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Der Hasselbrook ist eine historische Flurbezeichnung und heute ein nicht eindeutig begrenztes Wohnquartier in den Hamburger Stadtteilen Eilbek und Hamm Bekannt ist er vor allem durch den gleichnamigen S und Regionalbahnhof ausserdem fuhren eine Strasse und eine Schule den Namensbestandteil Alter Bahnhof HasselbrookGeographie Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus der Varendorfschen Karte um 1790 Der Hasselbrook ist hier als unbezeichnete grun braune Flache in der Bildmitte erkennbar links St Georg rechts Wandsbek unten in grun der Hammerbrook Der Hasselbrook umfasst den sudlichen Teil des Stadtteils Eilbek sowie den Norden von Hamm Eine exakte Begrenzung besteht nicht seine ursprungliche Ausdehnung ist durch die Bebauung der letzten 150 Jahre uberformt und nur noch schwer zu erkennen Auf der Vahrendorfschen Karte vom Ende des 18 Jahrhunderts ist er als langgestreckte Senke zwischen den damaligen Dorfern Eilbek und Hamm erkennbar die sich nach Westen zur Landwehr hin offnet und auf drei Seiten von hoher gelegenen Feldern begrenzt ist dem Peterskamp im Norden dem Fahrenkamp im Osten und dem Feld Hinter den Hammer Hofen im Suden 1 Bezogen auf die heutige Situation durfte das in etwa dem Gebiet zwischen Landwehr im Westen Papenstrasse im Norden Hammer Steindamm im Osten und Sievekingsallee im Suden entsprechen Auch der Name der Strasse Moorende in Hamm deutet auf die Lage am Rand des einstigen Sumpfwaldes hin 2 Oft wird heute auch das gesamte Eilbeker Gebiet sudlich der Wandsbeker Chaussee dem Hasselbrook zugerechnet 3 obwohl dies auch den historischen Peterskamp mit dem dort gelegenen Jacobipark umfasst Geschichte Bearbeiten nbsp Die Ritterstrasse um 1900Ursprung und Bedeutung des Flurnamens sind nicht eindeutig geklart Wahrend die niederdeutsche Silbe brook zweifelsfrei auf ein tiefliegendes und feucht sumpfiges Bruchland hindeutet gibt es zur Bedeutung des vorderen Namensbestandteils verschiedene Theorien Die verbreitete volksetymologische Deutung als mit Haselstauden bewachsene Bruchniederung 4 ist sehr wahrscheinlich falsch da das betreffende Gebiet in alten Quellen als Harse Herse oder Her t zebrock bezeichnet wird was Forscher im 19 Jahrhundert eher auf Pferd horse oder Hirsch hirtz zuruckfuhrten 5 Sicher ist hingegen dass der Hasselbrook ursprunglich Teil eines grosseren Waldgebietes war das einst weite Gebiete ostlich von Hamburg bedeckte Wahrend der Hochwald als herrschaftlicher Besitz zunachst den Holsteiner Grafen und spater dem Hamburger Rat gehorte diente der Hasselbrook den Hammer Bauern lange Zeit als Gemeinweide Allmende und wurde erst im Zuge der Verkoppelung im 18 Jahrhundert in Privatbesitz umgewandelt Seit dem 19 Jahrhundert gehorte der Grossteil des Hasselbrooks zum Landsitz Hammer Hof der Familie Sieveking 6 Nach dem Bau der Eisenbahnstrecke Hamburg Lubeck wurde der nordlich der Trasse gelegene Teil des Hasselbrooks 1864 der Vogtei Eilbek zugeschlagen und in der Folge von Nordwesten her erschlossen und bis an die damalige Stadtgrenze nach Wandsbek bebaut Der bei Hamm verbliebene Sudteil wurde erst nach 1900 besiedelt die Feldmark ostlich des Hammer Steindamms sogar erst in den 1920er und 1930er Jahren Im Zweiten Weltkrieg wurde der Hasselbrook bei den alliierten Luftangriffen im Sommer 1943 nahezu vollstandig zerstort Nach dem Krieg wurde das Gebiet uberwiegend mit Backsteinbauten in Zeilenbauweise neu aufgebaut die das Gesicht beider Stadtteile bis heute pragen Nur vereinzelt haben sich Etagenwohnhauser und Fabrikhofe aus der Grunderzeit erhalten Galerie Bearbeiten nbsp Schule Hasselbrook erbaut 1905 1907 nach Entwurfen von Albert Erbe nbsp Friedenskirche erbaut 1883 85 nach Entwurfen von Johannes Otzen nbsp Eines der wenigen erhaltenen Grunderzeit Hauser im Hirschgraben nbsp Denkmalgeschutzter Fabrikhof in der Papenstrasse nbsp Typische Nachkriegsbebauung Ecke Ritterstrasse PapenstrasseLiteratur BearbeitenFranklin Kopitzsch Daniel Tilgner Hrsg Hamburg Lexikon 4 aktualisierte und erweiterte Sonderausgabe Ellert amp Richter Hamburg 2010 ISBN 978 3 8319 0373 3 S 330 G Herman Sieveking Die Geschichte des Hammerhofes 1 Teil Hamburg 1899 2 Teil Hamburg 1902 3 Teil Hamburg 1933 Daniel Tilgner Hrsg Hamburg von Altona bis Zollenspieker Das Haspa Handbuch fur alle Stadtteile der Hansestadt Hoffmann und Campe Hamburg 2002 ISBN 3 455 11333 8 S 293 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hasselbrook Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Sieveking Geschichte des Hammerhofes I S 29 ff Sieveking Geschichte des Hammerhofes I S 32 So etwa im Hamburg Lexikon oder in dem Buch Von Altona bis Zollenspieker beide von Daniel Tilgner mitverantwortet Z B bei Horst Beckershaus Die Hamburger Strassennamen Woher sie kommen und was sie bedeuten Hamburg 2002 S 146 Vgl Sieveking Geschichte des Hammerhofes I S 32 sowie Hamburg Lexikon S 330 Sieveking Geschichte des Hammerhofes II S 201 ff 53 565277777778 10 045277777778 Koordinaten 53 34 N 10 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hasselbrook amp oldid 226432881