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Dvorce deutsch Hof ist eine Gemeinde mit 1490 Einwohnern in Tschechien DvorceDvorce u Bruntalu Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk BruntalFlache 2418 haGeographische Lage 49 50 N 17 32 O 49 83 17 54 552 Koordinaten 49 49 48 N 17 32 24 OHohe 552 m n m Einwohner 1 252 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 793 68Kfz Kennzeichen TStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Antonin Kucera Stand 2006 Adresse Namesti 13793 68 Dvorce u BruntaluGemeindenummer 597317Website www obecdvorce cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Sehenswurdigkeiten 4 Gemeindegliederung 5 Burgermeister 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Ortschaft liegt in Nordmahren neun Kilometer nordostlich von Moravsky Beroun deutsch Barn in 558 m u M im Niederen Gesenke in Nordmahren im Tal der Lobnik Lobnig an der Einmundung des Kristanovicky potok Christdorfer Bach und des Rejchartovy potok Reigersdorfer Bach die im verbauten Bereich zufliessen an der Staatsstrasse 46 zwischen Olomouc Olmutz und Opava Troppau Nachbarorte sind Kristanovice Christdorf und Majuvka Maiwald im Norden Rejchartice Reigersdorf Horni Guntramovice Ober Gundersdorf und Dolni Guntramovice Nieder Gundersdorf im Suden sowie Cabova Brockersdorf und Nove Valterice Neuwaltersdorf im Westen Geschichte BearbeitenEnde des 9 Jahrhunderts soll Nordmahren eine unbewohnte Wildnis gewesen sein Der Sage nach grundeten die polnischen Kaufleute und Bruder Laszka und Emanuel Dworce an der Stelle des Ortes eine befestigte Warenniederlassung am Handelsweg nach Sudwesten Nach dem Tod der beiden Kaufleute 929 und 957 erweiterte ein Sohn die Niederlassung zu einer Veste Noch vor seinem Tod 1002 verheiratete er seine Tochter mit dem Polen Petsikory Dieser unterhielt eine Truppe aus ausgewahlten grossen Kriegern Zelenacky 1050 eroberte der Rauberhauptmann Groffl die Veste und zerstorte die umliegenden Siedlungen Beim Mongolensturm 1241 wurde die inzwischen wiederbelebte Siedlung dem Erdboden gleichgemacht Spater wurde der Ort wieder aufgebaut Er gehorte damals zur Herrschaft Sternberg wo Zdislav von Sternberg Grundherr war 1249 1262 Es waren deutsche Bergleute die den Auftrag hatten nach Erz zu schurfen Davon zeugen heute noch Spuren von Halden und Flurnamen wie Buchhutte Pochhutte Mit den Bergleuten kamen deutsche Handwerker und Bauern aus Franken und Thuringen in das Land 1410 wurden zwei Eisenhammer in der Gegend urkundlich genannt Im Urbar aus dem Jahre 1600 werden jedoch keine Eisenhutten mehr erwahnt 1339 wurde Dvorec erstmals urkundlich als grosserer Ort Curjia Kuratie mit Pfarrer angefuhrt Bischof Albrecht von Sternberg der Grundherr der Herrschaft Sternberg war verlieh 1363 dem Marktflecken das Privileg des Guteranfallrechts 1406 erhielt Dvorec Stadtrechte 1409 ging die Stadt in den Besitz der Herren von Krawarn uber 1410 verlieh der neue Grundherr Peter I von Krawarn Plumenau Dworec das Meilenrecht Die Dorfer Christdorf Rautenberg Jokersdorf Jakubcice Heidenpiltsch Sterneck Sternek Maiwald Majuvka Herzogwald Reigersdorf Rejchartice und zwei Eisenhammer an der Mohra kamen dadurch in wirtschaftliche und rechtliche Abhangigkeit der Stadt 1416 wurde der Name Hoff in einem Testament des Johannes de Hoff erwahnt Ein acht Jahre spater ausgestellter Schuldschein an den Olmutzer Rat in den Hussitenkriegen erwahnt auch einen Michael de Hoff 1430 wurde Hof wahrscheinlich von den Hussiten geplundert und verwustet 1470 litt Hof als der Ungarnkonig Matthias Corvinus gegen den Herzog von Troppau zog 1527 verlieh der bohmische Konig und spatere Kaiser Ferdinand I Hof des Recht zweier Markte 1550 erfolgte der Erwerb der Vogtei vom Grundherren Wenzel von Berka von Duba durch die Stadt Zwischen 1546 und 1600 kam es zur Grundung vieler Zunfte und einer Blutezeit des Handwerkes 1561 erfolgte die Verleihung des Mautrechtes fur Strassen und Brucken Das Urbar von 1600 gibt Aufschluss uber die Grund und Zinsverhaltnisse die Bevolkerung der Stadt selbst und die umliegenden Dorfer Darin sind ausschliesslich deutsche Burger und Flurnamen verzeichnet Die geschlossene Stadtmauer mit drei Toren und Turmen war mit einem Graben umgeben Zur Verteidigung der Stadt musste jeder Bauer und Handwerksmeister eine Sturmhaube und Buchse in seinem Haushalt aufbewahren Daruber hinaus hatte die Stadt zahlreiche Waffen und Kriegsgerat Jedermann hatte den Jedezins an die Vogtei zu entrichten Seit 1521 setzte die Reformation im Hofer Gebiet ein 1620 ordnete Kaiser Ferdinand II die Gegenreformation an die Franz Xaver von Dietrichstein von Olmutz aus durchfuhrte Obwohl Hof seit 1630 wieder einen katholischen Pfarrer hatte hielt sich der Protestantismus weiterhin Eine zweite durchgreifende Gegenreformation dauerte von 1667 bis 1669 Neue Grundherren wurden die Herzoge von Munsterberg 1635 erhielt die Stadt ein Bundel von freizugigen Privilegien und 1648 den Branntweinausschank zur Tilgung der stadtischen Schuldenlast die im Dreissigjahrigen Krieg entstand In der Zeit des Krieges wurde Hof mehrmals 1624 1627 1630 1641 und 1646 von den Waldsteinischen Truppen Danen und Schweden besetzt und ausgeplundert Der Ort war durch Kontributionen die sowohl an die Besatzungstruppen als auch an die eigenen Kaiserlichen zu leisten waren Erpressung und Drangsal ausgeplundert und ruiniert Viele Einwohner verliessen die Stadt und der Bauernstand war auf ein Viertel geschrumpft 1663 beim Turkeneinfall zog ein Brandenburgisches Heer durch Hof und die Stadt hatte Servicegelder in betrachtlicher Hohe zu leisten Auch als der polnische Konig Johann III Sobieski 1683 mit seinem Heer durch Hof als Entsatz zur Turkenbelagerung von Wien zog gab es finanzielle und personelle Lasten Raub Plunderung und Kontributionen waren an der Tagesordnung 1692 erhielt Silvius Friedrich die Herrschaft die nunmehr Karlsberger Herrschaft genannt wurde 1693 ging sie an Dietrich Heinrich von Strattmann uber 1699 erwarb Johann Adam von Liechtenstein die Herrschaft in dessen Familie sie bis 1945 verblieb 1705 musste die Stadt ausgerustete Mannschaften gegen den Aufstand von Franz II Rakoczi bereitstellen 1735 und 1736 zogen russische Truppen durch den Ort 1740 wurde Hof im Ersten Schlesischen Krieg Kampfgebiet und musste in der Folge schwerste Lasten ertragen Hof soll die einzige Stadt sein die in dieser Zeit gebrandschatzt wurde Als die Preussen die Stadt verliessen hinterliessen sie Cholera und Hungersnot 1745 ertranken bei einem Unwetter 15 Menschen alle Feldfruchte werden vernichtet Bei der nachher einsetzenden Viehpest starben 415 Stuck Vieh 1751 zerstorte ein Grossbrand die Kirche Schule 16 Gross und 9 Kleinhauser Der Siebenjahrige Krieg legte der Stadt Hof erneut schwere Opfer auf 1780 wurde die Stadtmauer entfernt und die Innenstadt wird mit den beiden Vorstadten Troppauer und Olmutzer Vorstadt vereinigt Kaiser Joseph II brachte tiefgreifende Erneuerungen wie Toleranzpatent Glaubensfreiheit Aufhebung der Leibeigenschaft die sich in Hof positiv auswirkten 1781 besichtigte der Kaiser die fertiggestellte Reichsstrasse Olmutz Troppau und besuchte Hof Wahrend der Koalitionskriege zogen russische Truppen durch Hof 1834 vernichtete ein Grossbrand fast die ganze Stadt 13 Personen kamen in den Flammen um Die Pfarrkirche und das Pfarrhaus liess Furst Liechtenstein wieder aufbauen Im Bruderkrieg von 1866 zogen heimkehrende preussische Truppen durch Hof Es folgen ruhigere Zeiten die Hof einen wirtschaftlichen Aufschwung brachten 1780 zahlte Hof schon 3800 Einwohner Flachsanbau brachte der Landwirtschaft gutes Einkommen und forderte den Ausbau der Leinen Hausweberei mit 2000 Webstuhlen Es folgten Militarauftrage und Export Das Spruchlein Hof Bautsch und Barn sind die grossten Weber Stadt in Mahr n war in ganz Osterreich bekannt Die grosste Bevolkerungszahl erreichte der Ort 1873 mit 4806 Einwohnern 1898 wurde unter finanzieller Beteiligung der Stadt die Schmalspurbahn Barn Andersdorf Hof gebaut und somit der Ort an das staatliche Eisenbahnnetz angeschlossen 1898 wurde die Burgerschule die erste in der Gegend 1896 die gewerbliche Fortbildungsschule eroffnet Die industrielle Revolution veranderte im ausklingenden Jahrhundert auch in Hof die Verhaltnisse drastisch Zahlreiche Weberfamilien wurden arbeitslos und mussten auswandern Hof zahlte nurmehr 2303 Einwohner Auch der Erste Weltkrieg forderte von der Stadt schwere materielle Opfer und Entbehrungen 82 Manner fielen viele wurden verwundet Nach dem Zusammenbruch der k k Monarchie entsandten am 21 Oktober 1918 die Deutschmahrer ihre Abgeordneten in das Wiener Parlament des neuen Reststaates Deutschosterreich an den sie sich in Form der Provinz Sudetenland anschliessen wollten Am 28 Oktober 1918 riefen die Tschechen die Tschechoslowakische Republik aus und besetzten spater die Stadt Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde die Infrastruktur verbessert So wurden 1914 die Wasserleitung und eine Teilkanalisation errichtet 1920 ein offentliches Krankenhaus eroffnet 1921 der Ort elektrifiziert 1930 eine Volks und Burgerschule ihrer Bestimmung ubergeben und mehrere Strassenbauten durchgefuhrt Die einsetzende Wirtschaftskrise in den spaten 1920er und den 1930er Jahren sowie die nationalistische Minderheitenpolitik fuhrten zu Not und Armut 1937 1938 waren von den rund 2500 Einwohnern uber 600 ohne Arbeit Die Lokalbahn nach Barn wurde 1933 stillgelegt Nach dem Munchner Abkommen erfolgte am 10 Oktober 1938 die Besetzung der Stadt durch deutsche Truppen Die Stadt gehorte zum politischen Bezirk Barn vorher Sternberg und war Hauptort des Gerichtsbezirkes Hof zuletzt Regierungsbezirk Troppau 1930 hatte die Stadt 2457 Einwohner davon waren 93 katholisch Die wirtschaftliche Lage besserte sich bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges Im Krieg verlor Hof 217 Einwohner das waren rund 10 der Bevolkerung Am 5 Mai 1945 besetzte die Rote Armee die Stadt dabei kam es zu Raub Mord und Vergewaltigungen Der tschechoslowakische Nationalausschuss ubernahm die Verwaltung Die deutsche Bevolkerung wurde enteignet in Internierungslager verbracht und 1946 mit sieben Transporten nach Deutschland und Osterreich abgeschoben 1945 verlor Dvorce seine Stadtrechte der Gerichtsbezirk wurde aufgelost 1949 wurde die Gemeinde Teil des Okres Bruntal In den 1950er und 1960er Jahren wurden samtliche Gebaude am Marktplatz abgerissen und durch architektonisch anspruchslose Betonbauten ersetzt 1953 wurde der grosste Arbeitgeber die fruhere Firma Rudolph als Zubehorproduzent fur Gasgerate Teil des Werkes MORA Moravia Marianske Udoli Seit 2003 gehort der Betrieb zu KVS ekodivize a s Horni Benesov und produziert Durchlauferhitzer und Heizkessel Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1857 2 853 2 1900 2 648 deutsche Einwohner 3 1930 2 457 4 1939 2 460 4 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Agidius die ursprungliche Kirche wurde beim Grossbrand 1751 vernichtet Die neue vergrosserte Kirche wurde beim Stadtbrand 1834 bis auf die Grundmauern eingeaschert und 1888 mit hoherer Turmspitze wiederaufgebaut Friedhofskirche St Katharina um 1530 wahrscheinlich als protestantische Kirche erbaut Nach dem Zweiten Weltkrieg unsachgemass renoviert Neptun Brunnenstatue am Hauptplatz vermutlich im 16 Jahrhundert entstanden Ecce Homo Bildstock aus dem Jahr 1710 an der Strasse Dvorce Cabova an der Wasserscheide Ostsee Schwarzes Meer Sehenswurdigkeiten nbsp St Agidiuskirche nbsp Neptunbrunnen auf dem Markt nbsp Friedhofskirche St KatharinaGemeindegliederung BearbeitenZur Gemeinde Dvorce gehort der Ortsteil Rejchartice Reigersdorf Ortsansichten nbsp Hauptstrasse nbsp Komenskeho Strasse nbsp WohnhauserBurgermeister Bearbeiten1919 bis 1931 Rudolf Czech 1873 1934 Lehrer 1931 bis 1938 Karl Raab 1879 1956 Sparkassendirektor 1938 bis 1939 Franz Blum Dachdeckermeister 1939 bis 1942 Franz Endl 1900 1981 Kaufmann 1942 bis 1945 Rudolf Payker 1895 1974 Backermeister 1994 bis 0000 Antonin KuceraSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenIgnaz Beidtel 1783 1865 Jurist und Appellationsrat Ferdinand Krumholz 1810 1878 Hofmaler in Portugal Maler in Paris Brasilien Indien wieder Paris und zuletzt in der Schweiz Ferdinand Lauffer 1829 1865 Bruder von E Lauffer bekannter Schriftsteller Freund und Schicksalsgenosse vom Bauernbefreier Hans Kudlich Karl Polzer 1830 1932 Grossunternehmer in Wien Ehrenburger von Hof Karl Rummer Edler von Rummershorst 1832 1907 Gendarmerieoberst in Linz wurde wie sein Bruder Adolf wegen seiner Verdienste geadelt Wilhelm Jahn 1835 1900 Musiker und Dirigent Hofoperndirektor in Wien Ehrenburger der Stadt Emil Lauffer 1837 1909 Universitatsprofessor Direktor der Kunstakademie Prag Wilhelm von Hartel 1839 1907 osterreichischer Unterrichtsminister Altphilologe Wissenschaftler Rektor der Universitat Wien Direktor der Hofbibliothek Ehrenburger der Stadt Hof Joseph Krumpholz 1846 1910 k u k Marineoberstabsarzt Chef des Marinespitals Pola Malariaforscher Adolf Freiherr Rummer von Rummershof 1847 1918 Feldzeugmeister kommandierender General in Leitmeritz Franz Gerstenbrand 1924 2017 Neurologe und sudmahrischer Kulturpreistrager 2002 Antonin Schindler 1925 2010 tschechischer Musikwissenschaftler und Organologe Werner Hein 1933 2018 DistiktgouverneurWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Dvorce Bruntal District Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde tschechisch Hof in Mahren Seite mit ausfuhrlicher Geschichte Bildern etc Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Carl Koristka Die Markgrafschaft Mahren und das Herzogthum Schlesien in ihren geographischen Verhaltnissen Wien und Olmuz 1861 S 268 269 in der Google Buchsuche Hof 4 In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 9 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1907 S 414 a b Michael Rademacher Landkreis Barn Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Stadte und Gemeinden im Okres Bruntal Bezirk Freudenthal Andelska Hora Bilcice Bohusov Brantice Bruntal Bridlicna Bykov Larysov Cakova Detrichov nad Bystrici Divci Hrad Dlouha Stran Dolni Moravice Dvorce Hermanovice Hlinka Holcovice Horni Benesov Horni Mesto Horni Zivotice Hostalkovy Janov Jindrichov Jirikov Karlova Studanka Karlovice Krasov Krnov Kristanovice Leskovec nad Moravici Lichnov Liptan Lomnice Ludvikov Mala Moravka Mala Stahle Mezina Mesto Albrechtice Milotice nad Opavou Moravskoslezsky Kocov Nova Plan Nove Herminovy Oborna Osoblaha Petrovice Razova Roudno Rudna pod Pradedem Rusin Rymarov Ryzoviste Slezske Pavlovice Slezske Rudoltice Stara Ves Stare Herminovy Stare Mesto Svetla Hora Svobodne Hermanice Siroka Niva Tremesna Tvrdkov Uvalno Vaclavov u Bruntalu Valsov Velka Stahle Vrbno pod Pradedem Vysoka Zator Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dvorce u Bruntalu amp oldid 225211896