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Gustav Siegle ab 1898 von Siegle 2 Februar 1840 in Nurtingen 10 Oktober 1905 in Stuttgart war ein deutscher Chemiker Unternehmer Grunder der Farbenfabrik G Siegle amp Co und Mitgrunder der BASF der sich auch politisch und sozial engagierte Er war Abgeordneter im Deutschen Reichstag auf ihn gehen ein Krankenhaus in Feuerbach und das Stuttgarter Gustav Siegle Haus zuruck Gustav Siegle Inhaltsverzeichnis 1 Der Unternehmer 2 Der Politiker 3 Ehrungen 4 Der Forderer 5 Familie 6 Bekannte Mitarbeiter 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDer Unternehmer Bearbeiten nbsp Siegles Geburtshaus nbsp Siegle auf der Weltausstellung Paris 1900Gustav Siegle war ein Sohn des Nurtinger Apothekers und Fabrikanten Heinrich Siegle 1815 1863 der seinerseits aus einer alten Ditzinger Mullerfamilie entstammte 1 Der Vater betrieb ab 1842 eine kleine Farbenfabrik zunachst in Munchen ab 1848 in Stuttgart die er seinem Sohn vererbte Siegle studierte Chemie am Polytechnikum Stuttgart und trat 1857 in das vaterliche Unternehmen ein Zur fachlichen Weiterbildung unternahm er Auslandsreisen die ihn unter anderem nach Russland und in die USA fuhrten Nachdem er 1862 die Leitung des Unternehmens ubernommen hatte experimentierte er vor allem mit den 1856 von William Henry Perkin entdeckten Teerfarben Anilinfarben und weitete die Produktion aus 1873 brachte er sein Unternehmen gemeinsam mit dem des Farbenfabrikanten Rudolf Knosp in die Badische Anilin und Soda Fabrik BASF ein die 1865 von Friedrich Engelhorn gegrundet worden war Siegle ubernahm bei der BASF die Leitung der Verkaufsabteilung deren Sitz sich damals in Stuttgart befand Siegle brachte seine eigenen umfangreichen Handelsbeziehungen ein und fuhrte die BASF damit zu grossem wirtschaftlichen Erfolg Von 1873 bis 1887 gehorte er dem Vorstand der BASF an danach bis 1905 dem Aufsichtsrat 1889 loste Siegle die Bindung seines Unternehmens mit der BASF wieder auf und grundete in Feuerbach das erst 1933 nach Stuttgart eingemeindet wurde unter der Firma G Siegle amp Co in der Rechtsform einer Offenen Handelsgesellschaft eine neue Farbenfabrik Sie war auf die Herstellung von Mineral und Lackfarben spezialisiert und wirtschaftlich sehr erfolgreich Siegle stieg dadurch zu einem der reichsten Manner Wurttembergs auf und erwarb auch Beteiligungen an zahlreichen anderen Unternehmen u a war die Familie Siegle lange Mehrheitsaktionar der Wurttembergischen Metallwarenfabrik WMF Siegles 1889 gegrundetes Unternehmen wurde 1970 aus dem Eigentum seiner Nachkommen von der BASF erworben Der Politiker Bearbeiten nbsp Gedenktafel am Geburtshaus nbsp Grabstatte auf dem Stuttgarter FangelsbachfriedhofVon 1868 bis 1870 gehorte Gustav Siegle dem Stuttgarter Burgerausschuss an und war ein starker Befurworter der deutschen Reichsgrundung unter preussischer Fuhrung 1887 wurde Siegle in Stuttgart fur die Nationalliberalen die in Wurttemberg als Deutsche Partei organisiert waren in den Deutschen Reichstag gewahlt und behielt dieses Mandat bis 1898 Er vertrat den Wahlkreis Wurttemberg 1 Stuttgart Stadt und Amt 2 nbsp Gustav Siegle Haus 1914Ehrungen Bearbeiten1871 wurde Gustav Siegle als Fuhrer einer Sanitatskolonne mit dem Olga Orden ausgezeichnet 3 1883 Ernennung zum Geheimen Kommerzienrat 1897 Ehrendoktorwurde Dr phil h c der Eberhard Karls Universitat Tubingen 1898 erhielt er das Komturkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 4 das mit dem personlichen Adel verbunden war Der Forderer BearbeitenAls Mazen stellte er der Stuttgarter Stadtverwaltung Anfang der 1890er Jahre 50 000 Mark zur Verfugung um mittelstandischen Gewerbetreibenden vor allem Weingartnern zinsgunstige oder zinslose Kredite zu gewahren 1893 finanzierte er den Bau des ersten Krankenhauses in Feuerbach um die Gesundheitsversorgung zu verbessern Auf ihn geht die 1907 zwei Jahre nach seinem Tod mit einem Kapital von 500 000 Mark gegrundete Gustav Siegle Stiftung zuruck die 1912 das Gustav Siegle Haus in Stuttgart eroffnete Haus und Stiftung haben zum Ziel ohne Unterscheidung religioser und politischer Richtungen der Volksbildung zu dienen Eine schwere Krankheit zwang Gustav Siegle sich aus dem wirtschaftlichen und politischen Leben zuruckzuziehen Er starb im Alter von 65 Jahren Sein Grab befindet sich auf dem Stuttgarter Fangelsbachfriedhof Familie BearbeitenSiegle war seit 1862 mit Julie Pauline Wetzel einer Tochter des Badhotelpachters Robert Wetzel 16 November 1818 5 in Tubingen 23 Dezember 1878 in Bad Wildbad aus Wildbad und dessen Ehefrau Wilhelmine Elisabeth geb Wagner verheiratet Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor Elisabeth Margarethe Julie Siegle 1863 1877 Heinrich Robert Siegle 1865 1866 Margarete Siegle 1867 1934 verheiratet ab 1887 mit Karl von Ostertag Siegle Aufsichtsratsmitglied der BASF und Gesellschafter der Siegle Farbenfabrik Emma Siegle 1870 1897 Gabriele Siegle 1872 verheiratet ab 1892 mit dem Parapsychologen Albert von Schrenck Notzing Der Publizist Caspar von Schrenck Notzing ist ein Enkel des Paars Dora Siegle 1877 verheiratet ab 1896 mit Fritz von Gemmingen Hornberg Die beiden erbten Siegles umfangreichen Besitz in der Oberpfalz Das Jahrbuch der Millionare in Wurttemberg mit Hohenzollern listet unter den 20 reichsten Wurttembergern des Jahres 1914 neben Siegles Witwe Julie auch die beiden Schwiegersohne Fritz von Gemmingen und Karl von Ostertag deren gemeinsames Vermogen von rund 30 Millionen Mark nur wenig niedriger als das des wurttembergischen Konigs Wilhelm II 36 Mio Mark war 6 Bekannte Mitarbeiter BearbeitenHermann LoschLiteratur BearbeitenLandkreis Esslingen Hrsg Der Kreis Esslingen Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1978 ISBN 3 8062 0171 4 S 157 Jutta Kissener Siegle Gustav von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 355 f Digitalisat R Piloty Gustav Siegle Ein Lebensbild Stuttgart o J 1910 Steffen Seischab Reichtum und Verantwortung Ein Portrat des Industriellen Gustav Siegle 1840 1905 In Steffen Seischab Nurtinger Kopfe Nurtingen Senner 2018 S 99 106 Weblinks BearbeitenGustav Siegle auf www stuttgart de Kuno Drollinger Gustav Siegle Memento vom 12 Marz 2007 im Internet Archive Gustav Siegle in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Jakob Rieber Stammbaum und Ahnentafel des Herrn Gustav Siegle In R Piloty Gustav Siegle Stuttgart 1910 S 239ff Tafel I Karl Schaible Wahre Geschichten aus Ditzingen In Heimatbuch Ditzingen hrsg von der Gemeinde Ditzingen zur Stadterhebung 1966 Ditzingen 1966 S 209 Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programm Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Wurttemberg 1901 S 160 Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Wurttemberg 1901 S 33 Die Angabe des Geburtsjahres 1828 in der Deutschen Biographie GND 1017063540 scheint mir zweifelhaft so ohne Tag und Monat Rudolf Martin Jahrbuch des Vermogens und Einkommens der Millionare in Wurttemberg mit Hohenzollern Berlin 1914 S 3 5 Normdaten Person GND 117364711 lobid OGND AKS VIAF 15544395 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Siegle GustavALTERNATIVNAMEN Siegle Gustav vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer in der Chemischen Industrie und Politiker DP MdRGEBURTSDATUM 2 Februar 1840GEBURTSORT NurtingenSTERBEDATUM 10 Oktober 1905STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Siegle amp oldid 236443575