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Schwicheldt ist der Name eines 1906 erloschenen niedersachsischen Uradelsgeschlechts mit dem Stammhaus Schwicheldt bei Peine Stammwappen derer von Schwicheldt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Angehorige 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Torhaus des Rittergutes Schwicheldt von 1782 nbsp Torhaus des Rittergutes FlachstockheimDas Geschlecht wird erstmals 1169 mit Elveric h Reindag und Bertoldus in einer Urkunde des Bischofs Hermann von Hildesheim genannt Diese waren Ministerialen des Bischofs in dem zum Stift Hildesheim gehorenden Dorf dessen Name unterschiedliche Schreibweisen erfuhr 1131 Shvegelten spater Sueglete Suechlete oder Sulglete 1 Die Stammreihe beginnt ab 1335 mit dem Ritter Hans von Schwicheldt 1335 1406 Das Schwicheldtsche Erbbegrabnis von 1600 befindet sich in der St Urban Kirche in Klein Ilsede wo sich auch ihr Gerichtsstandort befand Bereits ab 1360 besass auch die benachbarte Adelsfamilie von Oberg aus Oberg Grundbesitz in Schwicheldt und errichtete um 1550 dort einen zweiten Sitz die Giesenburg 2 Hans und Heinrich von Schwicheldt wurden 1350 mit einem Hof funf Hufen Land und Gutern in Flachstockheim bei Salzgitter belehnt Ihre Aufgabe war der Schutz der Grenze des Bistums Hildesheim gegen die braunschweigischen Welfen Hans von Schwicheldt wurde 1377 zum Ritter geschlagen 3 Die Herren von Schwicheldt gehorten zu den zuverlassigen Stutzen der Hildesheimer Bischofe In der Schlacht bei Beinum am 21 Oktober 1393 kampfte ein Hildesheimer Ritteraufgebot unter Hans von Schwicheldt und Curd von Steinberg gegen den Herzog Friedrich von Braunschweig der mit Unterstutzung durch den Kurfursten von Sachsen den Hildesheimer Bischof Gerhard besiegte Hans von Schwicheldt erbaute fur den Bischof die Burg Steinbruck als Grenzfestung zum Herzogtum Braunschweig Durch Ausbau des Grundbesitzes in Flachstockheim war 1428 das ganze Dorf im Besitz der Familie und Conrad von Schwicheldt erhielt die Erlaubnis einen Walhof eine umfriedete Hofanlage zu erbauen der allmahlich zum Hauptsitz der Familie wurde Charlotte Eleonore von Schwicheldt liess von 1722 bis 1734 eine neue grossraumige Gutsanlage errichten die ab 1750 noch erweitert wurde In der naheren Umgebung bestand Besitz in Haverlah Kniestedt und Gitter ferner war die Familie an der Salzausbeute der Saline Salzliebenhalle beteiligt Um 1390 besass die Familie einen Lehnshof in Gross Himstedt 1395 die Burghut der Burg Wilkenburg 1400 hatte sie den Pfandbesitz an der Burg Lutter und der Burg Westerhof inne ferner an der Liebenburg bis 1542 das Haus Harderode bei Hameln um 1500 Anteile an der Burg Hardenberg 1480 1717 die Pachtung am Gut Nienrode ab 1760 bis ins 20 Jahrhundert den Gutshof Sudweyhe im Landkreis Diepholz im 19 Jahrhundert zeitweise das Schloss Schliestedt und das Rittergut Stocken bei Hannover Die Schwicheldt gehorten mit ihrem Stammsitz sowie Flachstockheim zur Hildesheimer Ritterschaft mit Gutern in Reppenstedt bei Luneburg und im nahen Brockwinkel aber auch zum ritterschaftlichen Adel im Furstentum Luneburg Auch das nahe dem Stammsitz Schwicheldt gelegene Sievershausen lag im Bereich der Celle Luneburger Ritterschaft Die furstbischoflich hildesheimische Burg Wiedelah hatten die Herren von Schwicheldt wiederholt im Pfandbesitz Von dort aus fuhrten sie eine Fehde gegen Goslar Braunschweig und die Stadt Hildesheim in deren Verlauf die Burg 1427 belagert und erobert wurde Die Herren von Schwicheldt waren aber schon 1430 wieder im Besitz der Burg und blieben dies bis 1547 Kurfurst Karl Theodor von Pfalzbayern erhob auch in seiner Funktion als Reichsvikar in Munchen am 25 September 1790 die Geschwister Jobst Ernst von Schwicheldt 1743 1801 kurpfalzalzischen Generalmajor und Kammerherrn Heinrich Ernst von Schwicheldt 1748 1817 kurhannoverschen Kammerherrn sowie Berta Auguste von Schwicheldt in den bayerischen und Reichsgrafenstand Die kurhannoversche Anerkennung erfolgte am 20 Dezember 1790 Der Landdrost Jobst Carl Graf von Schwicheldt erhielt am 18 April 1823 die erbliche Virilstimme in der ersten Kammer der Hannoverschen Standeversammlung 1859 erwarb Boguslav Graf von Schwicheldt auf Flachstockheim das Schloss Soder im Landkreis Hildesheim und siedelte 1869 dorthin uber Das Gut Flachstockheim wurde danach verpachtet In Mecklenburg besassen die Schwicheldt 1510 die Guter Bersewitz Beseritz und Dahlen Im Einschreibebuch des Kloster Dobbertin von 1696 bis 1918 befinden sich zwei Eintragungen von Tochtern der Familien von Schwichelt Nr 344 Louisa Charlotta Sophia von Schwichelt des Herrn August Wilhelm Freiherr von Schwichelt Koniglich Braunschweig Luneburger Geheimer Kriegsrat und Oberaufseher Frl Tochter eingeschrieben am 31 Oktober 1749 und Nr 635 Caroline Sophie von Schwichelt des Herrn Kammerherr von Schwichelt Frl Tochter eingeschrieben 22 November 1783 1523 zahlten sie zu den Mitunterzeichnern der Union der Landstande Diese Linie ist im 17 Jahrhundert erloschen Dennoch wurde die Familie 1783 erneut als indigeniert anerkannt und war von 1829 bis 1838 zu Holdorf und Meetzen grundgesessen 4 Die Herren von Schwicheldt besassen auch in Peine einen Wohnsitz den barocken Schwicheldt schen Hof der in den 1960er Jahren abgerissen wurde 5 1906 starb dort der letzte Graf von Schwicheldt der die Guter Schwicheldt Soder Flachstockheim und Ostlutter sowie den Gutshof Sudweyhe seiner Tochter Sigrid und deren Ehemann Eberhard Graf von Hardenberg hinterliess nbsp Gut Flachstockheim nbsp Burg Wiedelah nbsp Schloss SoderAngehorige Bearbeiten nbsp Schwicheldt sches Erbbegrabnis in der St Urban Kirche in Klein IlsedeConrad von Schwicheldt 1529 Erzmarschall des Bischoflichen Stifts Hildesheim Curd von Schwicheldt Hofmeister 1547 1585 deutscher Hofmeister Curd von Schwicheldt Drost 1585 1625 Drost und Amtmann zu Winzenburg Charlotte Eleonore von Schwicheldt geb von Grote 1674 1743 Pietistin 6 7 August Wilhelm von Schwicheldt 1708 1766 hannoverscher Geheimrat und Staatsminister 8 Heinrich Ernst von Schwicheldt 1748 1817 englischer Generalleutnant 9 10 Jobst Ernst von Schwicheldt 1743 1801 kurpfalzischer Generalleutnant Kurt von Schwicheldt Stifter 1839 1898 Rittergutsbesitzer und GrafWappen BearbeitenDas grafliche Wappen 1790 entspricht dem Stammwappen mit dazwischen gestellter Grafenkrone und zeigt in Silber drei 2 1 rechtsgewendete rote Lowenkopfe Auf dem Helm mit rot silbernen Decken ein roter Lowenkopf dessen Haupt mit sechs schwarzen Hahnenfedern besteckt ist von denen jede an roter Spitze einen goldenen Stern tragt Als Schildhalter zwei widersehende rote Lowen nbsp Wappen derer von Schwicheldt 1754 am Gutshof Flachstockheim mit gelben Lowenkopfen nachtraglich falsch tingiert nbsp Darstellung in der grossen Wappensammlung 11 nbsp Wappen der Grafen von Schwicheldt nbsp Wappen der Grafen von SchwicheldtLiteratur BearbeitenAdelslexikon Band XIII C A Starke Verlag Limburg Lahn 1974 S 230 231 Vorschau Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser Justus Perthes Gotha 1875 S 806 Stammreihe Fortsetzungen 1922 S 892 1924 S 526 1926 S 531 1928 S 549 1930 S 564 1932 S 544 Ernst Heinrich Kneschke Deutsche Grafen Haeuser der Gegenwart in heraldischer historischer und genealogischer Beziehung Band 2 T O Weigel Leipzig 1853 S 443 444 Friedrich Vogell Versuch einer Geschlechtsgeschichte des reichsgraflichen Hauses von Schwicheldt 2 Bde Celle 1823 Hannover 1824 Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwicheldt Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Schwicheldt Eine historische Betrachtung auf der Website der Stadt Peine Schwicheldt Eine historische Betrachtung auf der Website der Stadt Peine Petra Strobach Vom Rittersitz zum Erzwagen In Salzgitter Zeitung 22 Juni 2018 Gustav von Lehsten Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche 1755 Rostock 1864 S 249 Im heutigen Lindenquartier stand einst Schwicheldts Hof Peiner Allgemeine Zeitung 8 Juli 2021 Bezahlschranke Braunschweigisches Biographisches Lexikon Band II 2006 S 647 Schwichelt Charlotte Eleonore von auf Franckesche Stiftungen Braunschweigisches Biographisches Lexikon Band II 2006 S 646 647 Ernst von Schwicheldt in der Deutschen Biographie Braunschweigisches Biographisches Lexikon Band I 1996 S 558 559 grossen Wappensammlung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwicheldt Adelsgeschlecht amp oldid 237760925