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Gottlob Heinrich Rapp ab 1821 von Rapp 6 Februar 1761 in Stuttgart Herzogtum Wurttemberg 9 Marz 1832 in Stuttgart Konigreich Wurttemberg war ein Kaufmann Kunstfreund und Schriftsteller Gottlob Heinrich von Rapp auf einem Gemalde portratiert von Philipp Friedrich von Hetsch 1 um 1790 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kontakt mit Kulturschaffenden 3 Eigene Schriften und Forderung der Kunst 4 Offentliche Amter und Ehrungen 5 Familie 6 Portrats 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGottlob Heinrich Rapp war der Sohn eines Tuchhandlers besuchte das Gymnasium 2 und wurde von seiner Familie fur den Kaufmannsberuf bestimmt obwohl er fruh eine Neigung zur Malerei entwickelt hatte Auf Geschafts und Messereisen mit dem Vater konnte der junge Mann sich jedoch mit Kunstwerken historischen Bauwerken und sehenswerten Landschaften beschaftigen wie aus Tagebuchern hervorgeht die Gottlob Heinrich Rapp in dieser Zeit verfasste Nachdem seine Lehrzeit abgeschlossen war arbeitete Rapp im elterlichen Geschaft mit begann jedoch gleichzeitig mit einer kunstlerischen Ausbildung Er legte im Jahr 1777 ein Buch an in dem er Auszuge aus kunstgeschichtlichen Werken sammelte und nahm regelmassig Zeichenunterricht Wer in dieser Zeit sein Lehrer war ist nicht bekannt 1783 unternahm er eine Reise durch die Rheinlande Belgien Holland und Frankreich und fuhrte dabei wiederum ein Tagebuch aus dem hervorgeht dass er sich unterwegs nicht nur weitere geschaftliche Fertigkeiten sondern hauptsachlich auch Kunstkenntnisse aneignete Bevor eine Italienreise die der zufriedene Vater ihm nach dieser ersten Bildungsreise versprochen hatte angetreten werden konnte starb Gottlob Heinrich Rapps Vater und der Sohn musste zusammen mit seiner Mutter die Geschaftsfuhrung ubernehmen 1785 heiratete er die Apothekertochter Friederike Eberhardine Walz Aus der Ehe gingen acht 2 Kinder hervor Kontakt mit Kulturschaffenden BearbeitenRapp zeichnete und malte auch nach der Geschaftsubernahme weiterhin eifrig und beschaftigte sich nun vor allem mit Naturstudien und Landschaftsszenen Ausserdem pflegte er regen Kontakt mit Stuttgarter Kunstlern darunter den Malern Philipp Friedrich Hetsch und Adolf Friedrich Harper sowie dem Kupferstecher Johann Gotthard Muller Nachdem Johann Heinrich Dannecker 1790 aus Rom zuruckgekehrt war spann sich auch mit diesem Bildhauer ein lebhafter Verkehr an und schon im November 1790 heiratete Dannecker Rapps jungere Schwester Heinrike Charlotte Laut seinem Schuler Th Wagner beeinflusste Rapp auch Danneckers Themenwahl Ohne seinen R hatte Dannecker weder eine Ariadne noch eine Stuttgarter Nymphengruppe geschaffen 3 Ausserdem war er ihm als geschickter Kaufmann und Kunstschriftsteller bei der Vermarktung seiner Arbeiten behilflich Eine gemeinsame Freundschaft mit Schiller und Goethe pflegten die Familien Rapp und Dannecker ebenfalls Noch 20 Jahre nach Schillers Tod logierte dessen Witwe samt ihren Kindern bei Aufenthalten in Stuttgart im Rappschen Haushalt in der Stiftstrasse 6 2 Im Jahr 1827 wurde in Stuttgart ein Verein fur das Denkmal Schillers gegrundet in dem Rapp Mitglied war Die Aufstellung der Statue im Jahr 1839 erlebte er allerdings nicht mehr Goethe machte auf der Ruckkehr von seiner Schweizerreise im Sommer 1797 in Stuttgart Station und wurde durch ein Empfehlungsschreiben Schillers bei Rapp eingefuhrt Er legte in mehreren Tagebucheintragen und Briefen Zeugnis uber die sieben Tage ab die er in Stuttgart verbrachte und berichtete etwa am 14 September 1797 in einem Brief an Schiller Als ich bemerken konnte dass mein Verhaltniss zu R und Dannecker im Wachsen war und Beide manchen Grundsatz an dem mir theoretisch so viel gelegen ist aufzufassen nicht abgeneigt waren auch von ihrer Seite sie mir manches Angenehme Gute und Brauchbare mittheilten so entschloss ich mich ihnen den Hermann vorzulesen das ich dann auch in einem Abende vollbrachte Ich hatte alle Ursache mich des Effects zu erfreuen den er hervorbrachte und es sind uns Allen diese Stunden fruchtbar geworden 4 Bis ins Jahr 1802 spann sich ein Briefwechsel zwischen Goethe und Rapp fort Eigene Schriften und Forderung der Kunst BearbeitenWeitere Schriftsteller mit denen Rapp verkehrte waren Staudlin Haug Reinbeck und Matthison Rapp unternahm auch eigene schriftstellerische Versuche Er verfasste eine Beschreibung des Gartens in Hohenheim 5 deren erster Teil 1795 in Cottas Taschenbuch auf das Jahr 1795 fur Natur und Gartenfreunde erschien Die Fortsetzungen wurden in den Jahrgangen 1796 99 des Taschen Kalenders veroffentlicht Dort erschienen auch die Fragmentarischen Beitrage zu asthetischer Ausbildung des deutschen Gartengeschmacks Rapp verfasste auch Zeichnungen von schonen Gefasse kleinen Altaren und Monumenten Zum Gebrauch von Gartenverzierungen Von Herrn Hofbildhauer Isopi Diese Ausfuhrungen wurden von Schiller in der Allgemeinen Litteraturzeitung Nr 332 sehr positiv rezensiert Die Illustrationen zu der Beschreibung des Hohenheimer Gartens gingen auf Aquarelle Viktor Heideloffs zuruck der seinerseits auch zwei Bande mit kolorierten Stichen nach seinen Bildern herausgab Sie trugen die Titel Ansichten des herzogl wurttb Landsitzes Hohenheim Nurnberg Frauenholz 1795 und Merkwurdigste innere Ansichten der Gebaude und Gartenpartieen in Hohenheim drei Hefte Fol mit einem Kupfertitel o O und J Es ist anzunehmen dass die erlauternden Texte zu diesen Bildbanden anonym von Rapp verfasst wurden Neben diesen eher wissenschaftlichen Texten versuchte sich Rapp auch an der Belletristik doch gelten seine Idyllen mit Titeln wie Die Grotte oder Das Madchen an der Quell oder Charakterstudien wie Die beiden Wittwen von Athen als weniger bedeutend nbsp Morgenblatt fur gebildete Stande 1812Nachdem Cotta aber 1807 das Morgenblatt fur gebildete Stande gegrundet hatte aus dem spater noch das Kunstblatt hervorging entfaltete Rapp eine eifrige und erfolgreiche Tatigkeit als Kunstschriftsteller und veroffentlichte bis 1825 fast jedes Jahr Beitrage in diesen Blattern Thema waren etwa die Werke von Johann Heinrich Dannecker Johann Gotthard Muller Johann Friedrich Muller Philipp Jakob Scheffauer Gottlieb Schick Eberhard Wachter Gottlob Friedrich Steinkopf und Karl Jakob Theodor Leybold die alle in Stuttgart ansassig waren oder gewesen waren aber auch Fragen der Archaologie oder neuer Kunsttechniken sowie auswartige Kunsterscheinungen Rapp war ausserdem Mitarbeiter an den Wurttembergischen Jahrbuchern die Memminger gegrundet hatte und schrieb unter anderem Beitrage uber die Besuche Bertel Thorvaldsens 1819 und Lord Elgins 1820 21 in Stuttgart Auch die Entstehungsgeschichte der Boissereeschen Sammlung dokumentierte er hier Ziel der Beitrage in den Jahrbuchern war es den Konig und die Beamtenschaft zur Forderung der Kunst zu animieren 1827 war Rapp an der Grundung des Wurttembergischen Kunstvereins beteiligt In den ersten Jahren gehorte er dem Vorstand des Verwaltungsausschusses dieser Institution an 1829 wurde die wurttembergische Kunstschule gegrundet deren erstem Schulrat er angehorte und bei deren Organisation seine Vorschlage eine Rolle gespielt hatten Der Kunstverein und die Kunstschule entwickelten sich rasch und erfolgreich Mit der Einrichtung eines lithographischen Instituts die er 1807 zusammen mit Cotta unternommen hatte hatte Rapp dagegen weniger Erfolg Das Unternehmen loste sich schon 1810 wieder auf Rapp verfasste uber die neue Technik die Schrift Das Geheimniss des Steindruckes in seinem ganzen Umfange praktisch und ohne Ruckhalt nach eigenen Erfahrungen beschrieben von einem Liebhaber Tubingen 1810 Ebenfalls 1807 richtete Rapp zusammen mit Cotta eine Kupferdruckerei ein der ebenfalls der Erfolg versagt blieb Das Kupferstichwerk Geschichte der Mahlerei in Italien nach ihrer Entwickelung Ausbildung und Vollendung Aus den Werken der besseren Kunstler anschaulich dargestellt und mit kurzen Erlauterungen und Lebensbeschreibungen begleitet von F und J Riepenhausen gedieh nicht uber den Umfang von zwei Heften hinaus die 1810 erschienen Offentliche Amter und Ehrungen BearbeitenCarl Eugen ernannte Rapp 1792 zum Wechselgerichtsassessor unter Friedrich I fuhrte er von 1808 bis 1816 die kaufmannische Direktion der koniglichen Tabaksregie er fuhrte die herzogliche Spiegelfabrik 2 ab 1814 war er Kontrolleur bei der Hofbank und Konig Wilhelm machte ihn 1818 zum Geheimen Hof und Domanenrat sowie zum Direktor der Hofbank 1818 half er bei der Einrichtung der Wurttembergischen Sparkasse und wurde einer ihrer Vorsteher 1821 erhielt er noch das Ritterkreuz des wurttembergischen Kronordens 6 mit dem der personliche Adel verbunden war 1830 zog sich Rapp aus seinen Amtern zuruckFamilie BearbeitenGustav Schwab war ein Sohn einer alteren Schwester und damit ein Neffe Gottlob Heinrich Rapps Sein zweiter Sohn Moritz Rapp wurde Professor in Tubingen seine Tochter Mathilde heiratete Sulpiz Boisseree Eine andere Tochter heiratete einen Sohn des mit Rapp befreundeten Johann Rudolf Zumsteeg 2 Portrats Bearbeiten nbsp Luise Duttenhofer Heinrich Rapp den Ruhm Danneckers verkundendDer mit Rapp befreundete Maler Hetsch schuf zwei Portrats von ihm das eine aus der Zeit seiner Verheiratung das andere zeigt ihn in spateren Jahren Von Dannecker wurde ein Portratmedaillon in Ton gestaltet das Rapp im hoheren Alter zeigt Dannecker der beim Tod seines langjahrigen Freundes Rapp anwesend war und diesem die Augen schloss schrieb auch einen Nachruf auf ihn der im Schwabischen Merkur und im Kunstblatt erschien Von Luise Duttenhofer stammt ein Scherenschnitt der Rapp als bockbeinigen Faun zeigt wie er den Ruhm Danneckers in Form einer Christusstatue verkundet Das Haus Rapps wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort 2 Literatur BearbeitenAnna Marie Pfafflin Gottlob Heinrich Rapp Goethes wohl unterrichteter Kunstfreund in Stuttgart 1761 1832 Hohenheim Verlag Veroffentlichung des Stadtarchivs Bd 107 2011 ISBN 978 3 89850 990 9 August Wintterlin Rapp Gottlob Heinrich v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 290 294 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gottlob Heinrich von Rapp Sammlung von Bildern Anna Marie Pfafflin Gottlob Heinrich Rapp 1761 1832 publiziert am 19 04 2018 in Stadtarchiv Stuttgart Stadtlexikon Stuttgart Einzelnachweise Bearbeiten Neue deutsche Biographie Bd 9 Hess Huttig Berlin Seite 28 1972 a b c d e f Thomas Borgmann Gottlob Heinrich Rapp Spate Wurde fur eine Legende Stuttgarter Zeitung vom 31 Januar 2012 Zitiert nach August Wintterlins ADB Artikel Zitiert nach August Wintterlins ADB Artikel Anna Marie Pfafflin uber die Beschreibung des Gartens in Hohenheim 1 2 Vorlage Toter Link www berliner klassik de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch 1831 Seite 31Normdaten Person GND 100387705 lobid OGND AKS LCCN n97028081 VIAF 86151110666837060902 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rapp Gottlob Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Rapp Gottlob HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher KunstschriftstellerGEBURTSDATUM 6 Februar 1761GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 9 Marz 1832STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottlob Heinrich von Rapp amp oldid 237912764