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Die Burg Lutter liegt in Lutter am Barenberge einem Ortsteil der Stadt Langelsheim im Landkreis Goslar in Niedersachsen Die 1259 erstmals erwahnte Burg war ursprunglich eine Wasserburg und diente seit dem Dreissigjahrigen Krieg als landwirtschaftliche Domane Seit 1980 ist sie im Besitz der Kommune Lutter von deren Mitgliedern sie bewohnt bewirtschaftet und baulich erhalten wird Burg LutterBurg Lutter von links Scheune Verwalterhaus Palas Tagelohnerhaus dahinter BergfriedBurg Lutter von links Scheune Verwalterhaus Palas Tagelohnerhaus dahinter BergfriedStaat DeutschlandOrt Lutter am BarenbergeEntstehungszeit 1259 erstmals erwahntBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand erhalten oder wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung AdligeGeographische Lage 51 59 N 10 16 O 51 986388888889 10 270555555556 Koordinaten 51 59 11 N 10 16 14 OBurg Lutter Niedersachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Geschichte 3 Heutige Nutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaubeschreibung BearbeitenDas 4 Hektar grosse ehemalige Burggelande ist heutzutage hufeisenformig von Wirtschaftsbauten eingefasst die einen grossen Innenhof bilden Aus mittelalterlicher Zeit der Burg zeugen nur noch ein hoher Bergfried und ein vierstockiges gotisches Palas Der Bergfried hat eine Seitenlange von 8 5 m Die Mauern sind etwa 1 5 m stark Ursprunglich war der Turm freistehend und erst im 17 Jahrhundert wurde er mit einem dreigeschossigen Gebaude umbaut In diesem grosszugigen Amtshaus residierte der jeweilige Domanenpachter Das vermutlich 1318 errichtete Palasgebaude mit zwei zugemauerten gotischen Fenstern verfugt uber bis zu 2 m starke Mauern Im Mittelalter war es ein Reprasentationsbau fur Feste und Amtshandlungen Aus dieser Zeit zeugen die grossen Saalraume auf jeder Etage die das gesamte Geschoss einnehmen Spater wurde es als Brauhaus genutzt Die weiteren Wirtschaftsgebaude des Burghofes wie Scheunen Reithalle Tagelohnerhaus und Verwalterhaus wurden im 18 und 19 Jahrhundert umgebaut oder entstanden in dieser Zeit Damals verschwand auch der Eindruck einer fruheren Wasserburg durch die Einebnung des umlaufenden Burggrabens Daruber hinaus wurden auch die Walle beseitigt Auch wurden Teile der Befestigungsanlage fur die Errichtung von Wirtschaftsbauten abgerissen Ursprunglich fuhrten zwei Zugbrucken auf das Gelande Reste von Graben und Wall sind noch im Westen der Anlage erhalten geblieben wo ein doppeltes Wallsystem vorhanden war Geschichte Bearbeiten nbsp Die Burg auf einer Darstellung der Schlacht bei Lutter von 1626 nbsp Burg Lutter mit Dorf als Merian Kupferstich 1654Die Burg wurde urkundlich erstmals 1259 erwahnt entstand aber vermutlich schon um das Jahr 1000 als Wasserburg Damals erwarb der Bischof Johann von Hildesheim die Burg vom Ritter Ekbert von Lutter Lehnsnehmer der Burg war lange Zeit das Rittergeschlecht derer von Lutter das sich von 1189 bis zu ihrem Aussterben 1403 nachweisen lasst Die Familie soll sehr fehdefreudig gewesen sein und in der Nachbarschaft gebrandschatzt haben 1270 wurde die nun in bischoflichem Besitz stehende Burganlage neu befestigt Sie hatte die Funktion eines Amtssitzes und einer Grenzburg 1279 wurde sie vom Hildesheimer Bischof Siegfried II und dem Braunschweiger Herzog Otto dem Strengen belagert Ab 1307 war der Braunschweiger Herzog Heinrich der Wunderliche Burginhaber Seine Erben verausserten die Anlage 1323 an das Bistum Hildesheim bei dem sie uber 300 Jahre lang blieb Pfandinhaber wurden in dieser Zeit mehrere Adelsfamilien ab 1311 die von Oberg von denen sich die letzte die von Schwicheldt sich als Raubritter betatigten Ihnen wurde deswegen die Burg 1427 nach 24 Jahren Lehnsbesitz wieder abgenommen Wahrend der Hildesheimer Stiftsfehde 1523 fiel die Burg Lutter endgultig an das Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel nachdem sie zuvor standiger Zankapfel zwischen Braunschweig und dem Hochstift Hildesheim war Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs diente die schwer befestigte Burg den Danen als Verteidigungsanlage Nach ihrer militarischen Niederlage in der Schlacht bei Lutter wurde die Burg von den Truppen Graf Tillys besetzt Danach war die Anlage uber Jahrhunderte eine landwirtschaftliche Staatsdomane 1964 wurde die Domane aufgelost und die Landereien wurden veraussert Seither waren die Gebaude dem Verfall preisgegeben Der denkmalgeschutzte Schaferhof aus dem 15 Jahrhundert sowie einzelne kleinere Gebaude wurden abgerissen Die Gemeinde Lutter ubernahm das Burggelande nicht wegen der enormen Sanierungskosten Einige Jahre war das Gelande im Besitz einer Baufirma die investieren wollte aber pleiteging nbsp Die Burg von Suden gesehen nbsp Bergfried mit fruherem Amtshaus nbsp Der gotische Palas nbsp Saal im PalasHeutige Nutzung Bearbeiten nbsp Werbeschild der Lutter GruppeSeit 1980 ist die Burg im Besitz der Kommune Lutter die offiziell als Lutter Gruppe GbR firmiert Es handelt sich um eine Gruppe von ursprunglich 20 30 und 2009 etwa 10 Personen Die Angehorigen leben ohne Herrschaftsstrukturen auf anarchistischer Grundlage als Kommune zusammen 1 Die neuen Bewohner die hierarchische Strukturen sowie lohnabhangige Arbeit ablehnen machten die ehemalige Burg zu ihrem Wohn und Arbeitsplatz Sie richteten kleinere Wirtschaftsbetriebe auf dem Gelande ein Nahezu jahrlich sanieren und restaurieren sie bei grosseren Kampagnen die historische Bausubstanz in Ubereinstimmung mit dem Denkmalschutz Dabei werden traditionelle Methoden angewendet und historische Baustoffe verwendet Eine Totalsanierung ist aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel nicht moglich Im Gegensatz zu vielen anderen restaurierten historischen Anlagen hat sich hier der ursprungliche Charakter erhalten Wirtschaftseinrichtungen der heutigen Bewohner in der fruheren Burganlage sind Vollkornbackstube Tischlerei und Zimmerei Seminar und Ferienhaus Historische Baustoffe MostereiLiteratur BearbeitenHans Adolf Schultz Burgen und Schlosser des Braunschweiger Landes Braunschweig 1980 Die Burg Lutter am Barenberge S 129 130 ISBN 3 87884 012 8 Margret Zimmermann Hans Kensche Burgen und Schlosser im Hildesheimer Land Hildesheim 2001 S 99 102Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Lutter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Stefan Eismann zu Lutter in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Burgbeschreibung bei Region Braunschweig Ostfalen Burgbeschreibung bei Braunschweig Touren Burg Lutter bei burgen de Rekonstruktionsversuch im Zustand von 1750 als Zeichnung von Wolfgang BraunEinzelnachweise Bearbeiten Kommune Lutter Abgerufen am 28 Marz 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Lutter amp oldid 228756742