die durch anschliessendes Verbiegen und Verkleben zu einer Flache mit Geschlecht verformt werden kann Der Level eines Heegner Punktes muss nicht eindeutig sein So haben beispielsweise alle Heegner Punkte den Level 160 1 da offensichtlich stets D 1 x22C5 x03C4 D x03C4 displaystyle D 1 cdot tau D tau gilt Interessant sind die Falle hoheren Levels So kann man zum Beispiel einfache Methoden angeben aus einem Heegner Punkt mit Level 160 N displaystyle N beliebig viele neue Heegner Punkte mit Level 160 N displaystyle N zu konstruieren Zuerst wird beobachtet dass sich die oben definierte Diskriminante unter unimodularer Transformation nicht andert Das bedeutet Ist x03B3 a b c d x2208 S L 2 Z displaystyle textstyle gamma left begin smallmatrix a amp b c amp d end smallmatrix right in mathrm SL 2 mathbb Z also eine ganzzahlige Matrix mit Determinante gleich 1 die volle Modulgruppe S L 2 Z displaystyle mathrm SL 2 mathbb Z operiert auf der oberen Halbebene durch Mobius Transformation so ist D x03B3 x03C4 D a x03C4 b c x03C4 d D x03C4 displaystyle D gamma tau D left frac a tau b c tau d right D tau Also ist wenn x03C4 displaystyle tau ein Heegner Punkt mit Level 160 1 ist auch x03B3 x03C4 displaystyle gamma tau ein Heegner Punkt mit Level 160 1 Fur hohere Level kann ahnlich jedoch nur selektiver vorgegangen werden Da die Erhaltung der Level N Eigenschaft mit steigenden Werten 160 N displaystyle N zunehmend schwieriger ist konnen hier nur noch bestimmte Matrizen diese Eigenschaft stabil halten Alle Matrizen aus der Kongruenzuntergruppe x0393 0 N displaystyle Gamma 0 N erfullen dies 160 es muss daher nur die Eigenschaft N c displaystyle N c vorausgesetzt werden Ist also x03C4 displaystyle tau ein Heegner Punkt mit Level 160 N displaystyle N und x03B3 x2208 x0393 0 N displaystyle gamma in Gamma 0 N eine Matrix so ist x03B3 x03C4 displaystyle gamma tau wieder ein Heegner Punkt mit Level 160 N displaystyle N und sowohl x03C4 displaystyle tau als auch x03B3 x03C4 displaystyle gamma tau haben die gleiche Diskriminante 91 39 93 Die Eigenschaft dass sowohl Diskriminante als auch Level eines Heegner Punktes mit Level 160 N displaystyle N unter Transformationen x03B3 x2208 x0393 0 N displaystyle gamma in Gamma 0 N erhalten bleiben ist fur die Zahlentheorie von ausserster Wichtigkeit Sie erlaubt das Konzept des Heegner Punktes mit Level 160 N displaystyle N auf der Modulkurve X 0 N x0393 0 N x2216 H x00AF displaystyle X 0 N Gamma 0 N backslash overline mathbb H zu definieren da alle entscheidenden Eigenschaften jedes Elements in der Klasse x03C4 displaystyle tau unter x0393 0 N displaystyle Gamma 0 N invariant bleiben 91 35 93 Uber Mobiustransformation operiert die Gruppe x0393 0 N displaystyle Gamma 0 N auf der oberen Halbebene H displaystyle mathbb H zuzuglich der sog Spitzen Q x222A i x221E displaystyle mathbb Q cup i infty also H x00AF H x222A Q x222A i x221E displaystyle overline mathbb H mathbb H cup mathbb Q cup i infty und der Quotient x0393 0 N x2216 H x00AF displaystyle Gamma 0 N backslash overline mathbb H ist die Menge aller Klassen von Punkten die uber die Operation aquivalent sind Existenz und die Heegner Hypothese Bearbeiten Es ist nicht klar ob zu gegebenem Level N displaystyle N und Fuhrer c displaystyle c ein Heegner Punkt existiert Um die Existenz zu gewahrleisten muss die sog Heegner Hypothese erfullt sein Diese ist eine Annahme an die zu c displaystyle c gehorige Ordnung O displaystyle mathcal O Sie besagt dass es ein Ideal n x2286 O displaystyle mathfrak n subseteq mathcal O gibt sodass O n x2245 Z N Z displaystyle mathcal O mathfrak n cong mathbb Z N mathbb Z Dies ist ein Isomorphismus von Gruppen Dieser kann so interpretiert werden Das Ideal