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Ignaz Beidtel 15 Januar 1783 in Hof in Mahren 15 Mai 1865 in Troppau war ein osterreichischer Jurist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Schriften Auswahl 4 Literatur Auswahl 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIgnaz Beidtel wurde als Sohn eines osterreichischen Beamten geboren und besuchte von 1793 bis 1797 das Gymnasium in Teschen das damals noch von den Jesuiten gefuhrt wurde und studierte anschliessend Rechtswissenschaften an der Universitat Olmutz 1803 bestand er die dortige Prufung zur Zulassung fur eine Gymnasialprofessur nicht weil hierfur nach dem neuen Gymnasialstudienplan von 1804 die Geistlichen bevorzugt wurden jedoch promovierte er am 16 April 1806 zum Dr jur beider Rechte an der Wiener Hochschule Aufgrund seiner Kenntnisse im romischen Recht und in der Rechtsgeschichte wurde der Rektor der Wiener Universitat Hofrat Franz von Zeiller auf ihn aufmerksam Dieser forderte ihn auf sich um eine Professur zu bewerben da 1805 an den Hochschulen in Krakau Innsbruck Graz Olmutz Klagenfurt und Laibach Lehrstuhle fur allgemeine Geschichte eingerichtet worden waren Am 26 November 1807 wurde er Dozent fur Geschichte am Lyzeum in Olmutz und unterrichtete ab dem 5 Oktober 1810 romisches Zivil und osterreichisches Kirchenrecht an der Universitat Lemberg Weil sich den Professoren der Rechte die Moglichkeit einer Advokatur bot wenn sie die gesetzlichen Anforderungen erfullten unterzog Ignaz Beidtel sich 1811 der Advokatursprufung beim Appellationsgericht in Brunn hierbei wurde der Staatsrat Freiherr von Munch auf ihn aufmerksam und versuchte ihn fur den Justizdienst anzuwerben weil seine Advokatenpraxis jedoch immer mehr wuchs und er mit seiner Professur zufrieden war lehnte er das Angebot ab Im Oktober 1816 erfolgte seine Ernennung zum Appellationsrat in Zara ohne dass er hierum gebeten hatte Zwei Grunde bewogen ihn seinen Lehrstuhl mit dem Richteramt zu tauschen zum einen erhielt er sein Gehalt in Olmutz in Papiergeld und in Zara wurde die Besoldung in Metallwahrung erfolgen und zum anderen glaubte er dass die Bibliothek in Zara umfangreicher und die Zensurverhaltnisse nicht so scharf seien wie in Olmutz Spater kam er an die Appellationsgerichte in Fiume Klagenfurt und Brunn 1 In seiner Schrift Untersuchungen uber die kirchlichen Zustande in den kaiserlich osterreichischen Staaten die Art ihrer Entstehung und die in Ansehung dieser Zustande wunschenswerthen Reformen beschrieb er den Zustand der katholischen Kirche in Bezug auf Eigentum und rechtliche Verhaltnisse und machte Vorschlage zu Veranderungen in denen jeder Einfluss auf die Kirche zuruckgewiesen wurde weiterhin schlug er auch vor eine orthodoxe Presse zuzulassen In seiner Schrift Das canonische Recht betrachtet aus dem Standpunkte des Staatsrechts der Politik des allgemeinen Gesellschaftsrechts und der seit dem Jahre 1848 entstandenen Staatsverhaltnisse untersuchte er das Verhaltnis der Kirche zum Staat und entwickelte Vorschlage die auch die Kirchenfreiheit mit einbezogen Er vindizierte hierbei besondere Rechte fur jene Lander in denen die Mehrheit der Einwohner sich zur katholischen Kirche bekennt Einige Monate nach Erscheinen der Schriften galt er bei den wissenschaftlichen Katholiken als Autoritat in entsprechenden Schriften wurden seine Arbeiten zitiert und in einer Denkschrift der osterreichischen Bischofe zu notwendigen kirchlichen Reformen die 1949 dem Kultusministerium vorgelegt wurde sind langere Passagen aus seinen Schriften wortlich ubernommen worden Dies fuhrte dazu dass er am 16 Februar 1850 zu einem ausserordentlichen Dienst in das Kultusministerium berufen wurde Der Kultusminister Graf Leo von Thun und Hohenstein ubertrug ihm eine Reihe vielfaltiger Arbeiten in Bezug auf Religionsfonds Ehe theologische Fachstudien und weitere Seine Arbeiten fuhrten dazu dass der Minister seine Ernennung zum Hofrat ohne feste Planstelle beantragte dieser Antrag jedoch durch den Finanzminister nicht gewahrt wurde Im weiteren Verlauf wurden seine Aufgaben verringert und er zu unwichtigen Beratungen zugezogen bis am 30 April 1851 sein Dienst fur beendet erklart wurde In der Zeit vor und wahrend des Neoabsolutismus hatten sich die Verhaltnisse fur Ignaz Beidtel derart negativ verandert dass er fur seine Dienste weder vom Ministerium noch vom Klerus Belohnung oder Anerkennung erhielt denn er meinte die Zugestandnisse an Rom durften ein gewisses Mass nicht uberschreiten spater kritisierte er auch das Konkordat von 1855 Ignatz Beidtel war verheiratet sein Sohn war der Jurist und Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung 1848 1849 Carl Beidtel 14 September 1817 in Zara 6 Marz 1893 in Innsbruck 2 Mitgliedschaften BearbeitenIgnaz Beidtel war ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien Schriften Auswahl BearbeitenBetrachtungen uber einige Gegenstande der Civilgesetzgebung und Staatswirthschaft Leipzig 1840 Ubersicht der Geschichte des osterreichischen Kaiserthums Leipzig 1844 Die politischen Zustande der osterreichischen Staaten nach dem Zustande vom 16 April 1848 Wien 1848 Untersuchungen uber die kirchlichen Zustande in den kaiserlich osterreichischen Staaten die Art ihrer Entstehung und die in Ansehung dieser Zustande wunschenswerthen Reformen Wien 1849 Das canonische Recht betrachtet aus dem Standpunkte des Staatsrechts der Politik des allgemeinen Gesellschaftsrechts und der seit dem Jahre 1848 entstandenen Staatsverhaltnisse Regensburg Manz 1849 Uber die Justizreformen unter K Leopold II Wien 1853 Zur Geschichte der Feudal Verfassung in den deutschen Provinzen der osterreichischen Monarchie unter Maria Theresia Wien 1853 Uber die Veranderungen in den Feudalverhaltnissen in den osterreichischen Staaten unter der Regierung Leopold s II Wien 1854 Literatur Auswahl BearbeitenJohann Friedrich von Schulte Beidtel Ignaz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 291 Beidtel Ignaz In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 65 f Direktlinks auf S 65 S 66 Ignaz Beidtel In Troppauer Zeitung vom 8 Juli 1865 und vom 9 Juli 1865 Einzelnachweise Bearbeiten Waltraud Heindl Josephinische Mandarine Band 2 S 122 Burokratie und Beamte in Osterreich In Studien zu Politik und Verwaltung Band 107 Christian Brunner Wolfgang Mantl Manfried Welan 2013 abgerufen am 20 Juli 2019 FrankfurterNationalversammlung Abgerufen am 20 Juli 2019 Normdaten Person GND 137150822 lobid OGND AKS VIAF 81381997 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beidtel IgnazALTERNATIVNAMEN Beidtel IgnatzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer JuristGEBURTSDATUM 15 Januar 1783GEBURTSORT HofSTERBEDATUM 15 Mai 1865STERBEORT Troppau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ignaz Beidtel amp oldid 232381139