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Als deutschsprachige Exilpresse zwischen 1933 und 1945 gilt die Gesamtheit der Publikationen die von deutschen und osterreichischen Emigranten wahrend der Zeit des Nationalsozialismus in ihrem Zufluchtsland herausgegeben wurde Die Forschung kennt mehr als 400 publizistische Erzeugnisse der Exilpresse 1 Die meisten von ihnen erschienen nicht langer als ein Jahr viele publizierten nur eine einzige Ausgabe Nur wenige erschienen uber den Zeitraum vom Exilbeginn 1933 bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 Da aus Kostengrunden meist keine internationalen Nachrichtenagenturen bezogen werden konnten es kein grosses Korrespondentennetz gab und in Deutschland nicht recherchiert werden konnte waren die journalistischen Arbeitsbedingungen stark erschwert Ein Gutteil der deutschsprachigen Exilpresse ist im Bestand Exilpresse digital deutschsprachige Exilzeitschriften 1933 1945 im Deutschen Exilarchiv 1933 1945 der Deutschen Nationalbibliothek online verfugbar 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Exilmedien Auswahl 2 1 Arbeiter Illustrierte Zeitung 2 2 Aufbau 2 3 Das Neue Tage Buch 2 4 Das Wort 2 5 Deutsche Blatter 2 6 Die neue Weltbuhne 2 7 Die Sammlung 2 8 Freies Deutschland 2 9 Internationale Literatur 2 10 Mass und Wert 2 11 Neue Deutsche Blatter 2 12 Orient 2 13 Sozialistische Warte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Mit der Machtubernahme 1933 durch die Nationalsozialisten wurden Schriftsteller und Journalisten die den Nationalsozialisten nicht genehm waren verfolgt Dazu gehorten unter anderen zum einen vor allem Autoren von denen die Nazis behaupteten dass sie Juden seien zum anderen Autoren die sich gegen das Aufkommen des NS oder fur die Demokratie eingesetzt hatten Pazifisten waren Sympathien fur den Kommunismus oder eine Monarchie hatten oder aus anderen Grunden nicht genehm waren Die Autoren die den Nazismus politisch bekampft hatten waren nach dem Reichstagsbrand in Lebensgefahr Teils wurden sie noch in der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet oder konnten einer Verhaftung nur durch sofortige Flucht entgehen andere wurden am Arbeitsplatz oder zuhause von SA oder anderen Nationalsozialisten uberfallen misshandelt und beraubt Alle wurden aus ihren Arbeitsverhaltnissen entlassen Verlage erklarten die Zusammenarbeit fur beendet Allen Autoren gemeinsam war dass sie ein Verbot erhielten ihre schriftstellerische Tatigkeit weiter zu betreiben Damit waren sie ihrer Existenzmoglichkeit beraubt Aus allen diesen Grunden mussten die Autoren aus Deutschland fliehen 1938 auch aus Osterreich und 1938 1939 aus der Tschechoslowakei Sie verloren ihre Leserschaft ihre Einkunfte ihren Sprachraum ihr ganzes Lebensumfeld In den Zufluchtslandern fanden sie aus sprachlichen Grunden aber auch auf Grund rigider Einwanderungsgesetze kaum Arbeitsmoglichkeiten Sie hatten sich von Deutschland abgewandt und wurden gleichwohl als Deutsche oft misstrauisch betrachtet in einer Welt die dem Deutschen nicht mehr gewogen war In den europaischen Nachbarlandern gab es anfangs keine Verlage in denen die deutschen Autoren auf Deutsch gedruckt wurden Das grosste Problem war dabei dass der Absatzmarkt Deutschland fur zu produzierende Bucher in deutscher Sprache verloren gegangen war Diese Schwierigkeit galt fur die ganze Zeit des Exils Daher war es fur Verlage ziemlich risikoreich Bucher in deutscher Sprache zu drucken weil sie damit rechnen mussten auf Teilen der Auflage sitzen zu bleiben Trotzdem gab es Helfer in der Not Unmittelbar nach der Machtergreifung errichteten zwei niederlandische Verlagshauser die den Kampf gegen die Nazidiktatur unterstutzen wollten deutschsprachige Dependancen den Querido und den Allert de Lange Verlag in Amsterdam Der Verleger Oprecht in Zurich druckte viele Bucher vertriebener deutscher Autoren Auch in Osterreich und der Tschechoslowakei in Frankreich Belgien und Grossbritannien und in anderen Landern wurden Exilverlage gegrundet die zum Teil in deutscher Sprache publizierten Dazu muss man auch die Sowjetunion zahlen Diese Publikationsmoglichkeiten gingen sukzessive mit der kriegerischen Expansion Deutschlands verloren Zuerst fiel Osterreich dann die Tschechoslowakei und 1939 1940 die westeuropaischen Lander aus Konnten Exilverlage 1933 noch mit einigen wenigen tausend Abnehmern rechnen ging diese Zahl erheblich zuruck 3 Die potentiellen Kaufer fluchteten vorwiegend in die USA nach Israel und in die Sowjetunion Aber da diese Lander den Zuzug beschrankten mussten die Fluchtlinge mit Landern in der ganzen Welt vorlieb nehmen Das Gros der Emigranten musste den angestammten Beruf aufgeben Einige versuchten durch Grundung deutschsprachiger Zeitschriften am Schreiben zu bleiben und sich ein Sprachrohr zu schaffen immer in der Hoffnung das Exil wurde nur kurze Zeit dauern In diesen Publikationen fanden sich Autoren zusammen die in der Heimat wenig gemeinsam hatten sich politisch sogar oft kontrar gegenuberstanden Denn die Emigranten waren keine homogene Schicht es waren Juden und Nicht Juden Kommunisten Sozialisten und Burgerliche politisch Engagierte und reine Schongeister Das einzige das sie verband Die Nazis verfolgten sie und sie lehnten den Geist der Nazis ab und mussten durch deren Verfolgung um ihr Leben furchten Exilmedien Auswahl BearbeitenArbeiter Illustrierte Zeitung Bearbeiten Hauptartikel Arbeiter Illustrierte Zeitung Wochentliche Zeitschrift Von 1921 bis 1933 in Berlin erschienen von 1933 bis 1938 im Prager Exil ab 1936 unter dem Namen Volks Illustrierte Herausgeber und Chefredakteur Willi Munzenberg Chefredakteur im Exil Franz Carl Weiskopf Mitarbeit bis 1938 John Heartfield Aufbau Bearbeiten Hauptartikel Aufbau Untertitel bis Ende 1940 Serving the interests and the Americanization of the immigrants Dezember 1934 bis Dezember 2004 New York seit Januar 2005 Zurich Hrsg und Chefredakteur war 26 Jahre lang Manfred George Redaktionsbeirat und Mitarbeiter Richard Beer Hofmann Albert Einstein Lion Feuchtwanger Bruno Frank Nahum Goldmann Leopold Jessner Emil Ludwig Thomas Mann Franz Werfel Aufbau Autoren waren u a auch Hannah Arendt Max Brod Martin Buber Oskar Maria Graf Heinrich Eduard Jacob Pem Alfred Polgar Curt Riess Hans Sahl Gershom Scholem Carl Zuckmayer Das Neue Tage Buch Bearbeiten Hauptartikel Das Neue Tage Buch Juli 1933 bis Mai 1940 Paris Amsterdam Hrsg Leopold SchwarzschildMitarbeiter Julius Bab Ulrich Becher M Y Ben Gavriel Max Brod Alfred Doblin Lion Feuchtwanger Bruno Frank Max Herrmann Neisse Heinrich Eduard Jacob Alfred Kerr Hermann Kesten Egon Erwin Kisch Arthur Koestler Emil Ludwig Erika Mann Heinrich Mann Klaus Mann Thomas Mann Ludwig Marcuse Walter Mehring Alfred Polgar Roda Roda Walther Rode Joseph Roth Ernst Toller Franz Werfel Arnold Zweig Stefan Zweig u v a Das Wort Bearbeiten Hauptartikel Das Wort Literarische Monatsschrift Juli 1936 bis Marz 1939 Moskau Hrsg u Red Bertolt Brecht Lion Feuchtwanger Willi BredelMitarbeiter Johannes R Becher Schalom Ben Chorin Walter Benjamin Ernst Bloch Max Brod Alfred Doblin Oskar Maria Graf Walter Haenisch Stefan Heym Alfred Kerr Egon Erwin Kisch Rudolf Leonhard Heinrich Mann Klaus Mann Thomas Mann Ludwig Marcuse Theodor Plivier Ludwig Renn Anna Seghers Ernst Toller Herwarth Walden Erich Weinert F C Weiskopf Ernst Wiechert Arnold Zweig Stefan Zweig u v a Deutsche Blatter Bearbeiten nbsp Deutsche Blatter N 34 1946 Fur ein europaisches Deutschland gegen ein deutsches Europa Januar 1943 bis Dezember 1946 Santiago de Chile Hrsg Udo Rukser u Albert TheileMitarbeiter Gunther Anders Stefan Andres Julius Bab Max Barth Albert Ehrenstein Oskar Maria Graf Hermann Hesse C G Jung Alfred Kantorowicz Hermann Kesten Arthur Koestler Thomas Mann Gustav Regler F C Weiskopf Ernst Wiechert Carl Zuckmayer Stefan Zweig u v a Die neue Weltbuhne Bearbeiten Hauptartikel Die neue Weltbuhne nbsp Die neue Weltbuhne 1936Wochenschrift fur Politik Kunst Wirtschaft Marz 1933 bis August 1939 Wien Prag Paris Red Willi Schlamm ab Marz 1934 Hermann BudzislawskiMitarbeiter Johannes R Becher Ernst Bloch Bertolt Brecht Lion Feuchtwanger Stefan Heym Alfred Kerr Leo Lania Heinrich Mann Klaus Mann Ludwig Marcuse Walter Mehring Pem Gustav Regler Anna Seghers Walter Ulbricht Herwarth Walden Arnold Zweig u v a 4 Die Sammlung Bearbeiten Hauptartikel Die Sammlung nbsp Die Sammlung Erstes Heft September 1933Literarische Monatsschrift unter d Patronat von Andre Gide Aldous Huxley Heinrich Mann September 1933 bis August 1935 Amsterdam Hrsg Klaus MannMitarbeiter Johannes R Becher Ernst Bloch Bertolt Brecht Max Brod Jean Cocteau Alfred Doblin Albert Einstein Norbert Elias Lion Feuchtwanger Bruno Frank A M Frey Oskar Maria Graf Thomas Theodor Heine Ernest Hemingway Stefan Heym Heinrich Eduard Jacob Alfred Kerr Hermann Kesten Else Lasker Schuler Golo Mann Heinrich Mann Andre Maurois Walther Rode Joseph Roth Leo Trotzki F C Weiskopf Arnold Zweig u v a Freies Deutschland Bearbeiten Revista Antinazi November 1941 bis Juni 1946 Mexiko Red Bruno Frei Alexander AbuschMitarbeiter Johannes R Becher Egon Erwin Kisch Thomas Mann Albert Norden Wilhelm Pieck Theodor Plivier Ludwig Renn Anna Seghers Bodo Uhse Berthold Viertel F C Weiskopf u v a Internationale Literatur Bearbeiten Deutsche Blatter Juni 1931 bis Dezember 1945 Moskau Red Hans Gunther Johannes R BecherMitarbeiter u a Lion Feuchtwanger Andre Gide Maxim Gorki Alfred Kurella Rudolf Leonhard Georg Lukacs Heinrich Mann Boris Pasternak Erwin Piscator Theodor Plivier Karl Schmuckle Anna Seghers Erich Weinert Walter Haenisch u v a Mass und Wert Bearbeiten Hauptartikel Mass und Wert nbsp Mass und Wert Ausgabe vom November Dezember 1938Zweimonatsschrift fur freie deutsche Kultur September 1937 bis Oktober 1940 Zurich Hrsg Thomas Mann u Konrad Falke Red Zuerst Ferdinand Lion ab November 1939 Golo Mann u Emil OprechtMitarbeiter Walter Benjamin Ernst Bloch Hermann Broch Max Brod Alfred Doblin Alfred Einstein Bruno Frank A M Frey Martin Gumpert Hermann Hesse Odon von Horvath Georg Kaiser Annette Kolb Federico Garcia Lorca Heinrich Mann Klaus Mann Hans Mayer Robert Musil Ignazio Silone Hermann Rauschning Curt Riess Jean Paul Sartre Rene Schickele Jakob Wassermann u v a Neue Deutsche Blatter Bearbeiten Monatschrift fur Literatur u Kritik September 1933 bis August 1935 Wien Zurich Paris Amsterdam Hrsg Grete Weiskopf Red Oskar Maria Graf Wieland Herzfelde Anna SeghersMitarbeiter Johannes R Becher M Y Ben Gavriel Bertolt Brecht Willi Bredel Albert Ehrenstein Lion Feuchtwanger A M Frey Stefan Heym Robert Jung Egon Erwin Kisch Walter Kolbenhoff Ludwig Marcuse Walter Mehring Theodor Plivier Ernst Toller Jakob Wassermann Arnold Zweig u v a Orient Bearbeiten Unabhangige Wochenschrift Zeitfragen Kultur Wirtschaft April 1942 bis April 1943 Haifa Hrsg u Red Wolfgang YourgrauMitarbeiter Ernst Fischer Schalom Ben Chorin Hermann Hesse Else Lasker Schuler Arnold Zweig u v a Sozialistische Warte Bearbeiten Hauptartikel Sozialistische Warte Blatter fur kritisch aktiven Sozialismus Mai 1934 bis Mai 1940 Erscheinungsweise wechselnd insgesamt 181 Ausgaben Auflage ca 2 000 Paris Vom Internationalen Sozialistischen Kampfbund ISK unter der Leitung von Willi Eichler herausgegebenMitarbeiter Kurt Hiller Walter Auerbach Fritz Eberhard Walter Fabian Hilde Meisel Fritz Sternberg Jacob Walcher u v a Siehe auch BearbeitenDeutsches Exil in der Zeit des Nationalsozialismus Deutschsprachige Auslandsmedien Exil Exilliteratur Liste bekannter deutschsprachiger Emigranten und Exilanten 1933 1945 Literatur BearbeitenWerner Berthold Exil Literatur 1933 1945 Katalog zur Ausstellung der deutschen Bibliothek Frankfurt am Main 1965 Richard Drews Alfred Kantorowicz Hrsg verboten und verbrannt Deutsche Literatur 12 Jahre unterdruckt Heinz Ullstein Helmut Kindler Verlag Berlin Munchen 1947 Hanno Hardt et al Hrsg Presse im Exil Beitrage zur Kommunikationsgeschichte des deutschen Exils 1933 1945 Saur Munchen New York London Paris 1979 ISBN 978 3 598 02530 3 Angela Huss Michel Die Moskauer Zeitschriften Internationale Literatur und Das Wort wahrend der Exil Volksfront 1936 1939 Eine vergleichende Analyse Frankfurt am Main 1987 Dissertation ISBN 3 8204 0019 2 Angela Huss Michel Literarische und politische Zeitschriften des Exils 1933 1945 Metzler Stuttgart 1987 ISBN 978 3 476 10238 6 Lieselotte Maas Handbuch der deutschen Exilpresse 1933 1945 Band 4 Die Zeitungen des deutschen Exils in Europa von 1933 bis 1939 in Einzeldarstellungen Hanser Munchen Wien 1990 ISBN 978 3 446 13260 3 Helene Roussel und Lutz Winckler Hrsg Deutsche Exilpresse und Frankreich 1933 1940 Lang Bern und andere 1992 ISBN 978 3 261 04491 4 Hans Albert Walter Deutsche Exilliteratur Exilpresse Stuttgart 1972 ISBN 3 476 00385 X Weblinks BearbeitenExilpresse Digital Deutsche NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Claus Dieter Krohn Hrsg Handbuch der deutschsprachigen Emigration 1933 1945 Darmstadt 1998 S 1062 1072 Exilpresse digital deutschsprachige Exilzeitschriften 1933 1945 abgerufen am 21 April 2022 Wilhelm Sternfeld Eva Tiedemann Deutsche Exilliteratur 1933 1945 Eine Bio Bibliographie Zweite verbesserte Auflage Lambert Schneider Heidelberg 1970 S 9 11 Ursula Madrasch Groschopp Die Weltbuhne Portrat einer Zeitschrift Buchverlag Der Morgen Berlin 1983 S 335 340 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutschsprachige Exilpresse 1933 1945 amp oldid 231065409