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Albrecht von Sternberg nach der Bischofsliste von Magdeburg Albrecht II von Sternberg manchmal auch Albert von Sternberg um 1333 14 Januar 1380 in Leitomischl war 1356 1365 Bischof von Schwerin Bischof von Leitomischl und Erzbischof von Magdeburg Albrecht von Sternberg Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Werdegang 1 1 Bischof von Schwerin 1 2 Bischof von Leitomischl 1 3 Erzbischof von Magdeburg 1 4 Nochmals Bischof von Leitomischl 2 Besonderheiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Werdegang BearbeitenAlbrecht auch Albert genannt entstammte dem mahrischen Familienzweig der Herren von Sternberg 1 Seine Eltern waren der mahrische Landeshauptmann Ritter und Baron Stephan Stepan von Sternberg und Katharina Katerina geborene von Krawarn auf Burg Sternberg in Mahren Die Familie zahlte zum hohen Adel des bohmisch mahrischen Landes und so ist es auch nicht zu verwundern dass der Vater er starb 1357 ab 1347 mehrfach als Urkundenzeuge im Umfeld des bohmischen Konigs Karl IV erschien Albrecht hatte offenbar eine gute humanistische liturgische und auch kunsthistorische Ausbildung genossen Man nennt die Universitaten Bologna und Paris an denen er studierte und sogar die akademischen Titel Dr theol Dr phil und Dr iur erworben haben soll Schon in jungen Jahren erlangte Albrecht von Sternberg eine Reihe geistlicher Wurden So war er bereits Kanonikus und Praebendar an der Domkirche seines Heimatbistums als er am 23 April 1352 vom Papst Clemens VI zum Olmutzer Domdekanat und schon am 2 April 1352 zum papstlichen Kaplan ernannt wurde Vorher war er Domherr von Olmutz und Titulardomherr von Prag wo er 1353 zum Domherr aufstieg In dieser Position gelangte er in den engeren Umkreis des bohmischen Konigshauses wurde Berater und durfte sich auch Rat Kaisers Karls IV nennen Bischof von Schwerin Bearbeiten Nach dem Tod des Schweriner Bischofs Andreas von Wislica ernannte Papst Innozenz VI auf Bitten Kaiser Karls IV am 19 Oktober 1356 Albrecht von Sternberg zu dessen Nachfolger 2 Bei seiner Erhebung auf den Bischofsstuhl von Schwerin war Albrecht bereits Priester 3 Die Bischofsweihe hat offenbar vor dem 6 November 1356 stattgefunden Denn an diesem Tage wurden bereits von ihm bisher innegehabte Pfrunden anderweitig unter ausdrucklicher Bezugnahme auf die Konsekration vergeben 4 Bischof Albrecht war sich der Schwierigkeiten seines neuen Amtes bewusst auch bei der Ruckgabe des von ihm innegehabten Pfandbesitzes gegenuber der Familie von Bulow 5 Auch Ablasse und Vollmachten wurden erteilt die sich fur seine Aufgaben als nutzlich erweisen sollten So der Papstliche Ablass von ein Jahr und 40 Tagen und ein weiterer Ablass wurde denen gewahrt die innerhalb der nachsten zehn Jahre zur Hauptreparatur und Erweiterung der Schweriner Domkirche hilfreich Hand leisteten 6 Besagte Urkunden verstarkten den Eindruck dass der neue Bischof uber die Verhaltnisse in seinem Bistum recht gut orientiert auch bei den zu leistenden Bauarbeiten war In seelsorgerischer Hinsicht sorgte er bereits vor seinem Eintreffen im Bistum 1357 durch die Ernennung eines Generalvikars in Person des derzeitigen Dompropstes Hermann Holt 7 Obwohl ihm in einer papstlichen Urkunde am 10 Marz 1360 8 vom Papst die Dispens von der Residenzpflicht gewahrt wurde hielt sich Albrecht wegen seiner Beratertatigkeit fur den Kaiser nur selten in Schwerin auf Wir finden ihn am 29 August 1358 in Sulzbach am 27 Oktober in Prag am 13 Dezember in Breslau Auch am 7 19 und 25 Januar 1359 war er in Breslau Am 10 bis 12 Januar 1360 weilte er Prag am 27 April in Brunn am 5 September in Esslingen am 17 September in Reutlingen und am 25 November in Nurnberg An diesem Tage bekam er dort am Hofe vom Kaiser personlich das Garantieversprechen fur einen ziemlich hohen ausgeliehenen Geldbetrag 9 Im Streit um die Einlosung verschiedener Verpfandungen belegte er 1357 mehrere Mitglieder der Familie von Bulow mit dem Kirchenbann Erst am 28 Juni 1363 10 kam es zu einem Vergleich bei dem Thesaurar Vicko und Reimar von Bulow die bischoflichen Residenzen in Butzow und Warin zugestanden wurden Dieser Vergleich brachte Bischof Albrecht eine Rente von 300 Gulden jahrlich ein und offenbar eine spatere generelle Losung aus der verworrenen Rechtslage Da er aber des niederdeutschen Dialekts unkundig war liess er seine Diozese durch Generalvikare verwalten 1357 war es Johannes de Aquis als Domherr in Worms 11 In den folgenden Jahren dann Johannes von Wunstrop als Priester in Rostock von 1360 bis 1361 Gerhard Kothe als Kanoniker in Schwerin und von 1364 bis 1365 Heinrich Mauritius als Propst in Butzow und Konrad Schonebecker als Vikar in Ribnitz 12 Albrecht von Sternberg kehrte im Jahre 1364 in die mahrische Heimat zuruck Bischof von Leitomischl Bearbeiten Auf Fursprache Kaiser Karls versetzte der Papst am 23 August 1364 Albrecht von Sternberg nach Leitomischl wo er Nachfolger des nach Olmutz transferierten Bischofs Johannes von Neumarkt wurde mit dem ihn eine enge Freundschaft verband Albrecht ernannte den Pfarrer Nikolaus von Gitschin zu seinem Offizial und Generalvikar Einen langjahrigen Streit mit dem Leitomischler Domkapitel konnte er 1366 mit einem Vertrag uber die Teilung der ehemaligen Burg Leitomischl beenden Auch um die Guter des Klosters Podlazice gab es mit dem Kapitel Streitigkeiten bei denen die Kurie angerufen werden musste Lange dauerte das Leitomischler Pontifikat Bischofs Albrecht nicht denn in pflichtgemasser Heerfolge hatte er sich mit 600 Rossen dem Italienzug des Kaisers angeschlossen und traf im April 1368 am Sammelplatz des deutschen Heeres in Venzone in Friaul ein Auf dieser Heerfahrt traf ihn durch Papst Urban V die Ernennung zum neuen Erzbischof von Magdeburg Erzbischof von Magdeburg Bearbeiten Obwohl nach dem Tod des Magdeburger Erzbischofs Dietrich Kagelwit das dortige Domkapitel einen anderen Kandidaten gewahlt hatte wurde Albrecht von Sternberg wiederum mit Unterstutzung des Kaisers am 9 Juni 1368 als Erzbischof von Magdeburg ernannt Die Regalien erhielt Erzbischof Albrecht bald aus kaiserlicher Hand ebenso wie das Banner der Kirche von Magdeburg als Zeichen der neuen weltlichen Macht Albrecht nutzte sogleich das ihm zustehende Recht und schlug 23 Manner seines Gefolges zu Rittern ein Zeichen seiner gewachsenen Macht und Wurde Am 3 Dezember des Jahres erfolgte in Begleitung eines zahlreichen Gefolges der feierliche Einzug in die Bischofsstadt ebenso wie die Inthronisation bald darauf die Huldigung der Stadte Magdeburg und Halle An der neuen Wirkungsstatte entwickelte sich kein besonderes vertrauensvolles Verhaltnis zwischen den verschiedenen Organen der Bistumsverwaltung und dem neuen Erzbischof Allerlei Querelen aus der Magdeburger Zeit haben urkundlichen Niederschlag gefunden Schon bald nach dem Amtsantritt verkaufte Albrecht die zum Erzstift Magdeburg gehorende Niederlausitz fur 6000 Mark an den Kaiser Deshalb besteht die Vermutung der Kaiser habe sich mit der Absicht dieses Gebiet in seinen Besitz zu bringen fur Albrechts Translation nach Magdeburg eingesetzt Auch in Magdeburg war Albrechts Amtszeit von Streitigkeiten mit der Stadt und dem Adel uberschattet die dazu fuhrten dass er dort nicht heimisch werden konnte Zudem wurde ihm Verschwendung und mangelnde Beherrschung des Niederdeutschen vorgeworfen Obwohl Albrecht als erster Magdeburger Erzbischof seit 1370 den in Vergessenheit geratenen Titel eines Primas Germaniae fuhrte resignierte er auf das Erzbistum Magdeburg Nochmals Bischof von Leitomischl Bearbeiten Am 13 Oktober 1371 transferierte Papst Gregor XI Albrecht von Sternberg wiederum nach Leitomischl und verlieh ihm gleichzeitig den personlichen Titel eines Erzbischofs Im Austausch wurde der Leitomischler Bischof Peter Jelito Erzbischof von Magdeburg Aus Magdeburg brachte Albrecht die Reliquien des heiligen Viktorin mit der seitdem Diozesanpatron von Leitomischl war Nikolaus von Gitschin behielt das Amt des Offizials und Generalvikars Albrecht visitierte das umstrittene Kloster Podlazice und veranlasste die Grundung zahlreicher neuer Kloster in der Diozese Der Bau des von Johannes von Neumarkt gegrundeten Augustinerchorherrenstifts in Leitomischl wurde wahrend Albrechts Amtszeit fertiggestellt und das von Bischof Peter Jelito errichtete Stift Landskron erhielt weiteren Besitz Auf seinem bischoflichen Gut Trzek grundete Albrecht 1378 die Kartause Trzek Obwohl die zweite Leitomischler Amtszeit fur die Diozese eine Konsolidierung brachte konnten die mit dem Kapitel bestehenden Spannungen nicht beseitigt werden Albrecht hielt sich haufig auf seinem Familiengut Dedice auf Seine letzten Jahre verbrachte er in schlechter gesundheitlicher Verfassung auf dem bischoflichen Gut Trzek Ende der 1370er Jahre erhielt Albrecht den papstlichem Auftrag in einem Eigentumsstreit zwischen dem Olmutzer Bischof Johannes von Neumarkt und dem Markgrafen Jodocus zu vermitteln Jobst wurde nachfolgend von Albrecht wegen der Beschlagnahme von Gutern des Olmutzer Domkapitels exkommuniziert Wegen der Vertreibung des Bischofs und des Kapitels wurde auch der Olmutzer Stadtrat mit dieser Strafe belegt Gleichzeitig verhangte Albrecht ein Interdikt uber Mahren Schon am 4 Marz 1371 verfasste Albrecht in Prag sein Testament mit dem er in Sternberg das Augustiner Chorherrenstift Sternberg mit der Kirche Mariae Verkundigung stiftete und dotierte deren Bau schon fruher begonnen worden war Alles mit Zustimmung seines Neffen Peter von Sternberg des zustandigen Ortsbischofs Johann von Neumarkt und des Olmutzer Domkapitels Am 14 Januar 1380 starb Albrecht von Sternberg und wurde in der Klosterkirche der Kartauser beigesetzt Beim Umbau der heutigen Pfarrkirche wurden seine Gebeine in die nordlich angrenzende Maria Hilf Kapelle uberfuhrt Eine dort angebrachte Tafel erhielt nachfolgende Inschrift Alberto una dies finivit tempora vitae Istifaman nunquam finivit ulla dies Ein Tag beschloss Alberts Leben Doch seinen Ruhm wird nie ein Tag verwischen J V S 1602 Uber dem Eingang der Grabkapelle ist das Brustbild des Erzbischofs in einem Blatterkranz flankiert von zwei Engeln von denen einer ein Doppelkreuz tragt zu sehen In seiner Grabkapelle sitzt der bartige Erzbischof auf einem Thron bekleidet mit Talar Rochett und Mozetta sowie dem Pallium in der Linken ein ausgerolltes Blatt mit der Inschrift Litterae fundationis Daneben gestellt ein Vortragskreuz mit zwei Querbalken Die Stadt Sternberg mit der Burg und der gleichnamigen Herrschaft erbte Albrechts Neffe Peter der 1397 starb Besonderheiten BearbeitenZweibandige Bibel Eine zweibandige Bibel die fur Bischof Albrecht angefertigt wurde befindet sich heute in der Handschriftenabteilung der Jagellonischen Universitat zu Krakau Sie wird dort unter der Reg Nr Cod 284 gefuhrt Die sehr reich geplante Illumination ist wohl durch seinen Tod 1380 bedingt nicht zu Ende gefuhrt worden Siegel aus der Schweriner Amtszeit Ein spitzovales Siegel an der Urkunde MUB Nr 8365 vom 24 Juli 1357 im Bestand des Landeshauptarchivs Schwerin Ein rundes Siegel das noch an der Urkunde MUB Nr 9184 vom 4 August 1363 hangt und im Landesarchiv Schleswig aufbewahrt wird Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Sternberg Albrecht gest 1380 In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 38 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1879 S 271 f Digitalisat Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin mit biographischen Bemerkungen Ludwigslust 1900 Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin Leipzig 1984 S 86 98 Margit Kaluza Baumruker Das Schweriner Domkapitel 1171 1400 Koln Wien 1987 Clemens Brodkorb Zdenka Hledikova Michael Scholz Art Albert von Sternberg um 1333 1380 1356 1364 Bischof von Schwerin 1364 1368 Bischof von Leitomischl 1368 1371 Erzbischof von Magdeburg 1371 1380 Bischof von Leitomischl In Erwin Gatz Hrsg Clemens Brodkorb Mitarb Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1198 bis 1448 Ein biographisches Lexikon Band I Berlin 2001 ISBN 3 428 08422 5 S 346 348 Stefan Patzold Erzbischof Albrecht von Sternberg ein Mahrer in Magdeburg 1368 1371 In Werner Freitag Hrsg Mitteldeutsche Lebensbilder Bohlau Koln 2002 S 11 26 ISBN 3 412 04002 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Albrecht von Sternberg im Karlsruher Virtuellen Katalog Der schweriner Bischof Albrecht von Sternberg In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 16 1851 S 174 Albertus III von Sternberg In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 1 Leipzig 1732 Sp 995 Erwahnung in einem Dokument aus jener Zeit Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Bischof von Sternberg lasst in Zwittau einen Sternteich anlegenEinzelnachweise Bearbeiten Genealogie der Sternberger Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB 14428 MUB 14428 Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin Leipzig 1984 S 86 98 MUB 14429 MUB 14433 14434 MUB 8339 MUB 14487 MUB 8805 MUB 9080 MUB 8373 Friedrich Lisch Zur Geschichte des Bistums Schwerin Bischof Albrecht von Sternberg In Jahrbucher des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde Schwerin 1850 15 S 168 171 VorgangerAmtNachfolgerAndreas von WislicaBischof von Schwerin 1356 1364Rudolf II von AnhaltJohannes II von NeumarktBischof von Leitomischl 1364 1368Peter JelitoDietrich KagelwitErzbischof von Magdeburg 1368 1371Peter JelitoPeter JelitoBischof von Leitomischl 1371 1380Johannes III SobeslavBischofe von Leitomischl 1334 1554 Bischof von Leitomischl Litomysl Johannes I Johannes II von Neumarkt Albrecht von Sternberg Peter Jelito Albrecht von Sternberg 2 Heinrich Kluk von Klucov Gegenbischof Johannes III Sobeslav Johannes IV von Bucca der Eiserne Albrecht von Brezi Elekt Bistum seit 1425 von Taboriten besetzt Matthias Kucka im Exil als Administrator Benes von Zwittau Elias von Neuhaus Johannes Bavor Elias von Neuhaus 2 Lukas Wolfgang Normdaten Person GND 107398978X lobid OGND AKS VIAF 85668579 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Albrecht von SternbergALTERNATIVNAMEN Albrecht II von Sternberg Albert von Sternberg Albrecht Holicky ze SternberkaKURZBESCHREIBUNG Bischof von Schwerin Bischof von Leitomischl Erzbischof von MagdeburgGEBURTSDATUM um 1333GEBURTSORT Burg SternbergSTERBEDATUM 14 Januar 1380STERBEORT Leitomischl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrecht von Sternberg amp oldid 235796681