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Dieser Artikel behandelt den Hamburger Verkehrsknotenpunkt Zur Fernsehserie siehe St Pauli Landungsbrucken Fernsehserie Landungsbrucken ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu anderen Bedeutungen siehe Landungsbrucke Die St Pauli Landungsbrucken sind eine grosse Anlegestelle auf schwimmenden Pontons fur Fahrgastschiffe am Nordrand des Hamburger Hafens Die Landungsbrucken entstanden erstmals zu Beginn des 20 Jahrhunderts und mussten nach ihrer Kriegszerstorung in den 1950er Jahren teilweise neu errichtet werden Zentraler Teil der Landungsbrucken von oben Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Schiffsanleger 3 Kulturdenkmal 4 Innerstadtische Verkehrsverbindungen an den Landungsbrucken 4 1 U Bahn und S Bahn Anbindung 4 2 Strassenbahn 4 3 Omnibus Verbindungen 4 4 Fahren Schiffsverkehr 5 Regelmassige Veranstaltungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDie Landungsbrucken liegen im Hamburger Stadtteil St Pauli zwischen Niederhafen und St Pauli Fischmarkt an der Elbe und werden nach dem Stadtteil bezeichnet Auf der Uferseite der Landungsbrucken verlauft die Strasse Bei den St Pauli Landungsbrucken Am westlichen Ende des mehrstockigen landseitigen Gebaudekomplexes befindet sich in einem separaten Kuppelbau der nordliche Eingang zum Alten Elbtunnel Den ostlichen Abschluss des Gebaudekomplexes bildet der Pegelturm Auf halber Hohe des Turmes auf der Elbseite ist oben in der Mauer ein Wasserstandsanzeiger eingelassen der uber den aktuellen Stand der Tide informiert In seiner zweiten Funktion ist der Pegelturm auch Uhren und Glockenturm Das Zifferblatt ist weithin sichtbar Die Glocke erklingt zur vollen und halben Stunde im Rhythmus der Glasenschlage aus der Seefahrt Am ostlichen Ende der Anlage ist dauerhaft das Dreimast Segelschiff Rickmer Rickmers festgemacht das auch an Deck besichtigt werden kann Gegenuber dem ostlichen Ende der Landungsbrucken befindet sich annahernd in deren Fluchtlinie die Uberseebrucke auf einer eigenstandigen Pontonanlage diese war vormals der Anleger fur Passagierschiffe von und nach Hafen im Ausland Hier ist auch dauerhaft das Fracht Motorschiff Cap San Diego als Museumsschiff festgemacht Der Bahnhof Hamburg Landungsbrucken besteht aus einer U Bahn Station einer S Bahn Station und Omnibushaltestellen und bildet so einen Verkehrsknotenpunkt in Hamburg Die Landungsbrucken sind auch eine Touristenattraktion da von hier aus eine interessante Sicht auf die Norderelbe gegenuberliegende Werftanlagen und Hafenbecken sowie zur Elbphilharmonie besteht und Hafenrundfahrten unternommen werden konnen Schiffsanleger BearbeitenDer erste holzerne Schiffsanleger an dieser Stelle wurde 1839 errichtet Er diente als Anlegestelle von Dampfern der Uberseelinien unter anderem legten hier die grossen HAPAG Linienschiffe an Die Schiffe konnten von hier relativ einfach mit Kohle befullt werden ausserdem sollten wegen der mit dem Betrieb verbundenen Brandgefahr ein Risiko vermieden und ein ausreichender Sicherheitsabstand gewahrleistet werden Der heutige ab 1907 errichtete Schiffsanleger besteht aus schwimmenden Pontons die uber neun bewegliche Brucken vom Festland aus zuganglich sind Die 688 m lange Anlegestelle diente ursprunglich den Personendampfern Landungsbrucken nbsp Blick von der Elbseite nbsp Strassenseitige Fronten der Empfangs und Zugangsbauwerke nbsp Zustand im Jahr 1965 nbsp Zwischen Ufermauer und Pontons Platz fur die Rundfahrt Barkassen nbsp Blick von der Norderelbe aus bei NachtEin umfassender Erweiterungsbau der ersten Anleger erfolgte 1869 1871 Bei dieser Gelegenheit kamen acht eiserne Pontons zum Einsatz die den Tidenhub am Hafen ausgleichen konnten Sie waren 25 m lang 10 m breit und 2 5 m hoch und lagen meist nebeneinander Sie bildeten eine Front von circa 240 m Lange was in etwa der Lange von vier hintereinander liegenden Schiffe entsprach Zudem konnten hier auch die Schnelldampfer fur den Seebader Dienst nach Cuxhaven Helgoland Norderney und Sylt festmachen Rund 80 000 Personen frequentierten an einem Wochenende die neuen Landungsbrucken 1 Schon bald zeigte sich dass der Ausbau nicht mehr ausreichte weil auch stetig neue und grossere Schiffe in Dienst gestellt wurden Zudem mussten die Zu und Abgange vergrossert werden So planten die Verantwortlichen der Architektengemeinschaft Raabe amp Wohlecke einen kompletten Neubau statt einzelner Pontons entstand nun eine 420 m lange zusammenhangende Landungsbuhne nach dem Vorbild der Landungsanlage in Liverpool Die Buhne wurde von 109 eisernen baugleichen Kasten getragen jeder 20 m lang 3 m breit und 1 90 m hoch Diese Schwimmkasten wurden nebeneinander reparaturfreundlich angeordnet da sie in der Regel alle drei Jahre ausgetauscht werden mussten Sie waren an querliegenden Langstragern befestigt Das Hauptdeck der Landungsbuhne bestand aus einem Rost fest vernieteter und innen stabilisierter Blechtrager auf denen holzerne Balken aufgelegt wurden die eine Flachenbelastung bis zu 300 kg m aushielten Gelenkverbindungen wurden nicht angebracht um eine moglichst ruhige Wasserlage zu erreichen Den Abschluss der Konstruktion bildeten kalfaterte Hartholzbohlen aus australischem Sarraholz und senkrecht aufgelegtem Fohrenholz Neben den Ozeandampfern konnten an einem Unterdeck auch niedrige Barkassen Segeljollen und Fahrschiffe anlegen Vom Hauptdeck der Landungsbuhne fuhrten sieben seitlich geschlossene und uberdachte Brucken zum Ufer die jeweils 30 m lang waren und uber Rollbahnen dem Tidenwechsel angepasst wurden Zur Verankerung der Landungsbuhnen dienten schliesslich Pfahlgruppen an der ufer abgewandten Seite und vor die fruheren Mauer und Speicherfundamente wurde eine neue Granit verblendete Ufermauer von 445 m Lange gebaut Als Rammpfahle dienten Pitchpine Rundholzer und Fohrenholz Nach Beendigung dieser Neubauten wurden die alten Bruckenpfeiler Grundungen und die alte Ufermauer abgebrochen das Hafenbecken musste tiefer ausgebaggert werden Die durch den Abbruch entstandene Freiflache wurde zur Errichtung eines neuen relativ niedrigen Empfangsgebaudes mit begehbaren Dachern in der Funktion eines Bahnhofs genutzt Und es gab die baulichen Vorbereitungen fur ein Schachtgebaude zu dem im Bau befindlichen Elbtunnel nach Steinwarder 1 Der westliche Teil der neuen Landungsanlage wurde im Mai 1907 eingebaut und in Betrieb genommen Erst ab Herbst 1907 wurde der ostliche Teil begonnen dessen Fertigstellung bis zum Sommer 1909 dauerte Die Kosten fur die Landungsbrucken betrugen samt Grunderwerb rund 5 5 Millionen Mark Alle Arbeiten standen unter der Oberbauleitung des Geheimen Baurats Wendemuth 1 Grosse Teile des Schiffsanlegers von 1907 wurden im Zweiten Weltkrieg bei der Operation Gomorrha zerstort so dass neue Pontons wahrend des Wiederaufbaus von 1953 bis 1955 entstanden sind Das letzte im Krieg zerstorte Teilstuck zwischen den Brucken 2 und 3 wurde erst 1976 neu erbaut Im Rahmen einer 1999 begonnenen Modernisierung wurden die Uberdachung und die Beleuchtung neu gestaltet Im Zusammenhang mit dieser Massnahme erfolgte auch der Austausch von Brucke 7 Zu Beginn der 2020er Jahre nutzen Hafenfahren der HADAG Hafenrundfahrtschiffe und Barkassen Passagierschiffe im Unterelbedienst sowie die Katamarane nach Helgoland den Schiffsanleger Taglich pendeln von hier auch Schiffe zum gegenuberliegenden Theater im Hafen Hamburg Die HADAG Fahren verkehren zum HVV Tarif und die Schwerbehindertenfreifahrt gilt hier auch 2 Kulturdenkmal BearbeitenDas erweiterte uferseitige Abfertigungsgebaude wurde von 1907 bis 1909 aus Tuffstein zugleich mit dem schwimmenden Schiffsanleger an der Stelle der ersten Landungsbrucken errichtet Die Architektengemeinschaft Raabe amp Wohlecke gestaltete das Ensemble im Auftrag des Amtes fur Strom und Hafenbau der Baudeputation als einen reprasentativen Schiffsbahnhof 1 Mit seiner Lange von 205 m und mit seinen zahlreichen Durchgangen bzw Brucken zu den Schiffsanlegern sowie Kuppeln und Turmen setzt es deutliche bauliche Akzente Die Bauplastiken stammen von Arthur Bock An der Nordseite des Pegelturms befindet sich neben der Turumrahmung ein Relief mit der Inschrift Wohr Di wenn de Blanke Hans kummt 3 nbsp Alte Landungsbrucken bei St Pauli um 1900 nbsp Pegelanzeige an der Wasserseite des Turms nbsp Relief am Pegelturm St Pauli Nordseite nbsp Relief Inschrift am PegelturmDie Gesamtanlage wurde am 15 September 2003 unter Denkmalschutz gestellt 4 Innerstadtische Verkehrsverbindungen an den Landungsbrucken Bearbeiten Hauptartikel Bahnhof Hamburg Landungsbrucken U Bahn und S Bahn Anbindung Bearbeiten Der Bahnhof der U Bahn entstand ab 1906 Am 29 Juni 1912 wurde er eroffnet Seit 1 Juni 1975 befindet sich hier auch eine Haltestelle der S Bahn Der Bahnhof ist mit einer breiten Fussgangerbrucke mit den Anlegern der Fahrschiffe verbunden Strassenbahn Bearbeiten Bis zum 3 Juni 1973 verkehrte hier eine Strassenbahn Zuletzt handelte es sich um die Linie 1 der Strassenbahn Hamburg auf dem Weg von Schenefeld Lornsenstrasse Lurup uber Bahrenfeld und Altona weiter uber den Rodingsmarkt durch die Monckebergstrasse und die Lange Reihe via Uhlenhorst bis zum Goldbekplatz Vor 1955 hatte die Linie 31 Bahrenfeld Altona Innenstadt Billstedt diese Funktion inne ausserdem begann die Linie 14 uber St Pauli Eimsbuttel Eppendorf Winterhude Mundsburg und Hohenfelde nach Veddel zur Klutjenfelder Strasse Freihafen Sie endete mit Zweirichtungswagen mittels Gleiswechsel in der Haltestelle die sich im Bereich unter der heutigen Fussgangerbrucke zur U Bahn befand Allerdings wurde sie bereits am 8 Juni 1956 in diesem Bereich stillgelegt als die Linie 14 auf Einrichtungswagen umgestellt wurde und an den Landungsbrucken keine Wendemoglichkeit mehr bestand Noch bis 1960 gab es vereinzelt Verstarkerfahrten der 14 die aber bis zum Rodingsmarkt fuhrten Mit dem Umbau des U Bahnhofes um 1959 erhielt die Strassenbahnhaltestelle richtige Haltestelleninseln in der Mitte der Strassenfahrbahn Omnibus Verbindungen Bearbeiten Linie Richtung Abfahrtstelle111 Bf Altona und Teufelsbruck Fahre Bei den St Pauli Landungsbrucken111 Baakenhoft St Pauli Hafenstrasse2 Schenefeld Bei den St Pauli Landungsbrucken2 U S Berliner Tor St Pauli Hafenstrasse608 Nachtbus Grosslohe Helgolander Allee Westseite608 Nachtbus S Reeperbahn Helgolander Allee OstseiteFahren Schiffsverkehr Bearbeiten Linie von nach Anlegestelle61 Hamburg Neuhof Brucke 262 Hamburg Finkenwerder Brucke 372 Arningstrasse Elbphilharmonie Brucke 173 Ernst August Schleuse Brucke 175 Hamburg Steinwerder Brucke 1helgoline Cuxhaven und Helgoland Brucke 8Regelmassige Veranstaltungen BearbeitenHafengeburtstag Anfang Mai Hamburg Cruise DaysWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Pauli Landungsbrucken Sammlung von Bildern Die Geschichte der Landungsbrucken Multimedia Doku des NDR Live Webcams an den Landungsbrucken in Hamburg verschiedene Betreiber Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Der Neubau der St Pauli Landungsbrucken zu Hamburg Deutsche Bauzeitung 1909 Heft 1 2 S 6 ff S 13 ff Hafenfahren mit dem Schwerbehindertenausweis Fuhrer durch Hamburg Verband Hamburgischer Verkehrsvereine 1927 Ausgabe 2 S 10 Archiv der Deutschen Seewarte Bande 50 51 1931 S 31 Landungsbrucken Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 8 Januar 2011 abgerufen am 1 April 2022 Normdaten Geografikum GND 4608405 8 lobid OGND AKS VIAF 247836161 53 546111111111 9 9666666666667 Koordinaten 53 32 46 N 9 58 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Pauli Landungsbrucken amp oldid 236726900