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Der quantenmechanische Drehimpuls ist eine Observable in der Quantenmechanik Sie ist vektorwertig das heisst es existieren drei Komponenten des Drehimpulses entsprechend der drei Raumrichtungen Im Gegensatz zur klassischen Physik kann in der Quantenmechanik zwischen zwei Arten des Drehimpulses unterschieden werden Bahndrehimpuls und Spin Eigendrehimpuls Wahrend der Bahndrehimpuls das quantenmechanische Analogon zum klassischen Drehimpuls ist besitzt der Spin keine Entsprechung in der klassischen Physik Bahn und Eigendrehimpuls entstammen von der physikalischen Sichtweise her unterschiedlichen Gegebenheiten und folgen leicht unterschiedlichen physikalischen Gesetzen besitzen aber dieselbe mathematische Struktur In der Quantenmechanik ist der Drehimpuls immer quantisiert das heisst ein physikalisches System kann nur diskrete Werte des Drehimpulses annehmen Dies gilt sowohl fur den Betrag als auch fur die Komponenten Diese Werte werden durch Quantenzahlen beschrieben und sind ganz oder halbzahlige Vielfache der reduzierten Planck Konstante ℏ displaystyle hbar Eine Besonderheit des Drehimpulses ist dass seine Komponenten inkommensurabel sind also nicht gleichzeitig gemessen werden konnen Es ist daher nicht moglich dass gleichzeitig zwei Komponenten des Drehimpulses mit festen Quantenzahlen vorliegen Hingegen sind der Betrag des Drehimpulses und eine beliebige Komponente gleichzeitig messbar In der Quantenmechanik korrespondieren zu Observablen immer hermitesche Operatoren Im Fall des Drehimpulses heisst dieser Operator Drehimpulsoperator Aus der Definition und den Eigenschaften des Drehimpulsoperators folgen die Eigenschaften des quantenmechanischen Drehimpulses Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen 1 1 Drehimpulsoperator 1 2 Leiteroperatoren 1 3 Bahndrehimpuls 1 4 Eigendrehimpuls 2 Eigenschaften 2 1 Spektrum und Quantisierung 2 2 Ausrichtung und Richtungsquantelung 2 3 Anschauliches Verhalten bei Drehungen und Spiegelung 2 4 Zustande im Gegensatz zur Anschauung 2 5 Unterschied von Bahn und Eigendrehimpuls 3 Darstellungen 3 1 Ortsdarstellung des Bahndrehimpulses 3 2 Matrixdarstellung 4 Drehimpulsoperatoren und die Drehgruppe 5 Addition von Drehimpulsen 5 1 Spin Bahn Kopplung 5 2 Spin Spin Kopplung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseDefinitionen BearbeitenDrehimpulsoperator Bearbeiten Ein Operator J displaystyle vec J nbsp heisst Drehimpulsoperator wenn er der Drehimpulsalgebra gehorcht Das bedeutet seine Komponenten erfullen die Kommutatorrelationen J i J j J i J j J j J i i ℏ e i j k J k displaystyle J i J j J i J j J j J i mathrm i hbar varepsilon ijk J k nbsp wobei e i j k displaystyle varepsilon ijk nbsp das Levi Civita Symbol ist und die Einsteinsche Summenkonvention verwendet wird sodass uber mehrfach auftretende Indizes summiert wird Das Levi Civita Symbol ist somit die Strukturkonstante der Drehimpulsalgebra Diese Bedingung wird erfullt von den beiden isomorphen Algebren s u 2 displaystyle mathfrak su 2 nbsp und s o 3 displaystyle mathfrak so 3 nbsp also der Lie Algebra zur zweidimensionalen speziellen unitaren Gruppe und der Lie Algebra zur dreidimensionalen speziellen orthogonalen Gruppe 1 Da die verschiedenen Komponenten des Drehimpulses nicht kommutieren sind sie inkommensurabel Das Quadrat des Drehimpulsoperators J 2 J x 2 J y 2 J z 2 displaystyle J 2 J x 2 J y 2 J z 2 nbsp hingegen kommutiert mit allen Komponenten J 2 J j i ℏ e i j k J i J k J k J i 0 displaystyle J 2 J j mathrm i hbar varepsilon ijk J i J k J k J i 0 nbsp und ist somit gleichzeitig mit einer beliebigen Komponente messbar In der Regel wahlt man das Koordinatensystem so dass J 2 displaystyle J 2 nbsp und J 3 displaystyle J 3 nbsp angegeben werden Die entsprechenden Eigenzustande des Drehimpulsoperators heissen Drehimpulseigenzustande Sie konnen durch die Eigenwerte zu J 2 displaystyle J 2 nbsp und J 3 displaystyle J 3 nbsp charakterisiert werden Man definiert einen Zustand mit den beiden Quantenzahlen j displaystyle j nbsp und m displaystyle m nbsp die die beiden folgenden Eigenwertgleichungen erfullen J 2 j m ℏ 2 j j 1 j m J 3 j m ℏ m j m displaystyle begin aligned J 2 jm rangle amp hbar 2 j j 1 jm rangle J 3 jm rangle amp hbar m jm rangle end aligned nbsp j displaystyle j nbsp heisst Drehimpulsquantenzahl m displaystyle m nbsp heisst Magnetische Quantenzahl Leiteroperatoren Bearbeiten Aus dem Drehimpulsoperator lassen sich die zueinander adjungierten Leiteroperatoren J displaystyle J pm nbsp konstruieren die durch J J x i J y displaystyle J pm J x pm mathrm i J y nbsp definiert sind Ihre Kommutatorrelationen sind J 3 J ℏ J displaystyle J 3 J pm pm hbar J pm nbsp und J J 2 ℏ J 3 displaystyle J J 2 hbar J 3 nbsp Insbesondere sind die Zustande J j m displaystyle J pm jm rangle nbsp weiterhin Eigenzustande von J 2 displaystyle J 2 nbsp und J 3 displaystyle J 3 nbsp Sie sind die Eigenzustande zu derselben Drehimpulsquantenzahl aber zu verschiedenen magnetischen Quantenzahlen denn J 2 J j m J J 2 j m ℏ 2 j j 1 J j m J 3 J j m J J 3 ℏ J j m ℏ m 1 J j m displaystyle begin aligned J 2 J pm jm rangle amp J pm J 2 jm rangle hbar 2 j j 1 J pm jm rangle J 3 J pm jm rangle amp J pm J 3 pm hbar J pm jm rangle hbar m pm 1 J pm jm rangle end aligned nbsp Es folgt also J j m c j m 1 displaystyle J pm jm rangle c pm j m pm 1 rangle nbsp mit den Normierungskonstanten c displaystyle c nbsp bzw c displaystyle c nbsp Die Leiteroperatoren erhohen oder verringern daher die magnetische Quantenzahl des Zustands um Eins Aufgrund der Relation J 2 J J J 3 2 ℏ J 3 displaystyle J 2 J J J 3 2 hbar J 3 nbsp folgt c ℏ j j 1 m m 1 displaystyle c pm hbar sqrt j j 1 m m pm 1 nbsp 2 Bahndrehimpuls Bearbeiten Eine Moglichkeit zur Realisierung der Drehimpulsalgebra ist der Bahndrehimpuls Der Bahndrehimpulsoperator L displaystyle vec L nbsp ist definiert durch L r p displaystyle vec L vec r times vec p nbsp wobei r displaystyle vec r nbsp der Ortsoperator und p displaystyle vec p nbsp der Impulsoperator sind Der Bahndrehimpuls folgt damit dem Korrespondenzprinzip nach dem zu den klassischen Observablen die in der Quantenmechanik gultigen Operatoren zu formulieren sind Fur den Operator des Bahndrehimpulses gilt wie fur den klassischen Drehimpuls auch dass er zum Ortsvektor und zum Impulsvektor orthogonal steht L r L p 0 displaystyle vec L cdot vec r vec L cdot vec p 0 nbsp Eigendrehimpuls Bearbeiten Hauptartikel Spin Der Eigendrehimpuls ergibt sich in der Quantenmechanik da zusatzlich zum Bahndrehimpuls weitere Operatoren in der Lage sind die Drehimpulsalgebra zu erfullen Der Betrag des Eigendrehimpulses ist eine fundamentale d h unveranderliche Eigenschaft eines Teilchens die aus seinem Verhalten unter Lorentz Transformationen hervorgeht Da der Spin kein klassisches Analogon besitzt kann er nicht aus dem Korrespondenzprinzip hergeleitet werden sondern es werden Spinoperatoren S displaystyle vec S nbsp eingefuhrt die die Drehimpulsalgebra erfullen Die Form des Spinoperators wird durch die Darstellung der Lorentz Gruppe beeinflusst unter der sich das Teilchen bei Lorentz Transformationen transformiert und ist immer eine Darstellung der Lie Algebra s u 2 displaystyle mathfrak su 2 nbsp Im Gegensatz zum Bahndrehimpuls steht der Spin nicht notwendig orthogonal zum Orts und Impulsvektor Eigenschaften BearbeitenSpektrum und Quantisierung Bearbeiten Das Eigenwertspektrum des Drehimpulsoperators ist diskret das bedeutet der Drehimpuls ist quantisiert Die Quantenzahlen j displaystyle j nbsp und m displaystyle m nbsp mussen verschiedene Bedingungen erfullen Da fur jeden hermiteschen Operator O displaystyle O nbsp und jeden beliebigen Zustand ps displaystyle psi rangle nbsp ps O 2 ps 0 displaystyle langle psi O 2 psi rangle geq 0 nbsp gilt folgt 0 j m J x 2 J y 2 j m j m J 2 J 3 2 j m ℏ 2 j j 1 m 2 displaystyle 0 leq langle jm J x 2 J y 2 jm rangle langle jm J 2 J 3 2 jm rangle hbar 2 j j 1 m 2 nbsp Das bedeutet fur gegebenes j displaystyle j nbsp ist m displaystyle m nbsp beschrankt Es existieren also zwei Zustande mit minimaler und maximaler magnetischer Quantenzahl Die Leiteroperatoren angewandt auf diese Zustande mussen daher den Nullvektor ergeben Dies liefert aus den Normierungskonstanten c displaystyle c pm nbsp die Bedingungen J j m m a x 0 j j 1 m m a x m m a x 1 J j m m i n 0 j j 1 m m i n m m i n 1 displaystyle begin aligned J jm mathrm max rangle amp 0 Rightarrow j j 1 m mathrm max m mathrm max 1 J jm mathrm min rangle amp 0 Rightarrow j j 1 m mathrm min m mathrm min 1 end aligned nbsp und folglich m m a x m m i n m m a x m m i n 1 0 displaystyle m mathrm max m mathrm min m mathrm max m mathrm min 1 0 nbsp sodass m m a x m m i n j displaystyle m mathrm max m mathrm min j nbsp Da die Leiteroperatoren die magnetische Quantenzahl um genau Eins erhohen oder erniedrigen muss nach einer 2 j displaystyle 2j nbsp fachen Anwendung von J displaystyle J nbsp auf j m m i n displaystyle jm mathrm min rangle nbsp der Zustand j m m a x displaystyle jm mathrm max rangle nbsp erreicht werden Dies funktioniert nur fur ganz oder halbzahlige Wert von j displaystyle j nbsp Somit nehmen sowohl die magnetische als auch die Drehimpulsquantenzahl diskrete ganz oder halbzahlige Werte an Der Bahndrehimpuls nimmt immer ganzzahlige Werte an was aus den definierenden Kommutatorrelationen zusammen mit der Eigenschaft L r L p 0 displaystyle vec L cdot vec r vec L cdot vec p 0 nbsp zu folgern ist 3 Der Spin kann sowohl ganz oder halbzahlig sein Teilchen mit ganzzahligem Spin heissen Bosonen solche mit halbzahligem Fermionen Ausrichtung und Richtungsquantelung Bearbeiten Der Erwartungswert des Drehimpulsoperators ist der raumliche Vektor J J x J y J z displaystyle langle vec J rangle langle vec J x rangle langle vec J y rangle langle vec J z rangle nbsp Fur einen Eigenzustand j m displaystyle jm rangle nbsp ist J 0 0 ℏ m displaystyle langle vec J rangle 0 0 hbar m nbsp und steht parallel oder antiparallel zur z displaystyle z nbsp Achse Daher heissen diese Zustande ausgerichtet zur z displaystyle z nbsp Achse Der Betrag dieses Vektors ist J ℏ m displaystyle langle vec J rangle hbar m nbsp und hangt nur von m displaystyle m nbsp ab statt von j displaystyle j nbsp Einen von m displaystyle m nbsp unabhangigen Ausdruck fur die Lange erhalt man uber das Quadrat des Drehimpulsoperators J 2 ℏ j j 1 displaystyle sqrt langle J 2 rangle hbar sqrt j j 1 nbsp Auch bei maximaler oder minimaler Ausrichtung m j displaystyle m pm j nbsp erreicht der Erwartungswert nicht die Lange des Drehimpulsvektors Dies kann anschaulich begrundet werden Wenn der Drehimpulsvektor im Raum parallel zur z displaystyle z nbsp Achse ausgerichtet ware dann waren seine x displaystyle x nbsp und y displaystyle y nbsp Komponenten Null und somit ohne Unscharfe bestimmt Das wurde im Widerspruch zur Inkommensurabilitat stehen Fur die Quadrate der Operatoren fur die x und y Komponente und deren Erwartungswerte gilt J x 2 J y 2 ℏ 2 j j 1 m 2 ℏ 2 j displaystyle langle J x 2 rangle langle J y 2 rangle hbar 2 j j 1 m 2 geq hbar 2 j nbsp Anschaulich liegt der Drehimpulsvektor daher auf einem Kegel mit Hohe ℏ m displaystyle hbar m nbsp und Radius ℏ j j 1 m 2 displaystyle hbar sqrt j j 1 m 2 nbsp wobei die Spitze des Kegels im Ursprung liegt Radius und Hohe sind vorgegeben aber man kann nicht sagen dass sich der Drehimpulsvektor auf diesem Kegel an einer Stelle befinde geschweige denn an welcher Stelle Daher unterscheidet sich der quantenmechanische Drehimpuls von einem der Anschaulichkeit zuganglichen Vektor im dreidimensionalen Raum Er kann zu keiner Achse parallel liegen in dem Sinn dass seine Komponente langs dieser Achse genau so gross ist wie sein Betrag oder Lange Trotzdem wird in physikalischen Texten die maximal mogliche Ausrichtung m j displaystyle m j nbsp vereinfacht oft als Parallelstellung bezeichnet Der Offnungswinkel des Kegels also der Winkel zwischen z displaystyle z nbsp Achse und Drehimpulsvektor ist durch cos ϑ J 3 J 2 m j j 1 displaystyle cos vartheta frac langle J 3 rangle sqrt langle J 2 rangle frac m sqrt j j 1 nbsp gegeben Die diskreten Eigenwerte m displaystyle m nbsp der z Komponente kann man sich demnach so veranschaulichen dass der Drehimpulsvektor in diesen Zustanden nur bestimmte Winkel zur z Achse einnehmen kann Dies wird als Richtungsquantelung bezeichnet Der kleinste mogliche Winkel ist gegeben durch cos ϑ m i n j j j 1 1 1 j 1 displaystyle cos vartheta mathrm min frac j sqrt j j 1 sqrt 1 frac 1 j 1 nbsp Fur grosse Werte des Drehimpulses strebt ϑ displaystyle vartheta nbsp gegen Null Dies ist mit dem klassischen Limes vertraglich in dem alle Komponenten des Drehimpulses exakt messbar sind und der Drehimpuls entsprechend keine Unscharfe in den x y displaystyle x y nbsp Komponenten hat Fur den kleinsten nicht verschwindenden quantenmechanischen Drehimpuls j 1 2 displaystyle j tfrac 1 2 nbsp ist jedoch ϑ m i n gt 45 displaystyle vartheta mathrm min gt 45 circ nbsp was der anschaulich eher parallel zur x y Ebene entspricht als zur z Achse Anschauliches Verhalten bei Drehungen und Spiegelung Bearbeiten Der Drehimpulsoperator J J x J y J z displaystyle vec J J x J y J z nbsp entspricht in einigen Aspekten dem anschaulichen Bild des klassischen Drehimpulses Insbesondere verhalt er sich bei Drehung des Koordinatensystems genau wie jeder andere Vektor d h seine drei Komponenten J x J y J z displaystyle J x J y J z nbsp langs der neuen Koordinatenachsen sind Linearkombinationen der drei Operatoren J x J y J z displaystyle J x J y J z nbsp langs der alten Achsen Auch gilt J x 2 J y 2 J z 2 J x 2 J y 2 J z 2 displaystyle J x 2 J y 2 J z 2 J x 2 J y 2 J z 2 nbsp so dass die Quantenzahl j displaystyle j nbsp erhalten bleibt Die Gleichheit gilt auch in einem beliebigen Zustand des betrachteten Systems fur die drei Erwartungswerte J displaystyle langle vec J rangle nbsp Daher bleibt die Lange des Erwartungswerts des Drehimpulsvektors J displaystyle langle vec J rangle nbsp bei Drehungen des Koordinatensystems oder des Zustands gleich Bei Spiegelung des Koordinatensystems verhalten sich der Drehimpulsoperator und sein Erwartungswert ebenfalls genauso wie der mechanische Drehimpulsvektor Sie bleiben als axiale Vektoren gleich Axiale Vektoren heissen auch Pseudovektoren Zustande im Gegensatz zur Anschauung Bearbeiten Der Betrag des Erwartungswert Vektors J displaystyle langle vec J rangle nbsp bleibt zwar bei allen Drehungen und Spiegelungen des Systems gleich es gibt aber fur Quantenzahlen j 1 displaystyle j mathord geq 1 nbsp Zustande zur selben Quantenzahl bei denen der Vektor eine andere Lange hat und die demnach nicht durch Drehung und Spiegelungen ineinander uberfuhrt werden konnen Z B ist in einem Zustand j m displaystyle vert j m rangle nbsp der Erwartungswert J m ℏ 0 0 displaystyle langle vec J rangle mathord m hbar 0 0 nbsp und sein Betrag J m ℏ displaystyle vert langle vec J rangle vert vert m hbar vert nbsp Das kann je nach Wert von m displaystyle m nbsp verschiedene Werte ergeben ausser in den Fallen j 0 displaystyle j mathord 0 nbsp und j 1 2 displaystyle j mathord tfrac 1 2 nbsp Fur m 0 displaystyle m mathord 0 nbsp ergibt sich die Lange J 0 displaystyle vert langle vec J rangle vert 0 nbsp zu Null Die Lange Null ergibt sich fur den Erwartungswert des Drehimpulsvektors auch bei Zustanden wie j m j m displaystyle left vert j m rangle vert j m rangle right nbsp sofern m 1 displaystyle m geq 1 nbsp und damit fur die Erwartungswerte weiterhin J x J y 0 displaystyle langle J x rangle mathord langle J y rangle mathord 0 nbsp gilt In solchen Zustanden zeigt das System ein sog alignment zu deutsch Ausrichtung wobei das deutsche Wort aber oft ganz allgemein fur den Fall benutzt wird dass das System anhand seiner Eigenzustande j m displaystyle vert j m rangle nbsp in Bezug auf eine vorher gewahlte z Achse betrachtet werden soll Im Fall j 1 2 displaystyle j tfrac 1 2 nbsp gilt s Abschnitt Spin 1 2 und dreidimensionaler Vektor im Artikel Spin dass in jedem moglichen gegebenen Zustand der Erwartungswert des Drehimpulsoperators die Lange 1 2 ℏ displaystyle tfrac 1 2 hbar nbsp hat und sich eine Richtung im Raum angeben lasst relativ zu der diesem Zustand die Quantenzahl m 1 2 displaystyle m mathord mathord tfrac 1 2 nbsp zuzuordnen ist Unterschied von Bahn und Eigendrehimpuls Bearbeiten Bahndrehimpuls und Eigendrehimpuls wechselwirkeln unterschiedlich mit externen Magnetfeldern Der Hamiltonoperator H displaystyle mathcal H nbsp eines Teilchens in einem externen Magnetfeld ist nach der Pauli Gleichung H p q A 2 2 m g q 2 m S B displaystyle mathcal H frac vec p q vec A 2 2m g frac q 2m vec S cdot vec B nbsp mit der elektrischen Ladung des Teilchens q displaystyle q nbsp seiner Masse m displaystyle m nbsp dem Vektorpotential A displaystyle vec A nbsp und der magnetischen Flussdichte B displaystyle vec B nbsp Der Faktor g displaystyle g nbsp heisst gyromagnetischer Faktor In einem homogenen schwachen Magnetfeld kann diese Formel als H p 2 2 m q 2 m L g S B displaystyle mathcal H frac p 2 2m frac q 2m vec L g vec S cdot vec B nbsp geschrieben werden Der Eigendrehimpuls koppelt somit mit einem Faktor g displaystyle g nbsp starker an ein externes homogenes Magnetfeld als der Bahndrehimpuls Fur elementare Fermionen fur die die Pauli Gleichung gilt kann die unterschiedliche Form der Kopplung und der anomale Spin g Faktor g 2 displaystyle g 2 nbsp in erster Naherung aus der Dirac Gleichung hergeleitet werden Darstellungen BearbeitenOrtsdarstellung des Bahndrehimpulses Bearbeiten In der Ortsdarstellung hat der Ortsoperator die Form r r displaystyle vec r vec r nbsp und der Impulsoperator die Form p i ℏ displaystyle vec p mathrm i hbar vec nabla nbsp Daraus folgt fur die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators in kartesischen Koordinaten L 1 i ℏ y z z y L 2 i ℏ z x x z L 3 i ℏ x y y x displaystyle begin aligned L 1 amp mathrm i hbar y partial z z partial y L 2 amp mathrm i hbar z partial x x partial z L 3 amp mathrm i hbar x partial y y partial x end aligned nbsp und in Kugelkoordinaten L 1 i ℏ sin f 8 cot 8 cos f f L 2 i ℏ cos f 8 cot 8 sin f f L 3 i ℏ f displaystyle begin aligned L 1 amp mathrm i hbar sin varphi partial theta cot theta cos varphi partial varphi L 2 amp mathrm i hbar cos varphi partial theta cot theta sin varphi partial varphi L 3 amp mathrm i hbar partial varphi end aligned nbsp Das Quadrat des Bahndrehimpulsoperators hat in Kugelkoordinaten die Form L 2 ℏ 2 1 sin 8 8 sin 8 8 1 sin 2 8 f 2 displaystyle L 2 hbar 2 left frac 1 sin theta partial theta sin theta partial theta frac 1 sin 2 theta partial varphi 2 right nbsp und entspricht dem Winkelanteil des Laplace Operators bis auf die Konstante ℏ 2 displaystyle hbar 2 nbsp Die Kugelflachenfunktionen Y l m 8 f displaystyle Y lm theta varphi nbsp sind damit die Eigenfunktionen des Winkelanteils und somit von L 2 displaystyle L 2 nbsp Es ergibt sich dass die Kugelflachenfunktionen bereits Eigenfunktionen von L 3 displaystyle L 3 nbsp sind und keine zusatzliche Diagonalisierung zu gemeinsamen Eigenfunktionen stattfinden muss Die Indizes der Kugelflachenfunktionen korrespondieren dabei zu den Quantenzahlen des Bahndrehimpulsoperators L 2 Y l m 8 f ℏ 2 l l 1 Y l m 8 f L 3 Y l m 8 f ℏ m Y l m 8 f displaystyle begin aligned L 2 Y lm theta varphi amp hbar 2 l l 1 Y lm theta varphi L 3 Y lm theta varphi amp hbar mY lm theta varphi end aligned nbsp Die Drehimpulseigenzustande in Ortsdarstellung sind entsprechend die Kugelflachenfunktionen r 8 f l m f r Y l m 8 f displaystyle langle r theta varphi lm rangle f r Y lm theta varphi nbsp multipliziert mit einer beliebigen Radialfunktion f r displaystyle f r nbsp Da im Eigenwertproblem zum Laplace Operator die Indizes l displaystyle l nbsp und m displaystyle m nbsp auf ganzzahlige Werte beschrankt sind konnen die Quantenzahlen des Bahndrehimpulses ebenfalls nur ganzzahlige Werte annehmen Da diese Eigenschaft unabhangig von der gewahlten Darstellung gelten muss ist dies eine generelle Aussage Die Leiteroperatoren erhalt man in Kugelkoordinaten durch das Einsetzen in die Definition und die Eulersche Formel zu L ℏ exp i f 8 i cot 8 f displaystyle L pm hbar exp pm mathrm i varphi left pm partial theta mathrm i cot theta partial varphi right nbsp Matrixdarstellung Bearbeiten Fur ein festes j displaystyle j nbsp existieren 2 j 1 displaystyle 2j 1 nbsp Zustande j m displaystyle jm rangle nbsp sodass eine 2 j 1 displaystyle 2j 1 nbsp dimensionale Basis des Vektorraums existiert Die Matrixelemente des Drehimpulsoperators sind daher j m J 2 j m ℏ 2 j j 1 j m j m ℏ 2 j j 1 d j j d m m j m J 3 j m ℏ m j m j m ℏ m d j j d m m displaystyle begin aligned langle j m J 2 jm rangle amp hbar 2 j j 1 langle j m jm rangle hbar 2 j j 1 delta jj delta mm langle j m J 3 jm rangle amp hbar m langle j m jm rangle hbar m delta jj delta mm end aligned nbsp wobei d displaystyle delta nbsp das Kronecker Delta ist In der Standardbasis j j 1 0 0 j j 1 0 1 0 j j 0 0 1 displaystyle jj rangle begin pmatrix 1 0 vdots 0 end pmatrix qquad j j 1 rangle begin pmatrix 0 1 vdots 0 end pmatrix qquad j j rangle begin pmatrix 0 0 vdots 1 end pmatrix nbsp sind die Drehimpulsoperatoren zu festem j displaystyle j nbsp daher 2 j 1 displaystyle 2j 1 nbsp dimensionale quadratische Diagonalmatrizen J 2 ℏ 2 j j 1 1 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 J 3 ℏ j 0 0 0 j 1 0 0 0 0 0 j displaystyle begin aligned J 2 amp hbar 2 j j 1 begin pmatrix 1 amp 0 amp cdots amp 0 0 amp 1 amp cdots amp 0 vdots amp cdots amp ddots amp 0 0 amp 0 amp 0 amp 1 end pmatrix J 3 amp hbar begin pmatrix j amp 0 amp cdots amp 0 0 amp j 1 amp cdots amp 0 vdots amp cdots amp ddots amp 0 0 amp 0 amp 0 amp j end pmatrix end aligned nbsp Die beiden Leiteroperatoren sind j m J j m ℏ j j 1 m m 1 j m j m 1 ℏ j j 1 m m 1 d j j d m 1 m displaystyle langle j m J pm jm rangle hbar sqrt j j 1 m m pm 1 langle j m j m pm 1 rangle hbar sqrt j j 1 m m pm 1 delta jj delta m pm 1 m nbsp haben also nur Eintrage auf der ersten Nebendiagonalen Aus diesen konnen dann die beiden anderen Drehimpulsoperatoren J 1 displaystyle J 1 nbsp und J 2 displaystyle J 2 nbsp abgeleitet werden Fur freie Werte der Drehimpulsquantenzahl j displaystyle j nbsp existiert keine endlichdimensionale Darstellung da diese nach oben nicht beschrankt ist Da die Drehimpulsoperatoren Zustande zu verschiedenen Drehimpulsquantenzahlen jedoch nicht mischen ist der zugehorige Vektorraum die direkte Summe der Vektorraume zu festen Drehimpulsquantenzahlen und die unendlichdimensionale Darstellungsmatrix somit blockdiagonal Ihre Blocke haben die Grosse 2 j 1 displaystyle 2j 1 nbsp und sind die Matrizen der Drehimpulsoperatoren fur feste Drehimpulsquantenzahl Als Beispiel fur die Matrixdarstellung kann der Spinoperator fur ein Teilchen mit Spin dienen Dieser Spinoperator hat insbesondere keine Ortsdarstellung Man findet J 2 j 1 2 3 4 ℏ 2 1 0 0 1 3 4 ℏ 2 s 0 J 3 j 1 2 1 2 ℏ 1 0 0 1 1 2 ℏ s 3 J j 1 2 ℏ 0 1 0 0 J j 1 2 ℏ 0 0 1 0 J 1 j 1 2 1 2 ℏ 0 1 1 0 1 2 ℏ s 1 J 2 j 1 2 1 2 ℏ 0 i i 0 1 2 ℏ s 2 displaystyle begin aligned J 2 j tfrac 1 2 amp frac 3 4 hbar 2 begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix frac 3 4 hbar 2 sigma 0 J 3 j tfrac 1 2 amp frac 1 2 hbar begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix frac 1 2 hbar sigma 3 J j tfrac 1 2 amp hbar begin pmatrix 0 amp 1 0 amp 0 end pmatrix J j tfrac 1 2 amp hbar begin pmatrix 0 amp 0 1 amp 0 end pmatrix J 1 j tfrac 1 2 amp frac 1 2 hbar begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix frac 1 2 hbar sigma 1 J 2 j tfrac 1 2 amp frac 1 2 hbar begin pmatrix 0 amp mathrm i mathrm i amp 0 end pmatrix frac 1 2 hbar sigma 2 end aligned nbsp wobei s displaystyle sigma nbsp die Pauli Matrizen sind Drehimpulsoperatoren und die Drehgruppe BearbeitenDa die Drehimpulsoperatoren Elemente einer Lie Algebra sind sind sie die Erzeuger einer Lie Gruppe Die von den Drehimpulsoperatoren erzeugten Lie Gruppen sind die spezielle unitare Gruppe in zwei Dimensionen S U 2 displaystyle SU 2 nbsp beziehungsweise die dazu isomorphe spezielle orthogonale Gruppe in drei Dimensionen S O 3 displaystyle SO 3 nbsp Diese beiden Gruppen heissen auch Drehgruppen da ihre Elemente die Drehmatrizen sind Die Elemente der Lie Gruppe erhalt man durch Anwendung des Exponentials auf die Elemente der Lie Algebra in diesem Fall also R i ϕ exp i ℏ ϕ J i displaystyle R i phi exp tfrac mathrm i hbar phi J i nbsp Diese Gleichung ist unabhangig von der gewahlten Darstellung der Lie Algebra oder der Lie Gruppe Im Fall der adjungierten Darstellung der S O 3 displaystyle SO 3 nbsp wird der Zusammenhang zwischen Drehimpulsoperator und der Drehung im dreidimensionalen Raum leicht ersichtlich In der adjungierten Darstellung sind die Darstellungsmatrizen die Strukturkonstanten das heisst J k a d j i j i ℏ e i j k displaystyle J k mathrm adj ij mathrm i hbar varepsilon ijk nbsp Der Drehimpulsoperator J 3 displaystyle J 3 nbsp hat dort also die Darstellungsmatrix J 3 a d j ℏ 0 i i 0 0 displaystyle J 3 mathrm adj hbar begin pmatrix 0 amp mathrm i amp mathrm i amp 0 amp amp amp 0 end pmatrix nbsp Das entsprechende Element der Lie Gruppe ist R 3 ϕ cos ϕ sin ϕ sin ϕ cos ϕ 1 displaystyle R 3 phi begin pmatrix cos phi amp sin phi amp sin phi amp cos phi amp amp amp 1 end pmatrix nbsp was der Drehung eines Vektors im dreidimensionalen Raum um die z displaystyle z nbsp Achse entspricht Die Rechnung ist fur die beiden anderen Drehimpulsoperatoren analog Eine allgemeine Drehung kann zum Beispiel mittels der drei Eulerwinkel parametrisiert werden R ϕ 8 ps R 3 ϕ R 1 8 R 3 ps exp i ℏ ϕ J 3 exp i ℏ 8 J 1 exp i ℏ ps J 3 displaystyle R phi theta psi R 3 phi R 1 theta R 3 psi exp tfrac mathrm i hbar phi J 3 exp tfrac mathrm i hbar theta J 1 exp tfrac mathrm i hbar psi J 3 nbsp und mithilfe der Baker Campbell Hausdorff Formel in ein einziges Exponential uber eine Summe von Drehimpulsoperatoren mit den entsprechenden Koeffizienten umgeschrieben werden Stellt man die allgemeine Drehung durch die Richtung der Achse und den Betrag des Drehwinkels dar zusammengefasst in einem Vektor a displaystyle vec alpha nbsp entspricht das Ergebnis dem einfachen Operator einer Drehung um eine Achse R a exp i ℏ a J displaystyle R vec alpha exp tfrac mathrm i hbar vec alpha cdot vec J nbsp Addition von Drehimpulsen BearbeitenMan geht von zwei Drehimpulsen mit den Operatoren J 1 displaystyle vec J 1 nbsp und J 2 displaystyle vec J 2 nbsp aus zu denen jeweils die Quantenzahlen j 1 displaystyle j 1 nbsp und m 1 displaystyle m 1 nbsp bzw j 2 displaystyle j 2 nbsp und m 2 displaystyle m 2 nbsp gehoren Jeder dieser Drehimpulse hat seinen eigenen Eigenraum der durch die Eigenvektoren j 1 m 1 displaystyle left j 1 m 1 right rangle nbsp zu J 1 2 J 1 z displaystyle vec J 1 2 J 1z nbsp bzw j 2 m 2 displaystyle left j 2 m 2 right rangle nbsp zu J 2 2 J 2 z displaystyle vec J 2 2 J 2z nbsp aufgespannt wird Die Drehimpulse vertauschen untereinander J 1 J 2 0 displaystyle vec J 1 vec J 2 0 nbsp Nun koppeln die beiden Drehimpulse zu einem Gesamtdrehimpuls J J 1 J 2 displaystyle vec J vec J 1 vec J 2 nbsp Somit gilt automatisch J z J 1 z J 2 z displaystyle J z J 1z J 2z nbsp Die Zustande des Gesamtsystems bilden den Produktraum tensorielles Produkt der Zustande der Einzelsysteme Darin bilden die Produkte der Basiszustande j i m i displaystyle left j i m i right rangle nbsp der Einzelsysteme eine Basis j 1 m 1 j 2 m 2 j 1 m 1 j 2 m 2 displaystyle left j 1 m 1 right rangle otimes left j 2 m 2 right rangle equiv left j 1 m 1 j 2 m 2 right rangle nbsp Allerdings sind dies meistens keine Eigenvektoren des Gesamtdrehimpulses J 2 displaystyle vec J 2 nbsp so dass er in dieser Basis keine Diagonalgestalt besitzt Daher geht man uber vom vollstandigen Satz kommutierender Operatoren J 1 2 J 1 z J 2 2 J 2 z displaystyle vec J 1 2 J 1z vec J 2 2 J 2z nbsp mit den Eigenzustanden j 1 m 1 j 2 m 2 displaystyle left j 1 m 1 j 2 m 2 right rangle nbsp zum vollstandigen Satz kommutierender Operatoren J 2 J z J 1 2 J 2 2 displaystyle vec J 2 J z vec J 1 2 vec J 2 2 nbsp mit den Eigenzustanden J M j 1 j 2 displaystyle left J M j 1 j 2 right rangle nbsp In der neuen Basis hat der Gesamtdrehimpuls wieder eine einfache Diagonalgestalt J 2 J M j 1 j 2 ℏ 2 J J 1 J M j 1 j 2 displaystyle vec J 2 left J M j 1 j 2 right rangle hbar 2 J J 1 left J M j 1 j 2 right rangle nbsp J z J M j 1 j 2 ℏ M J M j 1 j 2 displaystyle J z left J M j 1 j 2 right rangle hbar M left J M j 1 j 2 right rangle nbsp Die Quantenzahlen zum Gesamtdrehimpuls J displaystyle J nbsp und M displaystyle M nbsp konnen folgende Werte annehmen J j 1 j 2 j 1 j 2 1 j 1 j 2 displaystyle J j 1 j 2 j 1 j 2 1 dots j 1 j 2 nbsp M m 1 m 2 J J displaystyle M m 1 m 2 J dots J nbsp Den Ubergang von der Produktbasis j 1 m 1 j 2 m 2 displaystyle left j 1 m 1 j 2 m 2 right rangle nbsp in die Eigenbasis J M j 1 j 2 displaystyle left J M j 1 j 2 right rangle nbsp geschieht uber folgende Entwicklung Ausnutzen der Vollstandigkeit der Produktbasis J M j 1 j 2 m 1 m 2 j 1 m 1 j 2 m 2 j 1 m 1 j 2 m 2 J M j 1 j 2 displaystyle left J M j 1 j 2 right rangle sum m 1 m 2 left j 1 m 1 j 2 m 2 right rangle langle j 1 m 1 j 2 m 2 J M j 1 j 2 rangle nbsp Dabei sind j 1 m 1 j 2 m 2 J M j 1 j 2 displaystyle langle j 1 m 1 j 2 m 2 J M j 1 j 2 rangle nbsp die Clebsch Gordan Koeffizienten Spin Bahn Kopplung Bearbeiten Hauptartikel Spin Bahn Kopplung Es wird ein 1 2 Spin mit einem Bahndrehimpuls gekoppelt J L S displaystyle vec J vec L vec S nbsp Die Spinquantenzahlen sind auf s 1 2 displaystyle s tfrac 1 2 nbsp und m s 1 2 displaystyle m s pm tfrac 1 2 nbsp beschrankt die Bahndrehimpulsquantenzahlen sind l N 0 displaystyle l in mathbb N 0 nbsp und m l l l displaystyle m l l dots l nbsp Somit kann die Gesamtdrehimpulsquantenzahl J displaystyle J nbsp nur die folgenden Werte annehmen fur l gt 0 displaystyle l gt 0 nbsp J l 1 2 displaystyle J l pm tfrac 1 2 nbsp fur l 0 displaystyle l 0 nbsp J 1 2 displaystyle J tfrac 1 2 nbsp Jeder Zustand der Gesamtdrehimpulsbasis J M l s displaystyle left J M l s right rangle nbsp setzt sich aus genau zwei Produktbasiszustanden zusammen Zu gegebenen M m l m s m l 1 2 displaystyle M m l m s m l pm tfrac 1 2 nbsp kann nur m l M 1 2 displaystyle m l M mp tfrac 1 2 nbsp sein l 1 2 M l 1 2 a l M 1 2 1 2 1 2 b l M 1 2 1 2 1 2 displaystyle left l tfrac 1 2 M l tfrac 1 2 right rangle alpha left l M tfrac 1 2 tfrac 1 2 tfrac 1 2 right rangle beta left l M tfrac 1 2 tfrac 1 2 tfrac 1 2 right rangle nbsp fur J l 1 2 displaystyle J l tfrac 1 2 nbsp l 1 2 M l 1 2 a l M 1 2 1 2 1 2 b l M 1 2 1 2 1 2 displaystyle left l tfrac 1 2 M l tfrac 1 2 right rangle alpha left l M tfrac 1 2 tfrac 1 2 tfrac 1 2 right rangle beta left l M tfrac 1 2 tfrac 1 2 tfrac 1 2 right rangle nbsp fur J l 1 2 displaystyle J l tfrac 1 2 nbsp Aus der Forderung der Orthonormiertheit der Zustande sind die Koeffizienten festgelegt a l 1 2 M 2 l 1 displaystyle alpha pm pm frac sqrt l tfrac 1 2 pm M sqrt 2l 1 nbsp fur b l 1 2 M 2 l 1 displaystyle beta pm frac sqrt l tfrac 1 2 mp M sqrt 2l 1 nbsp Die Vorzeichen sind Konvention Als Beispiel soll der Bahndrehimpuls l 1 displaystyle l 1 nbsp mit einem Spin s 1 2 displaystyle s tfrac 1 2 nbsp gekoppelt werden Im Folgenden wird abkurzend J M l 1 s 1 2 J M displaystyle left J M l 1 s tfrac 1 2 right rangle left J M right rangle nbsp und fur die Produktbasis l 1 m l s 1 2 m s 1 2 m l displaystyle left l 1 m l s tfrac 1 2 m s pm tfrac 1 2 right rangle left m l mathord pm right rangle nbsp geschrieben Fur J 3 2 displaystyle J tfrac 3 2 nbsp gibt es ein Quartett 3 2 3 2 1 displaystyle left tfrac 3 2 tfrac 3 2 right rangle left 1 right rangle nbsp 3 2 1 2 2 3 0 1 3 1 displaystyle left tfrac 3 2 tfrac 1 2 right rangle sqrt tfrac 2 3 left 0 right rangle sqrt tfrac 1 3 left 1 right rangle nbsp 3 2 1 2 1 3 1 2 3 0 displaystyle left tfrac 3 2 tfrac 1 2 right rangle sqrt tfrac 1 3 left 1 right rangle sqrt tfrac 2 3 left 0 right rangle nbsp 3 2 3 2 1 displaystyle left tfrac 3 2 tfrac 3 2 right rangle left 1 right rangle nbsp Fur J 1 2 displaystyle J tfrac 1 2 nbsp gibt es ein Dublett 1 2 1 2 1 3 0 2 3 1 displaystyle left tfrac 1 2 tfrac 1 2 right rangle sqrt tfrac 1 3 left 0 right rangle sqrt tfrac 2 3 left 1 right rangle nbsp 1 2 1 2 2 3 1 1 3 0 displaystyle left tfrac 1 2 tfrac 1 2 right rangle sqrt tfrac 2 3 left 1 right rangle sqrt tfrac 1 3 left 0 right rangle nbsp Spin Spin Kopplung Bearbeiten Im Folgenden werden zwei 1 2 Spins gekoppelt S S 1 S 2 displaystyle vec S vec S 1 vec S 2 nbsp Die Spinquantenzahlen sind auf s 1 2 1 2 displaystyle s 1 2 tfrac 1 2 nbsp und m s 1 2 1 2 displaystyle m s 1 2 pm tfrac 1 2 nbsp beschrankt Somit konnen die Gesamtspinquantenzahlen S displaystyle S nbsp und M S displaystyle M S nbsp nur die folgenden Werte annehmen S 0 displaystyle S 0 nbsp dann M S 0 displaystyle M S 0 nbsp S 1 displaystyle S 1 nbsp dann M S 1 0 1 displaystyle M S 1 0 1 nbsp Im Folgenden schreibe abkurzend S M S 1 2 1 2 S M S displaystyle left S M S tfrac 1 2 tfrac 1 2 right rangle left S M S right rangle nbsp und fur die Produktbasis 1 2 1 2 1 2 1 2 displaystyle left tfrac 1 2 pm tfrac 1 2 tfrac 1 2 pm tfrac 1 2 right rangle left pm pm right rangle nbsp Fur S 1 displaystyle S 1 nbsp gibt es ein Triplett 1 1 displaystyle left 1 1 right rangle left right rangle nbsp 1 0 1 2 displaystyle left 1 0 right rangle frac 1 sqrt 2 Big left right rangle left right rangle Big nbsp 1 1 displaystyle left 1 1 right rangle left right rangle nbsp Fur S 0 displaystyle S 0 nbsp gibt es ein Singulett 0 0 1 2 displaystyle 0 0 rangle frac 1 sqrt 2 Big rangle rangle Big nbsp Literatur BearbeitenWolfgang Nolting Grundkurs Theoretische Physik 5 2 Quantenmechanik Methoden und Anwendungen Springer ISBN 3 540 26035 8 Torsten Fliessbach Quantenmechanik 4 Auflage Spektrum 2005 ISBN 3 8274 1589 6 Einzelnachweise Bearbeiten Yvette Kosmann Schwarzbach Groups and Symmetries Springer 2000 ISBN 978 0 387 78865 4 S 71 73 Quantentheorie des Drehimpulses Abgerufen am 22 Oktober 2020 Cornelius Noack Bemerkungen zur Quantentheorie des Bahndrehimpulses In Physikalische Blatter Band 41 Nr 8 1985 S 283 285 siehe Homepage PDF 154 kB abgerufen am 26 November 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drehimpuls Quantenmechanik amp oldid 233783964