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Als Most lateinisch mustum wird allgemein durch Keltern Pressen gewonnener Fruchtsaft bezeichnet je nach Gegend auch bereits vergorener Ubliche Fruchte sind Apfel Apfelmost Birnen oder Trauben Traubenmost als Vorstufe zum Wein Federweisser Andere Obstweine werden ublicherweise nicht als Most bezeichnet Der lateinische Wortstamm bedeutet so viel wie junger Wein Bembel und Geripptes in denen in Sud und Mittelhessen traditionell Ebbelwoi serviert werdenBluhende Apfelbaume im Mostviertel NiederosterreichStreuobstwiesen in Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Regionale Varianten 2 Geschichte 3 Produktion 4 Eigenschaften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseRegionale Varianten BearbeitenIn Bayern Baden Wurttemberg im niederosterreichischen Mostviertel sowie in Oberosterreich dort scherzhaft auch als Landessaure bezeichnet wird traditionell der Most meist aus den gerbstoffreichen Mostbirnen mit einer Beimengung von Mostapfeln Wirtschaftsapfeln oder Tafelapfeln teils auch von Quitten und den Fruchten des Speierlingbaumes gekeltert und vergoren Most aus Gemischen wird Mischling genannt Most kann jedoch auch rein aus dem Presssaft von Apfeln oder Birnen bestehen Apfel oder Birnenwein Unter Sussmost versteht man den frisch gepressten unvergorenen Apfel oder Birnensaft Durch die Zugabe von Kirschen wird Roter Most hergestellt In der Schweiz in Liechtenstein in Vorarlberg in Karnten in Teilen der Steiermark dem sudlichen Burgenland sowie in Suddeutschland versteht man unter Most gefilterten oder ungefilterten Apfelwein saurer Most Hochalemannisch suura Moscht Dort werden meist Mostbirnen in kleineren Mengen beigemischt In den Gegenden in denen unter Most vergorener Apfelsaft Apfelwein verstanden wird heisst der frisch gepresste und unvergorene Apfelsaft Sussmost In Wien und anderen osterreichischen Weinanbaugebieten versteht man unter Most den sussen unvergorenen Traubensaft Nach seiner Obstproduktion und dessen Verwendung heisst das sudwestliche Viertel von Niederosterreich Mostviertel Es liegt mit seiner Mostproduktion osterreichweit allerdings nur auf Platz 3 die Steiermark auf Platz 2 und knapp die Halfte der Mosternte Osterreichs erfolgt in Oberosterreich 1 Der Schweizer Kanton Thurgau wird lokal als Mostindien bezeichnet Im Passauer Land gibt es ebenfalls noch viele traditionelle Mostbauern Geschichte BearbeitenBekannt war der Most historischen Zeugnissen zufolge schon bei den Kelten die den Obstwein jedoch vor allem zur Verdauungsforderung tranken In spateren Jahrhunderten wurde der Most geschatzt da ihn jedermann kostengunstig selbst herstellen konnte Im spaten 15 Jahrhundert 1487 ist die Verwendung einer Masseinheit fur Most Meraner mostmass aus dem Sudtiroler Untervinschgau bezeugt 2 Aus einer Ortschronik vom Ende des 19 Jahrhunderts geht hervor dass Most auf der Schwabischen Alb in dieser Zeit eines der wichtigsten Getranke war Dort heisst es Zweites Fruhstuck Most und Brot Abendessen Brotsuppe Kartoffeln und Milch in dieser Weise nahren sich alle Kategorien der hiesigen Bevolkerung bloss haben die Reichen mehr Fleisch In manchen Hausern wird neben Most auch ein wenig Branntwein verabreicht Bier wird bloss sonntags im Wirtshaus auf eigene Kosten getrunken Getranke taglich 2 Liter Most in der Ernte 4 Liter fur mannliche Arbeiter weibliche die Halfte Frauen und Kinder trinken nur wenig Most Branntwein gar nicht 3 Produktion BearbeitenApfel und Birnenmost wird aus sogenanntem Mostobst gewonnen das einen hoheren Gerbstoffanteil besitzt als Fruchte die fur den Verzehr gedacht sind Mit einer Mostpresse wird der Saft der sogenannte Sussmost aus den Fruchten gepresst Durch Hefepilze wird der enthaltene Fruchtzucker zu Alkohol vergoren Die Garung dauert zehn Tage bis drei Wochen Einigen Mostsorten werden auch Edelhefen zugesetzt die die Garung um einige Tage verlangern Anschliessend wird der Most filtriert und geklart 4 Eigenschaften BearbeitenMost soll sich durch folgende Qualitatskriterien auszeichnen Er soll von klarer Farbe sein und ohne Trubungen einen fruchtigen Geruch aufweisen ausserdem verfugt er oft uber einen naturlichen Kohlensauregehalt der bei der Garung entsteht Der Alkoholgehalt liegt bei Apfel und Birnenmost zwischen sechs und acht Prozent Most hat aufgrund seines Alkohol und Zuckergehalts einen physiologischen Brennwert von ca 210 kJ 100 g 50 kcal 100 g Im niederosterreichischen Mostviertel hat der Verband der Mostbauern das Getrank in vier Geschmacksrichtungen eingeteilt mild halbmild kraftig und resch Die Geschmacksrichtungen kommen dabei durch das Zusammenspiel von Saure Gerbstoffen und Restzucker zustande Milder Most soll demnach einen Sauregehalt von hochstens 6 5 Promille aufweisen halbmilder Most zwischen 6 5 und 8 Promille Kraftiger Most soll sich durch einen hohen Gerbstoffanteil bei gleichzeitig niedriger Saure auszeichnen rescher Most enthalt mehr als 8 Promille Fruchtsaure 5 Literatur BearbeitenGudrun Mangold Most Das Buch zu Apfel und Birnenwein Silberburg Verlag Tubingen 2003 ISBN 3 87407 557 5 R A Bei der Mosterei in Schwaben In Die Gartenlaube Heft 42 1867 S 667 670 Volltext Wikisource mit Illustration von F Ortlieb Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Most Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary wissen wo Barthel den Most holt Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikiquote Most ZitateEinzelnachweise Bearbeiten Mostland Oberosterreich Land Oberosterreich abgerufen am 4 April 2012 Hannes Obermair Bozen Sud Bolzano Nord Schriftlichkeit und urkundliche Uberlieferung der Stadt Bozen bis 1500 Band 2 Stadtgemeinde Bozen Bozen 2008 ISBN 978 88 901870 1 8 S 193 194 Nr 1233 Heinrich Stolch Nellingen 600 Jahre Marktgerechtigkeit Ein Heimatbuch Gemeinde Nellingen 1972 Praktische Tipps zur Herstellung von Apfelwein Bayerischer Landesverband fur Gartenbau und Landespflege e V MostKostLeitfaden PDF 1 2 MB Normdaten Sachbegriff GND 4040354 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Most Getrank amp oldid 228201578