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Dietrich von Portitz oder Dietrich Kagelwit oder Dietrich von Kugelweit um 1300 in Stendal 17 Dezember 1367 war oberster Kanzler im Konigreich Bohmen und von 1361 bis 1367 Erzbischof von Magdeburg Dietrich Kagelwit Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Denkmal 3 Sonstiges 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Bildnis Dietrich Kagelwit nach Martin Friedrich Seidels Bilder SammlungDietrich war der Sohn eines Gewandmachers in Stendal Er stammte aus der spater in den Adelsstand getretenen altmarkischen Familie von Portitz Zunachst besuchte er die Domschule in Stendal trat in den Zisterzienserorden ein und leistete das Monchsgelubde im Kloster Lehnin Das Kloster war in wirtschaftlichen Schwierigkeiten die von Dietrich mit grossem Geschick gelost wurden Seine Tuchtigkeit war Empfehlung fur Bischof Ludwig von Brandenburg der ihn 1329 als Protonotar anstellte und spater zum Offizial und Hofmeister beforderte Portitz war von 1346 bis 1347 Weihbischof in Brandenburg Als Bischof Ludwig starb bewarb sich Dietrich erfolglos um die freie Stelle im Bistum Brandenburg Daraufhin begab er sich an den Hof Konig Karls von Bohmen Von 1347 bis 1351 war er Weihbischof in Olmutz sowie ab 1353 als Dietrich III Bischof von Minden Dem Bistum Minden konnte er allerdings nur wenig seiner Zeit widmen weil ihn die Dienste bei seinem koniglichen Herrn voll in Anspruch nahmen Ihm war die Verwaltung des Finanzwesens im Konigreich Bohmen ubertragen worden Aus eigenen Mitteln loste er verpfandete bohmische Guter fur die Krone Bohmen ein und erhielt dafur die gesamten Einnahmen Bohmens Als Bevollmachtigter und Gesandter des Konigs war er 1354 55 wegen der Kaiserkronung bei Papst Innozenz VI in Avignon An der Kronung Karls zum Kaiser im Jahr 1355 hatte er damit wesentlichen Anteil und nahm so am Romzug Karl IV teil Als Dank fur die erfolgreiche Arbeit wurde er vom Konig zum Propst von Vysehrad und 1360 zum obersten Kanzler Bohmens und Furst im koniglich bohmischen Rat befordert Daruber hinaus bekam er Schloss Parkstein auf Lebenszeit zu Lehen 1357 fuhrte er den Feldzug des Kaisers gegen Albrecht Herzog von Bayern Am 29 November schloss er mit Herzog Albrecht einen Waffenstillstand der zum Jahreswechsel 1357 58 zum Frieden und zur Aufgabe aller Anspruche Albrechts fuhrte 1 nbsp Magdeburger Dom1361 wurde er auf Wunsch des Kaisers vom Papst gegen den Widerstand einiger Domherren zum Erzbischof von Magdeburg erhoben So konnte er am 16 November feierlich in Magdeburg einziehen und die Huldigung des Volkes empfangen Auch hier gehorte es zu seinen ersten Aufgaben die zerrutteten Finanzen zu ordnen Viele verpfandete Guter Dorfer und sogar Schlosser und Stadte kaufte er zuruck und beendete den Bau der Domkirche zu Magdeburg Am 13 Oktober 1363 fand die Einweihung im Beisein hoher geistlicher Wurdentrager statt In Bohmen hielt sich Portitz nur noch gelegentlich auf 2 Eine Geissel jener Zeit war das ausufernde Rauber und Fehdewesen dem der Erzbischof entgegentrat Er schloss 1362 mit den benachbarten Fursten und Adligen ein Landfriedensbundnis das samtliche Beteiligte verpflichtete die Friedensbrecher zu verfolgen In seinem letzten Lebensjahr 1367 fuhrte Dietrich einen unglucklichen Feldzug gegen den Bischof von Hildesheim der Raubzuge in die Nachbarschaft unternommen hatte Dietrich verbundete sich mit Herzog Magnus von Braunschweig und gemeinsam drangen sie mit ihrer Streitmacht bis in die Nahe von Hildesheim vor Hier erfolgte der unerwartete Gegenangriff des Bischofs von Hildesheim und brachte ihnen in der Schlacht von Dinklar eine vollstandige Niederlage bei Eine grossere Zahl an Rittern und Adligen fiel in die Hande der Sieger und musste gegen hohes Losegeld freigekauft werden Erzbischof Dietrich starb am 17 Dezember 1367 3 Erzbischof Dietrich wurde gemass seiner testamentarischen Verfugung hinter dem Hochaltar im Chor der Magdeburger Domkirche beigesetzt Denkmal BearbeitenFur die Berliner Siegesallee gestaltete Ludwig Cauer eine marmorne Buste Kagelwits als Nebenfigur der Denkmalgruppe 13 mit dem zentralen Standbild Kaiser Karl IV Sonstiges Bearbeiten nbsp Kloster LehninDer Schriftsteller Willibald Alexis gibt in seinem Roman Der Werwolf die Legende Dietrich Kagelwit und die Schweinsohren wieder Danach setzte Kagelwit als Monch im Kloster Lehnin dem rastenden und erschopften Kaiser Karl IV eine Suppenkreation mit Schweinsohren vor die den Kaiser tief beeindruckte siehe Kloster Lehnin Literatur Bearbeitenalphabetisch aufsteigendWillibald Alexis Dietrich Kagelwit und die Schweinsohren In Richard George Hrsg Hie gut Brandenburg alleweg W Pauli s Nachf Berlin 1900 S 188 ff Auszug aus Alexis Roman Der Werwolf 1847 Jiri Fajt Michael Lindner Dietrich von Portitz Zisterzienser kaiserlicher Rat Magdeburger Erzbischof Politik und Mazenatentum zwischen Reprasentation und Askese ca 1300 1367 In Jiri Fajt Wilfried Franzen Peter Knuvener Hrsg Die Altmark von 1300 bis 1600 Eine Kulturregion im Spannungsfeld von Magdeburg Lubeck und Berlin 1 Auflage Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte Berlin 2011 ISBN 978 3 86732 106 8 S 156 201 Joachim Leopold Haupt Jahrbuecher des Zittauischen Stadtschreibers Johannes von Guben und einiger seiner Amtsnachfolger In Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften Hrsg Scriptores Rerum Lusaticarum Sammlung Ober und Niederlausitzischer Geschichtsschreiber NF 1 Gorlitz 1839 S 148 149 Karl Janicke Dietrich Magdeburger Erzbischof In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 183 185 Eberhard Kemnitz Kagelwit Die ungewohnliche deutsch bohmische Karriere des Erzbischofs Dietrich von Portitz zwischen Altmark und Avignon um 1300 1367 Dr Ziethen Verlag Oschersleben 2019 ISBN 978 3 86289 175 7 Margarete Kuhn Dietrich von Portitz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 678 f Digitalisat E F Mooyer Zur Chronologie schleswigscher Bischofe In Schleswig Holstein Lauenburgische Gesellschaft fur Vaterlandische Geschichte Hrsg Jahrbucher fur die Landeskunde der Herzogthumer Schleswig Holstein und Lauenburg Band 2 Kiel 1859 S 15 ff Digitalisat Johannes Schafers Personal und Amtsdaten der Magdeburger Erzbischofe 968 1503 Dissertation Greifswald 1907 S 68 72 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dietrich von Portitz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ulrike Hohensee Die Goldene Bulle Politik Wahrnehmung Rezeption Band 1 S 194 Ulrike Hohensee Die Goldene Bulle Politik Wahrnehmung Rezeption Band 1 S 382 Karl Janicke Dietrich Magdeburger Erzbischof In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 183 185 VorgangerAmtNachfolgerHeinrich I von WarendorpBischof von Schleswig 1351 1354Nikolaus III BrunGerhard I von SchauenburgBischof von Minden 1353 1361Gerhard II von SchauenburgOtto von HessenErzbischof von Magdeburg 1361 1367Albrecht II von SternbergNormdaten Person GND 12156357X lobid OGND AKS VIAF 160103034 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Portitz Dietrich vonALTERNATIVNAMEN Dietrich Kagelwit Dietrich von KugelweitKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von MagdeburgGEBURTSDATUM um 1300GEBURTSORT StendalSTERBEDATUM 17 Dezember 1367 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dietrich von Portitz amp oldid 238685897