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Georg Christian von Kessler 30 Marz 1787 in Heilbronn 16 Dezember 1842 in Stuttgart grundete am 1 Juli 1826 in Esslingen am Neckar gemeinsam mit Heinrich August Georgii die Firma G C Kessler amp Co heute die alteste Sektkellerei Deutschlands 1 Zugleich gilt der Fabrikant als ein Wegbereiter der wurttembergischen Industrie 2 Georg Christian von Kessler Gemalde von Jean Baptiste Louis Germain 1782 1842 Reims aus dem Jahr 1825 Inhaltsverzeichnis 1 Karriere bei Veuve Clicquot 2 Schaumwein um 1800 3 Auf dem Gipfel 4 Industriepionier 5 Zweite Karriere in Esslingen am Neckar 6 Grundung der altesten Sektkellerei Deutschlands 7 Der Weinbau in Wurttemberg zu Beginn des 19 Jahrhunderts 8 Kapitalquellen 9 Von Esslingen in alle Weltgegenden 10 Letzte Lebensjahre 11 Einzelnachweise 12 Literatur 12 1 Quellen 12 2 Gedruckte Quellen 12 3 Literatur 13 WeblinksKarriere bei Veuve Clicquot BearbeitenGeorg Christian wurde als viertes Kind des Stadtgerichtsassessors und Organisten Johann Wilhelm Kessler 5 April 1756 in Walldorf Sachsen Meiningen 10 September 1825 auf Gut Neuhof Oberamt Neckarsulm und der Schneidermeistertochter Johanna Christine Gesswein 18 Januar 1753 in Heilbronn 9 November 1798 in Heilbronn in Heilbronn geboren Bis zu seinem 14 Lebensjahr besuchte Georg Christian das Gymnasium in Heilbronn Dann verliess er das Gymnasium um eine Ausbildung zu beginnen Eine akademische Laufbahn wie sie Kesslers alterer Bruder Heinrich 30 Marz 1783 in Heilbronn 10 Marz 1842 in Oppenweiler einschlug blieb ihm kunftig verwehrt Den Wunsch seines Vaters eine Ausbildung zum Silberarbeiter zu absolvieren lehnte er ab Stattdessen begann er in Neuwied eine Kaufmannslehre in einem Einzelhandelsgeschaft fur Farben Gewurze und Lederwaren 3 Fur die Stelle musste ein Lehrgeld von 300 Gulden bezahlt werden Vermittelt wurde ihm die Lehrstelle von Freunden seines Vaters der inzwischen den Planen seines Sohnes zugestimmt hatte Wahrend seiner Lehrzeit nahm Kessler Sprachunterricht bei einem Priester der wahrend der Franzosischen Revolution emigriert war Aufgrund seiner Sprachkenntnisse wechselte er 1804 nach drei Lehrjahren das vereinbarte vierte Lehrjahr hatte ihm sein Principal erlassen als Comptorist in eine Lederwarenhandlung nach Mainz das damals zu Frankreich gehorte 4 und fur seine feinen Lederwaren bekannt war Wie Kessler zu Veuve Clicquot Fourneaux et Cie nach Reims gekommen ist daruber gibt es zwei Lesarten Die Quellen des Hauses Clicquot berichten dass Kessler am 1 Juli 1807 auf Empfehlung von Ludwig Louis Bohne als Commis Buchhalter eingestellt wurde Bohne stamme aus einer Mannheimer Familie und sei 1801 in Basel mit Francois Clicquot zusammengetroffen der nach einem Vertreter fur seine Firma gesucht habe Kessler selbst hat spater gesagt einer seiner Schulkameraden sei in dem Champagner Weinhandlungsgeschaft Veuve Clicquot Fourneaux amp Cie in Reims als Buchhalter angestellt gewesen und fur diese Firma gereist Es war ihm uberlassen seinen Stellvertreter vorzuschlagen und seine Wahl fiel auf mich Kessler berichtet weiter er sei mit gemischten Gefuhlen nach Reims gefahren weil er sich der Aufgabe nicht ganz gewachsen fuhle Aber dann habe es sich doch alles wesentlich besser angelassen und er sei sehr schnell und fest im Sattel gesessen 5 Um 1807 befand sich das Unternehmen wegen der durch Napoleon verhangten Kontinentalsperre in wirtschaftlichen Schwierigkeiten weil Grossbritannien als wichtiges Absatzgebiet fur Champagner weggebrochen war Zudem war im Oktober 1805 Francois Clicquot verstorben der Inhaber der 1772 von seinem Vater Philippe Clicquot Muiron gegrundeten Weinhandlung Seine Witwe Barbe Nicole Clicquot Ponsardin 1777 1866 6 entschied sich das Unternehmen weiterzufuhren seit 1806 mit dem Wein und Textilhandler Alexandre Jerome Fourneaux als zweitem Teilhaber wobei jede Partei die fur damalige Verhaltnisse hohe Summe von 80 000 Francs investierte 7 Nach Ablauf des Gesellschaftervertrages mit Fourneaux im Sommer 1810 8 fuhrte sie das Unternehmen als Einzelgesellschafterin weiter Der katastrophale Ausgang des Russlandfeldzuges im Jahr 1812 und die sich abzeichnende Niederlage Napoleons nach der Volkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 spiegelten sich auch am schlechten Geschaftsverlauf des Hauses Clicquot wider Seit 1806 als Barbe Nicole das Unternehmen fuhrte war der Umsatz um 80 Prozent zuruckgegangen Die Verkaufsagenten hatten immer weniger Erfolg weil die Kunden durch Kontributionen und hohe Steuern zur Finanzierung des Krieges belastet wurden zudem wurden die Reisen immer gefahrlicher und das Verkaufsgebiet aufgrund des Ruckzugs der franzosischen Heere immer kleiner In diesen schwierigen Jahren als Barbe Nicole viele Mitarbeiter entlassen musste erwies sich Kessler als tuchtiger Mitarbeiter Er lernte schnell die Besonderheiten des Champagnergewerbes und erhielt bereits am 20 Juli 1810 Prokura nachdem sich Barbe Nicole von Alexandre Jerome Fourneaux getrennt hatte 4 Jetzt bezieht Kessler ein festes Gehalt von 1200 Livres ausserdem erhalt er fur jede Weinbestellung die uber 100 Livres hinausgeht 2 Livres und 2 Centimes fur jede Flasche Allerdings liess ihn seine wurttembergische Heimat nie ganz los Im Dezember 1811 musste er nach Heilbronn reisen weil man ihn mit Gewalt fur die Armee des Konigs von Wurttemberg anwerben wollte Kessler wird jedoch Anfang 1812 von der Musterungskommission in Stuttgart fur wehruntauglich erklart und endgultig aus den Listen gestrichen Schaumwein um 1800 BearbeitenKessler kam nach Reims als sich das Champagnergeschaft im Umbruch befand Im Jahr 1801 veroffentlichte Jean Antoine Chaptal ein richtungweisendes Buch uber Verbesserung des Weins in dem erstmals der chemische Zusammenhang zwischen Hefe und Zucker sowie zwischen Garung und Alkoholentstehung beschrieben wird 9 Obwohl die Kunst der Schaumweinerzeugung seit dem 17 Jahrhundert bekannt war beschrieb Chaptal zum ersten Mal mit wissenschaftlichem Blick den gesamten Prozess vom Spulen der Flaschen bis zum Verkorken des Champagners Sein Buch diente vielen Weinhandlern der Champagne als Leitfaden zum Aufbau des lukrativen Schaumweingeschafts mit dem ein bis zu viermal hoherer Preis gegenuber stillem Fasswein erzielt werden konnte Heute noch wird der Zusatz von Zucker zur Erhohung des Alkoholgehalts wahrend der Garung als chaptalisieren bezeichnet Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts wurde der vin mousseux trub getrunken weil die fur die Garung zugesetzte Hefe nur teilweise vom schaumenden Wein getrennt werden konnte Beim Umfullen des Schaumweins von der Garflasche mit dem abgesetzten Trub in die Verkaufsflasche das so genannte Transvasieren ging ein grosser Teil der bei der Garung entstandenen Kohlensaure verloren Bei Veuve Clicquot lernte Kessler das neue von Anton Antoine Muller entwickelte Ruttelverfahren kennen Dabei werden die Schaumweinflaschen nach der Garung und Lagerung so lange vorsichtig geruttelt bis sich die Hefe und der Trub im Flaschenhals auf dem Korken abgesetzt haben Nach etwa sechs Wochen hat sich die gesamte Hefe am Ende des Flaschenhalses gesammelt dann wird der Korken geoffnet und die Hefe schiesst getrieben vom Innendruck der Flasche heraus Vor dem Verschluss der Flaschen mit dem Versandkorken wird ein klein wenig gesusster Wein der liqueur d expedition zugesetzt Schaumwein wurde damals etwa ein bis eineinhalb Jahre in kuhlen Kellern in Flaschen auf der eigenen Hefe gelagert Dies bedeutet dass der moussierende Wein etwa zwei Jahre nach der Ernte auf den Markt kam Damit war fur die Erzeuger ein hohes finanzielles Risiko verbunden Neben den technischen Schwierigkeiten einen klaren perlenden Schaumwein zu produzieren bestand immer die Gefahr hoher Verluste durch Glasbruch Ein Vorteil gegenuber der Fassweinerzeugung war jedoch dass sich der einmal vergorene aber noch nicht von der Hefe getrennte Schaumwein uber viele Jahre in Flaschen stabil lagern liess wahrend Wein in Holzfassern bereits nach wenigen Monaten an Qualitat verlor Mit dem heutigen Geschmacksbild eines frischen spritzigen und tendenziell trockenen Schaumweins hatte der moussierende Wein die Bezeichnung Champagner setzte sich erst um 1860 allmahlich durch wenig zu tun Im fruhen 19 Jahrhundert wurde Schaumwein nicht als Aperitif vor dem Essen gereicht Damals war er vielmehr ein schaumender fur den heutigen Geschmack extrem susser Dessertwein der sehr kuhl serviert wurde Schaumweine hatten damals haufig 200 Gramm Restzucker je Liter Um den Wunsch der Kunden nach sussen Schaumweinen zu befriedigen fullten die Produzenten grosszugige Dosen an in Wein gelostem Zucker oder Weinbrand in die entheften Flaschen bevor sie mit dem Versandkorken verschlossen wurden 10 Russische Kunden verlangten noch sussere Qualitaten Weine mit 300 Gramm Zucker galten als angenehm 11 selbst Eiswein hat heute kaum mehr als 200 Gramm Zucker Ein Champagner der Kessler Zeit entsprach somit einem extrem sussen Dessertwein mit Kohlensaure der sehr kalt getrunken wurde Der Schaumwein des fruhen 19 Jahrhunderts zeigte bereits das charakteristische Moussieren das durch die im Wein unter Druck gebundene Kohlensaure entsteht und sich nach dem Offnen der Flasche in Form vom tausenden kleiner CO2 Blaschen aus der Flussigkeit lost Allerdings durfte der Druck nur etwa der Halfte des heutigen Innendrucks von etwa 6 bar entsprochen haben Selbst Schaumweinflaschen mit dicken Wanden und nach innen gewolbtem Boden hielten hochstens einem Druck von etwa 3 bar Stand weshalb wahrend der Garung ein grosser Teil der Flaschen platzte 12 Im fruhen 19 Jahrhundert hatte der Schaumweinverkauf den Charakter einer Blindverkostung Etiketten zur Kennzeichnung der Flaschen waren die Ausnahme allenfalls befand sich auf dem Korken ein Symbol des Champagnerhauses bei Clicquot Ponsardin war es ein Anker Die ersten Flaschen mit Etiketten aus dem Haus Clicquot stammen aus dem Jahr 1814 weil auslandische Kunden sichergehen wollten dass sie fur die hohen Preise die sie fur den roten Jahrhundert Champagner von 1811 aus Bouzy zahlten auch den richtigen Inhalt erhielten Diese fruhen Etiketten waren in schlichtem Weiss gehalten und trugen den Jahrgang und die Lage des Weines sowie einige florale Girlanden zur Dekoration Erst im Lauf der folgenden Jahre entwickelten sich Etiketten zum festen Bestandteil der Ausstattung und zum Trager der Marke des Erzeugers 13 Auf dem Gipfel BearbeitenUber die Rolle Kesslers in der kritischen Ubergangsphase zwischen der Niederlage Napoleons und der Restauration der Bourbonenherrschaft im Fruhjahr 1814 ist wenig bekannt Damals wurden Reims und andere Stadte der Champagne von den alliierten Truppen der Russen und Preussen besetzt die Kontributionen erhoben Obwohl der russische Stadtkommandant Prinz Sergej Alexandrowitch Wolkonski die schlimmsten Ausschreitungen verhindern konnte kam es wiederholt zu Plunderungen auch bei Veuve Clicquot Ein Indiz dass Kessler in dieser Zeit tatsachlich nicht unwesentliche Dienste fur das Haus Clicquot geleistet hat ist sein Aufstieg zum Teilhaber zum Associe der am 1 Januar 1815 wirksam werden sollte 14 In den Jahren nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Herrschaft beauftragte Madame Clicquot Kessler und den weit gereisten Verkaufsagenten Louis Bohne den Export auszubauen Veuve Clicquot gelang es als erstem Champagnerhaus unter Umgehung des Importverbotes fur franzosische Waren im Juni 1815 2 190 15 Flaschen Champagner Wein aus und ein Fass mit dem Volumen von 200 Flaschen auf dem niederlandischen 70 Tonner Les Gebroders via Konigsberg nach Russland zu transportieren Als Louis Bohne mit der ersten Lieferung in St Petersburg eintraf belagerten ihn die Kunden um einige Flaschen zu ergattern Bohne schrieb an Madame Clicquot dass er 5 50 Francs je Flasche erhalten habe nach heutigen Massstaben sind das etwa 50 Euro In diesen Jahren des Erfolgs scheint die Beziehung Georg Christians zu Madame Clicquot ungetrubt gewesen zu sein Kessler fuhlte sich wohl in Frankreich und schlug auch privat Wurzeln in der neuen Heimat im Mai 1819 heiratete Kessler Marguerite Clemence Jobert 1799 1825 aus einer angesehenen Fabrikanten und Tuchhandlerdynastie aus Sedan 16 Den Gipfelpunkt seiner Karriere erreichte Kessler im Jahr 1821 zugleich war dies der Wendepunkt In diesem Jahr verkaufte Clicquot 280 000 Flaschen Schaumwein zehn Jahre spater nach Kesslers Fortgang waren es nur noch 145 000 Flaschen 17 In einem Rundbrief vom 1 Dezember 1821 teilte Barbe Nicole ihren Geschaftspartnern mit dass Kessler als Zeichen der Dankbarkeit fur die grossen geleisteten Dienste das gesamte Vermogen der Firma zum 20 Juli 1824 erhalten werde Dazu kam es jedoch nicht aus unbekannten Grunden wurde diese Entscheidung bereits am 1 Juli 1822 zuruckgenommen Kessler ubernahm das Unternehmen nicht behielt aber Prokura Was zwischen 1821 und 1823 geschah ist bisher nicht geklart Ein geschaftlicher Misserfolg Kesslers ist in diesen Jahren nicht belegt Moglicherweise geriet Kesslers Position bei Veuve Clicquot ins Wanken nachdem sein Geschaftspartner Louis Bohne er war ubrigens seit 1810 mit der Tochter des wurttembergischen Beamten und spateren Legationsrates Karl Heinrich Rheinwald aus Stuttgart verheiratet im Jahr 1821 auf einer vereisten Brucke ausgerutscht und an den Folgen des Sturzes gestorben war 18 Sicher ist dass Kessler nach 1821 mit dem jungen ehrgeizigen Eduard Mathias Werle 1801 1886 einen Konkurrenten bekommen hatte Er trat die Nachfolge des legendaren Kellermeisters Anton Antoine von Muller 1788 1859 an der zwolf Jahre lang fur die Keller im Hause Veuve Clicquot verantwortlich war 19 Die Zeitgenossen fanden lobende Worte fur Werler der sich spater Edouard Mathieu Werle nannte charakterisierten ihn aber auch als autoritaire imperieux et dominateur Werler drangte wie Kessler nach oben das Champagnerhaus wird ihm spater als Sprungbrett in die Politik dienen von 1852 bis 1868 war Werler der Sohn eines kleinen Postmeisters aus der ehemaligen Reichsstadt Wetzlar durch die Protektion Barbe Nicoles Burgermeister von Reims 1862 wurde er zum Abgeordneten der gesetzgebenden Versammlung Frankreichs gewahlt 20 Eingeleitet wurde der Ruckzug Kesslers aus dem Reimser Betrieb durch die Ernennung Eduard Werlers zum Kellermeister am 16 Mai 1822 nur ein Jahr nach seinem Eintritt Gleichzeitig erlaubte ihm Madame Clicquot wahrend ihrer Abwesenheit in geschaftlichen Angelegenheiten per procura zu zeichnen Das war ein Affront gegen Kessler der nun erkannte dass aus dem Versprechen vom August 1821 nichts mehr werden wurde Seit dieser Zeit hatte er den Gedanken endgultig aufgegeben Clicquot Ponsardin zu ubernehmen wie es Eduard Werler mit seinem Eintritt als Teilhaber im Sommer 1831 gegen Einlage von 100 000 Francs umgerechnet rund Millionen Euro gelang Jahre spater als Kessler langst das Unternehmen verlassen hatte geriet die Bank in den Sog der Wirtschafts und Finanzkrise der Jahre 1827 30 deren Niedergang Eduard Werler spater Kessler anlastete und das gesamte Unternehmen aufgrund hoher Verschuldung an den Rand des Ruins brachte siehe unten Der Misserfolg der Bankgeschafte fur die Kessler zwar nicht verantwortlich war wurden ihm dennoch zugeschrieben Die Rettung des Unternehmens aus dieser Krise Werler soll 1827 bei dem befreundeten Pariser Bankier Rougemont de Lowenberg in einer Nacht und Nebel Aktion zwei Millionen Francs in bar besorgt haben schrieb sich hingegen Barbe Nicoles neuer Favorit auf die Fahnen Wie bei in anderen Ereignissen schrieb auch hier der Sieger Eduard Werler die Geschichte und Kessler wandelte sich im offiziellen Geschichtsbild des Hauses Clicquot zum ehrgeizigen aber unbesonnenen Traumer der das Unternehmen in grosse Gefahr gebracht hat und seinen Retter umso mehr glanzen liess Die tatsachliche zeitliche Abfolge der Ereignisse und das uberlegte und kluge Vorgehen bei der Grundung seines eigenen Unternehmens in Esslingen nahrt jedoch Zweifel an dieser einseitigen Deutung der Ereignisse zu Lasten Kesslers Industriepionier BearbeitenAm 26 Februar 1825 starb Kesslers junge Frau zehn Tage nach der Geburt der gemeinsamen Tochter 21 Der Tod Marguerites markiert den Anfang vom Ende von Kesslers Karriere in Reims Dieser Schicksalsschlag verstarkte seinen Wunsch nach Wurttemberg zuruckzukehren Tatsachlich begann Kessler seit dieser Zeit seine Fuhler nach Esslingen am Neckar auszustrecken In seinem Lebensbericht lesen wir dass er nach Wurttemberg wohin seit 1803 sein Geburtsort gehorte einzelne noch wenig daselbst einheimische Industriezweige zu verpflanzen in der ruhmlichen Absicht seine Fursorge fur Geschwister die eine Unterstutzung von ihm erwarteten dadurch zu betatigen Auf Betreiben Kesslers wurde in Esslingen eine moderne Spinnerei aufgebaut wo qualifizierte Arbeitskrafte zu niedrigen Lohnkosten in grosser Zahl zur Verfugung standen Kurz danach folgte eine weitere Spinnerei in Pontfaverger in der Champagne Am 10 April im Jahr 1825 beteiligte sich Veuve Clicquot in der Person Kesslers an der Tuchfabrik fur maschinengesponnene Kamm und Streichgarne die Kesslers Schwager Christian Ludwig Hubler 1823 in Esslingen gegrundet hatte Hubler stammte aus einer angesehenen Ludwigsburger Kaufmanns und Unternehmerfamilie Sein Bruder war der Materialist August Gottlieb Hubler 1788 1833 dessen Tochter den Stuttgarter Fabrikanten Wilhelm Heinrich Siegle 1815 1863 geheiratet hatte den Vater Gustav Siegles der bis heute als Paradebeispiel schwabischen Unternehmertums gilt Christian Ludwig Hubler der am 4 Mai 1819 Kesslers Schwester Johanne Friederike geheiratet hatte bewegte sich in einem Milieu von Unternehmern und nutzte die neuen technischen Moglichkeiten die ihm die beginnende Industrialisierung bot Offenbar florierte das 1824 von den Esslinger Behorden genehmigte Unternehmen von Beginn an Kesslers und Hublers Werkmeister Conrad Wolf der spatere Teilhaber der Firma Merkel amp Wolf beherrschte sein Handwerk und trug wesentlich zur Expansion in den ersten Jahren bei Kessler forcierte von Reims aus den weiteren Ausbau der Textilfirma in Esslingen Samtliche Maschinen sollen aus Sedan woher Kesslers erste Ehefrau stammte nach Esslingen geliefert worden sein Die hoch entwickelten Zylindermaschinen fur die Tuchproduktion sowie ein mechanischer Webstuhl der von Guillaume Louis Ternaux aus Saint Ouen sur Seine geliefert wurde waren fur ihre Zeit hochmodern Kessler konnte mit seinem Maschinenpark Produkte von solcher Qualitat herstellen dass sie es mit franzosischer und britischer Ware aufnehmen konnten Kesslers Fabrik auf dem Gelande der 1811 gegrundeten Tuchfabrik Steudel ist damit ein fruhes Beispiel fur eine auslandische Kapitalinvestition in der wurttembergischen Privatwirtschaft So begann ein Technologietransfer zwischen dem industriell eher ruckstandigen Wurttemberg und den fortschrittlichen franzosischen Maschinenherstellern Zugleich fuhrte Kessler moderne in Grossbritannien und Frankreich entwickelte Produktionsmethoden der Garn und Tuchproduktion ein Kesslers Modernitat zeigte sich auch darin dass er als erster Lehrlinge im Unternehmen ausbildete Die Lehrzeit dauerte wie heute drei Jahre Danach musste der Absolvent noch ein weiteres Jahr als Geselle in der Firma arbeiten Am 12 April 1825 trat Georg Christians um vier Jahre alterer Bruder Heinrich Kessler in die Firma ein Er hatte als Offizier in den napoleonischen Kriegen gedient und in Tubingen Kameralwissenschaften studiert Heinrich Kessler wirkte im Umkreis von Friedrich List 1787 1846 der als Begrunder der modernen Volkswirtschaftslehre gilt und zog 1820 in die Zweite Kammer des Stuttgarter Landtages als Abgeordneter des Oberamts Ohringen ein 22 Damit war das Unternehmen fest in Handen der Familie Kessler Solange Georg Christian hauptsachlich in Reims war ubte sein Bruder Heinrich die Funktion eines Stellvertreters aus Kesslers Absicht eine deutsche Dependance des Hauses Veuve Clicquot zu eroffnen gab den Ausschlag fur die Trennung im Jahr 1826 Eduard Werler wollte Kesslers Expansionsplane verhindern weil ihm das unternehmerische Risiko zu hoch erschien und er befurchtete mit dem Geld des Reimser Unternehmens wurde ein Betrieb gegrundet der spater ein gefahrlicher Konkurrent werden konnte Dass es bei diesem Konkurrenzkampf wenig zimperlich zuging zeigt der Blick in eine Publikation die viele Jahrzehnte nach den Ereignissen uber Eduard Werler verfasst wurde Als Werler 1822 Kellerchef geworden war hatte Madame Clicquot als Partner und Kodirektor einen gewissen Kessler der intelligent aber ehrgeizig und gerissen war Als 1822 wegen einer Wirtschaftskrise das Champagnergeschaft stagnierte entschloss sich Madame Clicquot auf das Betreiben von Herrn Kessler die Bankgeschafte und den Textilhandel wieder aufzunehmen die zuvor der geschaftliche Schwerpunkt ihres Schwiegervaters Herrn Clicquot Muiron gewesen waren die aber ihr verstorbener Ehemann aufgegeben hatte um sich ganz dem Weingeschaft zu widmen Die Bankgeschafte dehnten sich rasch und kraftig aus Herr Kessler der grosse Rosinen im Kopf hatte und das blinde Vertrauen kraftig ausnutzte das Madame Clicquot ihm entgegen brachte verwickelte sie in den Aufbau einer Spinnerei in Esslingen Diese Unternehmung war umso gefahrlicher als die Spinnerei von Mitgliedern der Familie Kessler geleitet aber durch Madame Clicquots Bank finanziert wurde Diese sah rasch ein in welche Sackgasse sie sich begeben hatte und trennte sich von Herrn Kessler der auf seine Rechnung die Spinnerei in Esslingen und allen Besitz behielt der in Deutschland lag Der Aufhebungsvertrag datiert vom 24 Mai 1826 Der gesamte Besitz in Deutschland gehort Georges Kessler er ist aber auch fur alle dortigen Schulden und Verpflichtungen verantwortlich fur Madame Clicquot gilt das gleiche hinsichtlich der Gute Vorrate und Gebaude die die Bank Clicquot in Reims erworben hat Die franzosische Spinnerei in Pontfaverger geht ebenfalls in ihren Besitz uber Nach dem Bruch mit Veuve Clicquot konzentrierte sich Kessler vollstandig auf sein Esslinger Unternehmen Bereits am 11 Juli 1826 wurde mitgeteilt dass Kaufmann Heinrich Kessler und C L Hubler am 30 Juni 1826 aus der Firma durch Ubereinkunft ausgetreten seien und nunmehr G C Kessler als ausschliesslicher Besitzer fur alleinige Rechnung das Geschaft fortsetze Der 1 Juli 1826 ist das offizielle Grundungsdatum der Kesslerschen Unternehmen Zweite Karriere in Esslingen am Neckar Bearbeiten nbsp Auguste von Vellnagel seit 1826 Ehefrau Georg Christian von Kesslers Gemalde von Ludovike Simanowitz 1759 1827 23 Foto Kessler Sekt 24 Am 23 Januar 1826 heiratete Kessler die zwanzigjahrige Auguste von Vellnagel 1 Juni 1806 14 August 1890 Sie war die Tochter des wurttembergischen Politikers Christian Ludwig August Freiherr von Vellnagel 1764 1853 Vellnagel war Prasident des Oberhofrats Prasident der Hofdomanenkammer Staatssekretar und Chef des koniglichen Kabinetts 25 Aufgrund der herausragenden Position seines Schwiegervaters gewann der gerade aus Frankreich heimgekehrte Kessler Zugang zum wurttembergischen Konigshof und zu den Ministerien Bereits im Mai 1826 nahm Konig Wilhelm I von Wurttemberg die Firma in Augenschein und stellte dabei das kraftige Bestreben zur Vervollkommnung und zur Belebung dieses Zweiges des vaterlandischen Gewerbefleisses fest Vermutlich wurde er auf Kesslers Unternehmen durch einen umfangreichen Zeitungsbericht in der Schwabischen Chronik vom 12 Februar 1826 aufmerksam der Handel und Gewerbe in Wurttemberg vorstellt und mit einer Vorstellung der Textilfirma Kessler Hubler amp Cie beginnt Die Firma verfolge das Ziel wollene und von Wolle und anderen Spinnstoffen gemischte Gewebe besonders nach Massgabe der Franzosischen Industrie zu fabriziren die bisher in Wurttemberg gar nicht oder doch nur unvollkommen und ungenugens verfertigt werden 26 Bereits zehn Monate nach der Grundung arbeiteten bereits 400 Menschen fur die Manufaktur davon 300 am Standort Esslingen 26 Die Firma so der Redakteur der Schwabischen Chronik liefere einen Beweis dass da wo die MaschinenArbeit haufiger wird sich auch die Anzahl derjenigen HandArbeiter vermehrt die ausschliessend mit ihrem Gewerbsfach und nicht nebenher mit dem Feldbau sich abgeben als worauf es wie wir gesehen haben hauptsachlich ankommt 26 Die Verfasser finden im Esslinger Unternehmen im Ausland gebildete Techniker und Maschinen die beinahe durchgangig nicht in Sud Deutschland verfertigt worden sind Bemerkenswert ist dass Kessler Maschinen aus der Firma von Guillaume Louis Ternaux 1763 1833 aus Saint Ouen sur Seine bei Paris bezogen hat Ein in Paris zum Versuche bestellter mechanischer Webstuhl von neuer Erfindung wird sobald er angekommen hier ebenfalls Platz finden Dieser ohne die Kraft von MenschenHanden webende Stuhl ist einer von denen die bei Herrn T e r n a u x in St Ouen von diesen und anderen bewahrten Sachkennern weit vorzuglicher als die Englischen befunden worden 26 Nach der Trennung von Veuve Clicquot musste Kessler fur sein Esslinger Unternehmen schnell frisches Kapital besorgen Nur wenn er den Betrieb rasch ausbaute konnte er mit britischen und franzosischen Produkten konkurrieren Deshalb versuchte er mit grossem Elan die Firma in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln und Teilhaber zu finden Dieser Plan ist der erste greifbare Vorgang in Wurttemberg bei dem ein privatwirtschaftlicher Unternehmer ein Grossunternehmen in der Textilbranche aufbauen wollte Die Rechtsform Personengesellschaft war fur Kessler also nur eine Zwischenstation Seine Plane gingen weiter Zwei Wochen nach Ubernahme des Geschafts versuchte er Teilhaber fur die von ihm von Anfang an beabsichtigte Umwandlung der Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft zu finden In einer Beilage des Schwabischen Merkur vom 13 Juli machte er sein Vorhaben offentlich bekannt nbsp Aufruf Georg Christian Kesslers sich bei seiner Textilfabrik in Esslingen am Neckar als Aktionar zu beteiligen Beilage zur Schwabischen Chronik vom 13 Juli 1826 Eine gereifte Einsicht hat bei Vielen den patriotischen Wunsch erzeugt dass auch in diesem Zweige der Industrie Textil durch Fabrikanlagen etwas Bedeutendes in Wurttemberg geschehen mochte Die Zeitumstande machen es aber nicht wenigen zu einem gewissen Bedurfnis eine grossere oder kleinere Summe auf hohere Interessen im Lande anzulegen ohne jedoch viel zu wagen und sich selbst mit Handels und Fabrikgeschaften zu befassen Gewohnen sich bei solchen Bedingungen die einheimischen Kapitalisten immer mehr daran durch Ankaufe von Aktien indem sie ihren Vortheil wahrnehmen zugleich den Kunst und Gewerbefleiss zu unterstutzen so kann fur das gemeine Beste nur Zutragliches und Erfreuliches daraus hervorgehen Kesslers Fabrik auf der Maille war fur die damalige Zeit ausserst fortschrittlich Durch die Grundung der Aktiengesellschaft wollte er zusatzliches Kapital ins Unternehmen holen und rasch expandieren Denn die 1920 Spindeln uber die sein Betrieb bis dahin verfugte konnten nicht die Mengen erzeugen die erforderlich waren um im Preis mit der britischen und franzosischen Konkurrenz mitzuhalten Kessler sah vor das Grundkapital in Hohe von 150 000 Gulden um 300 000 Gulden in Aktien zu je 500 Gulden aufzustocken Der Gesamtfonds von 450 000 Gulden sollte jedes Jahr am 30 Juni mit funf Prozent verzinst werden die Uberschusse teilweise einem Reservefonds zugefuhrt werden und die verbleibende Restsumme als ausserordentliche Dividende an die Aktionare ausbezahlt werden Selbstbewusst gab Kessler bekannt dass er selbst die Leitung der Firma ubernehmen werde Kesslers Plan sein Textilunternehmen in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln ist der erste nachweisbare Vorgang in Wurttemberg bei dem ein privater Unternehmer versuchte eine Textilaktiengesellschaft zu grunden die mit britischen und franzosischen Firmen in ernsthaften Wettbewerb treten konnte Bereits bei der Kunst und Industrie Ausstellung zu Stuttgart im Fruhjahr 1827 fiel die neu gegrundete Kessler sche Textilfabrik durch ihre Modernitat und Qualitat auf Im Bericht uber die Ausstellung heisst es Die Kessler sche Fabrik ist ein seit der letzten Kunst Ausstellung erst entstandenes ganz neues Etablissement das sich durch Umfang Maschinerie Anlagen Manichfaltigkeit Schonheit und Preis Billichkeit seiner Artikel vorzuglich dadurch auszeichnet dass es mehrere der franzosischen Industrie eigenthumliche Artikel auf vaterlandischen Boden verpflanzt und hier zuerst producirt hat Dazu gehoren die Merinos in diesen Graden der Feinheit die superfeienen Flanell Shawls die Decken von Maschinen gesponnener Zugwolle auf dem Rahmen geflochten und vollkommen geeignet die Plumeaux zu ersetzen die superfeinen gewebten Wolldecken und die superfeinen Hemden Flanelle 27 So wundert es nicht dass Kessler zu den Preistragern zahlte und als einer von 32 Unternehmern von Konig Wilhelm per Dekret vom 25 August 1827 die Berechtigung erhielt neben sein Markenzeichen die Preismedaille zu setzen 28 Die Modernitat von Kesslers Firma zeigt sich darin dass sie bereits 1826 eine Umluftheizung und eine Gasbeleuchtung mit 200 Flammen erhielt die vom Waiblinger Zieglermeister Ernst Bihl in das Fabrikgebaude eingebaut wurde Der wirtschaftliche Nutzen der kunstlichen Beleuchtung wird von der Schwabischen Chronik klar herausgestellt Wie nutzlich die Beleuchtung mit Gas wegen ihres gleich verbreiteten starken und doch milden Lichtes oft noch im Besonderen ist zeigt sich bei der vorerwahnten Maschinerie fur Zuggarn Spinnerei deren durch Wasserkraft bewegter Theil ohne Gaslicht nicht wie es jetzt geschieht Tag und Nacht im Gang erhalten werden konnte 29 Mit seinem Vorhaben eine grosse Textilaktiengesellschaft aufzubauen war Kessler seiner Zeit weit voraus vielleicht zu weit In Wurttemberg gab es durchaus eine grossere Schicht potenzieller Investoren Doch die legte ihr Geld lieber in Immobilien und Staatspapieren an statt sie in riskantere Industrieprojekte zu stecken Es dauerte noch zwanzig Jahre bis in den 1850er Jahren mit Schweizer Kapital baumwollverarbeitende Grossbetriebe als Aktiengesellschaften gegrundet wurden Als Kesslers Projekt das Textilunternehmen zu einer Aktiengesellschaft aufzubauen nicht vorankam verlegte er seine Aktivitaten auf die Erzeugung von moussierendem Wein Bereits 1828 verpachtete er einen Teil seiner Tuchfabrik und zwar die Spinnerei und die Tuchfabrikation auf der Maille an seinen Werkfuhrer Conrad Wolf aus Weil der Stadt 1830 wurden Johannes Merkel 1798 1879 und Ludwig Kienlin beide aus bedeutenden Ravensburger Kaufmannsfamilien stammend Teilhaber bei Wolf Von da an nannte sich die Firma Merkel amp Wolf da Kienlin bis 1843 stiller Teilhaber blieb 1831 wird Merkel amp Wolf als eines der grossten Gewerbeunternehmen genannt mit 40 Webstuhlen und einer Spinnerei fur wollenes Zeug und Kammgarn Nachdem Wolf aus gesundheitlichen Grunden ausscheiden musste erhielt das Unternehmen den Namen Merkel amp Kienlin das bis zu seiner Liquidation in den 1970er Jahren die bekannte Esslinger Wolle produzierte Grundung der altesten Sektkellerei Deutschlands Bearbeiten nbsp Ruttelpulte im Keller der ehemaligen Geistlichen Verwaltung des Speyrer Pfleghofes heute Sitz der Sektmanufaktur Kessler Am 1 Juli 1826 grundete Kessler mit dem Oberjustizprokurator Heinrich August Georgii die Schaumweinfabrik G C Kessler amp Co Bereits 1820 hatte Kessler von seinem Bruder Heinrich das Gut Neuhof heute Falkensteiner Hof bei Oedheim fur das Champagnerhaus Veuve Clicquot gekauft 30 Zu dem Gut gehorten mehrere Weinberge eine Bierbrauerei eine Essigsiederei und eine Branntweinbrennerei Heinrich war bereits seit 1812 Eigentumer des Gutes nachdem er es aus dem Nachlass seines Grossvaters Johann Georg Balthasar Gesswein in Strumpfelbach 9 November 1807 in Heilbronn erworben hatte Auch der Pachter des Guts der Chirurg Johann Christoph Strolin 8 Dezember 1783 in Altbach gehorte zum engeren Familienkreis Kesslers alteste Schwester Christiane Louise 19 Mai 1781 in Heilbronn hatte Strolin in zweiter Ehe am 13 August 1811 in Heilbronn geheiratet Im Korrespondenzblatt des Wurttembergischen Landwirtschaftlichen Vereins berichtete Kessler 1823 uber Versuche mit dem Anbau von Buchweizen dessen Stroh mit Branntweinspulich vermischt nahrhaftes Viehfutter ergebe In Oedheim versuchte Kessler vor dem sich abzeichnenden Bruch und sicher mit der Zustimmung von Barbe Nicole in mehreren Versuchsreihen moussierende Weine mit hochwertigen einheimischen Rebsorten wie Clevner als Hauptrebe aber auch Riesling 31 Traminer Elbling und Gutedel herzustellen 32 Aus der mehrjahrigen Vorbereitung heraus wird verstandlich wie Kessler im Jahr 1826 mit einem Mal in der Lage war die Herstellung den Handel und den Verkauf der moussierenden Weine nach Champagnerart aufzunehmen Obwohl fur die Herstellung moussirender Weine weniger Personal benotigt wurde als fur die Textilproduktion waren hohe Betriebsmittel erforderlich Zunachst mussten erhebliche Summen fur die Etablierung des Unternehmens und die Markteinfuhrung eines vollig neuen Produktes Schaumwein aus deutscher Produktion aufgebracht werden Da fur die Sekterzeugung grosse Lager und Kellerflachen benotigt werden fielen hohe Immobilieninvestitionen sowie Miet und Pachtzinsen an Hinzu kam ein hoher Mittelaufwand fur den Kauf der Grundweine Kessler kaufte nur hohe Qualitaten aus besten Lagen um mit franzosischen Erzeugnissen konkurrieren zu konnen Er vermied es jedoch franzosische Produkte nachzuahmen oder zu imitieren Obgleich Herr Kessler es verschmahend seinem inlandischen Erzeugnisse einen fremden Namen zu geben den Wein nur als schaumenden Wurttemberger Wein in den Handel bringt und dadurch die Soliditat seines Unternehmens verburgt so hat diese Vorsicht dennoch den dem so ausgezeichneten Produkte mit vollem Rechte gebuhrenden Namen Champagner im Publikum nicht verdrangt 33 In den ersten Jahren kummerte sich Kesslers Partner Heinrich August Georgii personlich um den Einkauf Kurz vor dem Herbste reist gewohnlich ein Teilhaber der Compagnie in verschiedene Orte wo schwarze Clevner und Rieslinge gepflanzt werden die durch vorzugliche Lagen bekannt sind Ist der Vertrag abgeschlossen und die Lesezeit tritt ein so kommt ein Abgeordneter von der Compagnie lasst die Trauben abschneiden wobei jedoch keine faulen Beeren seyn durfen weil diese den Wein leicht gelblich machen und sogleich ungequetscht auf die Kelter bringen wo der Saft durch einen leichten Druck ausgepresst und sogleich in Fasser gefullt nach Esslingen transportiert wird Dieses Beharren auf Qualitat war ausschlaggebend fur den Erfolg des Unternehmens und schuf Vertrauen bei den Kunden die fur das neue Produkt erst gewonnen werden mussten Viele Nachahmer hatten hingegen keinen langen Bestand 34 Der Weinbau in Wurttemberg zu Beginn des 19 Jahrhunderts BearbeitenIn den ersten Jahren war es fur Kessler nicht immer einfach hochwertige Grundweine fur die Schaumweinerzeugung zu beschaffen Dies lag an der Entwicklung des Weinanbaus in Wurttemberg seit dem Dreissigjahrigen Krieg und den Belastungen die mit der Serie von Kriegen Plunderungen und Verwustungen verbunden waren 35 die das Land erfassten Zu den Folgen des Pfalzischen Erbfolgekrieges 1688 1697 des Spanischen Erbfolgekrieges 1701 1714 15 und der Napoleonischen Kriege kam eine spurbare Abkuhlung des Klimas zu Beginn des 18 Jahrhunderts hinzu die Missernten begunstigte und den Anbau hochwertiger Rebsorten beeintrachtigte Bis zu Beginn des 17 Jahrhunderts spielte der Qualitatsweinbau in Wurttemberg eine bedeutende Rolle Weit verbreitet waren seit dem 15 Jahrhundert Traminersorten die aus heimischen Sorten gekreuzt wurden und hochwertige mittelschwere bis schwere Weissweine hervorbringen 36 Im 18 Jahrhundert waren Massentrager wie die Putzscheere 37 und Rebsorten wie Silvaner Elbling und Trollinger weit verbreitet Auf hochstens einem Funftel der Rebflache wuchsen damals hohere Qualitaten wie Muskateller Traminer und die Burgundersorten 38 Fur hochwertige und teure Weine gab es bis zum 19 Jahrhundert in Wurttemberg zudem nur eine begrenzte Nachfrage weshalb die Weinproduzenten dem Bedurfnis einer breiten Kauferschicht nach billigen und einfachen Weinen nachkamen In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden die Grundlagen fur den Qualitatsweinanbau in Wurttemberg gelegt Die Sektkellerei Kessler hatte einen wichtigen Anteil daran Denn Kessler benotigte fur die Schaumweinerzeugung hochwertige Grundweine Schnell zeigte sich dass die Weingartner zum Anbau hochwertiger Varietaten wie dem Clevner bereit waren wenn die Abnahme garantiert war 39 Die haufigsten Rebsorten im oberen Neckartal waren Silvaner weisser und roter Elbling Trollinger und etwas weniger Gutedel und Clevner in Esslingen zudem kleiner roter Veltliner Hansen genannt Die Winzer profitierten unmittelbar von der gestiegenen Nachfrage nach Qualitatswein In der Beschreibung des Oberamts Esslingen aus dem Jahr 1845 heisst es Zugleich wirkt sie gemeint ist die Sektkellerei Kessler durch die hohen Preise welche sie fur die edlen Traubensorten bezahlt und welche die gewohnlichen Herbstpreise um das Drei und Vierfache ubersteigen sehr aufmunternd fur die Verbesserung des wurttembergischen Weinbaus Fur die Stadt selbst ist das Geschaft durch den vermehrten Verkehr wichtig welcher durch die Beifuhr des Weinmostes und der verschiedenen Betriebsbedurfnisse und durch die Versendung der Weine herbeigefuhrt wird 40 Kessler kaufte seine Grundweine jedoch nicht nur regional ein was sich daran zeigt dass in Esslingen trotz der Nahe zu seiner Firma nicht mehr Clevner angebaut wurde als zuvor Vielmehr erwarb die Kellerei die Trauben gezielt aus guten Clevner und Rieslinglagen beispielsweise im Jahr 1857 aus Heilbronn Flein Ortenberg Weinsberg Kleinbottwar Hoheneck Stetten Lehrensteinsfeld Hanweiler und Hecklingen 41 Auf der verbesserten Qualitat der Grundweine gepaart mit sorgfaltiger Verarbeitung und gekonnter Vermarktung beruhte der anhaltende Erfolg des Kessler schen Produkts 42 Der Theologe und Schriftsteller Carl Theodor Griesinger misst Kessler eine wichtige Rolle bei der Verbesserung des Weinbaus in Wurttemberg in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts zu Wurttemberger Wein ist wohlfeil und man kann lange bei ihm aushalten Und wenn man starken Wein will haben wir nicht eine Weinverbesserungsanstalt die die edelsten Rheinweintrauben bei uns eingefuhrt hat und dazu Burgunder und Champagner Reben von der edelsten Sorte Und ist nicht der Wein bereits so verbessert und veredelt worden dass Fremde oft glauben achten Sillery Mousse zu trinken wahrend es nur ein Esslinger oder Heilbronner Fabrikat ist Haben nicht Clevner und Traminer an die kein Bordeaux oder Deidisheimer hin darf Wird nicht Wurttemberger ubers Meer verfuhrt ins ferne Amerika und die demokratischen Kaufleute daselbst trinken ihn lieber als die franzosischen Weine ob er gleich theurer kommt als diese Bey Gott Wurttemberg ist ein Weinland das sich mit jedem Anderen messen darf 43 Kapitalquellen Bearbeiten nbsp Das alteste Etikett der Sektmanufaktur Kessler aus der Zeit um 1826 1830 Kessler verweist auf seine fruhere Teilhaberschaft bei Veuve Clicquot PonsardinKessler und Georgii fullten 1826 die ersten 4000 Flaschen ab die ein Jahr spater in den Handel kamen 44 Im Schwabischen Merkur vom 5 Januar 1828 warben die beiden Grunder fur den Jahrgang 1826 Wir beehren uns das Publikum hiermit zu benachrichtigen dass wir bei Herrn Spindler in Stuttgart Herrn Bossert in Tubingen Herrn Schumann in Esslingen Niederlagen gemeint sind Verkaufsniederlassungen Anm d Vf von dem durch uns nach Champagner Art bereiteten hielandischen moussirenden Weine vom Jahr 1826 errichtet haben und dass bei denselben einzelne Flaschen um 1 Fl 36 kr zu kaufen sind Wer wenigstens 25 Flaschen bestellen will kann sich auch unmittelbar an uns wenden worauf wir nichts weiter als 1 fl 24 kr fur die Flaschen nehmen werden jedoch so dass der Besteller die Verpackungskosten die Fracht und den unterwegs etwa statt habenden Bruch zu tragen hat 45 Die Resonanz auf die Produktion des ersten Schaumwein Jahrgangs aus dem Hause Kessler ubertraf alle Erwartungen Herr Kessler in Esslingen hat im letzten Herbste Versuche gemacht Most von Clevner und Elbling auf Champagner Art zu bereiten und beiderlei Weine besonders der Clevner haben so weit sie sich im ersten halben Jahre beurteilen lassen in Beziehung auf Geschmack Farbe und Moussiren ein sehr gunstiges Resultat geliefert 46 1827 wurden bereits 30 000 und 1828 54 000 Flaschen gezogen 1842 in Kesslers Todesjahr wurden bereits 140 000 Flaschen produziert Die erste Produktionsstatte fur Kessler Sekt war die Kelter des Kaisheimer Pfleghofes Das Gebaude einschliesslich grosserer Weinbergflachen am Schoneberg heute Burgberg gehorte Georgii Schon bald mussten zusatzliche Keller in der naheren Umgebung gepachtet werden Daruber berichtet 1834 der Hohenheimer Professor Wilhelm Heinrich Theodor Plieninger 1795 1879 der 1832 bis 1848 wissenschaftlicher Sekretar der landwirtschaftlichen Centralstelle war Noch vor dem Herbste das Jahres 1827 wurde von den Herren Kessler und Georgii die ehemalige sogenannte Klosterles Kelter des Kaisheimer Pfleghofes Anm d Vf nebst dem darunter befindlichen Keller angekauft und in beiden die in der Champagne stattfindenden zur Behandlung von moussierenden Weinen nothwendigen Einrichtungen getroffen Von den Weinen des fraglichen Herbstes wurden 30 000 Flaschen gefullt die Ziehung des Jahres 1828 betrug sodann 54 000 Flaschen die vom Jahr 1830 im Jahr 1829 war der Most zu gering etliche 30 000 vom Jahr 1831 72 000 und vom Jahr 1832 44 000 Flaschen Der Umstand dass die moussierenden Weine erst nach Verlauf von 1 bis 2 Jahren versandt werden konnen machte den Besitz weiterer geeigneter Gebaude und Keller selbst in dem Fall einer Reduktion der jahrlichen Ziehungen auf 30 oder 40 000 Flaschen notwendig es wurden daher die der hiesigen Stiftung gehorigen sehr geraumigen die vormalige Stiftungskelter bildenden Lokale nebst den darunter befindlichen Kellern und einem anstossenden weiteren Keller angekauft Nach der diesen Lokalen alsbald gegebenen Einrichtung wurden diese fur die diesjahrige in 57 000 ganzen Flaschen bestehende Ziehung von dem Weine des vorigen Jahres benutzt 47 Damit begann der stufenweise Erwerb der Keller und Gebaude auf dem Areal des ehemaligen Speyrer Pfleghofes zwischen der Esslinger Stadtkirche St Dionys und dem Alten Rathaus die im Jahr 1866 abgeschlossen war Bis heute ist der historische Speyrer Pfleghof und die an ihn grenzenden Zunft und Burgerhauser der Sitz von Kessler Sekt Eine Besonderheit der Sekterzeugung war dass die Produktion uber langere Zeit vorfinanziert werden musste Der in Flaschen garende und reifende Wein wurde uber viele Monate gelagert ehe er als Schaumwein verkauft werden konnte Hinzu kamen Produktionsverluste durch zu schwache Garung oder Flaschenbruch der bis weit in die 1830er Jahre bis zu 50 Prozent der befullten Flaschen betraf Berechnungen ergaben dass sich das bei der Grundung erforderliche Betriebskapital auf 100 000 bis 150 000 Gulden belief Das erforderliche Kapital kam aus mehreren Quellen Kessler blieb in den ersten Jahren nach der Grundung der Sektkellerei weiterhin als Teilhaber mit seiner Textilfabrik verbunden so dass er dort anfallende Gewinne aus dem Verkauf der Produkte in den neuen Betrieb investieren konnte Als sich die Sektproduktion stabilisiert hatte forcierte er den Verkauf seiner Anteile an der Textilfabrik um das Wachstum der Sektkellerei zu finanzieren Weiteres Kapital kam von Georgii der mehr als ein Geschaftspartner war Kessler und Georgii verstanden sich personlich gut und hatten grosses Vertrauen zueinander so dass es bis 1835 keinen schriftlichen Gesellschaftervertrag gab Nach Kesslers Tod schrieb Georgii 1846 Bei der im Jahre 1826 durch Herrn Kessler und mir erfolgten Begrundung der Weinhandlung G C Kessler amp Co wurde zwischen den beiden Grundern und Gesellschaftern ein schriftlicher Gesellschaftsvertrag nicht errichtet Die Gesellschafter waren aber uber die Hauptpunkte einig 48 Die dritte Kapitalquelle war die von Konigin Katharina ins Leben gerufene Wurttembergische Landessparkasse in Stuttgart eine Vorlauferorganisation der heutigen Landesbank Baden Wurttemberg Kessler erhielt 1833 einen Kredit in Hohe von 20 000 Gulden gegen Verpfandung einer Forderung an die Gebruder Hardtmann aus einem Verkauf der Kesslerschen Weberei Dies ist ein fruhes Zeugnis fur eine Kreditvergabe durch ein staatliches Bankinstitut an einen Privatunternehmer An der Spitze der Wurttembergischen Landessparkasse stand seit 1818 der Stuttgarter Kaufmann und Tuchhandler der Geheime Hof und Domanenrat Gottlob Heinrich Rapp ein Onkel des Dichters Gustav Schwab der wiederum zum Freundeskreis Kesslers gehorte Rapp zahlte zu den einflussreichsten Personlichkeiten des offentlichen Lebens seiner Zeit in Wurttemberg Konig Friedrich I von Wurttemberg ubertrug dem geschickten Geschaftsmann 1808 die Direktion der Koniglichen Tabakregie er ernannte ihn zum Vorstand der Salinengefallverwaltung spater zum Oberfinanzrat und bestellte ihn 1814 zum Kontrolleur der Hofbank Konig Wilhelm I ernannte ihn zum Hofbankdirektor und zum Vorsteher der Wurttembergischen Landessparkasse 49 Rapp und der Verleger Johann Friedrich Cotta gehorten zum Vertrautenkreis der Konigin Katharina Weit uber die Landesgrenzen hinaus war Rapp als Kunstkenner und Mazen bekannt Goethe nannte ihn einen wohlunterrichteten Kunstfreund 50 Die ersten Sektflaschen bezog Kessler aus dem Schwarzwald in den ersten Jahren vorzugsweise von der koniglichen Glashuttenverwaltung in Schonmunzach spater von der Hutte Buhlbach und der Glashutte Bohringer in Freudenstadt Die Buhlbacher Flaschen kosteten 15 Gulden das Hundert halbe Flaschen 10 Gulden das Hundert Bereits 1833 kurz vor dem Beitritt Wurttembergs zum Deutschen Zollverein der einen einheitlichen Wirtschaftsraum bewirkte hatte Kessler rund 150 000 Flaschen im Bestand Von Esslingen in alle Weltgegenden BearbeitenDie Zahl der Kunden stieg von 130 im Jahr 1829 auf 523 im Jahr 1834 51 Hauptabsatzgebiet war in den ersten Jahren Wurttemberg mit uber 80 Prozent gefolgt von Bayern Das Verhaltnis anderte sich seit Grundung des Deutschen Zollvereins In den 1840er Jahren stammten uber 50 Prozent der Kunden aus den Staaten des Deutschen Zollvereins vor allem aus Bayern Sachsen Thuringen und Preussen Schon 1839 war ein Vertreter der Firma namens Johann Eichhorn mit Sitz in Mannheim zustandig fur den Verkauf in Baden Hessen Preussen Sachsen und Bayern 1842 gab es einen Vertreter in Berlin 1846 fur Bayern Ein besonderes Geschick hatte Kessler darin sein Produkt im Ausland zu vermarkten Hier kamen ihm die bei Veuve Clicquot gewonnenen Erfahrungen zugute wo er nach dem Wiener Kongress den Export vor allem nach Russland nennenswert steigern konnte Unmittelbar nach Grundung des Unternehmens begann er fur Kessler Sekt in Osterreich Grossbritannien den Niederlanden und vor allem Russland zu werben nbsp Schreiben Georg Christian Kesslers an den wurttembergischen Gesandten in St Petersburg Furst von Hohenlohe Kirchberg mit der Bitte sein Unternehmen bei der Einfuhrung moussirender Weine in Russland zu unterstutzenIm Fruhjahr 1830 schickte Kessler 300 Probeflaschen nach Sankt Petersburg Im Fruhjahr 1831 konnte er bereits 6 000 Flaschen seines moussierenden Weines in die russische Hauptstadt liefern Mit diesem Markt war Kessler vertraut seit er nach den napoleonischen Kriegen gemeinsam mit dem Handelsagenten Louis Bohne den Export des Hauses Clicquot nach Russland aufgebaut hatte Um die Ausfuhr nach Russland zu steigern nutzte Kessler 1834 seine Verbindungen zur wurttembergischen Regierung und zu Konig Wilhelm I Sein Schwiegervater Staatsminister Baron von Vellnagel offnete Kessler die Turen Mit Empfehlung des Konigs wurden dem wurttembergischen Gesandten in Russland dem Fursten zu Hohenlohe Kirchberg via Lubeck 60 Flaschen deutscher moussirender weisser Wein aus dem Hause Kessler nach St Petersburg geschickt Der Furst bat daraufhin den Direktor des Wirtschaftsdepartements in St Petersburg um Unterstutzung bei der Einfuhrung des Kessler schen Sekts in Russland So gingen bald Sendungen an den Zarenhof die Hofhaltung des Grossfursten Michael und weitere Mitglieder des Hochadels Offenbar hatte Kessler die Chancen in Russland richtig eingeschatzt Bis zum 16 Mai 1834 wurden via St Petersburg uber die Agenten Hills amp Whishaw 5279 Flaschen vin Traminer verkauft die Flasche zu 4 Rubel 1835 berichteten die Zeitungen dass fur Kessler Russland der wichtigste Markt ausserhalb Deutschlands sei Ungeachtet der Exportoffensive Kesslers blieb Wurttemberg das bedeutendste Absatzgebiet Konig Wilhelm I von Wurttemberg der wurttembergische Adel die Minister und die hohere Beamtenschaft gehorten in den ersten Jahren zu den Abnehmern denen mittelbar zugleich eine Multiplikatorenfunktion zukam Ein besonders kritischer Kunde war Herzog Heinrich von Wurttemberg 1772 1838 der jungste Bruder Konig Friedrichs I Er korrespondierte mit Kessler ausfuhrlich uber die Qualitat seiner Erzeugnisse und gab wertvolle Ratschlage fur die erfolgreiche Vermarktung des moussierenden Wein ausserhalb Wurttembergs In einem Brief vom 4 August 1833 lobt er den Jahrgang 1830 Ich habe nun die drey Gattungen Ihres muszirenden Weins genau gepruft u diejenige mit Schnur bezeichnete vom Jahr Gang 1830 als die mir am besten behagende gefunden Dieser Wein ist angenehm nicht zu stark und dabey am wenigsten Suss lauter Eigenschaften die meinem Geschmack entsprechen 52 Letzte Lebensjahre Bearbeiten nbsp Grabstele der Familie von Vellnagel mit Grabinschrift von Georg Christian von Kessler Mitte Hoppenlaufriedhof StuttgartKesslers Weitblick und Interesse an Neuem zeigte sich in seiner Position gegenuber dem neuen Verkehrssystem Eisenbahn In einer Liste der Esslinger Aktionare fur den Eisenbahnbau in Wurttemberg vom 24 Marz 1836 gehorte Kessler zu den Burgern die viel Kapital in den Kauf von Eisenbahn Aktien investierten weil sie daran grosse Hoffnungen fur die wirtschaftliche Entwicklung knupften Kessler erscheint mit einem Aktienpaket von 3000 Gulden als einer der grossten Investoren aus Esslingen ausser ihm riskierten nur zwei Burger aus Esslingen ahnliche Summen namlich der Fabrikant Carl Christian Deffner ebenfalls mit 3000 Gulden und der Rittmeister Karl Friedrich Sigmund von Minkwitz 1795 53 mit 6000 Gulden Hohepunkt der gesellschaftlichen Anerkennung von Kesslers Verdiensten um die wurttembergische Industrie und den Weinbau war die Verleihung des Ritterkreuzes des Ordens der wurttembergischen Krone durch Konig Wilhelm I am 30 Oktober 1841 Mit der Aufnahme in den Orden ist die Erhebung in den personlichen Adelsstand verbunden Allerdings erkrankte Kessler bereits im selben Jahr so schwer dass er damit rechnen musste die Geschafte nicht mehr lange fortfuhren zu konnen Am 1 Juli 1835 trat der junge Carl Weiss Chenoux 1809 1889 als neuer Gesellschafter in die Firma ein Wichtig war Kessler dass nicht nur das onologische Konnen sondern auch die kaufmannische Kompetenz in den Handen einer tatkraftigen Unternehmerpersonlichkeit blieb Seine Frau sein Sohn und seine Tochter hatten kein ernsthaftes Interesse am Erhalt der Teilhaberschaft Ihnen erschien der hohe Kapitalbedarf der in diesen Jahren des Wachstums erforderlich war zu riskant Deshalb nahm er mit Zustimmung der anderen Gesellschafter 1841 den Kaufmann Gustav Stitz als weiteren Teilhaber in das Unternehmen auf nbsp Grabinschrift von Georg Christian von Kessler auf dem Familiengrab der Familie von Vellnagel Hoppenlaufriedhof StuttgartWegen des unheilbaren Ruckenmarksleidens das Kessler den Gebrauch von Handen und Fussen schwer machte zog er sich im Januar 1841 fast vollstandig aus dem Geschaftsleben zuruck Er verkaufte an seine Teilhaber seine Anteile fur 54 000 Gulden Die Gesellschafter vereinbarten dass er noch im selben Jahr 24 000 Gulden in drei Teilzahlungen erhalten sollte Die restlichen 30 000 Gulden sollten in sechs Raten zu je 5 000 Gulden bezahlt werden Nur die Geschafte mit Russland wollte er personlich fortfuhren Kesslers Zustand verschlechterte sich rasch so dass er auch auf das Russland Geschaft verzichtete Am 16 September 1842 liess er seinen Geschaftspartnern folgendes Rundschreiben zugehen Ich habe die Ehre Sie zu benachrichtigen dass ich mich infolge von erneuertem vermehrten Unwohlseyn neben meiner leider unheilbaren Ruckenmarks Krankheit die mir den Gebrauch der Hande und Fusse ausserordentlich erschwert genothigt gesehen habe auf die mir bey meinem Rucktritt aus der Gesellschafts Handlung G C Kessler amp Cie fur mich und meine Erben vorbehaltenen Russischen Geschafte ebenfalls zu Gunsten meiner Herren Nachfolger zu verzichten Haben Sie die Gute hiervon Notiz zu nehmen um sich wegen der zwischen Ihnen und mir angeknupften Geschafte mit besagtem meinen Herren Nachfolgern zu verstandigen und zu berechnen Ich danke Ihnen auf das Verbindlichste fur das mir gutigst bewiesene Wohlwollen und Vertrauen und verharre der ausgezeichnetsten Hochachtung ganz der Ihrige G C Kessler 54 Bereits am 16 Dezember 1842 starb Kessler 55 jahrig in Stuttgart Er hinterliess seine Witwe mit der 16 jahrigen Tochter Anna Friederike 2 Januar 1827 und dem 15 jahrigen Sohn Georg Karl August 14 Februar 1828 1868 als Fabrikant in Leipzig Seine am 2 Juni 1830 geborene Tochter Clara war ihrem Vater 1836 kurz vor der Vollendung des sechsten Lebensjahres an den Folgen einer Hirnhautentzundung im Tod vorangegangen Kesslers Grab befindet sich auf dem Hoppenlau Friedhof Stuttgart Ohne Zweifel gehort Georg Christian von Kessler zu den profiliertesten und innovativsten Personlichkeiten in der Fruhphase der Industrialisierung Wurttembergs Er gehorte einer mit der burgerlichen Gesellschaft des 19 Jahrhunderts neu entstandenen sozialen Gruppe an die befreit von den Zwangen der Stande und Zunftordnung ihr Leben aus eigenem Antrieb gestalteten und sich durch Pioniergeist Risikofreudigkeit Besitzstreben Bildung und Erfindungsreichtum auszeichnete Daruber hinaus wird in Kesslers Nachruf aus dem Jahr 1844 seine soziale Verantwortung und sein Kunstsinn erkennbar Charakterzuge die moglicherweise von der Tatigkeit seines Vaters als Stadtrat und Organist beeinflusst worden sind Durch ein offenes gerades Benehmen durch ein dienstfertiges freundliches Entgegenkommen durch gefallige Formen durch Erhabenheit uber kleinliche Interessen durch rege Teilnahme fur alles Schone und Gemeinnutzige durch Freigebigkeit und Gastfreundschaft Grundsatze seines Charakters die bei aller Verstimmung in den letzten Lebensjahren nie sich verbargen hatte er die Achtung und Zuneigung Aller die mit ihm in Beruhrung kamen erworben Die Unterstutzung seiner Geschwister die alle vor ihm starben und von denen er zweien noch wahrend des letzten Jahren in das Grab nachsehen musste so wie ihrer Angehorigen wurde er nicht mude Uberhaupt Hilfsbedurftigen wohl tun und seine Umgebungen an seinen Lebensgenussen Teil nehmen lassen zu konnen hielt er fur den Hauptgewinn seiner eigenen Tatigkeit und dem glucklichen Endergebnisse seiner Unternehmungen zu verdanken hatte Leidenschaftlicher Freund der Tonkunst fand er einen hohen Genuss darin wenn zuweilen die Liederkranze von Esslingen auf seinem freundlich gelegenen Landsitze am Neckar sich einfanden und unter dem Klange der Becher die seine Gastlichkeit ihnen fullte durch ihre vierstimmigen Gesange den Abend ihm verkurzten Gesegnet wird sein Andenken nicht nur bei Allen denen er naher stand sondern bei allen Freunden des Vaterlandes vorzugsweise aber bei den Einwohnern der Stadt Esslingen sein denen sein Wirken mannigfachen bleibenden Vorteil brachte 55 Einzelnachweise Bearbeiten Siehe dazu die Ankundigung der Aufnahme von Carl Weiss Chenaux 1809 1889 als Teilhaber des Unternehmens Unser im Jahr 1826 begrundetes Geschaft hat wie Ihnen bekannt die Bereitung hierlandischer aus den edelsten feinsten Traubensorten erzeugter moussierender Weine zum Gegenstande Gerd Kollmer von Oheimb Loup Georg Christian von Kessler Fabrikant und Wegbereiter der wurttembergischen Industrie 1787 1842 In Lebensbilder aus Baden Wurttemberg Nr 20 Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 978 3 17 017333 0 S 207 Neuer Nekrolog der Deutschen Zwanzigster Jahrgang 1842 zweiter Teil Weimar 1844 No 317 Georg Christian von Kessler S 871 Digitalisat a b Neuer Nekrolog der Deutschen S 872 Der handschriftliche Lebenslauf Kesslers wird in Auszugen zitiert bei Gunther Weiss Vom Esslinger Champagner zum Kessler Hochgewachs Chronik der Familie Weiss der altesten Familie von Sektfachleuten in Deutschland 1835 1985 Esslingen 1985 S 20ff Ihr Urgrossvater mutterlicherseits war Nicolas Ruinart 1697 1769 der 1729 das erste Champagnerunternehmen grundete siehe dazu Robert Tomes The Champagne Country New York 1867 S 94 95 Ein Umrechnungsverhaltnis von einem Franc zu einem heutigen Euro von eins zu zwanzig gilt als konservativ angesetzt Damit hatte Barbe Nicole Clicquot etwa 1 5 Millionen Euro investiert Zum Vergleich ein ungelernter Arbeiter verdiente um 1830 etwa 400 Francs 8 000 Euro jahrlich eine Flasche Champagner kostete um 1800 rund 3 5 Francs 70 Euro Das Unternehmen das Alexandre gemeinsam mit seinem Sohn Jerome unter dem Namen Fourneaux et fils weiterfuhrte stellte ebenfalls qualitatvolle Champagner her und ging 1931 in den Besitz von Champagne Taittinger das drittalteste Champagnerhaus uber Siehe dazu Jacques Louis Delpal Merveilles de Champagne Paris 1993 S 58 Jean Antoine Chaptal L art de faire le vin Paris 1819 Jerry B Gough Winecraft and Chimistry in Eighteenth Century France Chaptal and the Invention of Chaptalization In Technologies and Culture Band 39 Nr 1 1998 S 74 104 speziell S 102 Roderick Philipps A Short History of Wine New York 2000 S 243 Robert Tomes The Champagne Country New York 1867 S 68 Henry Viztelly Facts About Champagne and Other Sparkling Wines Collected During Numerous Visits to the Champagne and Other Viticultural Districts of France an the Principal Remaining Wine Producing Countries of Europe London 1879 S 192 198 214 Gerard Liger Belair Uncorked The Science of Champagne Princeton NJ 2004 S 15 Jacques Louis Delpal Merveilles de Champagne Paris 1993 S 173 Frederique Crestin Billet La Veuve Clicquot La grande dame le la Champagne Paris 1992 S 134 Siehe dazu Frederique Crestin Billet Veuve Clicquot La grande dame de la Champagne Grenoble 1992 S 91 und Rulf Neigenfind Die zwei Leben des Georg Christian Kessler Die Geschichte eines beruhmten Unbekannten Lane Books Paris 2009 S 79f In vielen Veroffentlichungen ist von 10 500 Flaschen die Rede der bei Crestin Billet auf Seite 81 abgebildete Frachtbrief weist jedoch die o g Frachtmenge aus Die Kessler Biografie von Rulf Neigenfind eroffnet ganzlich neue Aspekte auf die gesellschaftliche Position Kesslers in Reims die durch die Einheirat in die angesehene und grossburgerliche Tuch und Wolledynastie Jobert Ternaux entstanden ist Siehe dazu Rulf Neigenfind Die zwei Leben des Georg Christian Kessler Die Geschichte eines beruhmten Unbekannten Lane Books Paris 2009 S 87 92 Frederique Crestin Billet La Veuve Clicquot La grande dame de la Champagne Paris 1992 S 88 und 94 Tilar J Mazzeo The Widow Clicquot The Story of a Champagne Empire and the Woman who ruled it New York 2008 S 139f Siehe dazu jetzt die wegweisenden Untersuchungen von Rulf Neigenfind Die zwei Leben des Georg Christian Kessler Die Geschichte eines beruhmten Unbekannten Lane Books Paris 2009 S 58f Frederique Crestin Billet La Veuve Clicquot La grande dame de la Champagne Paris 1992 S 91 94 Robert Tomes The Champagne Country New York 1867 S 87 Dazu ausfuhrlich Rulf Neigenfind Die zwei Leben des Georg Christian Kessler Die Geschichte eines beruhmten Unbekannten Lane Books Paris 2009 S 95ff Wie Georg Christian Kessler zahlt Heinrich Kessler zu den vergessenen Personlichkeiten der wurttembergischen Geschichte der Restaurationszeit die eine moderne historische Aufarbeitung verdient hatten Kunigunde Sophie Ludovika Simanowitz geborene Reichenbach Bildnismalerin Zeichnerin Miniaturmalerin Schulerin von Nicolas Guibal in Stuttgart und von Antoine Vestier in Paris mit Christian Friedrich Daniel Schubart befreundet der ihr mehrerer Gedichte widmet sowie mit Friedrich von Schiller den sie und seine Familie portratierte Das Gemalde hing bis 2005 im Grunder Saal des Kessler Hauses befand sich jedoch im Besitz der fruheren Eigentumerfamilie 2008 wurde es uber ein Auktionshaus in Erlangen an einen unbekannten Kaufer im Ausland verkauft Vgl Ernst Heinrich Kneschke Hrsg Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 Leipzig 1870 S 366 a b c d Schwabische Chronik 12 Februar 1826 S 77 Correspondenzblatt des Wurttembergischen Landwirthschaftlichen Vereins 12 Band Stuttgart 1827 S 226 Correspondenzblatt des Wurttembergischen Landwirthschaftlichen Vereins 12 Band Stuttgart 1827 S 336 Schwabische Chronik 17 Februar 1826 S 87 Siehe dazu Rulf Neigenfind Die zwei Leben des Georg Christian Kessler Die Geschichte eines beruhmten Unbekannten 2 Auflage Paris 2012 S 103 Die Abschrift des Kaufvertrags vom 23 Dezember 1820 befindet sich im Staatsarchiv Ludwigsburg E 173 III Bu 255101 Die Forschung geht davon aus dass Riesling am Rhein entstand Genetisch gesehen ist Riesling eine Kreuzung zwischen dem weissen Heunisch und einem Abkommling der Wildrebe des Vitis silvestris Typs Siehe Andreas Jung Erika Maul Der Ursprung unserer autochthonen und internationalen Rebsorten In Geilweilerhof aktuell 33 Heft 1 2005 S 19 26 Siehe dazu Gunther Weiss Die Deutsche Sektindustrie Ihr Werden und Wesen und das Einwirken des Staates auf ihre Geschicke Stuttgart 1931 S22 Wochenblatt fur Land und Hauswirtschaft Gewerbe und Handel Nr 39 vom 11 November 1834 zitiert bei Rulf Neigenfind Die zwei Leben des Georg Christian Kessler Paris 2009 S 156 J P Bachem Hrsg Rheinische Provinzial Blatter fur alle Stande Neue Folge 6 Jahrgang Nr 27 Koln 1839 S 3 Werner Foll Mehr als nur Champagner Georg Christian Kessler 1787 1842 In Christhard Schrenk Hrsg Heilbronner Kopfe III Lebensbilder aus drei Jahrhunderten Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn Band 48 Weinsberg 2001 S 155 Dieter Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 Stuttgart 1995 S 142 147 Ferdinand Regner A Stadlbauer Cornelia Eisenheld Heunisch Frankisch ein wichtiger Genpool europaischer Rebsorten In Wein Wissenschaft Band 53 Nr 3 1998 S 114 118 Die Rebsorte bildet grosse Trauben mit dicken grossen Beeren die spat reifen faulnisanfallig und frostempfindlich sind Sie liefert grosse Ertrage die Qualitat des Mosts und der Weine ist einfach und wenig haltbar Die Sorte soll nach dem Dreissigjahrigen Krieg aus Ungarn eingefuhrt worden sein wobei berucksichtigt werden muss dass Ungarn damals wesentlich grosser war als heute und die Slowakei Kroatien und Teile Rumaniens umfasste Siehe dazu Christine Kramer Rebsorten in Wurttemberg Herkunft Einfuhrung Verbreitung und die Qualitat der Weine vom Spatmittelalter bis ins 19 Jahrhundert Tubinger Bausteine zur Landesgeschichte 7 Ostfildern 2006 S 161f Johann Philipp Bronner Der Weinbau im Konigreich Wurttemberg Band 1 Heidelberg 1837 S 95 Beschreibung des Oberamts Esslingen Stuttgart und Tubingen 1845 S 121 Bronner Weinbau Band 1 S 196ff Friedrich von Bassermann Jordan Geschichte des Weinbaus 2 Bande Frankfurt a M 1923 hier Band 1 S 169 Carl Theodor Griesinger Humoristische Bilder aus Schwaben Heilbronn 1837 S 266f Gert Kollmer von Oheimb Loup Georg Christian von Kessler S 219 Schwabischer Merkur 5 Januar 1828 zitiert in J P Bachem Hrsg Rheinische Provinzial Blatter fur alle Stande Neue Folge 5 Jahrgang Nr 53 Koln 1838 S 29 Christian Carl Ande Hrsg Oekonomische Neuigkeiten und Verhandlungen 1827 S 538 Nr 68 537 Oekonomische Societaten Correspondenzblatt des Koniglich Wurttembergischen Landwirthschaftlichen Vereins Neue Folge Band 6 1834 S 59 Wirtschaftsarchiv Baden Wurttemberg Stuttgart Bestand Y 267 G C Kessler Nr 179 zitiert auch bei Helmut Arntz Fruhgeschichte des deutschen Sektes II Erster Firmenteil Schriften zur Weingeschichte 82 Wiesbaden 1987 S 12 Dem Andenken des verstorbenen Geh Hof und Domanen Raths H Rapp gewidmet von seinen Hinterbliebenen Stuttgart o J enth die Rede am Grabe von Oberconsistorial Rath Stadtdekan Kostlin und einen anonymen Lebensabriss ferner die Nekrologe von Dannecker im Schwab Merkur Chronik Jg 1841 S 1409 ff und im Kunstblatt 1842 S 1 ff Zitiert nach Max Rehm Ursprung und Wandlung Leitgedanken der Jahre 1818 bis 1945 In Hundertfunfzig Jahre Wurttembergische Landessparkasse Stuttgart 1968 S 24ff Siehe dazu die Kundenverzeichnisse im WA Baden Wurttemberg nverzeichnet WA Hohenheim Y 267 Nr 226 Nachweis der Lebensdaten Michael Klein Die Handschriften der Sammlung J 1 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart Die Handschriften der Staatsarchive in Baden Wurttemberg Band 1 Wiesbaden 1980 S 355 Wirtschaftsarchiv Baden Wurttemberg Bestandssignatur Y 267 Nr 178 Neuer Nekrolog der Deutschen 1844 S 875 Literatur Bearbeiten nbsp Kessler Etikett von 1910 fur Piccolo Flaschen mit dem Symbol des Grossen Kometen von 1811 Quellen Bearbeiten Wirtschaftsarchiv Baden Wurttemberg Stuttgart Bestand Y 267 G C Kessler Nr 171 178 179 226 Wirtschaftsarchiv Baden Wurttemberg Stuttgart Bestand B 44 Merkel amp Kienlin Bu 34 164 442 583 661 1268 1315Gedruckte Quellen Bearbeiten Correspondenzblatt des landwirtschaftlichen Vereins 1822 1842 Gewerbsfreund oder Kunst und Gewerbe Anzeiger im Konigreich Wurttemberg 1 Jahrgang 1826 Schwabischer Merkur mit Beilage Schwabische Chronik 1823 1831 Literatur Bearbeiten Helmut Arntz Winfried Heinen Sekt Ein Marktfuhrer Gesamtwerk deutscher Wein Sonderbd 4 Heinen Trittenheim 1982 ISBN 3 922369 05 7 S 98 101 Helmut Arntz Fruhgeschichte des deutschen Sektes Band 2 1 Firmenteil Schriften zur Weingeschichte Nr 82 ISSN 0302 0967 Gesellschaft fur Geschichte des Weines Wiesbaden 1997 S 5 15 Otto Borst Die Esslinger Pliensaubrucke Kommunale Verkehrs und Wirtschaftspolitik vom fruhen Mittelalter bis zur Gegenwart Esslinger Studien Schriftenreihe Bd 3 ISSN 0425 3086 Stadtarchiv Esslingen 1971 Jacqueline de Caraman Chimay Madame Veuve Clicquot Ponsardin Sa vie son temps H Debar amp Cie Reims 1956 Frederique Crestin Billet Veuve Clicquot La grande dame de la Champagne Glenat Grenoble 1992 ISBN 2 7234 1421 3 Werner Foll Mehr als nur Champagner Georg Christian Kessler 1787 1842 In Christhard Schrenk Hrsg Heilbronner Kopfe Band 3 Lebensbilder aus drei Jahrhunderten Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn Bd 48 Stadtarchiv Heilbronn 2001 ISBN 3 928990 78 0 S 143 156 Eberhard Kaiser Georg Christian von Kessler In Diplomatische Depesche 10 2005 ZDB ID 2150101 4 S 66 67 Gerd Kollmer von Oheimb Loup Georg Christian von Kessler Fabrikant und Wegbereiter der wurttembergischen Industrie 1787 1842 In Lebensbilder aus Baden Wurttemberg Bd 20 2001 ISSN 0948 0374 S 207 225 Georges Lallemend Edouard Werle Negociant en vins de Champagne Maire de la Ville de Reims a 1852 a 1868 Depute au Corps Legislatif 31 Octobre 1801 6 Juin 1884 Texte d une conference donnee a la Societe des Amis du Vieux Reims le 28 octobre 1953 Societe des Amis du Vieux Reims Reims 1954 Gerard Liger Belair Uncorked The Science of Champagne Princeton University Press Princeton NJ 2004 ISBN 0 691 11919 8 Tilar J Mazzeo The Widow Clicquot The Story of a Champagne Empire and the Woman who ruled it Collins New York NY 2008 ISBN 978 0 06 128856 2 Rulf Neigenfind Die zwei Leben des Georg Christian Kessler Die Geschichte eines beruhmten Unbekannten Lane Books Paris 2009 ISBN 978 2 9535498 1 2 Georg Christian von Kessler In Neuer Nekrolog der Deutschen Jg 20 Tl 2 1842 1844 S 871 875 No 317 Digitalisat Bertold Pfeiffer Der Hoppenlau Friedhof in Stuttgart Eine Studie zum Heimatschutz Neue erweiterte Ausgabe Kohlhammer Stuttgart 1912 Henrich Tiessen Industrielle Entwicklung gesellschaftlicher Wandel und politische Bewegung in einer wurttembergischen Fabrikstadt des 19 Jahrhunderts Esslingen 1848 1914 Esslinger Studien Schriftenreihe Bd 6 Stadtarchiv Esslingen 1982 Wilhelm Treue Kessler Georg Christian von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 549 Digitalisat Alain Marcel Louis de Vogue Une maison de vins de Champagne au temps du blocus continental 1806 1812 1948 Paris Memoire presente pour l obtention du diplome d etudes superieures d histoire Juni 1948 Friedrich Franz Wauschkuhn Die Anfange der wurttembergischen Textilindustrie im Rahmen der staatlichen Gewerbepolitik 1806 1848 Hamburg 1974 Hamburg Universitat Dissertation 1975 Gunther Weiss Vom Esslinger Champagner zum Kessler Hochgewachs Chronik der Familie Weiss der altesten Familie von Sektfachleuten in Deutschland 1835 1985 Eine Plauderei Kessler Esslingen 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Christian Kessler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kessler Sekt GmbH amp Co KGNormdaten Person GND 116145277 lobid OGND AKS VIAF 62292936 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kessler Georg ChristianALTERNATIVNAMEN Kessler Georg Christian vonKURZBESCHREIBUNG Grunder der ersten deutschen SektkellereiGEBURTSDATUM 30 Marz 1787GEBURTSORT HeilbronnSTERBEDATUM 16 Dezember 1842STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Christian Kessler amp oldid 229160144