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Anna Andersch Marcus auch Anna Kienau 29 Mai 1914 in Kiel 11 April 2005 in Jerocham 1 in Israel war eine deutsche Glasmalerin Ihr Grab befindet sich in Jerusalem Grabplatte von Anna Andersch Marcus am Olberg Jerusalem Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnna Andersch Marcus geborene Nagel war die Tochter des Franzosen und Halbjuden Christian Henry Nagel und dessen protestantischer Ehefrau Friederike geb Peters Sie besuchte von 1931 bis 1935 die Technische und kunstgewerbliche Fachschule 2 in Kiel bei Werner Lange 1888 1955 und wechselte dann an die Graphische Fachschule Berlin Bereits nach vier Monaten erhielt sie nicht nur wegen ihrer judischen Herkunft sondern auch weil sie sich seit 1933 weigerte den Hitlergruss auszufuhren und in den NS Studentenbund einzutreten von den Nationalsozialisten ein Studienverbot die SS konfiszierte 20 ihrer expressiven Holzschnitte und vernichtete sie als bolschewistische Kunst sie wurde auf die Schwarze Liste gesetzt 3 Der Deutsche Kunstlerbund schloss sie aus Sie konnte sich bis 1938 in Berlin mit Unterstutzung von Freunden und anderen Kunstlern mit Arbeitsauftragen durchschlagen unter anderem auch fur die Organisation Todt und selbst fur die SS deren Hausvisitationen sie andererseits bedrohten und einzuschuchtern versuchten in dieser Zeit nahm sie von 1935 bis 1938 Privatunterricht bei dem Tiermaler und Zeichner Jakob Friedrich Bollschweiler 1888 1938 Nachdem sie als Anna Kinau 1938 Berlin ubersturzt verlassen musste zog sie zu ihrem Mann nach Dessau wo dieser als Maler und Buhnenbildner am Theater arbeitete bis sie 1939 nach Hamburg zogen Zwischen September 1939 bis 1968 war sie in Hamburg Finkenwerder ansassig 1941 kam ihre Akte mit der Auflistung ihrer anti nazistischen Studentenaktivitaten von Berlin nach Finkenwerder worauf sie von der Familie ihres Mannes im Dezember 1941 mit ihren Kindern auf die Strasse gesetzt wurde sie bezog daraufhin mit ihren Kindern eine primitive Notwohnung Anna Kinau lebte unter Polizeiaufsicht und durfte Finkenwerder nicht verlassen Die Fischer von Finkenwerder schutzten sie indem sie sie als verruckte Kunstlerin ausgaben und tolerierten und sorgten dafur dass sie sich dennoch einleben konnte 1943 verbrannten ihre in Hasselbrook deponierten Mobel Haushaltsgegenstande und Bilder Das ererbte Geld wurde konfisziert ihre Papiere verschwanden Bei Kriegsende stand sie vor dem Nichts erhielt aber nach Kriegsende von den Besatzungsmachten zahlreiche Auftrage und konnte ihr Einkommen durch weitere Malereien sicherstellen Mit ihrer Fenstermalerei von Kirchen und Synagogenfenstern hatte sie so viel Erfolg dass sie in ganz Deutschland bekannt wurde In Hamburg fanden Einzelausstellungen 1960 in der offentlichen Bucherhalle in Winterhude und 1968 in der Galerie Cafe Latin statt Nach anfanglichen grafischen Arbeiten entstanden spater vornehmlich Landschafts und Architekturbilder mit abstrahierenden Formen und streng tektonischen Kompositionen sie versuchte sich auch an der Gouachemalerei 1955 und 1961 nahm sie mit Ol und Temperabildern an den Ausstellungen Hamburger Kunstler teil Zudem erfullte sie viele Kunst am Bau Auftrage im Bereich Wandmalerei und Fenstergestaltung im Hamburger Raum 1969 siedelte sie nach Israel uber Aber auch nach ihrem Umzug beteiligte sie sich noch 1983 an einer Gemeinschaftsausstellung in Hofgeismar in der Galerie am Markt Nach ihrer Umsiedlung nach Israel lebte sie unter anderem als Glasmalerin im muslimischen Viertel von Jerusalem bevor sie in die Negev Wuste nach Jerocham umzog 2001 fand eine Benefiz Ausstellung zur Rettung der einzigen Glasmalerei Fenster in Norderstedts Kirchen mit Werken der Kunstlerin dieser Fenster die die torichten und klugen Jungfrauen zeigten Sie trat in der Dokumentation Hitler und die Frauen Institut fur Auslandsbeziehungen 2001 als Zeitzeugin auf und erzahlte wie sie nach ihrem Arbeitsverbot heimlich Auftrage von Leni Riefenstahl bekam 1937 heiratete sie ihren Studienkollegen Carl Adolf Kinau geb 1910 unbekannt Sohn Gorch Focks 4 1939 und 1941 wurden die Kinder Anna und Jan geboren Nachdem ihr Mann in den Kriegsdienst eingezogen worden war zerbrach in der Folge die Ehe Sie heiratete 1949 Martin Andersch 1921 1992 5 Grafiker Schriftkunstler und Bruder von Alfred Andersch Ihr gemeinsamer Sohn Dirk Andersch 6 Februar 1950 in Hamburg wurde Maler und Radierer Anna Andersch Marcus war in dritter Ehe mit Shlomo Marcus ein Enkel von Josef Eschelbacher verheiratet und konvertierte hierzu zum judischen Glauben Werke Auswahl BearbeitenWandgestaltung Japanisches Spielzeug 1956 in der Volksschule Ballerstedtweg Hamburg Ohlsdorf Paris Herbst 1960 Hamburg Kunsthalle Engel 1960 Bischofskanzlei Hamburg 50 bleiverglaste Glasfenster 1960 in der Heiligengeistkirche in Barmbek Nachdem die Kirche teilweise abgerissen werden sollte konnten die Fenster im Keller der Kirche in Sicherheit gebracht werden Nach der Einweihung am 22 September 2017 zieren die Fenster die Wande des Andachtraumes in der Hamburger Rathauspassage Kloster Sumela Farbholzschnitt 1966 Im Serail Farbholzschnitt 1966 1967 gestaltete sie die Glasfenster der St Nikolai Kirche in Hamburg Finkenwerder Gestaltung der Fenster mit Weinbergmotiven fur die Weinbergkirche in Kiel Elmschenhagen 1985 Wandmalereien in der Jugendbucherei Kohlhofen Hamburg Fenster der Bodelschwinghkirche in Hamburg Winterhude Restauration der Buntglasfenster in der Erloserkirche in Jerusalem die 1948 im Verlauf des israelischen Unabhangigkeitskrieges und 1967 wahrend des Sechstagekrieges beschadigt worden waren Wuste und Wasser Illustrationen Hamburg Dolling u Galitz 1994 ISBN 978 3 926174 93 2 Literatur BearbeitenUlrike Wolff Thomsen Lexikon Schleswig Holsteinischer Kunstlerinnen Herausgeber Stadtisches Museum Flensburg Heide Boyens amp Co ISBN 3 8042 0664 6 S 38 Anna Kinau in Ralph Busch Auch nach Finkenwerder habe er sich nicht getraut Liskor Erinnern Nr 6 2 Jahrgang Hamburger Gesellschaft fur judische Genealogie e V 2017 ISSN 2509 4491 S 23 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anna Andersch Marcus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dr Matthias Gretzschel Zum Tod der Malerin Anna Andersch Marcus 16 April 2005 abendblatt de abgerufen am 13 Juni 2018 Information Center for Israeli Art The Israel Museum Jerusalem Abgerufen am 17 Marz 2019 Kunstlerliste In Kunst in der Krise Abgerufen am 17 Marz 2019 Die Kulturschaffenden Finkenwerders in der Zeit des Dritten Reiches Finkenwerder Geschichtswerkstatt Abgerufen am 17 Marz 2019 deutsch WELT Schone Damen feiner Strich 28 Juni 2001 welt de abgerufen am 20 Marz 2019 Normdaten Person GND 119232219 lobid OGND AKS VIAF 22946776 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Andersch Marcus AnnaALTERNATIVNAMEN Nagel Anna Geburtsname Kienau Anna Andersch AnnaKURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin und GlasmalerinGEBURTSDATUM 29 Mai 1914GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 11 April 2005STERBEORT Jerocham in Israel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Andersch Marcus amp oldid 237497750