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Die Schlacht von Dinklar fand am 3 September 1367 zwischen einer Welfenallianz und dem Hochstift Hildesheim in der Nahe der heutigen Dorfer Dinklar und Farmsen heute Gemeinde Schellerten am Ubergang des Harzvorlandes zur Norddeutschen Tiefebene statt Bedeutung erlangte die Schlacht dadurch dass fast der gesamte Adel Klerus und die Stadte des nordlichen Harzvorlandes an ihr beteiligt waren Legendar wurde sie durch den Sieg der scheinbar unterlegenen Seite gegen die zahlenmassig weit uberlegene Allianz der Welfen der durch einen nachtlichen Uberraschungsangriff errungen wurde Schlacht von DinklarSchlacht von Dinklar Historienlithografie um 1840 Datum 3 September 1367Ort DinklarAusgang Sieg des Bischofs von HildesheimKonfliktparteienHochstift Hildesheim Herzogtum Braunschweig LuneburgErzstift MagdeburgHochstift HalberstadtBefehlshaberFurstbischof Gerhard von Berg Herzog Magnus I Erzbischof Dietrich von PortitzBischof Albert von RickmersdorfTruppenstarke 150 Berittene 600 Fusssoldaten Schatzungen 1000 Ritter 1000 Berittene lt 2000 Knechte Tross Schatzungen Verlusteunbekannt unbekannt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Schlachtverlauf 2 1 Prominente Gefangene 2 2 Prominente Gefallene 3 Folgen der Schlacht 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenSchon vor der eigentlichen Schlacht 1367 kam es immer wieder zu Konflikten zwischen dem Hochstift Hildesheim und den Welfen Hildesheim war fast vollstandig von welfischen Stammlanden umgeben Diese waren immer noch durch den Machtverlust aufgrund der Reichsacht gegen Heinrich den Lowen 1180 gedemutigt und versuchten ihr vergangenes Territorium und ihre Macht wiederzuerlangen Zum langfristigen Vorgehen gegen Hildesheim gehorte auch die 1292 errichtete Burg Calenberg nur 13 Kilometer westlich der Stadt Hildesheim durch Otto II von Luneburg Anlass der Schlacht waren zum einen die andauernden territorialen Streitigkeiten zwischen dem Welfenhaus und dem Hochstift Hildesheim zum anderen Vorwurfe dass der Furstbischof Gerhard von Berg von Hildesheim sogenannte Raubritter und Strassenrauber unterstutzen wurde Erzbischof Dietrich von Portitz von Magdeburg verbundete sich zunachst mit dem Welfenherzog Magnus II von Braunschweig um das Treiben zu beenden Magnus II hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Bundnisvertrage zum Nachteil Hildesheims geschlossen Wilhelm II von Luneburg sorgte mit seiner Stutzpunktstrategie fur die vollstandige Umkreisung des Hochstifts Die Burg Calenberg und die Burg Hausfreden wurden vom Hildesheimer Stiftsheer abgeworben Bereits 1366 hatte Magnus II die Burg Campen Flechtorf und Cramme ubernommen und mit Truppen besetzen lassen Hildesheim auf der anderen Seite besass durch die schon Jahrzehnte dauernden Konflikte ein straff organisiertes Wehrwesen und war stets kriegsbereit Jeder Burger der Stadt war verpflichtet abhangig von seinem Vermogen maximal gerustet zu sein Die Burger waren auch zur Teilnahme an Kriegszugen ausserhalb der Stadt verpflichtet Weiter hielt die Stadt ein gut gefulltes Arsenal an verschiedenen Waffen zur standigen Verfugung Die Wehrbereitschaft wurde mittels jahrlicher Musterungen uberpruft Die Stadt hatte bereits eine Reihe von Armbrusten sowie Kampfwagen angeschafft Letztere dienten der schnellen Verlegung von Truppenteilen im Gelande oder zum Schlachtfeld Die Burgerschaft war zudem mit Hannover und Goslar verbundet Schlachtverlauf Bearbeiten nbsp Das Schlachtfeld nordlich der Strasse zwischen Dinklar und FarmsenDas Welfenheer hatte sich bei Braunschweig versammelt und zog von dort aus in Richtung Hildesheim Dabei kam es in den ostlichen Hildesheimer Gebieten welche das Heer durchzog zu umfangreichen Plunderungen und Verwustungen durch das Heer Durch die Unterstutzung des lokalen Klerus wurde der Hildesheimer Furstbischof Gerhard von Berg genau von den Vorgangen unterrichtet und konnte sich wappnen Diese Vorwarnzeit reichte fur eine Mobilisierung aller Gewappneten in Hildesheim und Umgebung Gewappnete aus Dassel Lutter Winzenburg Woldenberg Woldenstein und Liebenburg konnten rechtzeitig in Marsch gesetzt werden Zudem verfugte Hildesheim uber mehrere sehr erfahrene Stiftsritter und Domherren die in Paris Avignon und Montpellier studiert hatten Damit waren Kenntnisse vorhanden wie Fussvolk und Schutzen uber ein Heer von Berittenen siegen konnten Lehrbeispiele hierfur waren die Schlachten von Kortrijk Bannockburn Laupen Crecy und Poitiers Die Welfenallianz hatte ihr Lager in Dinklar und Farmsen errichtet In Dinklar hielt der Bischof von Halberstadt Quartier auf dem Gelande einer geschleiften ehemaligen Burg Der Herzog errichtete sein Quartier in Farmsen wo er ein Haus fur sich beanspruchte Der Lagerplatz war schon fruhzeitig von ortskundigen Verbundeten der Braunschweiger festgelegt worden Die Burgreste von Dinklar konnten schnell befestigt werden so dass die Heerstrasse von hier aus uberwacht werden konnte Der Ort Dinklar schutzte das Lager westlich in Richtung Hildesheim Nordlich schloss ein langer tiefer Graben das Lager ab in sudlicher Richtung war es auf sieben Kilometern Lange die sumpfige Ilseniederung die von Dinklar aus eingesehen werden konnte Gerhard von Berg gruppierte die bewaffneten Burger und teilte jeder Gruppe einen erfahrenen Ritter zur Fuhrung zu Es blieb auch Zeit die wenigen Verbundeten zu alarmieren und in Marsch zu setzen Die Kriegsmoral liess der Furstbischof durch Weihen Hochmessen und Reliquienverehrungen steigern Der Uberlieferung nach soll er das Grundungsreliquiar des Bistums Hildesheim das Marienheiligtum aus dem Domschatz bei sich gefuhrt und auf dieses hinweisend ausgerufen haben Leven Kerle truret nich hier hebbe ek noch dusend in miner Maven Manner trauert nicht ich habe noch tausend Mann in meinem Armel Der Furstbischof entschied sich zu einem Praventivschlag und liess nachts die Kriegswagen besteigen Diese brachten das Fussvolk schnell und unentdeckt bis an das feindliche Heerlager heran Dabei nutzten die Hildesheimer nicht die Heerstrasse die direkt auf das stark befestigte Dinklar zulief Stattdessen fuhrten sie das Heer aus sudostlicher Richtung an das Schlachtfeld heran nbsp Wandgemalde zur Schlacht an einem Silogebaude in DinklarDer Hildesheimer Furstbischof fuhrte sein Heer personlich in die Schlacht Es gelang ein nachtlicher Uberraschungsangriff der zur Panik unter dem lagernden Fussvolk der Welfenallianz fuhrte Nur an wenigen Stellen kam es zu einer meist unkoordinierten Gegenwehr die von den Hildesheimern schnell beseitigt werden konnte Den Hildesheimern gelang es eine Massenflucht auszulosen und diese durch wiederkehrende gezielte Angriffe immer weiter zu unterstutzen Dabei wurden auch immer wieder gezielte Angriffe zur Gefangennahme prominenter Kriegsgegner durchgefuhrt Eine weitreichende Verfolgung der Fluchtenden war aber aus mehreren Grunden nicht moglich Zum einen wurde noch ein Heer des Herzogs Albrecht von Grubenhagen erwartet das vermutlich auf Seiten der Welfen den Hildesheimern in den Rucken hatte fallen konnen Zum anderen zog ein schweres Unwetter auf Ausserdem mussten die Gefangenen in Sicherheit gebracht werden Diese garantierten bereits hohe Losegeldsummen und die Erfullung der Hildesheimer Forderungen Prominente Gefangene Bearbeiten Infolge der Niederlage der Welfenallianz gelang es den Hildesheimern und ihren Verbundeten eine Reihe von Gefangenen zu machen die gegen Losegeld wieder entlassen wurden Herzog Magnus II von Braunschweig Luneburg Albert von Rickmersdorf Bischof von Halberstadt Domherr Graf Albrecht V von Wernigerode Hinrich Schenk von Flechtingen 1 Meinhard von Schierstedt Feldhauptmann Magdeburgs Nicolaus von Bismark Feldhauptmann Magdeburgs Henning von Steinforde Stadthauptmann Albrecht und Hans von Hakeborn Edle Henrik und Ludolf von Alvensleben Wulflin von Neindorf Busse von Asseburg Sivert von Salder Wilhelm von Utze Heinrich von Wenden Ludwig von Sampleben Ermprecht von Seggerde Ludwig und Heinrich von Veltheim Hinrik Stammer Ludecke von Dalem Hanse von Dreinleben Gevert von Wedderden Alverich Gumprecht und Hans von Wanzleben Ludwig von Walmoden Gevert von Weferlingen Henning von Reden Berthold von Ditfurt Hermann Dubeke Prominente Gefallene Bearbeiten Johannes von Hadmersleben der letzte Graf von Hadmersleben Hans von Hadmersleben Waldemar Graf von Anhalt Domherr Vulrad von Querfurt Jan von Saldern Hendrik von Grieben Hinrik von Weferlingen Johann von Oberg Hermann von Wedderden Henning von Rickmersdorf Heinrich von Hoym 2 3 Folgen der Schlacht BearbeitenDie Schlacht gilt als die bedeutendste mittelalterliche Schlacht Norddeutschlands Ein Sieg der Welfenallianz hatte moglicherweise das Ende des Hochstifts Hildesheim bedeutet Durch den Sieg und die Gefangenen erhielt das Hochstift eine herausragende Verhandlungsposition Man einigte sich darauf die Gefangenen gegen ein eher geringes Losegeld freizugeben und erhielt im Gegenzug die Zusicherung eines langfristigen Friedens mit den umgebenden welfischen Furstentumern Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht von Dinklar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Schlacht bei Dinklar 1367 Die Schlacht bei Dinklar FarmsenEinzelnachweise Bearbeiten Eberhard Verwohlt Hrsg 800 Jahre Calvorde Eine Chronik bis 1991 Calvorder Rundschau Calvorde 1996 Carl Friedrich Pauli Allgemeine preussische Staats Geschichte Band 5 Francke Halle 1764 S 444 Wilhelm Havemann Geschichte der Lande Braunschweig und Luneburg fur Schule und Haus Band 1 Herold und Wahlstab Luneburg 1837 S 200 52 173333333333 10 073055555556 Koordinaten 52 10 24 N 10 4 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Dinklar amp oldid 235298004