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Finkenwerder ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Finkenwerder Begriffsklarung aufgefuhrt Finkenwerder Schreibweise des nordlichen hamburgischen Teils bis 1937 Finkenwarder plattdeutsch Finkwarder oder Finkenwarder wortlich Finkeninsel ist eine ehemalige Elbinsel und heute ein Stadtteil im Bezirk Hamburg Mitte der Freien und Hansestadt Hamburg Wappen von Hamburg Finkenwerder Stadtteil von HamburgLage in Hamburg Koordinaten 53 32 5 N 9 51 33 O 53 5348 9 8591 8 Koordinaten 53 32 5 N 9 51 33 OHohe 8 m u NHNFlache 19 3 km Einwohner 11 690 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 606 Einwohner km Postleitzahl 21129Vorwahl 040Bezirk Hamburg MitteVerkehrsanbindungBus 146 150 251 4717 X40Quelle Statistisches Amt fur Hamburg und Schleswig Holstein Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Benachbarte Stadtteile und Gemeinden 1 3 Stadtgliederung 2 Geschichte 3 Religionen 4 Politik 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Schiffbau 5 3 Flugzeugbau 5 4 Fischerei 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Museen 6 2 Musik 6 3 Bauwerke 6 4 Parks 6 5 Sport 6 6 Veranstaltungen 7 Personlichkeiten 8 Literatur 8 1 Einfuhrende Literatur 8 2 Weiterfuhrende Literatur 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 Videolinks 12 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Luftbild von FinkenwerderAls Kugelpanorama anzeigenLage Bearbeiten Finkenwerder liegt am Sudufer der Unterelbe Die Gemeinden sudwestlich jenseits des Muhlenberger Lochs gehoren zum Alten Land Einen betrachtlichen Teil der Halbinsel nimmt das Werksgelande von Airbus mit dem Flugplatz Hamburg Finkenwerder ein hier ist auch der Unternehmenssitz von Airbus Operations GmbH Benachbarte Stadtteile und Gemeinden Bearbeiten An Finkenwerder grenzt im Osten der ebenfalls zum Bezirk Hamburg Mitte gehorende Stadtteil Waltershof der von Finkenwerder geografisch durch das Kohlfleet und den Dradenauhafen getrennt ist Sudlich an Finkenwerder grenzen vier Stadtteile im Bezirk Harburg Altenwerder hinter der Aue Francop und Neuenfelde jenseits der Alten Suderelbe und Cranz am westlichen Ende des Muhlenberger Lochs Dort hat Finkenwerder innerhalb der Elbe eine westliche Grenze mit der niedersachsischen Gemeinde Jork im Landkreis Stade Nordlich an Finkenwerder grenzen die jenseits der Elbe im Bezirk Altona liegenden Stadtteile Blankenese Nienstedten und Othmarschen Stadtgliederung Bearbeiten Bis 1937 war die Insel am Landscheideweg in einen nordlichen hamburgischen und einen sudlichen preussischen Teil gegliedert Zur Unterscheidung wurde der Hamburger Teil wie alle Hamburger Elbinseln mit a Umlaut geschrieben also Finkenwarder der sudliche Teil behielt seinen Namen der ab 1937 fur die ganze Insel gultig wurde Geschichte Bearbeiten nbsp Ehemalige PolizeiwacheDie Elbinsel Finkenwerder siehe auch Werder entstand durch das Auseinanderbrechen der Insel Gorieswerder in mehreren Sturmfluten zwischen 1192 und 1236 sowie in der Allerkindleinsflut im Jahre 1248 Sie war die westlichste der durch die Wassereinbruche neu gebildeten Inseln und wurde 1236 erstmals urkundlich als Vinkenwerder erwahnt Der Name geht auf die Vogelart der Finken zuruck die hier in grossen Mengen gefangen wurden und bereits im Jahr 1594 zu einer Schutzverordnung der Finkenfangerordnung erlassen durch den Rat der Stadt Hamburg fuhrte Nach dieser durften in der Zeit zwischen dem 26 Marz und dem 26 Juni keine Vogelfangnetze aufgestellt werden 1 Nach der schweren Sturmflut vom Februar 1962 wurden sowohl im Westen nach Neuenfelde als auch im Osten zur Dradenau durch den Deichbau Landverbindungen geschaffen so dass der Stadtteil heute faktisch keine Insel mehr ist Finkenwerder war bis 1937 entlang des Finkenwerder Landscheidewegs geteilt Der nordliche Teil war seit 1445 hamburgisch und hatte seit 1919 den Status eines Vorortes Der sudliche Teil gehorte bis 1814 zum Herzogtum Braunschweig Luneburg bis 1866 zum Konigreich Hannover und danach zu Preussen Diese Teilung Finkenwerders wirkte sich besonders wahrend der Cholera Epidemie in Hamburg Ende des 19 Jahrhunderts aus als es den Bewohnern der Hamburger Seite bei Todesstrafe verboten war in den Sudteil der Insel zu reisen Trotzdem kamen viele aus dem Nordteil um am evangelischen Gottesdienst in der Kirche teilzunehmen die direkt hinter der Landscheide auf der Luneburger Seite liegt nbsp Fachwerkhaus von 1817 am AuedeichBereits im 13 14 Jahrhundert begann man mit der Eindeichung die jedoch erst Anfang des 17 Jahrhunderts abgeschlossen wurde 1801 erliess der Hamburger Ratsherr fur das Landgebiet Wilhelm Amsinck die Verfugungen fur das Finkenwerder Deichwesen die zu einer erheblichen Verbesserung der Sicherheit von Sturmfluten im Hamburger Teil fuhrten der Sudteil war ohnehin kaum von Sturmfluten betroffen In der Folge stieg die Bevolkerung beider Ortsteile stark an und die Deichkrone zwischen Steendiek und Auedeich wurde mit den zum Teil heute noch dort vorhandenen Hausern bebaut Wahrend im Nordosten vorwiegend Fischer ansassig waren wurde der ubrige Teil der Insel von Obstbauern bewirtschaftet In den 1920er Jahren wurde unter Oberbaudirektor Fritz Schumacher der Bebauungsplan fur das Gebiet zwischen der 1918 entstandenen Deutschen Werft und der alten Auesiedlung aufgestellt Dort befinden sich uberwiegend Backsteinbauten im fur das damalige Hamburg typischen Backsteinstil Sie bilden den heutigen Ortskern mit Einkaufsmoglichkeiten Von 1941 bis 1944 wurde auf dem Gelande der Deutschen Werft der U Boot Bunker Fink II errichtet Hier wurden U Boote gebaut und repariert Heute befindet sich dort das Denkmal Bunkerruine Im Oktober 1944 wurden mehr als 600 Haftlinge aus der Sowjetunion aus Polen Belgien Frankreich und Danemark in einem Aussenlager des KZ Neuengamme auf dem Werftgelande untergebracht Sie mussten im Schiffbau als Schweisser Schlosser und Elektriker arbeiten sowie Aufraumungsarbeiten auf dem Gelande verrichten Die Alte Suderelbe wurde im Sommer 1962 westlich von Finkenwerder abgedeicht Religionen BearbeitenDie evangelisch lutherische St Nikolai Kirche am Landscheideweg Fur den luneburgischen Sudteil der Insel Finkenwerder wird erstmals im Jahre 1436 das Vorhandensein eines Kirchengebaudes bezeugt Erster namentlich erwahnter Pfarrer ist im Jahre 1439 Otto Tyndal Tinsdahl Um 1542 wird die Reformation auf Finkenwerder eingefuhrt Im Jahre 1617 wurde die zweite Kirche eingeweiht und vier Jahre spater im Jahre 1621 kam es zur kirchlichen Vereinigung der Bevolkerungen des luneburgischen Sudteils und des hamburgischen Nordteils der Insel Bis dahin waren die Bewohner des hamburgischen Nordteiles in die Kirche in Nienstedten am Nordufer der Elbe eingemeindet Die Norderelbe auf der heute grosse Containerschiffe den Hamburger Hafen anlaufen war im 17 Jahrhundert noch ein wenig schiffbarer Flussarm der in trockenen Sommern beinahe trockenfiel und auf Holzstegen uberquert werden konnte Aufgrund schwerer Baumangel wurde 1756 die dritte und 1881 die vierte Kirche eingeweiht Katholische Kirche St Petrus Norderkirchenweg Kloster der Karmelitinnen Karmelzelle von der Menschwerdung von November 1999 bis Juni 2022 2 Bereits seit 1988 gibt es mit der Osman Bey Moschee in der Muggenburg auch ein islamisches Gotteshaus Neuapostolische Kirche Norderkirchenweg 57Politik BearbeitenDer Versuch des Senates Finkenwerder verwaltungsrechtlich dem Bezirk Harburg zuzuschlagen scheiterte 2005 an einer Burgerinitiative deren Aktivisten beim Bezirk Hamburg Mitte verbleiben wollten Finkenwerder gehort zum Burgerschaftswahlkreis 2 Billstedt Wilhelmsburg Finkenwerder Die Burgerschaftswahlen 2020 2015 2011 2008 2004 2001 1997 und 1993 brachten folgende Ergebnisse inkl Waltershof Ergebnis der Burgerschaftswahl 2020 in Finkenwerder amp Waltershof 50403020100 49 418 28 77 77 33 05 7 SPDGruneLinkeCDUAfDFDPSonst Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2015 p 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 8 6 9 3 1 9 4 6 1 3 1 1 1 8SPDGruneLinkeCDUAfDFDPSonst Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Burgerschaftswahl SPD Grune 1 Linke 2 CDU AfD FDP Ubrige2020 49 4 18 2 0 8 7 0 7 7 0 7 3 0 3 0 0 5 7 2015 58 0 0 8 9 0 6 8 12 3 0 6 0 0 4 1 0 3 9 2011 55 2 0 7 0 0 6 1 20 6 0 4 4 0 6 6 2008 35 7 0 6 3 0 7 2 44 7 0 3 4 0 2 7 2004 35 6 0 9 0 44 7 0 2 2 0 8 5 2001 42 4 0 5 3 0 0 2 22 7 0 3 6 25 8 3 1997 43 6 0 9 9 0 0 5 28 1 0 2 3 15 6 4 1993 47 0 10 8 22 0 0 3 6 16 6 5 1 Bis 2011 als Grune GAL 2 1997 und 2001 als PDS 3 Darunter 21 2 fur die Schill Partei 4 Darunter 5 3 fur die DVU 5 Darunter 5 5 fur Die Republikaner Bei den Wahlen zur Bezirksversammlung gehort der Stadtteil zum Wahlkreis Wilhelmsburg West Steinwerder Waltershof Finkenwerder Neuwerk Bei Bundestagswahlen zahlt Finkenwerder zum Bundestagswahlkreis Hamburg Mitte Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten nbsp Lotsenhaus Seemannshoft von Finkenwerder aus gesehen nbsp Linie 62 HVV Hafenfahre nach FinkenwerderIm offentlichen Personennahverkehr OPNV ist der Stadtteil durch Schiffslinien der HADAG Linie 62 zu den St Pauli Landungsbrucken und Linie 64 nach Teufelsbruck und durch Buslinien der HHA 150 durch den neuen Elbtunnel zum Bahnhof Altona und nach Cranz 251 nach Neugraben und 146 zum Bahnhof Harburg in das Netz des Hamburger Verkehrsverbundes eingebunden Zu den Schichtwechselzeiten der Airbus Werke verkehren etliche Busse in nahezu alle Richtungen sudlich der Elbe ebenso gibt es die Schiffslinie 68 der HADAG von den Airbus Werken nach Teufelsbruck nur Werksverkehr Schiffbau Bearbeiten 1918 wurde mit der Deutschen Werft AG der damals grosste Arbeitgeber der Insel gegrundet Sie war ursprunglich ein Gemeinschaftsunternehmen der Reederei HAPAG mit der Gutehoffnungshutte und der AEG Nach einer Idee des Architekten Peter Behrens wurde durch werkseigene Architekten die Arbeiter und Werkmeistersiedlung gebaut Das auf Finkenwerder geplante Projekt erlautert ein Aufsichtsratsprotokoll vom 3 Juli 1919 Zur Behebung der Wohnungsnot auf Finkenwerder wird vorgeschlagen auf dem baureifen Gelande am Norder Elbdeich unter Aufgabe eines etwa 60 m breiten Streifens Werft Gelande und unter Hinzuziehung eines Streifens Staatsgrund von 30 m Breite Reihenhauser in der von Peter Behrens vorgeschlagenen Bauweise zu errichten und zwar soll moglichst noch in diesem Jahr mit dem Bau von 84 Wohnhausern bestehend aus je einer Wohnkuche und 2 3 Wohnraumen Keller Zubehor und Stall begonnen werden Jedes Haus erhalt etwa 230 m Gartenland Der Baupreis der Hauser wird je nach Grosse mit M 18 000 22 000 veranschlagt von dem werftseitig etwa M 6 000 aufzubringen sein werden der Rest soll als Uberteuerung vom Reiche und dem Staat Hamburg angefordert werden Die werftseitig aufzubringenden rd 500 000 M wurden bewilligt unter der Voraussetzung dass es gelingt den Staatszuschuss fur die Bauten zu erlangen 3 Von 1941 bis 1944 wurde auf dem Werftgelande der U Boot Bunker Fink II fur Bau und Reparatur von U Booten errichtet Heute befindet sich dort das Denkmal Bunkerruine Nachdem die Deutsche Werft 1973 geschlossen wurde gibt es mit der Schiffswerft von Colln die bereits 1767 gegrundet worden ist der Bootswerft Heuer und der auf dem Gelande der ehemaligen Eckmann s Werft betriebenen Behrens Werft noch drei kleinere Betriebe und eine grossere Werft August Pahl Die grosste von den kleineren Werften in Finkenwerder die Schiffswerft August Pahl gelegen am Kohlfleet Hauptdeich 7 direkt neben der Werft Behrens existierte etwa bis in die 1980er Jahre August Pahl stellte fur die eigenen Mitarbeiter und deren Familien zahlreiche Wohnungen in Wohnblocks am Norderkirchenweg zur Verfugung Ehemals beschaftigte die Werft August Pahl mehr als 150 Werftarbeiter Darunter Schlosser Schweisser Maschinenschlosser Tischler Elektriker August Pahl bildete bis in die siebziger Jahre auch Lehrlinge Facharbeiter in den Berufen aus Flugzeugbau Bearbeiten nbsp Werksgelande Ostteil Mit der Hamburger Flugzeugbau GmbH wurde 1933 erstmals ein Luftfahrtunternehmen in Finkenwerder angesiedelt Das Tochterunternehmen von Blohm amp Voss wurde Ende der 1930er Jahre mit einem Flugplatz ausgestattet Es entwickelte sich uber Messerschmitt Bolkow Blohm und DASA zur heutigen Airbus Group weiter deren Tochtergesellschaft Airbus derzeit die Struktur und Endmontage fur die Passagierflugzeuge A318 A319 A320 und A321 die Teilmontage der A330 und A350 sowie die Lackierung Innenausbau und Auslieferung der A380 in Finkenwerder durchfuhrt 4 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Werksgelande Fischerei Bearbeiten Der Kutterhafen von Finkenwerder hat fur die Entwicklung des Ortes eine wichtige Rolle gespielt Fischerei war vor der Industrialisierung die Haupteinnahmequelle der Bewohner im alten Fischerdorf Bis in die 1880er Jahre war der zweimastige Seefischer Ewer das typische Fahrzeug Verlustreich war die Winterfischerei Viele Schiffe gingen verloren oft mit den gesamten Besatzungen 5 Die Fischkutter und Fischdampfer mit dem Erkennungszeichen HF waren in allen Hafen der Nordsee und des Europaischen Nordmeeres haufige Gaste Die Finkenwerder Scholle auch Finkenwerder Speckscholle oder Finkenwerder Kutterscholle ist ein weit bekanntes Fischgericht Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kosbitter von Finkenwarder 1908 nbsp Mutter Trin Gretj die letzte in Finkenwarder Tracht 1908 Seit dem Jahr 2000 wird der Kunstpreis Finkenwerder an zeitgenossische Kunstler verliehen Museen Bearbeiten Das Finkenwerder Trachten und Heimatmuseum am Brack 30 wird von der Familie J u H Vick unterhalten Die Heimatvereinigung Finkenwerder hat das Geburtshaus von Johann Wilhelm Kinau Gorch Fock Jakob und Rudolf Kinau testamentarisch von der jungsten Schwester der Dichterbruder erhalten und stellt es als Gorch Fock Haus der Offentlichkeit zuganglich Kinau Haus mit Heimatmuseum am Nessdeich 6 Die drei Raume in Deichhohe zeigen die elterliche Einrichtung Wohnstube und Mobel eines ehem benachbarten Bauernhauses aus der Zeit um 1900 6 Am Kohlfleet Hauptdeich hat das Finkenwarder Gaffel Consortium einen Museumshafen eingerichtet in dem u a der Hochseekutter Landrath Kuster liegt Musik Bearbeiten Die Finkwarder Speeldeel eine 1906 gegrundete Tanz und Gesangsgruppe ist durch viele Auftritte im Fernsehen und Horfunk auch international bekannt geworden Seit 1976 gibt es mit der Lutt Speeldeel auch eine Kindergruppe die mit dem Hamburger Liedermacher Rolf Zuckowski zusammenarbeitet Der Finkwarder Danzkring Lunborger Siet ist wie der Name andeutet im sudlichen Inselteil beheimatet und betreibt seit 1976 Volks und Folkloretanz Wesentlich alter sind die beiden Chore die Liedertafel Harmonie von 1865 und der Frauenchor Frohsinn von 1950 nbsp Gorch Fock Halle von Fritz SchumacherBauwerke Bearbeiten Die 1929 30 nach Planen von Fritz Schumacher errichtete Gorch Fock Halle wird heute vom TuS Finkenwerder genutzt Sie sollte ursprunglich als Volkshaus auch die ortliche Offentliche Bucherhalle beherbergen und kulturellen Veranstaltungen dienen Ebenfalls 1926 27 nach Planen von Fritz Schumacher erbaut steht auf dem Alten Friedhof Finkenwerder eine kleine Kapelle heute Domizil der Finkenwerder Geschichtswerkstatt nbsp SteendiekkanalVom Ruschpark aus blickt man auf das von kirsch bremer artandarchitecture gestaltete Denkmal der Ruine des U Boot Bunkers Fink II nbsp Das Denkmal Bunkerruine Fink II bei HochwasserDirekt an der Dampferbrucke dem Finkenwerder Anleger der HADAG Fahren Linie 62 und Linie 64 liegt das ehemalige Ortsamt Finkenwerder Das Gebaude im Stil der Hamburgischen Backsteinbauten wurde 1912 13 fur die Deutsche Seefahrtschule gebaut und von 1919 bis 1944 von der Deutschen Werft als Seemannsschule genutzt Die Hamburger Seemannsschule zog 1913 von Hamburg Waltershof nach Finkenwerder Hier wurden 13 bis 17 jahrige angehende Seeleute in sechsmonatiger Ausbildung zum Mannschaftsdienstgrad ausgebildet Der Schulbetrieb ruhte zeitweise wahrend des Ersten Weltkriegs und zwischen 1920 und 1922 Im Jahr 1944 wurde die Seemannsschule wegen der Luftangriffe auf Hamburg nach Wismar verlegt 7 Von 1944 bis 2007 fungierte das Gebaude als Ortsamt mit verschiedenen Abteilungen der Kommunalverwaltung 2008 wurde das Gebaude ausserlich unverandert innen behutsam renoviert und beherbergt seit Anfang 2009 die Hamburger Niederlassung einer IT Beratungsfirma Parks Bearbeiten Wahrend der Gorch Fock Park auf der Landzunge zwischen Steendiekkanal und Kohlfleet bereits in Fritz Schumachers Bebauungsplan vorgesehen war gibt es seit 1996 am nordlichen Ende des Ruschkanals den Ruschpark der auf ehemaligem Werftgelande angelegt wurde Ein 1995 errichtetes Mahnmal erinnert hier an die KZ Haftlinge die im KZ Aussenlager auf dem Gelande der Deutschen Werft fur die hartesten Arbeiten eingesetzt wurden 8 Im Sudwesten des Stadtteils gibt es zwei Naturschutzgebiete Finkenwerder Suderelbe und Westerweiden Sport Bearbeiten Der Turn und Sportverein Finkenwerder von 1893 e V und der Sport Club Finkenwerder von 1927 e V als ehemaliger Arbeitersportverein bieten vielen Sportbegeisterten eine sinnvolle Freizeitbeschaftigung Neben den ublichen popularen Einzel und Mannschaftssportarten bietet der TuS auch eine Segel eine Ju Jutsu und eine Boxsparte sowie einen Spielmannszug an Schachfreunde kommen in Finkenwerder beim SK Finkenwerder von 1938 zum Zuge Veranstaltungen Bearbeiten Alle zwei Jahre Anfang September ladt die Elbinsel Finkenwerder zur Deichpartie ein Werkstatten Kunstlerateliers Obsthofe der Kutterhafen und zahlreiche denkmalgeschutzte Gebaude offnen ihre Pforten Besucher erleben Fuhrungen Personlichkeiten BearbeitenJohann Wilhelm Adolf Hansemann 1784 1862 Geistlicher und Entomologe David Hansemann 1790 1864 preussischer Unternehmer Politiker und Bankier wurde auf Finkenwerder geboren Friedrich Wilhelm Bodemann 1809 1889 Pastor Autor und Heimatschriftsteller Er war Finkenwerder Pastor St Nikolai Kirche von 1858 bis 1883 Begrunder Hamburgs erster Volksbibliothek in der Aueschule Finkenwerder im Jahr 1868 Namensgeber des Finkenwerder Bodemann Heim Altenpflegeheim und des Finkenwerder Bodemannweg Johann Wilhelm Kinau 1880 1916 genannt Gorch Fock Finkenwarder ist Geburtsort des Heimatdichters dessen bekanntestes Werk Seefahrt ist not weite Verbreitung fand Er fiel am 31 Mai 1916 an Bord des kleinen Kreuzers Wiesbaden wahrend der Skagerrak Schlacht Seine Grabstatte befindet sich auf der schwedischen Schareninsel Steensholmen im Kattegat Das Segelschulschiff der Bundesmarine tragt den Namen des Dichters Hinrich Wriede 1882 1958 Schriftsteller wurde auf Finkenwerder geboren Jakob Kinau 1884 1965 Bruder von Johann Wilhelm Kinau machte sich als Autor des zeitkritischen und auf Finkenwerder handelnden Romans Leegerwall einen Namen Rudolf Kinau 1887 1975 ein weiterer Kinau Bruder wurde mit seinem umfangreichen Werk zu einem der bekanntesten Autoren plattdeutscher Mundart seiner Zeit Nach dem Besuch der Volksschule war er einige Jahre in der Elbfischerei tatig Es folgte eine Ausbildung an der Seemannsschule und eine einjahrige Dienstzeit bei der Marine Im Anschluss daran nahm er aufgrund der schlechten Wirtschaftslage in der Seeschifffahrt eine Stellung in der Hamburger Fischhalle an Seine erste Geschichte schrieb er 1916 es war ein Nachruf auf seinen Bruder Gorch Fock Weitere Geschichten folgten und wurden in Buchform veroffentlicht Auch im Rundfunk war er standiger Gast so zum Beispiel in den Sendereihen Fief Minuten gooden Wind Sunnschien up n Weg und Hor mal n beten to Bis zu seinem Tode sind 33 Bucher sowie zahlreiche Horspiele und Theaterstucke von ihm erschienen Eduard Bargheer 1901 1979 Maler war geburtiger Finkenwerder Anna Andersch Marcus 1914 2005 Glasmalerin wohnte von 1939 bis 1968 in Finkenwerder Sie war verheiratet mit Carl Adolf Kinau dem Sohn von Johann Wilhelm Kienau Eugen Wagner 1942 langjahriger ehemaliger Hamburger Bausenator SPD wurde auf Finkenwerder geboren Jan Hinrich Fock 1946 langjahriger Kommunalpolitiker SPD und Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 2011 bis 2015 ist auf Finkenwerder geboren Klaus Fock 1947 Profifussballer Hamburger SV 1968 1970 Barmbek Uhlenhorst 1970 1972 und 1974 75 ist auf Finkenwerder geboren Reinhard Goltz 1953 Autor Herausgeber des Preussischen Worterbuches Geschaftsfuhrer des Instituts fur niederdeutsche Sprache und Sprecher des Bundesrates fur Niederdeutsch ist auf Finkenwerder geboren Ralf Neubauer 1982 Rechtsanwalt langjahriger Kommunalpolitiker SPD und Bezirksamtsleiter Hamburg Mitte Literatur BearbeitenEinfuhrende Literatur Bearbeiten Harald Schloz Finkenwerder vom Fischeridyll zum Industriestandort Strukturwandlungen in einer grossstadtnahen Gemeinde im ausgehenden 19 und beginnenden 20 Jahrhundert und deren Widerhall in der fiktionalen Literatur Dissertation am Institut fur Volkskunde Fachbereich Kulturgeschichte und Kulturkunde der Universitat Hamburg Hamburg 1996 ISBN 3 86064 407 6 Kurt Wagner Vom Fink Zum Airbus Die Geschichte der Elbinsel Finkenwerder Erfurt 2006 ISBN 3 89702 999 5 Weiterfuhrende Literatur Bearbeiten Friedrich Wilhelm Bodemann Pastor zu Finkenwerder Denkwurdigkeiten der Elbinsel Finkenwerder sowie der benachbarten Eilande und Ortschaften mit einer Karte der Elbgegend bei Hamburg R Dankwerts Harburg 1860 Perthes Besser Maucke und Heroldsche Buchhandlung Hamburg Digitalisat auch als Nachdruck Hamburg 1986 ISBN 3 87118 674 0 Heinrich W C Hubbe Beitrage zur Geschichte der Stadt Hamburg und ihrer Umgegend Hamburg 1897 OCLC 250479841 Theodor Benecke Geschichtliche Nachrichten uber Moorburg Finkenwarder Altenwerder Lauenbruch Ochsenwerder und das Alte Land Hamburg 1919 OCLC 0252294547 Walter Scheidt Hinrich Wriede Die Elbinsel Finkenwarder Munchen 1927 DNB 362587051 Walter Scheidt Bevolkerungsbiologie der Elbinsel Finkenwarder Verlag Gustav Fischer Jena 1932 Ernst Finder Die Elbinsel Finkenwarder Ein Beitrag zur Geschichte Landes und Volkskunde Niedersachsens Band XIII der Veroffentlichungen des Vereins fur Hamburgische Geschichte Hans Christians Verlag Hamburg 1940 DNB 579813096 Hans Forster Schones Finkenwerder in Wort und Bild Hamburg 1959 Ewald Goltz Finkwarder Hamburg 1985 ISBN 3 87118 624 4 Kurt Wagner Rudolf Meier Hinrich Stroh Finkenwerder Auf den Spuren der Vergangenheit Hamburg 1986 ISBN 3 920384 30 X Michael Ebert Christian Hanke Finkenwerder geteilte Elbinsel im Wandel Hamburg 1995 ISBN 3 929229 30 7 Adi Albershardt Als Finkenwerder noch Insel war Hamburg 1981 ISBN 3 7672 0735 4 Adi Albershardt An n Elwdiek Vom Leben der Menschen an der Niederelbe Hamburg 1985 ISBN 3 7672 0853 9 Jobst Broelmann Timm Weski Ewer Maria Seefischerei unter Segeln Munchen 1992 ISBN 3 924896 33 X Heinz Linde Willi Luther Willy Mohr Seefischerei Die Manner und Kutter von Finkenwerder Munchen 1997 ISBN 3 924896 37 2 Wilhelm Chr Karl Stammer HF Die Finkenwarder Fischereiflotte Hamburg 1999 ISBN 3 8311 2927 4 2 erw Auflage 2002 Reinhard Goltz Die Sprache der Finkenwerder Fischer Herford 1984 ISBN 3 7822 0342 9 Paul Paulsen Die Hochseesegelfischerei von Finkenwarder und Blankenese Inaugural Dissertation verfasst und der hohen rechts und staatswissenschaftlichen Fakultat der Kgl Bayer Julius Maximilians Universitat Wurzburg zur Erlangung der rechts und staatswissenschaftlichen Doktorwurde vorgelegt von Paul Paulsen aus Pinneberg Pinneberg 1911 Gesinus Gerhardus Kloeke Der Vokalismus der Mundart von Finkenwerder bei Hamburg Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde der hohen philosophischen Fakultat der Universitat Leipzig vorgelegt von Gesinus Kloeke aus Schagen in Nord Holland Hamburg 1914 Kurt Wagner Hamburg Finkenwerder Die Elbinsel im Wandel der Zeit Erfurt 2003 ISBN 3 89702 622 8 Gertrud Homann 1888 1988 Zum 100 jahrigen Jubilaum der Homannschen Arztpraxis auf der Elbinsel Hbg Finkenwarder Selbstverlag 1988 Albert Hotopp Fischkutter H F 13 Roman um eine Finkenwerder Fischerfrau zu Beginn des 20 Jhdts Berlin 1930 Nachdruck Hamburg 1986 ISBN 3 7672 0975 6 Walter Konig Magdalena Konig Rudolf Meier Bertha Brockmann Der Reformator Urbanus Rhegius Chronik einer Familie zwischen Langenargen und Finkenwerder Langenargen 2006 ISBN 3 00 019682 X Kurt Wagner Deutsche Werft 50 Jahre Handelsschiffbau in der Weltspitze Hamburg 2008 ISBN 978 3 89757 412 0 Ralph Busch Es geht wieder aufwarts mit Finkenwarder im Dritten Reich Tiedenkieker Hamburger Geschichtsblatter Nr 10 2019 des Verein fur Hamburgische Geschichte S 27 44 Siehe auch BearbeitenListe der Strassen in Hamburg Finkenwerder Liste der Kulturdenkmaler in Hamburg Finkenwerder Liste der Stolpersteine in Hamburg FinkenwerderWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hamburg Finkenwerder Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Finkenwerder auf hamburg de Finkenwerder Geschichtswerkstatt Finkenwarder auf einem Orfix Stadtplan von 1928 mit der Grenze zwischen Hamburg und PreussenVideolinks Bearbeitendie nordstory FinkenwerderEinzelnachweise Bearbeiten Horst Beckershaus Die Namen der Hamburger Stadtteile Woher sie kommen und was sie bedeuten Hamburg 2002 ISBN 3 434 52545 9 S 41 Michael Althaus Die Karmelitinnen ziehen aus Hamburgs einziges Nonnenkloster schliesst In www katholisch de 16 Mai 2022 abgerufen am 16 Mai 2022 Unser Blatt Flottbek Othmarschen Eine Stadtteilzeitschrift Hamburgs 48 1996 Nr 6 S 5 und Nr 8 S 4 Airbus com Airbus in Germany Memento vom 22 August 2008 im Internet Archive Elke Pahl Weber Verlorener Sonntagsfrieden im Fischer und Bauerndorf in Hamburg zu Fuss VSA Verlag Hamburg 1986 S 231 Tag des offenen Denkmals Hamburg 2021 Stiftung Denkmalpflege Hamburg S 37 Franklin Kopitzsch Daniel Tilgner Hrsg Hamburg Lexikon 4 aktualisierte und erweiterte Sonderausgabe Ellert amp Richter Hamburg 2010 ISBN 978 3 8319 0373 3 S 620 Gudrun Maurer Legendare Orte in Hamburg Via Reise Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 935029 53 7 Seite 124Stadtteile im Bezirk Hamburg Mitte der Freien und Hansestadt Hamburg Billbrook Billstedt Borgfelde Finkenwerder HafenCity Hamburg Altstadt Hamm Hammerbrook Horn Kleiner Grasbrook Neustadt Neuwerk Rothenburgsort Steinwerder St Georg St Pauli Veddel Waltershof Wilhelmsburg Normdaten Geografikum GND 4094619 8 lobid OGND AKS LCCN n84223822 VIAF 145473178 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hamburg Finkenwerder amp oldid 236674351