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Udo Rukser 19 August 1892 in Posen 6 Juni 1971 Quillota Chile war ein deutscher Jurist Landwirt Mitgrunder und Mitherausgeber der Exil Zeitschrift Deutsche Blatter in Santiago de Chile 1943 1946 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUdo Rukser studierte nach dem Abitur 1910 auf Druck des Vaters Jura ohne seine starken literarischen und kunstlerischen Interessen aufzugeben Seine Spezialisierung auf Internationales und Ostrecht erlaubte ihm nach dem Ersten Weltkrieg die erfolgreiche Verteidigung von Mandanten die durch den Kriegsausgang ihre Besitztumer verloren hatten Die Honorare seiner erfolgreichen Berliner Kanzlei legte er in einer hochrangigen Sammlung moderner Kunst an Rukser suchte auch die Bekanntschaft mit Kunstlern wie Richard Janthur Ludwig Meidner Walter Trier oder Ewald Matare und arbeitete an Zeitschriften mit Der Einzige Feuer u a Durch seinen Schwager den Filmpionier Hans Richter stand er dem Dadaismus nahe 1932 erwarb er die Villa Schade van Westrum am Griebnitzsee in Potsdam 2 Nach 1933 trat er von seinem Posten als Herausgeber der von ihm mitbegrundeten Zeitschrift fur Ostrecht zuruck weil er die verlangte Entlassung seiner judischen Mitarbeiter verweigerte Seine Moglichkeiten als Jurist im nationalsozialistischen Deutschland illusionslos einschatzend gab er seine Kanzlei auf und zog sich zusammen mit seinem Sozius Otto Blumenthal an den Bodensee zuruck Auf dem Schienerberg bei Radolfzell erwarben Udo und Dora Rukser Richter Rothschild 2 mit dem Oberbuhlhof ein grosses landwirtschaftliches Gut das erfolgreich auf Obstbau umgestellt wurde 3 Das Haus am Griebnitzsee mietete der Rennfahrer Hans Stuck 2 Das Vordringen des Antisemitismus und der Nazis auch in diesen abgelegenen Winkel des Reiches beendete die innere Emigration die Rukser aufgrund der Nahe zur Schweizer Grenze zunachst fur moglich gehalten hatte 1939 emigrierte er mit seiner Frau Dora nach Chile wo er eine Farm betrieb Von 1943 bis 1946 gab er zusammen mit seinem Landsmann Albert Theile die Deutschen Blatter Untertitel Fur ein europaisches Deutschland Gegen ein deutsches Europa heraus eine der wichtigsten deutschen Exilzeitschriften die Rukser zum grossen Teil durch den Verkauf seiner Kunstsammlung finanzierte Viele bedeutende Autoren des Exils arbeiteten an ihr mit Seit den 1950er Jahren erforschte Rukser am Beispiel Goethes Nietzsches und Heines den Einfluss des deutschen Geisteslebens auf die hispanische Kultur 1969 stellten Udo und Dora Rukser einen Antrag auf Wiedereinburgerung 1970 wurden ihnen die Einburgerungsurkunden im Generalkonsulat in Valparaiso ausgehandigt Udo Rukser starb am 6 Juni 1971 in Quillota an den Folgen eines Schlaganfalls Dora Rukser verstarb am 10 Oktober 1972 in Providencia Santiago de Chile Die Ruhestatte von Udo und Dora Rukser befindet sich im Familiengrab Guzman Bondiek in Santiago de Chile Auszeichnungen BearbeitenEhrenmitgliedschaft der Academia Goetheana Sao Paulo Orden Bernardo O Higgins 1967 1971 Verleihung der Goethe Medaille in Gold im Goethe Institut in Santiago de ChileSchriften BearbeitenDer Diebstahl nach der Lex Ribuaria Dissertation 1913 Staatsangehorigkeit und Minoritatenschutz in Oberschlesien Ein Leitfaden 1922 Deutsche Blatter Hrsg 1943 1946 Reprint 1970 Goethe in der hispanischen Welt 1958 Nietzsche in der Hispania 1962 Uber den Denker Rudolf Pannwitz 1970 Bibliografia de Ortega 1971 Literatur BearbeitenOtto Blumenthal Die Verhaftung In Gerhard Schoenberner Hrsg Wir haben es gesehen Augenzeugenberichte uber Terror und Judenverfolgung im Dritten Reich 1962 Lotte Maass Deutsche Exilpresse in Lateinamerika 1978 Irmtrud Wojak Exil in Chile 1994 Ralph Peter Vander Heide Deutsche Blatter 1975 Angela Huss Michel Literarische und politische Zeitschriften des Exils 1933 1945 1987 Manfred Bosch Fur eine Vergeistigung der Politik Zum 100 Geburtstag Udo Ruksers In Hegau Band 49 50 Manfred Bosch Udo Rukser und die Deutschen Blatter In Manfred Bosch Hrsg Boheme am Bodensee 1997 Manfred Bosch das Land das uns soviel Kummer gemacht hat Der Oberbuhlhof von Udo und Dora Rukser in Schienen In Manfred Bosch Oswald Burger Es war noch einmal ein Traum von einem Leben Schicksale judischer Landwirte am Bodensee 1930 1960 UVK Verlagsgesellschaft Konstanz 2015 ISBN 978 3 86764 630 7 S 17 35 Rukser Udo in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 626f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Udo Rukser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Udo Rukser und seine WeltEinzelnachweise Bearbeiten Startseite https www rukser de Abgerufen am 7 Mai 2023 a b c Das Landhaus Schade van Westrum Zu Udo Rukser als Landwirt auf dem Oberbuhlhof 1934 bis zu seiner Emigration 1939 vgl Manfred Bosch das Land das uns soviel Kummer gemacht hat Der Oberbuhlhof von Udo und Dora Rukser in Schienen In Manfred Bosch Oswald Burger Es war noch einmal ein Traum von einem Leben Schicksale judischer Landwirte am Bodensee 1930 1960 UVK Verlagsgesellschaft Konstanz 2015 ISBN 978 3 86764 630 7 S 17 35 Normdaten Person GND 116702931 lobid OGND AKS LCCN n85818340 VIAF 9923671 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rukser UdoALTERNATIVNAMEN Ruckser UdoKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PublizistGEBURTSDATUM 19 August 1892GEBURTSORT PosenSTERBEDATUM 6 Juni 1971STERBEORT Quillota Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Udo Rukser amp oldid 238792546